Schilddrüsenerkrankungen

Frau wird von Ärztin am Hals untersucht

Die Schilddrüse, eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse am Hals, steuert den Stoffwechsel und sorgt für ein hormonelles Gleichgewicht. Ihre Hormone beeinflussen nahezu alle Körperzellen und spielen auch eine Schlüsselrolle im Fortpflanzungssystem. Gerät die Schilddrüse aus dem Takt, können vielfältige Beschwerden entstehen: von Müdigkeit und Gewichtszunahme bis hin zu Haarausfall, Herzrasen oder Stimmungsschwankungen.

Schilddrüsenerkrankungen im Überblick

Schilddrüsenerkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow oder eine Schilddrüsenunterfunktion treten häufiger auf, als viele denken. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Behandlung helfen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Schilddrüsenunterfunktion

Frau bei einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse mit Verdacht auf Schilddrüsennunterfunktion
Bild: peakSTOCK – Getty Images (Canva)

Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ und liegt unterhalb des Kehlkopfes, direkt vor der Luftröhre. Ihre Form erinnert an einen Schmetterling. Obwohl sie nur wenige Zentimeter groß ist, spielt sie eine zentrale Rolle im Körper. Sie stellt unter anderem die jodhaltigen Hormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) her, die viele Stoffwechselvorgänge steuern. Produziert die Schilddrüse zu wenig dieser Hormone, entsteht eine sogenannte Unterfunktion.

Schilddrüsenüberfunktion

Schilddrüse
Bild: pixelshot (Canva)

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion produziert die Schilddrüse übermäßig viele Hormone. Die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) treiben den Stoffwechsel an und beschleunigen die Herzfrequenz. Dadurch nehmen Betroffene ungewollt ab, entwickeln Bluthochdruck, fühlen sich nervös und schlafen schlecht. Zum Ratgeber.

Hashimoto-Thyreoiditis

Frau hält sich den Hals
Bild: Proxima Studio (Canva)

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis greift das Immunsystem fälschlicherweise die eigene Schilddrüse an – ein Organ, das den Energiehaushalt und das Wohlbefinden maßgeblich steuert. Die chronische Entzündung führt langfristig zu einer Unterfunktion der Schilddrüse. In Deutschland sind Millionen Menschen betroffen – viele ohne es zu wissen. Doch was genau steckt hinter dieser weit verbreiteten Autoimmunerkrankung? Welche Symptome deuten auf Hashimoto hin, und welche Behandlungen helfen, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen? Zum Infotext.

Morbus Basedow

Asiatische Frau fasst sich mit der Hand an den Hals
Bild: tharakorn arunothai (Canva)

Bei einer Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem irrtümlich körpereigenes Gewebe an – der Körper gerät aus dem Gleichgewicht. Morbus Basedow zählt zu diesen Erkrankungen und betrifft vor allem die Schilddrüse. Die Folge: Die Drüse schüttet unkontrolliert große Mengen an Hormonen aus, was den gesamten Stoffwechsel beeinflusst. Doch wie entwickelt sich Morbus Basedow? Welche Symptome treten auf? Und welche Therapien stehen zur Verfügung? Zum Morbus-Basedow-Ratgeber.

Schilddrüse und Psyche: Wie Hormone die mentale Gesundheit beeinflussen

Mann stützt Kopf auf gefaltete Hände und zeigt Anzeichen einer belateten Psyche
Bild: prostock-studio (Canva)

Die Schilddrüse steuert den Stoffwechsel und beeinflusst zahlreiche körperliche Funktionen. Weniger bekannt: Auch die Psyche hängt stark von ihrer Hormonproduktion ab. Gerät die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht, kann das psychische Beschwerden auslösen – von Antriebslosigkeit und Reizbarkeit bis hin zu Depressionen oder Angststörungen. Mehr erfahren.

Schilddrüsenerkrankungen: Wenn die Hormonbalance aus dem Takt gerät

Ärztin macht einen Unltraschall von der Schilddrüse
Eine Ärztin untersucht eine Patientin mit Ultraschall. So können Veränderungen an der Schilddrüse festgestellt werden.
Bild: peackSTOCK – science photo library – sciencephoto (Canva)

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ am Hals – und spielt dennoch eine große Rolle für unsere Gesundheit. Sie produziert lebenswichtige Hormone, die den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System, die Verdauung, die Nervenfunktion und sogar die Psyche beeinflussen. Gerät die Schilddrüsenfunktion aus dem Gleichgewicht, hat das weitreichende Folgen für Körper und Wohlbefinden.

