Vegane Ernährung

Vegane Ernährung liegt im Trend – und das aus guten Gründen: Nicht nur die eigene Gesundheit profitiert davon, sondern auch der Tier- und Umweltschutz. Rund eine Million Menschen haben sich in Deutschland für die vegane Ernährungsweise entschieden. Vor allem Frauen verzichten immer mehr auf Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Honig.

Vegane Ernährung: Essenstrend aus gutem Grund

Immer mehr Deutsche stellen ihre Ernährung um. Mittlerweile wohnen laut des Vegetarierbunds Deutschland 7,8 Millionen vegetarisch lebende und etwa eine Million vegan lebende Personen in Deutschland. Viele können sich vorstellen, ihre Ernährung zu verändern.

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Auch in Österreich sieht es ähnlich aus: Der klassische Veganer ist weiblich, jung und gebildet.

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In der Schweiz sind vegan lebende Personen in der Altersgruppe von 15 bis 34 Jahren am stärksten vertreten.

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Was bedeutet vegan?

Eine vegan lebende Person nimmt keinerlei tierische Produkte zu sich: Sie verzichtet sowohl auf Fleisch und Wurst als auch auf Milch und Eier. Kleidungsstücke tierischen Ursprungs sind ebenfalls tabu: Dazu gehören Leder, Seide und Wolle. Letztendlich wird kein tierisches Produkt oder Produkte, die durch Hilfsmittel tierischen Ursprungs hergestellt wurden, von einer Veganerin oder einem Veganer konsumiert.

Dazu zählen auch Lebensmittel, die auf den ersten Blick unverfänglich wirken, wie:

  • Honig
  • Wein, der mit Lab hergestellt wurde
  • Kosmetika, die Lanolin und Kollagen enthalten
  • Obstsäfte, die mit Gelatine geklärt wurden
  • mit tierischen Produkten gewachstes Obst

Zudem sollten Produkte, etwa im medizinischen Bereich, ohne Tierversuche entwickelt worden sein.

Warum vegan leben?

Honig
Honig ist bei Husten sehr wohltuend, für Personen, die vegan leben, aber tabu.
Bild: Almaje – Getty Images (Canva)

Eine fleischlose Ernährung beugt in vielen Fällen diversen Zivilisationskrankheiten vor. Das liegt daran, dass die rein pflanzliche Kost eine niedrige Energiedichte, weniger Fett, dafür aber mehr Ballaststoffe aufweist. So leiden vegan lebende Menschen in der Regel nicht an Übergewicht, Arteriosklerose oder einem erhöhten Blutdruck. Neben einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigen Studien auch ein geringeres Krebsrisko auf.

Viele entscheiden sich jedoch häufig aus anderen Gründen für eine vegane Ernährung: Für Sie stehen Tierethik und Tierschutz, Umwelt- und Klimaschutz, Verteilungsgerechtigkeit oder die Welternährungsproblematik im Vordergrund.

Woran mangelt es Veganern?

Milch
Für Vegetarier und Vegetarierinnen erlaubt: Mit Milch- und Milchprodukten decken sie ihren Calcium-Bedarf. Doch was machen vegan lebende Personen?

Häufig kommt der Einwand, dass Veganerinnen und Veganer nicht genügend Eiweiß zu sich nehmen, vor allem, wenn sie sportlich aktiv sind. Vegan lebende Personen decken ihren Bedarf an Proteinen überwiegend mit Hülsenfrüchten ab: Bohnen, Erbsen und Linsen sind feste Bestandteile der veganen Küche. Weiße Bohnen etwa liefern mehr Eiweiß als die vergleichbare Menge Fleisch.

Im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen leiden vegan lebende Menschen tatsächlich deutlich weniger an Mangelerscheinungen.

Es gibt jedoch einige wenige Nährstoffe, die durch eine rein pflanzliche Ernährung fehlen können:

Woher bekommen Veganer Omega-3-Fettsäuren?

Avocados
In Avocados ist viel Omega-3-Fettsäure enthalten. Außerdem ist die Avocado reich an Provitamin A, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K und vielen Vitaminen aus dem B-Komplex.
Bild: Sarsmis – Getty Images Pro (Canva)

In Avocados, Oliven, Nüssen und Saaten ist ausreichend Fett zur Abdeckung des täglichen Bedarfs enthalten. Vegan lebende Personen müssen darauf aufpassen, dass sie nicht zu viele Omega-6-Fettsäuren aufnehmen, da diese vor allem in Pflanzenöl enthalten sind. Hingegen sollten sie die ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren sicherstellen.

Omega-3-Fettsäuren sind essenziell. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben vielfältige Aufgaben in unserem Körper. Sie dienen der Herzgesundheit, unserem Gehirn und beugen einem verringertem Sehvermögen vor.

Omega-3-Fettsäuren sind enthalten in:

  • geschroteten Leinsamen
  • Walnüssen
  • Mikroalgen

Vielen fällt es tatsächlich schwer, ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren zu decken. Hierfür stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. Besonders Schwangeren wird zu Nahrungsergänzungsmitteln geraten.

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Woher bekommen Veganer Calcium?

Brokkoli
Mit Brokkoli können Veganer einem Calcium-Mangel entgegen wirken.
Bild: philipphoto – Getty Images Pro (Canva)

Wer Milch und Milchprodukte, wie Käse, Joghurt, Pudding oder Quark konsumiert, deckt seinen Calciumbedarf ab. Doch für vegan lebende Personen müssen Alternativen her.

Denn, wer einen Calcium-Mangel aufweist, ist eher gefährdet an Osteoporose zu erkranken und Knochenbrüche zu erleiden.

