Kakaobutter

Gut duftender Bestandteil von Seifen und Co.

Kakaobutter, das Fett aus den Samen des Kakaobaums, ist in aller Munde. Nicht nur in Nahrungsmitteln, sondern vor allem zu Kosmetikprodukten für Haut und Lippen verarbeitet, erfreut sich das „Oleum Cacao“ großer Beliebtheit. Besonders Personen mit trockener Haut können von den Inhaltsstoffen der Kakaobutter profitieren.

Die Kakaobohne

Kakaobohnen
Die rötlichen Kakaobohnen verarbeiten Hersteller zu Kakaobutter und Kakaopulver weiter.

Die Gattung der Kakaobäume (Theobroma) umfasst etwa 20 Arten. Sie kommen als immergrüne Büsche und kleine Bäume in den tropischen Regenwälder Lateinamerikas vor. Aus der Art Theobroma cacao gewinnen wir die beliebte Kakaobohne.

Schon gewusst?

Seinen botanischen Namen verdankt der Kakaobaum dem schwedischen Naturwissenschaftler Carl von Linné. Wörtlich übersetzt heißt der lateinische Gattungsname Theobrama “Götterspeise”.

Der Kakaobaum erreicht eine Höhe von bis zu 15 Metern. Auf Plantagen stutzen die Bauern und Bäuerinnen den Baum jedoch auf etwa 4 Meter. Die länglichen und zugespitzten Blätter können bis zu 35 Zentimeter messen. Die Blüten stehen zahlreich an den Ästen und am Stamm. So entwickelt ein Baum mehrere tausend Blüten. Allerdings gelingt die Bestäubung nur bei maximal 5 % der Blüten. Hierfür sind keine Bienen, sondern kleine Mücken verantwortlich.

Kakaobohne
Nur wenige Kakaofrüchte entwickeln sich aus den zahlreichen Blüten des Kakaobaums.

Von den sich entwickelten Früchten verkümmert etwa drei Viertel, weitere gehen durch Insekten- oder Pilzbefall verloren. Die Frucht trägt etwa 25 bis 50 eiförmige, abgeflachte Samen. Diese bezeichnen wir als Kakaobohnen. Die roten bis violetten Bohnen haben einen scharfen bis bitteren Geschmack. Sie werden leicht fermentiert oder mit Wasserdampf behandelt und dann getrocknet. Im Anschluss rösten die Bauern und Bäuerinnen die Kakaobohnen. Das Prozedere erleichtert das Schälen, beseitigt Bitterstoffe, verbessert das Aroma und macht den Kern mahlfähiger.

Im nächsten Schritt zerkleinern Walzenbrecher die Kakaobohne. Schalen, Häutchen und Keime werden entfernt. Die Bruchstücke des Kerns heißen Kakao-Nibs. Diese sind auch als Snack oder Zutat zum Backen und Kochen im Handel erhältlich. Durch Mahlen der Nibs erhalten die Hersteller Kakaomasse, welche zum einen zu Schokolade verfeinert und zum anderen durch Pressen zu Kakaobutter verarbeitet wird. Den verbleibenden entölten Presskuchen vermahlen Produzent:innen weiter zu Kakaopulver. Zur Herstellung von Kakaopulver nutzen Hersteller auch andere Verfahren. Als Ausgangsmaterial dienen neben dem Kakaopresskuchen auch direkt der Kakaobohnenbruch oder die Kakaomasse.

Eigenschaften von Kakaobutter

Kakaobutter
Kakaobutter dient als Ausgangsmaterial für Kosmetika und Lebensmittel.

In einem aufwendigen Prozess stellen die Produzent:innen aus fermentierten Kakaobohnen zuerst eine Kakaomasse her. In weiteren Arbeitsschritten wie Pressen und Filtern oder Zentrifugieren entsteht anschließend die reine Kakaobutter. Es handelt sich hierbei um das in den Bohnen enthaltene Fett. Dieses Oleum cacao hat eine sehr helle, weißlich-gelbe Farbe, einen leichten kakao-typischen Geruch und einen intensiven Kakaogeschmack.

Die Kakaobutter besteht zu ca. 2 Dritteln aus gesättigten Fettsäuren wie Stearin-, Palmitin und Linolsäure. Hinzu kommen Anteile von:

Schon gewusst?

Durch das schonende Verfahren bei der Herstellung von Kakaobutter erhalten Produzent:innen den angenehmen Geruch. Bei der Herstellung von Kosmetika braucht es so keine weiteren Duftstoffe.

Verwendung von Kakaobutter

Kakaobutter verwenden wir in der Patisserie und zur Herstellung von Koskmetikprodukten. Früher wurde sie in der Pharmazie genutzt.

Schon gewusst?

Die Kakaobutter ist ein wahrer Allrounder. In der Medizin nutzen Firmen sie als Basis für die Herstellung von Zäpfchen und Lotionen. In der Kosmetikindustrie stellt sie einen wichtigen, angenehm duftenden Bestandteil von Pflegeprodukten dar. Auch in der Küche ist sie einsetzbar. Sie ist ein idealer veganer Ersatz für die klassische Butter.

