Tumorerkrankungen auf dem Vormarsch: Sagen Sie dem Krebs den Kampf an
In Deutschland steigt die Zahl der Krebserkrankungen kontinuierlich an. Laut des Robert-Koch-Instituts erkrankten zur Jahrtausendwende rund 400.000 Menschen an Krebs. 20 Jahre später sind es reichlich 500.000.
Themenübersicht
Wenn Zellen erkranken
Ein Grund für die steigenden Fälle ist die höhere Lebenserwartung. Je älter Menschen werden, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung.
Eine Körperzelle durchläuft einen genetisch genau geregelten Prozess, bestehend aus Wachstum, Reifung, Teilung und Absterben. Krankhafte Veränderungen führen dazu, dass sich entartete Zellen schneller und häufiger teilen als gesundes Gewebe. Es kommt zu einem unkontrollierten Zellwachstum, bei dem ein Geschwulst (Tumor) entsteht.
Auch der Absterbeprozess der Zelle wird durch den Krebs verzögert, sodass die Tumorzelle immer weiter wächst. Zusätzlich kann die Zellveränderung dazu führen, dass kranke Zellen in gesundes Gewebe übergehen, sich dort ansiedeln und weiterwachsen. Sie bilden Tochtergeschwulste (Metastasen). Die Zellkrankheit breitet sich dann im Körper aus.
Krebs befällt viele unterschiedliche Körperteile. Häufige Krebsarten sind:
- Darmkrebs
- Brustkrebs
- Lungenkrebs
- Prostatakrebs
- Hautkrebs
- Gebärmutterkrebs
- Mundschleimhautkrebs
- Leukämie
- Schilddrüsenkrebs
Beim Krebs unterscheiden Mediziner:innen mehrere Arten von bösartigen Tumoren. Solide Tumore sind feste oder harte Geschwulste, die sich im Körper gebildet haben. Dazu zählen Karzinome, die sich aus krankhaft veränderten Epithelzellen bilden, z. B. aus Deckzellen der Haut, aus Schleimhautzellen oder aus Drüsenzellen. Tumore aus Muskelzellen, Fettzellen, Knochenzellen oder Zellen des Bindegewebes nennen Ärzt:innen Sarkome. Krebserkrankungen im Blut- bzw. Lymphsystem bezeichnen sie als maligne (= bösartige) Systemerkrankungen. Dazu zählen Blutkrebs (Leukämie) und Lymphdrüsenkrebs (Lymphome).
Krebs: Ursachen und Risikofaktoren
Bis heute ist noch nicht ganz geklärt, welche Ursachen zu einer Krebserkrankung führen. Eine direkte Vererbung von Krebs halten Wissenschaftler für ausgeschlossen. Doch die genetische Veranlagung wird in manchen Fällen durchaus von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Dies kommt zum Beispiel bei Brustkrebs und Darmkrebs häufiger vor.
Bekannt sind mehrere Risikofaktoren, die die Entstehung von Krebs begünstigen. Dazu gehören:
- energiereiche Strahlung (starke UV-Strahlung, Röntgen-Strahlung)
- chemische Substanzen (Tabak, Alkohol, Gifte von Schimmelpilzen)
- Viren (Hepatitis-B-Viren, humane Papillomviren)
Zweifellos ist eine ungesunde Lebensweise ein Risikofaktor für eine Krebserkrankung. Menschen, die übermäßig viel Alkohol und Tabak konsumieren, setzen sich dem Risiko aus, an Krebs zu erkranken. Auch eine schlechte Ernährung, bestehend aus viel tierischem Fett und wenig Obst und Gemüse, begünstigt eine Krebserkrankung. Zusätzlich erhöhen starkes Übergewicht bzw. mangelnde Bewegung die Wahrscheinlichkeit, dass im Körper Krebs entsteht.
Unsere Lesetipps für Sie: Gesund abnehmen | Wie kann ich mit dem Rauchen aufhören
Symptome bei Krebserkrankungen
Krebs im Frühstadium ist schwer zu erkennen. Die Krankheit zeigt sich durch typische Krankheitsanzeichen, die auf viele Erkrankungen und Ursachen hindeuten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung wahrnehmen. Dies steigert die Heilungschancen enorm. Auch bei kleinen Veränderungen des Körpers, die verdächtig erscheinen, ist es ratsam, wenn Sie einen Arzt aufsuchen – lieber zu früh als zu spät. Prinzipiell sind die Beschwerden abhängig von der Krebsart und fallen sehr unterschiedlich aus.
