Beta-Carotin ist nicht nur irgendein Farbstoff, der in der Natur vorkommt. Die Substanz hat viele wichtige Eigenschaften. Der Pflanzenstoff wirkt unter anderem antioxidativ, stärkt unser Immunsystem und die Sehkraft. Aus dem Carotinoid stellt der Körper Vitamin A her.
Themenübersicht
Beta-Carotin – ein sekundärer Pflanzenstoff
Carotinoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die vor allem in Früchten, Gemüse und Wurzeln vorkommen. Das charakteristische Orange der Möhre entsteht durch diese natürlichen Lebensmittelfarbstoffe. Gleichzeitig ist die Karotte (lateinisch „carota“) die Namensgeberin für die Gruppe der Carotine, deren bekanntester Vertreter das Beta-Carotin (β-Carotin) ist. In der Natur kommen Carotinoide sehr häufig vor, zumeist in einer Mischung aus Alpha-, Beta- und Gamma-Carotin. Doch der Farbstoff lässt sich auch künstlich herstellen. Bei der synthetischen, reinen Form handelt es sich in der Regel um Beta-Carotin.
Die Substanz ist eine Vorstufe von Vitamin A (Retinol) und wird daher auch als Provitamin A bezeichnet. Mit anderen Worten: Der Körper ist in der Lage, aus Beta-Carotin Vitamin A herzustellen. Deshalb ist dieser sekundäre Pflanzenstoff für uns von Wichtigkeit.
Genau wie das Vitamin, so ist auch der Lebensmittelfarbstoff fettlöslich. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem lipophilen, also fettlöslichen Farbpigment.
Funktionen im Organismus
Der Körper kann Provitamin A bei Bedarf in Vitamin A umwandeln. In dieser Form unterstützt der Nährstoff den Zellaufbau ebenso wie die Immunabwehr. Und auch für den Sehvorgang ist dieses Vitamin ein wichtiger Stoff. An der allgemeinen Weisheit, wonach Karotten „gut für die Augen“ sind, ist also durchaus etwas dran.
Beta-Carotin – ein wirksamer Sonnenschutz?
Wenn wir täglich mehr als 30 mg Carotinoide über mehrere Wochen hinweg aufnehmen, lagert unser Körper den Farbstoff nicht nur in der Leber und dem Fettgewebe, sondern auch in unserer Haut ein. Diese färbt sich dann tatsächlich leicht orangebraun. Der medizinische Fachbegriff für eine durch Carotinoide veränderte Hautfarbe heißt „Carotinodermie“. Das Pigment bietet wie Melanin einen gewissen UV-Schutz. Wer Beta-Carotin als Sonnenschutz nutzt und regelmäßig einnimmt, kann damit 2- bis 3-mal länger als sonst in der Sonne bleiben, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Das entspricht einem Lichtschutzfaktor von 2 bis 3.
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Aber Vorsicht, die Produkte ersetzen das Eincremen mit einem Sonnenschutzmittel nicht. Einen wesentlich besseren Schutz bietet eine Sonnenmilch, die in der Regel einen LSF von 20 bis 50 aufweist. Sonnenschutz-Kapseln mit Provitamin A haben daher lediglich ergänzende Eigenschaften.
Als Antioxidans im Körper erfüllt die Substanz eine wesentliche Funktion als Fänger freier Radikale. Es sorgt für ein gesundes Hautbild und senkt das Krebsrisiko.
Empfohlene Tagesmenge an Beta-Carotin
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt eine gemeinschaftliche Empfehlung für Vitamin A und Provitamin A heraus. Demnach sollen Männer ab 19 Jahren täglich 850 mg Retinol und Frauen 700 mg aufnehmen. Bei Kindern liegt die empfohlene Tagesmenge darunter, bei Schwangeren und Stillenden darüber. Auch Leistungssportlerinnen und -sportler haben einen höheren Bedarf.
Gerade bei vegan- oder vegetarisch lebenden Menschen ist der Bedarf schnell gedeckt.
Nach einer aktuellen Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung ist die Versorgungslage aufgrund einer hohen Anzahl an mit Beta-Carotin angereicherten Lebensmitteln hoch. Da das Provitamin häufig als Farbstoff zum Einsatz kommt, findet es sich in vielen Getränken, Süßwaren, Milchprodukten und Frühstückszerealien. Eine zusätzliche Einnahme durch Nahrungsergänzungsmittel ist in der Regel nicht nötig.
