Nahrungsergänzung

Nahrungsergänzungsmittel: Wann machen sie Sinn und für wen sind sie geeignet?

Der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen wird normalerweise durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung gedeckt. Dennoch gibt es immer mal wieder Situationen im Leben, in denen man nicht ausreichend mit Vitalstoffen versorgt ist. Wann Nahrungsergänzung sinnvoll ist und welche wichtigen Inhaltsstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln stecken, um einen möglichen Mangel zu beheben, erfahren Sie hier.

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Das wichtigste, um gesund zu bleiben, sind gesunde Ernährung und viel Bewegung. Wer sich abwechslungsreich ernährt, ist in der Regel mit allen nötigen Nährstoffen versorgt. Allerdings führen gewisse Lebensumstände oder eine einseitige oder unzureichende Ernährung dazu, dass manchmal nicht genügend Mineralstoffe oder Vitamine aufgenommen werden. Nahrungsergänzungsmittel leisten hier gute Dienste, um den Bedarf an lebenswichtigen Stoffen zu decken und einem Mangel vorzubeugen. Welche Produkte zu wem passen, ist individuell unterschiedlich. Wir listen die wichtigsten Lebensphasen (Anwendungsgebiete) auf, bei denen eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein kann.

Nahrungsergänzungsmittel für Sportler und aktive Menschen

Wer regelmäßig Sport treibt, braucht nicht nur mehr Energie, sondern auch mehr Mineralstoffe und Vitamine. Gerade die Vitamine B1, B2 und B6 gehen beim Schwitzen mit dem Schweiß verloren. Wer die nötige Zufuhr durch eine größere Nahrungsaufnahme nicht decken kann, ist mit einem Nahrungsergänzungsmittel für den Sport gut beraten.

Nahrungsergänzung für Schwangere

Schwangere oder stillende Frauen benötigen mehr Nährstoffe, damit sich das Baby optimal entwickeln kann. Im ersten Drittel der Schwangerschaft wird Schwangeren empfohlen, täglich etwa 400 Mikrogramm Folsäure als Vitaminpräparat zu sich zu nehmen.

Nahrungsergänzungsmittel für Kinder

Nahrungsergänzungsmittel für Kinder enthalten verschiedene Vitamine und Mineralstoffe, die zum Aufbau des Immunsystems und während des Wachstums förderlich sind. So leistet Zink beispielsweise einen Beitrag zur normalen Funktion des Immunsystems, wie auch Vitamin C und Selen. Calcium, Vitamin D und Jod tragen zum normalen Wachstum bei. Ob ein Nahrungsergänzungsmittel für Ihr Kind notwendig ist, dazu beraten wir Sie gerne oder Ihr Kinderarzt. Beachten Sie, dass Nahrungsergänzung für Kinder nicht als Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung gelten sollte.

Im Alter gut versorgt

Senioren nehmen aufgrund von verschiedenen Faktoren oft weniger Nahrung und somit weniger Nährstoffe als benötigt zu sich. Zum einen haben viele weniger Appetit, zum anderen führen Schwierigkeiten beim Schlucken zur unzureichenden Aufnahme. Auch Aufnahmestörungen im Magen oder Darm, die bei älteren Menschen recht häufig auftreten können, beispielsweise durch eine Magenschleimhautentzündung oder Medikamenteneinnahme, sind als Ursache für einen Nährstoffmangel bekannt. Oft wird dann zwar ausreichend Vitamin B12 über die Nahrung aufgenommen, kann aber nicht richtig verwertet werden. Vitamin D zählt ebenso zu den kritischen Vitaminen. Es wird über die Haut mithilfe von UV-Licht gebildet. Da sich Ältere nicht mehr so viel an frischer Luft bewegen, kann ein Mangel entstehen und ein Vitamin-D-Präparat sinnvoll sein. Hier gelangen Sie zur Nahrungsergänzungs-Auswahl für Senioren.

Nahrungsergänzungsmittel für Haut und Haare

Nahrungsergänzungsmittel für Haut, Haare und Nägel kommen bei brüchigen Fingernägeln, glanzlosem Haar und zur Kräftigung des Bindegewebes zum Einsatz. So wird beispielsweise Kieselerde traditionell für Haut oder Haar angewendet. Weitere Vitamine und Mineralstoffe wie Biotin, Eisen, Zink, Calcium und Magnesium sind für das gesunde Wachstum des Haares unerlässlich. Hier geht es zu den Nahrungsergänzungsmitteln für Haut, Haare und Knochen.