Die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse im Überblick

Schilddrüsenerkrankungen sind weit verbreitet. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Viele Beschwerden bleiben jedoch lange unerkannt, da sie oft unspezifisch sind – wie Müdigkeit, Gewichtsschwankungen, Nervosität oder depressive Verstimmungen.

ErkrankungBeschreibung
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)Die Schilddrüse produziert zu wenig Hormone. Folgen sind Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit.
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)Es werden zu viele Hormone gebildet. Betroffene fühlen sich nervös, verlieren Gewicht und schlafen schlecht.
Hashimoto-ThyreoiditisAutoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Führt meist zur Unterfunktion.
Morbus BasedowAutoimmunbedingte Überfunktion der Schilddrüse, oft mit hervortretenden Augen (endokrine Orbitopathie).
SchilddrüsenknotenKnoten in der Schilddrüse sind meist gutartig, sollten aber regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
SchilddrüsenkrebsBösartige Tumore der Schilddrüse sind selten, aber behandelbar – oft durch Operation und Radiojodtherapie.
Struma (Kropf)Sichtbare Vergrößerung der Schilddrüse, meist durch Jodmangel verursacht. Kann mit oder ohne Funktionsstörung auftreten.

Weitere Erkrankungen und Störungen der Schilddrüse

Neben den häufig bekannten Schilddrüsenerkrankungen wie Unterfunktion, Überfunktion oder Autoimmunerkrankungen gibt es noch weitere Störungen, die die Funktion und Struktur der Schilddrüse beeinträchtigen. Manche verlaufen schleichend und bleiben lange unbemerkt, andere treten plötzlich auf und verursachen deutliche Beschwerden. Ein Überblick über weitere wichtige Erkrankungen und Störungen hilft, mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen und gezielt ärztlichen Rat einzuholen.

Erkrankung/StörungBeschreibung
Postpartale ThyreoiditisEntzündung der Schilddrüse nach der Geburt, oft mit zunächst Über-, später Unterfunktion.
Silent ThyreoiditisSchleichend verlaufende, meist schmerzlose Schilddrüsenentzündung, oft autoimmun bedingt.
Akute ThyreoiditisBakterielle Entzündung der Schilddrüse, selten, aber schmerzhaft und mit Fieber verbunden.
Subakute Thyreoiditis (de Quervain)Virale Entzündung mit Halsschmerzen, Fieber und Druckempfindlichkeit der Schilddrüse.
Funktionelle autonome AdenomeGutartige, hormonproduzierende Knoten, die unabhängig vom TSH arbeiten – oft Ursache einer Überfunktion.
SchilddrüsenzystenMit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume in der Schilddrüse, meist harmlos, aber beobachtungsbedürftig.
Jodinduzierte SchilddrüsenerkrankungStörungen der Schilddrüse durch zu hohe oder zu niedrige Jodzufuhr – z. B. Überfunktion nach Kontrastmittelgabe.
Riedel-ThyreoiditisSeltene chronische Entzündung mit Bindegewebsvermehrung, die das Schilddrüsengewebe verhärtet.

Diese Erkrankungen sind zum Teil sehr selten, können aber je nach Verlauf und Schweregrad erhebliche Beschwerden verursachen. Eine genaue Diagnose durch Endokrinolog:innen oder Nuklearmediziner:innen ist hier besonders wichtig.

Frühzeitige Diagnose ist entscheidend

Viele Schilddrüsenerkrankungen lassen sich gut behandeln – vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig erkannt. Bluttests (TSH, T3, T4), Ultraschalluntersuchungen und gegebenenfalls Szintigrafien helfen bei der Diagnose. Je nach Krankheitsbild kommen Medikamente, Radiojodtherapie oder operative Eingriffe infrage.

Fazit

Schilddrüsenerkrankungen beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen und sollten nicht unterschätzt werden. Wer Symptome wie dauerhafte Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, Gewichtsveränderungen oder Herzrasen bemerkt, sollte die Schilddrüse ärztlich untersuchen lassen. Eine frühzeitige Therapie verbessert die Lebensqualität deutlich.


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Stand vom: 29.04.2025

Coverbild: Bild: peakSTOCK – Getty Images (Canva)