Beta-Carotin bei Personen, die rauchen
Raucherinnen und Raucher sollten sehr vorsichtig mit der Zufuhr sein. Personen, die rauchen und täglich über einen Zeitraum von mehreren Monaten zusätzlich 20 mg Beta-Carotin und mehr zu sich nehmen, erhöhen das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Auf carotinhaltige Lebensmittel wie Karotten, Brokkoli oder Paprika müssen Sie nicht verzichten. Laut der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde wäre selbst für starke Raucher und Raucherinnen ein Zusatz von bis zu 15 mg des Provitamins täglich noch unproblematisch. Aber Arzneimittel, die mehr als 20 mg der Substanz als Wirkstoff enthalten, sollten Sie nicht einnehmen.
Achtung
Raucher und Raucherinnen, die sich Beta-Carotin über Nahrungsergänzungsmittel zuführen, riskieren einen Anstieg der Lungenkrebsrate sowie ein erhöhtes Risiko bei Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Beta-Carotin-Mangel

Da unser Körper die Substanz selbst nicht herstellt, hängt ihr Spiegel von unserer Ernährung ab. In der Regel ist der Bedarf schnell erreicht. Dennoch wird bei Kindern, älteren Personen und jungen Frauen hin und wieder ein Mangel festgestellt.
Neben einer ungünstigen Ernährung spielen auch weitere Faktoren eine Rolle:
- Erkrankungen: AIDS, Arthritis, chronisch entzündliche Erkrankungen des Darms wie Colitis oder Morbus Crohn, Diabetes mellitus, Krebs, Schilddrüsenüberfunktion
- Medikamente: Abführmittel, Schlafmittel, cholesterinsenkende Mittel
- Umweltgifte: Abgase, Chemikalien, UV-Strahlung, Nikotin, Alkohol
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Beta-Carotin in Lebensmitteln

Natürliche Quellen für Provitamin A sind gelb-orange sowie rote Obst- und Gemüsearten. Doch auch in grünen Lebensmitteln ist das Provitamin oftmals enthalten. In diesem Fall lässt das in diesen Pflanzenbestandteilen enthaltene Chlorophyll die orange Farbe in den Hintergrund treten.
Die folgende Übersicht zeigt die besten Lieferanten, die der Speiseplan bereithält:
- gelbes und oranges Gemüse: Karotten, Kürbisse, Mais, Süßkartoffeln
- gelbe und orange Früchte: Aprikosen, Birnen, Mangos, Nektarinen, Pfirsiche, Sanddorn
- rotes Gemüse: Tomaten
- rotes Obst: Sauerkirschen, Pflaumen
- grünes Gemüse: Brokkoli, Endivien, Erbsen, Kohl, Kresse, Spargel, Spinat
Top 10 der Beta-Carotin-Lieferanten
Lebensmittel | Gehalt in mg/100 g |
Grünkohl | 8,7 |
Möhren | 8,4 |
Süßkartoffeln | 7,9 |
Fenchel | 4,7 |
Wirsing | 4,7 |
Feldsalat | 3,9 |
Mangold | 3,5 |
roter Paprika | 3,5 |
Chicorée | 3,4 |
Kürbis | 3,1 |
Wie viel Provitamin A tatsächlich im jeweiligen Lebensmittel steckt, ist von vielen Faktoren abhängig. Neben der Jahreszeit und dem Reifegrad des Lebensmittels spielen auch die Lagerungsbedingungen eine Rolle.
Den Tagesbedarf an Beta-Carotin decken
Schon gewusst?
Unser Körper verwertet durch Zerkleinern, Erhitzen und die Zugabe von Fett das Beta-Carotin besser.
Der Tagesbedarf ist schnell gedeckt. Hierfür benötigen Sie lediglich folgende Mengen an frischem Obst oder Gemüse:
Lebensmittel | Tagesration in Gramm |
Feldsalat | 100–200 |
Grünkohl | 50–100 |
Spinat | 50–100 |
Möhren | 50–100 |
roter Paprika | 50–100 |
Aprikose | 200–400 |
Nektarine | 400–800 |
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Stand vom: 12.04.2024
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