Das Fett aus der Sheanuss
In Afrika blickt das Fett aus der Sheanuss auf eine lange Tradition in der Anwendung zur Hautpflege sowie zur Linderung von Erkrankungen wie der Arthritis zurück. In den letzten Jahren wird es auch in unseren Breitengraden immer beliebter und ist heutzutage aus der Kosmetikindustrie nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer einzigartigen Zusammensetzung spendet sie der Haut Feuchtigkeit, verlangsamt Alterungsprozesse und hilft gegen Reizungen und Entzündungen.
Themenübersicht
Herkunft der Sheabutter

Das Fett aus der Frucht des Karitébaums (Vitellaria paradoxa) wird Sheabutter genannt. Auch wenn man von „Sheanuss“ oder „Kariténuss“ spricht, handelt es sich bei der Pflanze um einen Beerenstrauch, der hauptsächlich südlich der Sahelzone wächst. Die industriell verwendeten Sheanüsse stammen hauptsächlich aus Nigeria, Mali und Burkina Faso.
Gewinnung von Sheabutter
Zur Gewinnung der Sheabutter werden die Nüsse geschält, getrocknet, zerkleinert und mit warmem Wasser zu einem Brei geknetet. Während dieses Prozesses bildet sich auf der Masse ein Fettfilm, welcher abgeschöpft wird. Hierbei handelt es sich um die reine Sheabutter. Nicht nur durch die vielen einzelnen Arbeitsschritte, sondern v. a. dadurch, dass die Herstellung hauptsächlich per Hand geschieht, ist die Gewinnung von Sheabutter sehr aufwändig.
Werden die Nüsse vor der weiteren Verarbeitung geröstet, erhält man später dunkle, gräuliche Sheabutter mit einem sehr intensiven Rauchgeruch. Diese wird v. a. in der Küche benutzt und stellt in der Süßwarenproduktion eine beliebte Alternative zur Kakaobutter dar.
Raffinierte Sheabutter versus unraffinierte Sheabutter
Das reine Fett aus der ungerösteten Kariténuss ist gelblich und riecht nach Schokolade und Nuss. Wird es raffiniert, geht u. a. Beta-Carotin verloren, wodurch es anschließend eine weiße Farbe aufweist. In der raffinierten Form sind insgesamt weniger Nährstoffe enthalten.
Bei einer unraffinierten Sheabutter handelt es sich demnach um ein naturbelassenes Produkt. Bei einer raffinierten Sheabutter wurden häufig Duftstoffe, Aromastoffe oder andere Öle hinzugefügt. Manche der Stoffe können Allergien auslösen. Daher ist ein Blick auf die Zutatenliste bei raffinierter Sheabutter nie verkehrt, insbesondere dann, wenn Allergien bekannt sind. Die unraffinierte Sheabutter hingegen wird oft Allergikern empfohlen.
Tipp: So erkennen Sie unraffinierte Sheabutter
Die hochwertige reine Sheabutter ist durch ihre gelbliche Farbe von der weißen raffinierten Sheabutter zu unterscheiden. Die unraffinierte Sheabutter hat einen etwas befremdlichen Geruch, der jedoch noch während der Behandlung verfliegt. Dieser Geruch wird bei der raffinierten Sheabutter meist von den enthaltenen Duftstoffen überdeckt.
Zusammensetzung der Sheabutter

Der hohe Anteil unverseifbarer Bestandteile machen die Sheabutter so besonders. Hierbei handelt es sich v. a. um Triterpene. Auch Ölsäure, Beta- Carotin, Allantoin und Vitamin E gehören dazu. Diese machen 8 bis 11 % der Sheabutter aus. Bei den restlichen Bestandteilen handelt es sich hauptsächlich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Stearinsäure, Linolensäure und Palmitinsäure.
Wirkung von Sheabutter

