Antioxidantien: Radikalfänger zur Vermeidung von oxidativem Stress

Antioxidantien sind chemische Verbindungen, die die Oxidation einer anderen Substanz verhindern. Im menschlichen Organismus haben Antioxidantien eine große Bedeutung. Sie wirken als Radikalfänger und beugen damit oxidativem Stress vor. Dieser ist ein Mitauslöser von Alterungsprozessen und vielen verschiedenen Erkrankungen. Antioxidantien haben demnach eine Bedeutung für die Gesundheit des Menschen. Daneben spielen sie eine Rolle als Zusatzstoff für die Lebensmittelindustrie. Sie verhindern hier schädliche Sauerstoffeinflüsse.

Schon gewusst?

Die Einzahl von Antioxidantien lautet Antioxidans.

Antioxidantien aus der Nahrung

Unser Körper bildet Antioxidantien oder nimmt sie von außen über die Nahrung auf. Neben einigen Vitaminen und Mineralstoffen haben auch manche sekundäre Pflanzenstoffe eine Bedeutung als Antioxidans. Dazu gehören die Carotinoide, Flavonoide und die Polyphenole. Diese Substanzen kommen in vielen Obst- und Gemüsesorten vor. Beim Verzehr lohnt es sich, die Schale mitzuessen, da viele der Stoffe direkt darunter zu finden sind.

Lykopin ist eine antioxidativ wirkende Substanz, die in Tomaten zu finden ist. Allicin hingegen macht den Knoblauch zu einer äußerst gesunden Zutat in Speisen.

Schon gewusst?

Lykopin trägt den Beinamen “Tomaten-Vitamin”. Tatsächlich ist dieser sekundäre Pflanzenstoff den Carotinoiden zuzuordnen. Die Antioxidans macht 90 % des gesamten Carotin-Gehaltes in Tomaten aus. Lykopin findet sich wie viele andere Stoffe vorwiegend in der Schale. Auch Tomatenprodukte, wie Tomatenmark, -soßen, -suppen und -saft sind lykopinhaltig. Daneben kommt der Wirkstoff in Papayas, Guaven, Hagebutten und rosafarbenen Grapefruits vor.

Auch Kaffee und grüner sowie schwarzer Tee enthalten Antioxidantien. 2 bis 4 Tassen Kaffee täglich fördern die Gesundheit, da sie reichlich Antioxidantien zuführen.

Wo stecken Antioxidantien drin?

Spinat
Beta-Carotin lässt sich in ausreichender Anzahl im Spinat finden.

Viele der Antioxidantien finden sich in Obst und Gemüse. Einige sind jedoch auch in Meeres- oder Säugetieren enthalten.

Beta-Carotin

Aprikosen, Brokkoli, Grünkohl, Kürbis, Mango, Möhren, Paprika, Süßkartoffeln, Spinat, Tomaten

Kupfer

Avocados, Getreide, wie Hafer, Roggen, Weizen; Hülsenfrüchte, wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen; Krabben, Hummer

Polyphenole

Äpfel, Beeren, insbesondere Heidelbeere, grüner und schwarzer Tee, Kakao- und Kaffeebohnen, Kirschen, Rotkohl, Weintrauben

Phytoöstrogene

Getreide, Hülsenfrüchte, z. B. Sojabohnen, Leinsamen

Vitamin A

Feldsalat, Fenchel, Grünkohl, Mango, Möhre, Spinat

Vitamin C

Erdbeere, Johannisbeere, Kiwi, Paprika, Zitrusfrüchte

Vitamin E

Pflanzenöl, z. B. Distel-, Raps-, Soja-, Sonnenblumenöl

Zink

Austern, Erdnüsse, Haferflocken, Käse, Lammfleisch, Linsen, Mais, Paranüsse, Rindfleisch, Sojamehl

Freie Radikale

Unter bestimmten Umständen bildet der menschliche Körper freie Radikale. Das sind hochreaktive Sauerstoffverbindungen, die nicht grundsätzlich negativ sind. Sie werden beispielsweise übermäßig unter dem Einfluss von UV-Strahlung und Schadstoffen aufgebaut. Zu viele freie Radikale bezeichnen Fachleute als oxidativen Stress. Dieser erzeugt Zellschäden. Antioxidantien „entschärfen“ freie Radikale und reduzieren den oxidativen Stress. Lebensmittel, die – wie Obst und Gemüse – reichlich Antioxidantien enthalten, beugen daher vielen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten vor.

