DIY: Zeckenschutzmittel einfach selber machen

Foto einer gefüllten Cremedose - das DIY-Zeckenschutzmittel aus Kokosöl
Das DIY-Zeckenschutzmittel findet in einem Cremedöschen einen guten Aufbewahrungsplatz.
Bild: Marielle Morawitz – 2komma8.com

Zecken sind lästige Parasiten, die gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Winter ablösen, sind Zecken aktiv. Sie lauern in Wäldern, Gräsern und Gärten auf ihre Opfer. Mit geeigneten Vorkehrungen schützen wir uns vor Zeckenstichen. Ein effektives Zeckenschutzmittel ist ein unverzichtbares Accessoire für Outdoor-Aktivitäten. Mit einfachen Zutaten aus der Natur stellen Sie Ihr DIY-Zeckenschutzmittel her. Die Kombination von reinem Kokosöl mit ätherischen Ölen wie Thymian, Rosmarin oder Teebaum bietet nicht nur einen Schutz, sondern ist auch sanft zur Haut und frei von schädlichen Chemikalien.

Zutaten für Ihr DIY-Zeckenschutzmittel

Das brauchen Sie für Ihr DIY-Zeckenschutzmittel:

  • 50 g reines Kokosöl
  • 5 Tropfen Thymian-, Rosmarin- oder Teebaum-Öl

Diese Geräte müssen Sie bereitlegen:

  • 1 kleines Schraubglas
  • Topf mit Wasser für ein Wasserbad
  • Löffel zum Umrühren

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Die Inhaltsstoffe dieses DIY-Zeckenschutzmittels bieten eine wirksame und natürliche Abwehr gegen Zecken. Kokosöl ist bekannt für seine feuchtigkeitsspendenden und pflegenden Eigenschaften für die Haut. Zusätzlich enthält es Laurinsäure, die antimikrobielle Eigenschaften besitzt. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, Zecken abzuschrecken und die Haut vor Zeckenbissen zu schützen.

Die ätherischen Öle (Thymian, Rosmarin oder Teebaum) sind für ihre natürlichen Insektenschutz-Eigenschaften bekannt. Sie enthalten Verbindungen wie Terpene und Phenole, die als natürliche Repellentien wirken. Thymianöl beispielsweise enthält Thymol, das abweisende Eigenschaften hat.

Durch die Kombination von Kokosöl mit diesen ätherischen Ölen erhalten Sie ein effektives DIY-Zeckenschutzmittel, das sowohl Ihre Haut pflegt, als auch vor Zeckenbissen schützt.

Der Begriff “Zeckenbiss” wird oft verwendet, um den Vorgang zu beschreiben, bei dem eine Zecke die Haut ihres Wirts durchdringt, um Blut zu saugen. Obwohl Zecken technisch gesehen nicht beißen, sondern ihre Mundwerkzeuge in die Haut bohren, um sich zu ernähren, hat sich der Begriff “Zeckenbiss” im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert. Es ist eine umgangssprachliche Bezeichnung, die den Prozess des Zeckenstichs beschreibt, bei dem die Zecke sich in die Haut des Wirts einbettet, um Blut zu saugen.

So stellen Sie Ihr DIY-Zeckenschutzmittel mit Kokosöl her

Um ein wirksames DIY-Zeckenschutzmittel herzustellen, folgen Sie diesen Schritten:

