Pflege für die Haut in Medizin und Kosmetik
Die Hautcreme ist eine streichfähige Zubereitung, die zur äußerlichen Anwendung zur Pflege und Behandlung der Haut bestimmt ist. Cremes bestehen im Wesentlichen aus einer wässrigen und einer öligen Komponente, die als Emulsion miteinander verbunden sind.
Themenübersicht
Aufbau von Hautcremes
Als Hautpflegeprodukte spielen Cremes eine große Rolle. Darüber hinaus dienen sie als Grundlage für die Einbettung eines pharmazeutischen Wirkstoffs, den der Patient auf die Haut aufträgt. Insbesondere bei Hauterkrankungen, wie Akne, Ekzeme, Hautpilz oder Neurodermitis, aber auch bei Muskelschmerzen oder zur Wundheilung kommen medizinische Cremes zum Einsatz.
Hautcremes gehören zu den Emulsionen. Sie setzen sich aus einem wässrigen und einem öligen Bestandteil zusammen. Öl und Wasser lösen sich nicht ineinander auf. In einer Emulsion werden beide in besonderer Weise miteinander vermischt. Eine der beiden Substanzen liegt in kleinen Tröpfchen vor (innere bzw. disperse Phase). Diese Tröpfchen schwimmen in der zweiten Flüssigkeit (äußere bzw. kontinuierliche Phase).
Bei Emulsionen unterscheiden Experten zwischen Wasser-in-Öl-Emulsionen und Öl-in-Wasser-Emulsionen. Auch bei den Hautcremes gibt es dem entsprechend 2 Formen:
- lipophile Cremes (Wasser-in-Öl-Typ): hier befinden sich die wässrigen Bestandteile als Tröpfchen in der äußeren, öligen Phase
- hydrophile Cremes (Öl-in-Wasser-Typ): hier liegt die ölige Flüssigkeit in der äußeren, wässrigen Komponente vor
Daneben gibt es weitere Mischformen und Mehrfachemulsionen unter den Cremes.
Bestandteile von Hautcremes
Grundlegende Inhaltsstoffe der lipophilen, fettfreundlichen Phase sind auf Mineralöl basierende Paraffine oder künstlich hergestellte Glyceride. Mögliche Alternativen dazu sind pflanzliche Fette und Öle wie beispielsweise Mandelöl, Jojobaöl sowie Olivenöl oder tierische Wachse, z. B. Bienenwachs oder Wollwachs. Um die typische Cremekonsistenz zu erzeugen setzten Hersteller Emulgatoren ein, z. B. Polysorbate bei Cremes vom O/W-Typ oder Wollwachsalkohole (Eucerit) bei Cremes vom Typ W/O.
Schon gewusst?
Lange Zeit wurden tierische Fette in Cremes und anderer Kosmetik verwendet. Diese Inhaltsstoffe wurden jedoch schnell ranzig, sodass die Pflegeprodukte nicht lange hielten. 1911 entwickelte das Hamburger Unternehmen Beiersdorf eine Wasser-in-Öl-Emulsion auf Basis von Wollwachsalkoholen, auch Eucerit genannt. Allgemein bekannt ist diese Pflegecreme als Nivea-Creme.
Weitere Zusätze sind Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Feuchthaltemittel oder Parfüm.
Alle Inhaltstoffe sind auf den kosmetischen Produkten nach internationalen Richtlinien aufgelistet.
Funktionen von Hautcremes
Die Hautpflege ist eine wesentliche Funktion von Cremes, besonders in der Kosmetik. Die meistens Cremes sind keine Allrounder, sondern wurden zur Pflege einer bestimmten Hautpartie entwickelt. Gängige Typen sind:
- Gesichtscremes
- Augencremes
- Handcremes
- Fußcremes
Die Haut hat zudem am Tag andere Bedürfnisse als in der Nacht. Daher ist für die Gesichtspflege häufig ein Set aus Tages- und Nachtcreme erhältlich.
Ausführliche Informationen unter:
Lipophile Cremes für besonders trockene Haut
Die lipophilen Cremes dringen schnell in die Hautschichten ein. Die ölige Phase bildet dabei einen feinen Film auf der Haut. Dies hemmt die Verdunstung von Wasser auf der Haut, was wiederum die Austrocknung der Haut verhindert.