Merke

Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels entstehen täglich in jeder Zelle des menschlichen Organismus. Dabei handelt es sich um hochreaktive, aggressive Sauerstoffmoleküle, wie Hydroxyl, Hyperoxid und Superoxid. Diese bezeichnen Fachleute als “Freie Radikale”.

Diese Sauerstoffverbindungen entreißen einem anderen Atom oder Molekül Elektronen und reagieren mit diesen. Daraus entstehen neue Radikale und eine Kettenreaktion wird in Gang gesetzt, in der sich die Radikale stetig vermehren. So kommt es zu oxidativem Stress.

Freie Radikale zerstören auf diesem Weg unter anderem FetteProteine und Kohlenhydrate. So sind davon beispielsweise Lipide betroffen, die in Verbindung mit diversen Proteinen als Alterspigment Lipofuscin bekannt sind. Daneben zerstört oxidativer Stress auch Kollagen oder Elastin. Mit anderen Worten: Freie Radikale führen zur Hautalterung.

Da die Freien Radikalen auch mit dem Zellkern und der DNS reagieren, kommt es zu Punktmutationen, also zu veränderten Erbinformationen. Das führt zu einer Störung der Zellfunktion beziehungsweise des Stoffwechsels. Freie Radikale erhöhen damit das Risiko auf diverse Erkrankungen, wie:

Einige Faktoren lösen oxidativen Stress aus. Zu ihnen gehören:

  • Rauchen
  • UV-Strahlung und ionisierende Strahlen
  • extreme körperliche Arbeit oder Leistungssport
  • Schadstoffe

Antioxidantien fangen diese Radikale ein und beugen damit oxidativem Stress vor.

Antioxidantien als Nahrungsergänzung

Mit der Nahrung nehmen wir in der Regel ausreichend Antioxidantien auf. Dafür ist es erforderlich, jeden Tag mindestens 5 Portionen Gemüse und Obst zu verzehren und sich an die Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hinsichtlich einer ausgewogenen Ernährungsweise zu halten. Ein stressiger Alltag führt jedoch häufig zur Fehlernährung, die die Zufuhr von ausreichend Antioxidantien nicht immer gewährleistet. In der Apotheke gibt es eine Vielzahl von Nahrungsergänzungsmitteln, diätetischen Lebensmitteln oder ergänzend bilanzierten Diäten und Medikamente, die Antioxidantien enthalten.

Antioxidantien in Nahrungsergänzungsmitteln – unsere Produkttipps: MEDOX® Anthocyane aus wilden Beeren | vitamaze CURCUMA+PIPERIN+Vitamin C vegan | Bio-Saft Antioxidantien

Achtung

Eine Therapie mit Beta-Carotin, Vitamin A und Vitamin E erhöht das Krebsrisiko, wenn Sie rauchen und trinken. Daher sollten Personen, die rauchen und regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, eine Einnahme mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt absprechen.

Bestimmung der antioxidativen Kapazität

Um den Gesundheitsstatus bemessen zu können, ist es sinnvoll, die antioxidative Kapazität zu bestimmen. Häufig führt das medizinische Personal den ORAC-Test durch.

Die Abkürzung “ORAC” steht dabei für “Oxygen Radical Absorbance Capacity” – also die Fähigkeit einer Substanz, Sauerstoffradikale abzufangen.

Als Referenz dient das Vitamin-E-Derivat Trolox. Das Messergebnis wird daher in Trolox-Äquivalent angegeben. Dabei ist die Volumen- oder Gewichtseinheit immer zu nennen:

100 µg TE/100 g oder 100 µg TE/mL oder 100 mg TE/g

Eine gezielte Verabreichung von Antioxidantien erscheint nur sinnvoll, wenn ärztliches Personal vorher und im Therapieverlauf den ORAC-Status ermittelt.

Antioxidantien mit E-Nummer

Antioxidantien haben nicht nur eine Bedeutung für die menschliche Ernährungsweise. In der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie setzen die Hersteller verschiedene Antioxidantien als Zusatzstoffe ein. So vermeiden Antioxidantien beispielsweise das Verderben von Lebensmitteln und Kosmetika. Zu ihnen zählen:

Antioxidantien in Kosmetika

Neben der Haltbarkeit spielt vor allem die gesundheitsfördernde Wirkung vieler Antioxidantien eine große Rolle. So soll Vitamin E hautpflegend, bindegewebsfestigend und zellerneuernd wirken. Es wird gern Feuchtigkeitscremes für besonders trockene Gesichtshaut beigemengt.

Antioxidantien in Kosmetika – unsere Produkttipps: Hametum® | ABITIMA® Clinic Gesichtscreme

Infografik zu Antioxidantien

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Stand vom: 12.04.2024

Coverbild: pixabay

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