Kakaobutter in der Medizin

Die ursprüngliche Anwendungsform des Fettes aus der Kakaobohne lag im pharmazeutischen Bereich. Hier fand es v. a. als Basis für Salben und Zäpfchen Verwendung. Heutzutage ist die Kakaobutter in diesem Gebiet durch andere Substanzen größtenteils abgelöst worden.

Kakaobutter in der Küche

Pralinen
Pralinen, hergestellt mit Kakaobutter.

Kakaobutter ist in vielen Schokoladenprodukten enthalten. Auch in anderen Bereichen der Küche setzen wir Kakaobutter ein. Sie lässt sich als Fett beim Anbraten oder beim Backen verwenden. Bei der veganen Ernährung stellt sie somit eine gute Alternative zu tierischer Butter dar.

Unser Produkttipp für Kakaobutter als Nahrungsmittel: KAKAOBUTTER Pellets zum Backen

Kakaobutter in der Kosmetikindustrie

Körpercreme
Vegane Kosmetikprodukte beinhalten oft Kakaobutter als Basiszutat.
Bild: Marielle Morawitz – 2komma8

Durch die reichhaltigen Inhaltsstoffe ist die Kakaobutter heute in der Kosmetikindustrie sehr beliebt und wird in vielfältigen Produkten verarbeitet. Auch die Schmelzeigenschaft des Oleum Cacao trägt hier zu ihrer Beliebtheit bei. Durch ihren Schmelzpunkt bei Körpertemperatur, lassen sich Pflegeprodukte mit Kakaobutter sehr gut verreiben und einmassieren. Sie kommt vor allem als Fettbestandteil in Hautpflegeprodukten zum Einsatz.

Die Kakaobutter versorgt und pflegt die Haut sehr vielfältig, ohne sie zu übersättigen. In kakaobutterhaltigen Cremes ist der Anteil dieses Naturproduktes besonders hoch. Hier dient sie v. a. als Fett- und Vitaminlieferant. In Feuchtigkeit-spendenden Lotionen ist der Anteil an Kakaobutter geringer. Durch ihren hohen Fettanteil sorgt die Kakaobutter für eine geschmeidige und glänzende Haut, sie liefert Nährstoffe und dient als Trägerstoff für weitere Zusätze in den Kosmetika. Ein Nebeneffekt ist hierbei die Steigerung der Hautelastizität, sodass das Oleum cacao auch in Anti-Aging-Produkten enthalten ist. Hier soll die Kakaobutter die Faltenbildung vor allem im Augen- und Mundbereich verringern.

Des Weiteren wird sie häufig zur Pflege von Narben, z. B. nach Operationen, und Dehnungsstreifen („Schwangerschaftsstreifen“) eingesetzt.

Unser Lesetipp: Vegane Körpercreme mit Kakaobutter einfach selber machen

Als Bestandteil von Seifen trägt die Kakaobutter zur Rückfettung der Haut bei und verringert so ein Austrocknen.

Abgesehen von den eigenen positiven Eigenschaften der Kakaobutter wird sie auch als Zusatz zur Optimierung der Konsistenz von Kosmetikprodukten wie Lotionen verwendet.

Unsere Produkttipps zu Kakaobutter in Pflegeprodukten: WELEDA Nachtkerze festigende Augen-u. Lippenpflege | WELEDA Schwangerschafts-Body Butter | Vita-Horm Babyhaut-Creme

Von Kakaobutter profitieren

trockene Haut
Vor allem im Winter leiden viele Menschen an trockener Haut.

Pflegeprodukte mit Kakaobutter als Bestandteil sind für Menschen mit trockener, spröder Haut geeignet. Bei regelmäßiger Anwendung trägt das Fett aus der Kakaobohne zu einer Besserung des Hautzustandes bei und erhöht die Hautgeschmeidigkeit.

Personen, die zu fettiger Haut neigen, sollten hingegen darauf verzichten. Hier würde die Pflege mit kakaobutterhaltigen Produkten zu einer Überfettung führen. Vermehrte Hautunreinheiten und Entzündungen wären die Folge.

Personen mit sprödem, trockenem Haar können ein Shampoo mit Kakaobutter probieren. Die enthaltenen Fettsäuren wirken dem entgegen und beruhigen zusätzlich die Kopfhaut, wenn sie zu Juckreiz neigt.

Vorsicht bei fettiger Haut und fettigem Haar

Neigen Sie zu fettiger Haut und fettigen Haaren, sollten Sie auf Pflegeprodukte mit Kakaobutter verzichten. Eine Verwendung kann zu einer Überpflegung mit einer Verschlechterung des Hautbildes führen.


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch ärztliches Personal.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.

Stand vom: 03.05.2023

Visits: 14724