Was wäre ein Kinoabend ohne Popcorn? Gern naschen wir zur Filmvorführung den gepufften Mais mit Karamell überzogen oder gesalzen. Aus Maismehl oder Maisgrieß lassen sich Polenta, Tortillas und Grießklößchen zaubern. Doch der Mais kann mehr: Als Heilmittel wirkt er harntreibend und hautpflegend.
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Wachstumswunder Mais
Die Maispflanze gehört, wie alle Getreidearten, zur Familie der Süßgräser. Ihren Ursprung hat sie in Mexiko. Erst die Spanier brachten den Mais nach Europa. Inzwischen wird auch bei uns in Deutschland Mais angebaut. Mais ist damit die größte Getreidepflanze, die bei uns heimisch ist. Die sommergrüne, einjährige Maispflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 3 Metern.
Der kräftige, glatte Stängel ist nicht verzweigt. Die Blätter der Maispflanze sind durchschnittlich 10 cm breit und bis zu 100 cm lang. Die Pflanze enthält sowohl männliche als auch weibliche Blütenstände (einhäusig). Die männlichen Blütenstände sind rispenförmig und befinden sich am oberen Ende des Stängels, die weiblichen Blütenstände wachsen am unteren oder am mittleren Halm als Kurztriebe heraus. Sie haben die Form eines kurzen, gestielten Kolbens und sind in mehrere Scheidenblätter (Lieschen) eingehüllt. Zudem bilden sie zur Blütezeit lange Fasern (Griffel) aus. Damit werden die Pollen, die der Wind heranträgt, eingefangen. Nach der Bestäubung entwickeln sich an den Kolben die Maiskörner in 8 bis 16 Längsreihen. Je nach Sorte können die reifen Körner eine weiße, goldgelbe bis rötliche Farbe aufweisen.
Mais erlangte in unseren Breiten nie die Bedeutung als Hauptnahrungsmittel, wie Weizen, Gerste, Hafer und Roggen. Stattdessen nutzen wir ihn hauptsächlich als Futterpflanze. Heute wird der Anbau von Mais auch zur Herstellung von Biogas und Biokunststoffen betrieben.
Kukuruz und corn
Österreichische Landsleute nennen Mais auch Kukuruz. Dieser Name hat vermutlich slawische Ursprünge. In England nennen sie den Mais ‚corn’, woraus sich wiederum Bezeichnungen wie Popcorn oder Cornflakes, beides typische Maisprodukte, ergeben.
Inhaltsstoffe von Mais
Im Vergleich zu anderen Getreidesorten enthält Mais wenig Eiweiß. Dafür ist Mais reich an Vitaminen.
In der folgenden Übersicht finden Sie die Angaben zur Zusammensetzung von Mais bezogen auf je 100 g essbarem Anteil in ganzem Korn. Bitte beachten Sie dennoch, dass die genaue Zusammensetzung der Nährstoffe abhängig ist von Umweltbedingungen und Anbautechnik.
Bestandteile | Anteil/100 g |
Kohlenhydrate | 64,2 g* |
Proteine | 8,5 g |
Fett | 3,8 g |
Wasser | 12,5 g |
Ballaststoffe | 9,7 g |
Mineralstoffe | |
Calcium | 8 mg |
Eisen | 1,5 mg |
Kalium | 295 mg |
Magnesium | 90 mg |
Natrium | 6 mg |
Phosphor | 215 mg |
Zink | 1,7 mg |
Kupfer | 240 µg |
Mangan | 415 µg |
Selen | 4-16 µg |
Vitamine | |
Vitamin A | 185 µg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 260 µg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 200 µg |
Vitamin B3 (Niacin) | 1500 µg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 650 µg |
Vitamin B6 | 400 µg |
Folsäure | 25 µg |
Vitamin E | 2000 µg |
*Differenzberechnung
Auch für den Menschen essenzielle Fettsäuren sind in Mais enthalten. Zu ihnen zählen:
- Isoleucin
- Leucin
- Phneylalanin
- Threonin
- Valin
Diese Aminosäuren kann der Mensch nicht selbst herstellen. Sie sind jedoch lebensnotwendig für den Organismus sowie die Funktionstüchtigkeit des Körpers. In den sekundären Pflanzenstoffen befinden sich zudem Carotinoide, die die Netzhaut im Auge vor freien Radikalen schützt.