Mangelzustände durch Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen

Chronisch Kranke haben einen höheren Bedarf an Nährstoffen als gesunde Menschen. Darüber hinaus können mit den Ergänzungsmitteln Mangelzustände ausgeglichen werden. Wenn man beispielsweise von Laktoseintoleranz betroffen ist und keine Milch- und Milchprodukte verzehrt, kann man mithilfe eines Nahrungsergänzungsmittels seinen Calciumhaushalt aufbessern. Veganer, die komplett auf tierische Produkte verzichten, sollten das Vitamin B12 im Auge behalten und ihre Blutwerte überprüfen lassen. Vitamin B12 kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Da der Körper das Vitamin recht lange in der Leber speichern und so die Versorgung sicherstellen kann, tritt ein tatsächlicher Mangel oft erst nach Jahren der veganen Ernährung auf.

Was passiert bei einer Überdosierung oder langfristigen Einnahme?

Menschen, die ohne einen bestehenden Nährstoffmangel Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, verursachen damit unter Umständen eine Überdosierung und somit Nebenwirkungen. Beispielsweise könnte eine zu hohe Einnahme von Magnesium die Aufnahme von Zink aus den Lebensmitteln verhindern. Darüber hinaus kann es zu Durchfall, Müdigkeit oder Schwindel kommen. Es ist nicht auszuschließen, dass Nahrungsergänzungsmittel eine Auswirkung auf die Einnahme von Medikamenten haben. So kann die Wirkung der Arzneien beispielsweise verstärkt oder auch abgeschwächt werden. In jedem Fall ist eine Einnahme der Ergänzungsmittel auf Dauer mit einem Arzt abzuklären.

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

In Deutschland zählen Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln. Sie können ergänzend zur herkömmlichen Ernährung eingenommen werden. Die Präparate gibt es in Form von Kapseln, Tabletten, Dragees, Pulver oder auch zur flüssigen Einnahme. In der Nahrungsergänzungsmittelverordnung ist festgehalten, welche Inhaltsstoffe in Deutschland erlaubt sind. Die Palette reicht von Mineralstoffen und Vitaminen über Aminosäuren bis hin zu Pflanzenextrakten und vielen mehr.

Woran erkenne ich Nahrungsergänzungsmittel?

In Deutschland ist es Pflicht, Nahrungsergänzungsmittel als solche auszuweisen. Neben den Inhaltsstoffen steht der Begriff „Nahrungsergänzungsmittel“ beziehungsweise „zur Nahrungsergänzung“ immer mit auf der Verpackung. Darüber hinaus finden sich dort Angaben zur täglichen empfohlenen Verzehrmenge und ein Warnhinweis, diese nicht zu überschreiten. Weitere Hinweise, dass Nahrungsergänzungsmittel eine gesunde Ernährung nicht ersetzen, sind ebenfalls verpflichtend. Positive gesundheitsbezogene Eigenschaften von Inhaltsstoffen sind auf der Verpackung nur dann vorzufinden und erlaubt, wenn die Wirkungen durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen (von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)) und von der EU-Kommission genehmigt sind.

Was unterscheidet Nahrungsergänzungsmittel von Medikamenten?

Auch wenn Nahrungsergänzungsmittel Arzneimitteln in ihrer Form recht ähnlich sehen, sind es Lebensmittel und keine Medikamente. Sie durchlaufen kein Arzneimittel-Zulassungsverfahren. Die Einnahme dient also nicht der Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten oder krankhaften Beschwerden. Dennoch können Nahrungsergänzungsmittel zum Erhalt des Wohlbefindens beitragen und das Risiko von Krankheiten verringern. Ein weiterer Unterschied zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten ist, dass Nahrungsergänzungsmittel keine pharmakologische Wirkung haben dürfen, sondern lediglich physiologische Effekte. Diese entstehen allein durch die Nahrungsaufnahme im Körper. Alles was darüber hinaus geht, ist als pharmakologisch anzusehen.