  • Bringen Sie auf dem Herd einen halben Liter Wasser zum Kochen und schalten Sie die Hitze aus.
  • Geben Sie 50 g reines Kokosöl in das Glas und lassen Sie es schmelzen.
  • Stellen Sie das Schraubglas in das heiße Wasserbad.
  • Fügen Sie dann 5 Tropfen Ihres gewählten ätherischen Öls (Thymian, Rosmarin oder Teebaum) hinzu und vermengen Sie die Mischung gründlich.
  • Nehmen Sie das Glas aus dem Wasserbad und lassen Sie das Zeckenschutzmittel bei geöffnetem Deckel abkühlen.
  • Während des Abkühlens ist es wichtig, die Mischung regelmäßig umzurühren, um sicherzustellen, dass sich das ätherische Öl gleichmäßig im Kokosöl verteilt.
Foto mit einer Waage, auf der eine leere Cremedose steht, daneben ein Glas mit Kokosöl
Mit einer Waage messen Sie 50 g des Kokosöls ab.
Bild: Marielle Morawitz – 2komma8.com
Foto einer mit festem Kokosöl gefüllten Cremedose im Wasserbad
Im Wasserbad wird das Öl sanft und unter Rühren erhitzt.
Bild: Marielle Morawitz – 2komma8.com
Foto einer Cremedose
Wenn Sie das fertige DIY-Zeckenschutzmittel aus dem Bad nehmen, ist es noch flüssig.
Bild: Marielle Morawitz – 2komma8.com

So wenden Sie Ihr selbstgemachtes Zeckenschutzmittel an

Das DIY-Zeckenschutzmittel ist sofort einsatzbereit. Sie sollten jedoch vor der ersten Anwendung einen Patch-Test an einer kleinen, verdeckten Hautstelle durchführen, um allergische Reaktionen auszuschließen.

Wenn das Mittel keinerlei unerwünschter Wirkungen zeigt, tragen Sie es dünn auf Ihre Haut auf und massieren Sie es sanft ein.

Cremen Sie nach 4 Stunden nach, da die Schutzwirkung dann langsam abnimmt.

Vermeiden Sie den Kontakt mit den Augen und den Schleimhäuten. Falls das Produkt versehentlich in die Augen gelangt, spülen Sie diese sofort gründlich mit Wasser aus. Sparen Sie am besten Ihr Gesicht aus. Da Zecken sich jedoch auch gern hinter den Ohren festsetzen, sollten Sie diese mitbehandeln. 

Das Zeckenschutzmittel ist ausschließlich zur äußerlichen Anwendung bestimmt. Verwenden Sie es nicht innerlich.

Bewahren Sie das Gemisch außerhalb der Reichweite von Kindern auf, um versehentliche Einnahme zu verhindern.

Wenn Sie bei der Anwendung des Zeckenschutzmittels irgendwelche unerwünschten Reaktionen wie Hautreizungen, Rötungen oder Juckreiz feststellen, brechen Sie die Anwendung sofort ab und spülen Sie die betroffenen Stellen mit Wasser ab.

Konsultieren Sie im Zweifelsfall eine Ärztin, einen Arzt oder eine Apotheke, insbesondere wenn Sie schwanger sind, stillen oder unter bestehenden Hauterkrankungen leiden.

Hinweise zur Haltbarkeit und Lagerung Ihres Zeckenschutzmittels

Um die Haltbarkeit und Wirksamkeit Ihres selbstgemachten Zeckenschutzmittels zu gewährleisten, ist es wichtig, es ordnungsgemäß zu lagern:

  • Lagern Sie das Zeckenschutzmittel an einem kühlen, trockenen Ort, vorzugsweise bei Raumtemperatur, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, da diese die Qualität der Inhaltsstoffe beeinträchtigt.
  • Verschließen Sie das Behältnis fest nach jedem Gebrauch, um eine Kontamination zu verhindern und die Wirksamkeit der ätherischen Öle zu erhalten.
  • Beachten Sie das Verfallsdatum der verwendeten Inhaltsstoffe. Das Zeckenschutzmittel ist so lang haltbar, wie die kürzeste Haltbarkeit der verwendeten Zutaten. Nutzen Sie das Zeckenschutzmittel nicht mehr, wenn es abgelaufen ist oder einen ranzigen Geruch aufweist.
  • Führen Sie regelmäßige Sicht- und Geruchschecks durch, um sicherzustellen, dass das Produkt keine Anzeichen von Verderb oder Verunreinigung aufweist.