In 100 Gramm Mais stecken 93 Kilokalorien.
Verwendung von Mais
Mais als Grundnahrungsmittel spielt in Afrika und Lateinamerika eine wesentlich größere Rolle als in Europa. In Deutschland wird der Großteil der Maisproduktion als Tierfutter verwendet. Aber auch der Maisanbau zur Gewinnung von Biogas hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Mais als Lebensmittel: Popcorn, Cornflakes und Maiswaffeln
Nur ein relativ kleiner Teil der Maisernte ist für die Lebensmittelindustrie bestimmt. Man mag das kaum glauben, denn der vielfältige Mais gehört zu den oft genutzten Getreiden:
- Maiskörner finden sich sehr häufig als Zutat in Salaten und können auch als Beilage zu Nudeln, Reis oder Kartoffeln serviert werden. In dem Fall nutzt man das Korn wie Gemüse.
- Ganze Maiskolben werden gern auf den Grill gelegt.
- Bei einer Weiterverarbeitung der Maiskörner zu Mehl, Grieß oder Stärke lassen sich weitere leckere Gerichte zaubern: Polenta, Tortillas oder Grießklößchen. In Verbindung mit anderen Mehlen wird Maisbrot zubereitet. Erdnussflips benötigen Maisgrieß als Zutat.
- Maisflocken sind allen als Cornflakes bekannt.
- Nicht zu vergessen: Popcorn, die beliebten gepufften Maiskörner.
Schon gewusst?
Aus Mais wird ein gesundheitsförderndes Speiseöl gewonnen. Das sogenannte Maiskeimöl zeichnet sich durch viele ungesättigte Fettsäuren sowie Vitamin E aus.
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Mais als Schönheits- und Heilmittel
In Pflegeprodukten wirkt Mais gegen fettige Haut. Das Getreide macht die T-Zone und andere glänzende Gesichtspartien klar. Das stärkehaltige Extrakt absorbiert das überschüssige Fett. Die behandelte Haut wirkt gut mattiert.
Schon gewusst?
In der Pueblo-Kultur spielt der blaue Mais eine wichtige Rolle in Reinigungszeremonien. Die Frauen nutzen Maispulver zum Peelen der Haut. Es befreit von abgestorbenen Hornzellen.
Eine Mais-Maske können Sie ganz einfach selbst herstellen. Verrühren Sie hierfür 2 EL Maismehl mit warmem Wasser zu einem Brei. Tragen Sie diesen auf und lassen ihn 20 Minuten einwirken. Hernach nehmen Sie die Pflegemaske aus Mais mit einer feuchten Kompresse ab.
Das in Gesichtscremes, Haarpflegemitteln, Seifen und Gesichtspulver enthaltene Maiskeimöl hilft bei trockener und rissiger Haut, Ekzemen und Schuppen. Es hat einen hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren, Vitamin A, Vitamin E und Vitamin K. Daher pflegt und glättet Maiskeimöl unsere Haut, sodass sie wieder prall und geschmeidig aussieht. Es aktiviert sie, Feuchtigkeit besser zu speichern.
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Innerlich angewendet soll Maiskeimöl – neben seiner positiven Wirkung auf unser Hautbild – cholesterinsenkend wirken und gegen Rheuma helfen.
Die Maisgriffel, d. h. die Fasern der weiblichen Blüten, werden als Arznei genutzt. Als Tee zubereitet, wirken die Fasern, vermutlich durch den hohen Kaliumanteil, harntreibend.
Unser Produkttipp: Aurica Maisgriffel Tee
Die Maisstärke ist nicht nur für die Nahrungsmittel-, sondern auch für die Arzneimittelproduktion interessant. Maisstärke ist meist als Hilfs- oder Füllstoff in Medikamenten enthalten.
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Stand vom: 06.02.2024
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