Unser Produkttipp – Hautcreme für trockene Haut: LIPOPHILE PFLEGESALBE
Hydrophile Cremes für fettige Haut
Bei hydrophilen Cremes kommt es hingegen zu einer geringeren Fettung der Haut. Durch wasserbindende Zusatzstoffe wie Glycerin, Milchsäure oder Harnstoff (Urea) wird die Fähigkeit der Haut, Wasser zu binden, unterstützt. Hydrophile Cremes sind daher optimaler für die Pflege von fettiger Haut.
Unser Produkttipp – Hautcreme für fettige Haut: noreva ALPHA KM®
Hautpflege: Feuchtigkeit oder Fett – was braucht die Haut?
Nicht immer ist es klar zu sehen, welche Pflege die Haut braucht. Vor allem bei trockener Haut stellt sich vielen Verbrauchern die Frage: Was fehlt der Haut – mehr Feuchtigkeit oder mehr Fett? Experten empfehlen, trockene, schuppige Haut mit Fett zu versorgen. Der Grund: Bei trockener Haut kann die obere Hautschicht Feuchtigkeit nicht mehr halten. Eine Pflege mit einer reichhaltigen Hautcreme ist in diesem Fall optimal. Bei fettiger Haut raten Experten, der Haut vermehrt Feuchtigkeit zuzuführen. So kann für die Gesichtspflege auf Basis von Seren und Lotionen erfolgen. Auf fetthaltige Gesichtscremes sollte man hingegen verzichten. Wichtig ist, dass die Pflegeprodukte für das Gesicht mit fettiger Haut keine Hautunreinheiten hervorrufen, also dass sie nicht komedogen sind.
Sonnencremes für den Schutz vor UV-Strahlung
Darüber hinaus kann einer Creme auch ein besonderer Wirkstoff hinzugefügt werden, sodass die Creme eine bestimmte Funktion erfüllt. Ein UV-Lichtschutz ist zum Beispiel ein spezieller Bestandteil bei Sonnencremes und bewirkt den Sonnenschutz.
Unser Produkttipp – Sonnencreme: Eucerin® 50+ SENSITIVE PROTECT SUN CREME
Anti-Aging-Cremes für die reife Haut
Anti-Aging-Cremes enthalten wiederum Wirkstoffe, die die Hautalterung verzögern. Sie stärken das Bindegewebe der Haut und sorgen dafür, dass sie elastisch bleibt. Vor allem Gesichtscremes gibt es in diesem Bereich. Inhaltsstoffe, die die Hautalterung verlangsamen und Falten reduzieren sollen, sind unter anderem Hyaluronsäure, Coenzym Q10, Kollagen, Vitamin C und Retinol.
Unser Produkttipp – Anti-Aging-Creme: VICHY NORMADERM ANTI AGE
Unser Lesetipp:
Medizinische Cremes
Als Arzneimittelform finden Sie Cremes zur Behandlung unter anderem von:
- Neurodermitis
- allergischen Hautreaktionen
- Lippenherpes
- Pilzinfektionen
- rheumatische Erkrankungen
- Wunden
Unsere Produkttipps: Evolsin Ekzem & Neurodermitis Creme | Canesten® Extra Creme 10 mg/g gegen Haut- und Fußpilz | Kytta® Geruchsneutral Creme gegen Rückenschmerzen oder Schmerzen bei Kniegelenkarthrose
Alternativen zu Cremes
Cremes haben hautberuhigende, hautpflegende, regenerierende und wundheilungsfördernde Eigenschaften. Allerdings ziehen sie schnell in die Haut ein. Der pflegende und schützende Effekt ist dadurch nur von kurzer Dauer. Deshalb werden gerade im medizinischen Bereich häufig Salben der Creme vorgezogen. Salben enthalten kein oder nur wenig Wasser. Sie versorgen die Haut mit Fett und bilden auf lange Sicht eine schützende Schicht. Daher ist ihr Einsatzgebiet die trockene, sehr sensible Haut und die Wundheilung.
Gele hingegen haben einen noch höheren Wasseranteil als Cremes. Dadurch ist der kühlende Effekt stärker und sie sind bei Gelenkschmerzen ideal. Allerdings trocknet ein Gel die Haut schnell aus. Fettige Haut verträgt die Anwendung. Bei trockener Haut ist eine Schmerzcreme oder sogar eine Schmerzsalbe anzuraten.
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Stand vom: 16.02.2022
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.
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