Nicht nur in tierischen Produkten findet sich ausreichend Calcium. Alternativ können Veganer und Veganerinnen zurückgreifen auf:

  • Brokkoli
  • Grünkohl
  • Rucola
  • Mandeln
  • Haselnüsse
  • Pistazien
  • Sesam
  • Sojafleisch
  • Tofu

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Woher bekommen Veganer Eisen?

Hülsenfrüchte
Vegan lebende Menschen nutzen die volle Vielfalt der Hülsenfrüchte und zaubern sich leckere Gerichte mit Linsen, Bohnen und Kichererbsen.
Bild: piyaset – Getty Images (Canva)

Eisen stärkt unser Immunsystem. Es unterstützt die Entwicklung des Gehirns, macht uns leistungsfähig und sorgt für gesunde Haut, Haare sowie Nägel. Die Bioverfügbarkeit von Eisen aus tierischen Produkten ist hoch. Aber auch viele pflanzliche Produkte bieten uns eine ausreichende Menge an Eisen zur Deckung des Tagesbedarfs, wenn man das Mineral gemeinsam mit Vitamin C aufnimmt.

Achtung

Vegane Sportler und Sportlerinnen sowie Frauen, die viel Blut während ihrer Menstruation verlieren, haben einen höheren Bedarf. Dieser kann mit Nahrungsergänzungsmitteln abgedeckt werden.

Folgende Lebensmittel enthalten Eisen:

  • Nüsse
  • Rucola
  • Spinat
  • Trockenobst

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Woher bekommen vegan lebende Personen Vitamin B12?

Vitamin B12 (Cobalamin) steckt vor allem in tierischen Produkten. Ein Ausgleich ohne Nahrungsergänzungsmittel ist kaum möglich.
Bild: Aamulya – Getty Images (Canva)

Vitamin B12 (Cobalamin) ist in viele Vorgänge im Körper involviert. So ist es an der Bildung der roten Blutkörperchen oder der DNA beteiligt, hilft die Homocystein-Konzentration im Blut zu senken oder unterstützt die Aufnahme von Folsäure in den Zellen.

Leiden wir an einem Vitamin-B12-Mangel sind wir müde, blass oder verwirrt. Auch Depressionen, ein unsicherer Gang und Lähmungen können zu den Folgen eines Mangels gehören. Fleisch, Fisch und Käse gehören zu den Top-Vitamin-B12-Lieferanten. Nur wenige pflanzliche Lebensmittel liefern Vitamin B12. Sauerkraut, Shiitake-Pilze und Sanddorn gehören zu ihnen. Damit lässt sich kaum der Bedarf an Cobalamin abdecken. Hier ist es unausweichlich auf Präparate zurückzugreifen.

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Woher bekommen Veganer Vitamin B2?

Spargel
Vitamin B2 findet sich in Spargel.

Wer unter einen Mangel an Riboflavin leidet, hat ein erhöhtes Risiko auf Arteriosklerose und damit auf diverse Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Achten Veganerinnen und Veganer auf eine ausreichende Abdeckung des Bedarfs können sie damit ihr ohnehin schon geringeres Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter senken.

Wir benötigen etwa ein Milligramm des Vitamins täglich. Vegetarisch lebende Personen sind in der Regel gut mit Vitamin B2 versorgt, denn es findet sich in Milch und Milchprodukten. Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren, decken Ihren Bedarf ab, wenn Sie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Ölsaaten, Brokkoli, Spinat und Spargel konsumieren.

Woher bekommen Veganer und Veganerinnen Jod, Vitamin D und Zink?

Algen
Algen enthalten sehr viel Jod.

Jod ist in unseren Breiten ein Nährstoff, der auch bei Konsumenten von tierischen Produkten häufig nicht ausreichend im Körper vorkommt. Hier bieten sich jodiertes Salz und der Verzehr von Meeresalgen für Personen mit pflanzenbasierter Ernährung an.

Da unsere Haut in Deutschland von Mitte Oktober bis Mitte März zu wenig Vitamin D aufnimmt, ist die Wahrscheinlichkeit einen Vitamin-D-Mangel aufzuweisen relativ hoch – und das sowohl für Konsumenten und Konsumentinnen von tierischen Produkten als auch für vegan lebende Personen. Hier helfen Supplemente mit mindestens 20 µg am Tag.

Wer unter Zinkmangel leidet, weist eine trockene Haut und brüchige Nägel auf. Die Haare leiden und die Anfälligkeit auf Infekte steigt. In Deutschland sind etwa 20 % von einem Zinkmangel betroffen, darunter auch vegan lebende Personen. Sie nehmen zum einen weniger Zink über die Nahrung auf und zum anderen hemmen die über die pflanzliche Ernährung reichlich aufgenommenen Ballaststoffe die Resorption von Zink im Dünndarm. Zink ist in Sojabohnen, Linsen, Paranüssen, Mais und Erdnüssen enthalten. Vegetarierinnen und Vegetarier können zusätzlich mit Kefir und Joghurt ausgleichen.

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Vitalstofflieferanten bei veganer Ernährung

Vegane Ernährung bei Kindern

Kinder sind in der Entwicklung. Sie haben einen völlig anderen Bedarf als Erwachsene. Wer sein Kind vegan ernähren möchte, sollte keine Alleingänge wagen. Neben Nervenschäden kann beispielsweise die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigt werden. Geht man die vegane Ernährung bei Kindern jedoch mit professioneller Hilfe an, wirkt sie vielen ernährungsbedingten Krankheiten entgegen. Lassen Sie sich in Ihrer Kinderarztpraxis beraten.


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Stand vom: 12.12.2023

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