Typische Anzeichen einer Krebserkrankung sind:
- Hautveränderungen an Leberflecken oder Muttermalen
- anhaltende, bleierne Müdigkeit und ein Erschöpfungsgefühl, das auch durch Ausruhen nicht verschwindet
- Blut im Stuhl, im Urin oder im Auswurf bei Husten
- anhaltende Verdauungsbeschwerden wie Erbrechen, Durchfall oder Übelkeit
- ertastbare Knoten in der Brust, im Hoden oder unter der Haut
- Schmerzen, deren Ursache nicht erklärt werden kann
Behandlung von Krebs
Zur Behandlung von Krebs gibt es unterschiedliche Methoden. Welche infrage kommt, ist abhängig von der Art des Krebses, vom Stadium der Krankheit oder von der körperlichen Verfassung des Patienten.
- Das ärztliche Personal entfernt einen Tumor beispielsweise durch eine Operation.
- Eine weitere gängige Behandlungsmethode bei Krebs ist die Strahlentherapie. Durch gezielte elektromagnetische Strahlung oder Teilchenstrahlung wird das weitere Wachstum der Krebszellen verhindert oder die Zelle zum Absterben gebracht.
- In ähnlicher Form wirkt die Chemotherapie. Bei dieser Behandlung verabreicht das medizinische Personal den an Krebs Erkrankten bestimmte Medikamente, sogenannte Zytostatika. Sie greifen in den Wachstumsprozess von Zellen ein, die sich schnell teilen. Allerdings greifen sie auch gesundes Gewebe an, sodass bei der Chemotherapie starke Nebenwirkungen auftreten, wie Haarausfall, Erbrechen, Übelkeit und veränderte Blutwerte.
- Eine wachstumshemmende Therapieform ist die Hormontherapie. Durch die Gabe von bestimmten Antihormonen verhindern Ärzt:innen, dass der Tumor wächst.
- Einen neuen Ansatz verfolgt die zielgerichtete Krebstherapie. Hier kommen Medikamente zum Einsatz, die lediglich in das Wachstum der Tumorzellen eingreifen. Die gesunden Zellen bleiben im Gegensatz zur Chemotherapie unbeeinflusst. Doch auch diese Behandlung ist nicht frei von Nebenwirkungen. Viele Wirkstoffe für diese Behandlung von Krebs sind derzeit noch in Erforschung.
Da einige der Behandlungsmethoden gegen Krebs mit starken Nebenwirkungen verbunden sind, gehört zur erfolgreichen Heilung meist eine Begleittherapie, die die Lebensqualität der Betroffenen erhöht. Dies betrifft die Linderung von auftretenden Schmerzen ebenso wie Medikation bei Durchfall, Blutarmut, Müdigkeit und Erbrechen. Auch sportliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung sind für die Gesundung hilfreich. Spezielle Krebsberatungsstellen geben zudem für Patient:innen und Angehörige psychologischen Rat und Beistand in dieser ernsten Lebenssituation.
Krebsvorsorge und Prävention
Der Europäische Kodex zur Krebsprävention gibt wichtige Ratschläge, um ernste Krebserkrankungen zu vermeiden. Dazu zählen:
- eine achtsame, gesunde Lebensweise mit sportlicher Aktivität
- eine fettarme Ernährung mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen
- Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krebs
Auf Nikotin sollten Sie gänzlich verzichten.
Unsere Produkttipps – Mittel zur Raucherentwöhnung: nicorette® Kaugummi 2 mg Nicotin | nicorette® Transdermales Pflaster 10 mg Nicotion
Denken Sie auch an den Schutz der Haut vor übermäßiger UV-Strahlung durch die Sonne. So verhindern Sie Spätfolgen, wie oft erst Jahrzehnte später auftretenden Hautkrebs.
Unsere Produkttipps – Sonnenschutzmittel: Eucerin® SUN LOTION extra leicht LSF 50+ | Daylong™ Cetaphil® Sun SPF 50+ Liposomale Lotion
Unser Lesetipp zum Schutz vor Hautkrebs:
Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch das medizinische Personal.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.
Stand vom: 30.01.2024
Bildquelle Cover: karrastock – stock.adobe.com