Weitere Hausmittel gegen Zecken

Foto, auf dem Knoblauch zu sehen ist, im Ganzen und als Zehen
Knoblauch ist äußerst gesund und nebenbei ein natürliches Anti-Zecken-Mittel.
Bild: margouillatphotos – Getty Images Pro (Canva)

Neben dem selbstgemachten Zeckenschutzmittel aus Kokosöl und ätherischen Ölen gibt es weitere Hausmittel, die als natürliche Zeckenabwehr dienen.

Die Präferenz einer Zecke für einen menschlichen Wirt bestimmt maßgeblich der individuelle Körpergeruch. Bestimmte Duftstoffe, insbesondere im Schweiß, ziehen Zecken stärker an als andere. Eine natürliche Möglichkeit, Zecken fernzuhalten, ist daher die Verwendung von Knoblauch. Der charakteristische Geruch wirkt als effektives Repellent gegen die Spinnentiere. Ein einfacher Tipp ist daher, vor dem Aufenthalt im Freien eine Knoblauchzehe zu kauen. Die ausgestoßenen Dämpfe halten Zecken zuverlässig auf Abstand.

Schwarzkümmelöl gilt als echter Allrounder beim Insektenschutz: Motten, Mücken, Flöhe und eben auch Zecken sollen sich davon abschrecken lassen. Wissenschaftlich eindeutig belegt ist diese Wirkung nicht – da es aber zahlreiche positive Erfahrungsberichte gibt, ist das Hausmittel einen Versuch wert.

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Schutz gegen Zecken: Mit diesen Tipps halten Sie Zecken fern

Das Zeckenschutzmittel ist lediglich eine ergänzende Vorsichtsmaßnahme und bietet allein keinen vollständigen Schutz vor Krankheiten wie Borreliose und FSME. Gegen Borreliose gibt es bisher leider nicht die Möglichkeit einer Impfung, bei FSME hingegen schon. Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen sind traditionelle FSME-Risikogebiete. Doch mittlerweile sind Zecken, die FSME übertragen, auch in anderen Gebieten Deutschlands aktiv. Daher raten wir zu einer FSME-Impfung.

Im Falle eines Zeckenstiches, der sich entzündet oder andere ungewöhnliche Symptome aufweist, suchen Sie bitte umgehend eine Arztpraxis auf, um die richtige Behandlung zu erhalten.

Halten Sie sich für einen optimalen Zeckenschutz an diese Tipps, um die lästigen Blutsauger fernzuhalten:

  • Auf Wanderwegen bleiben und Uferzonen meiden: Zecken bevorzugen bestimmte Lebensräume wie Flussufer, ungemähte Feldwiesen und Waldbüsche. Wenn Sie beim Spazieren abseits der ausgetretenen Pfade bleiben, verringern Sie das Risiko, auf Zecken zu treffen. Insbesondere nach Regentagen sind die Parasiten aktiv und lauern an hohen Grashalmen oder im Unterholz. Und nein, Zecken fallen nicht von Bäumen. Das ist ein Mythos.
  • Lange und helle Kleidung tragen: Zecken halten sich gern an nackter Haut fest. Verdecken Sie daher Arme und Bein. Das Tragen von Socken über den Hosenbeinen erschwert den Zecken den Zugang zur Haut. Helle Kleidung erleichtert es, die dunklen Zecken rechtzeitig zu entdecken und zu entfernen.
  • Gründliche Nachkontrolle: Nach einem Aufenthalt im Freien suchen Sie, Kleidung und Körper sorgfältig nach Zecken ab. Besondere Aufmerksamkeit erhalten dabei dünne Hautstellen wie Kniekehlen, Bauch- und Brustbereich sowie Hautstellen zwischen den Beinen. Bei Kindern sollten Sie zudem den Kopf, den Haaransatz und den Nackenbereich gründlich untersuchen.

Falls dennoch eine Zecke zugestochen hat und sich an Ihnen festsaugt, ist das schnelle und fachgerechte Entfernen der Zecke wichtig, um eine mögliche Übertragung von Keimen zu vermeiden. Wie das geht, erfahren Sie in unserem Ratgeber:

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Stand vom: 11.03.2024

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