Die Sheabutter ist ein wahrer Alleskönner. Das Fett aus der Sheanuss spendet Feuchtigkeit und wirkt antioxidativ sowie entzündungshemmend. Das enthaltene Allantoin regt die Zellerneuerung an.
Durch diese Eigenschaften eignet sich die Sheabutter zur Pflege von gereizter, trockener und stark strapazierter Haut. Auch bei Entzündungen kann sie eingesetzt werden. Besonders Neurodermitiker profitieren von einer Anwendung der Butter aus der Katénuss. Der Juckreiz wird abgeschwächt und die Hautreizungen beruhigt.
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Das Fett wird in der Wund- und Narbenpflege eingesetzt. Hier beschleunigt es die Heilung, mildert Spannungsgefühle und erhöht die Elastizität. Dies macht man sich auch bei Anti-Aging-Produkten zu Nutze, wo die Karitébutter zu Faltenmilderung eingesetzt wird. Regelmäßig angewendet beugt sie auch die Bildung von Schwangerschaftsstreifen vor.
Um einen optimalen Pflegeeffekt zu erzielen, ist es wichtig, Sheabutter-haltige Cremes und Lotionen intensiv in die Haut einzumassieren. So werden auch tiefere Hautschichten erreicht, die Wirkstoffe werden besser verteilt und die Pflegeeffekte halten länger an.
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Äußerlich aufgetragen schützt das Fett vom Karitébaum außerdem vor Sonnenbrand und pflegt die Haut nach einem Sonnenbad. Die Einwirkung von UV-Strahlen führen zu der Bildung von freien Radikalen und können die Haut schädigen. Die Sheabutter fungiert hier als Radikalfänger, beruhigt die Haut und versorgt sie mit Nährstoffen um die Regeneration zu unterstützen.
Die Feuchtigkeit spendende und antientzündliche Wirkung kommt auch den Haaren zu Gute. Hier reduziert Sheabutter Spliss, verleiht dem Haar Glanz und Geschmeidigkeit und lindert Reizungen der Kopfhaut.
Tipp: Bei juckender und schuppender Kopfhaut hilft eine Massage mit Sheabutter
Bei juckender und schuppender Kopfhaut hilft eine Sheabutter-Behandlung. Massieren Sie diese intensiv in die Haut ein und lassen Sie sie über Nacht einwirken.
Lokal angewendet reduziert das Pflanzenfett die Beschwerden bei Rheuma. Hierzu wird das Fett direkt auf die betroffenen Gelenke aufgetragen. Auch allergische Symptome werden gelindert, indem eine Behandlung mit Sheabutter zu einem Abschwellen der Schleimhäute führt.

Rezepte für Pflegeprodukte mit Sheabutter

Selbermachen ist im Trend. Nicht nur Strickpullover, selbstgezogene Kerzen oder das getöpferte Teeservice begeistern, auch selbstgemachte Kosmetik sind beliebte Gaben auf dem Geschenketisch.
Nutzen Sie Sheabutter zur Herstellung Ihrer eigenen Naturkosmetik
Sheabutter eignet sich zur Herstellung von eigener Naturkosmetik. Achten Sie hierbei bitte auf die Verwendung reiner Sheabutter. Beachten Sie bei der Verarbeitung die Hitzeempfindlichkeit der Inhaltsstoffe. Und so gehen Sie vor: Schmelzen Sie die Sheabutter sanft im Wasserbad. Ist die Temperatur zu hoch, wird die Butter wieder fest und eignet sich so nicht mehr zur Weiterverarbeitung.
Rezept 1: Gesichtscreme aus Sheabutter selber machen
Zutaten:
– 65 g Sheabutter
– 10 g Kokosöl
– 10 g Mandelöl
– 10 g Olivenöl
Erwärmen Sie die Sheabutter bis sie flüssig ist. Geben Sie die übrigen Pflanzenöle hinzu und verrühren Sie alles mit einem Schneebesen. Füllen Sie die fertige Creme in ein sauberes Gefäß um und verschließen Sie dieses sorgfältig.
Tipps zur Herstellung einer Tagescreme mit Sheabutter
Tipp 1: Mit einem Pürierstab können Sie eine besonders cremige Konsistenz erreichen.
Tipp 2: Wenn Sie den nussigen Geruch der Sheabutter überdecken möchten, können Sie ein ätherisches Öl nach Ihrem Geschmack hinzugeben.
Tipp 3: Wenn Sie die Creme für 1 bis 2 Stunden in den Kühlschrank stellen, wird diese fester.
Die Creme ist etwa 3 Monate haltbar.
Rezept 2: Gesichtsmaske aus Sheabutter

Zutaten:
– eine halbe, sehr reife Avocado
– 1/2 EL Sheabutter
– 1 TL Honig
– einen Schuss Zitronensaft
Geben Sie das Fruchtfleisch der Avocado und die übrigen Zutaten in ein Gefäß und mixen sie alles mit einem Pürierstab, bis eine cremige Masse entsteht.
Reinigen Sie Ihr Gesicht und tragen Sie die Maske auf. Sparen Sie dabei die Augen- und Mundpartie aus.
Lassen Sie die Maske mit Sheabutter mindestens 30 Minuten einwirken. Waschen Sie die Maske im Anschluss mit lauwarmem Wasser sowie etwas Seife ab.
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Stand vom: 27.11.2019
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.