Wichtig für Blut, Zellbildung und Sauerstofftransport
Ohne Eisen geht nichts. Als Bestandteil des Hämoglobins ist es für den Sauerstofftransport zuständig. Eisenmangel führt zu Müdigkeit, Leistungsabfall und schlechter Haut, brüchige Haare sowie unschöne Nägel.
Eisen ist ein chemisches Element im Periodensystem und ein essentielles Spurenelement für den Menschen. Zwischen 2 und 4 Gramm Eisen findet sich in unserem Körper. Rund 60 % sind im roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden.
Themenübersicht
Eisen erfüllt wichtige Funktionen in unserem Körper

Ohne Eisen wäre menschliches Leben nicht möglich. Der Eisenstoffwechsel übernimmt sehr viele zentrale Aufgaben:
- Die wichtigste Funktion des Eisens als Bestandteil von Hämoglobin ist die Bindung von Sauerstoff in den roten Blutkörperchen. Mit dem Blut wird das sauerstoffreiche Hämoglobin zu allen Organen und Muskeln transportiert. Deshalb kann das Gehirn auch nur arbeiten, wenn ausreichend Eisen im Blut vorhanden ist. Schon Säuglinge benötigen Eisen, damit sich das Gehirn richtig entwickelt.
- Da Eisen ein Teil eines Enzyms ist, aus dem unser Körper den Neurotransmitter Dopamin herstellt, besitzt es einen großen Einfluss bei der Signalübertragung zwischen den einzelnen Nervenzellen.
Eisen bewirkt insgesamt, dass wir gute Laune haben und uns antriebsstark fühlen. Wir sind leistungsfähig, können uns gut konzentrieren und verfügen über eine große Aufmerksamkeitsspanne. Unsere Haut, Haare und Nägel sind gesund. Das Immunsystem ist gestärkt.
Tagesbedarf an Eisen

Um eine Deckung des täglichen Eisenbedarfs zu erreichen, sollten Männer 10 mg Eisen am Tag zu sich nehmen. Frauen haben in der Regel einen höheren Eisenbedarf. Sie benötigen etwa 15 mg pro Tag, da sie durch ihre Menstruation regelmäßig Eisen über den Blutverlust verlieren. Für Frauen, die nicht menstruieren, sind 10 mg/Tag ausreichend.
Einen erhöhten Eisenbedarf haben Schwangere mit 30 mg Eisen am Tag. Auch Stillende benötigen mit 20 g mehr Eisen. Frauenärzte empfehlen ihnen meist die Einnahme von eisenhaltigen Präparaten, da der hohe Bedarf mitunter schwer über die Nahrung gedeckt werden kann.
Tagesbedarf an Eisen bei Kindern

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Säuglinge und Kinder folgende Eisenzufuhr am Tag:
Alter | Eisen mg/Tag |
0 bis unter 4 Monate | 0,5 |
4 Monate bis unter 7 Jahre | 8 |
7 bis unter 10 Jahre | 10 |
Jungen ab 10 bis 19 Jahren sollen 12 mg pro Tag zu sich nehmen. Mädchen in dieser Altersspanne sollten 15 mg Eisen täglich aufnehmen.
Mehrbedarf an Eisen bei bestimmten Personengruppen
Ein Mehrbedarf an Eisen kann auch bei folgenden Personengruppen auftreten:
- Sportlern
- häufigen Blutspendern
- Personen mit bestimmten Erkrankungen, wie Blutkrankheiten, Rheuma, Tumoren
Schon gewusst?
14 % der Männer und 56 % der Frauen liegen in Deutschland deutlich unterhalb der empfohlenen Eisenzufuhr. Daraus resultiert ein leichter bis mittlerer Eisenmangel.
Eisenmangel
Da Eisen zu den essentiellen Spurenelementen gehört, wird es vom Körper nicht selbst hergestellt. Durch Abschilferung von Hautzellen und Ausscheiden von Urin verliert der Mensch Eisen. Diese Verluste gleicht er meist über die Nahrung aus. Ein größeres Problem ist der Verlust von Eisen aufgrund höherer Blutungen. Mit jedem Milliliter Blut verliert der Mensch auch ein halbes Milligramm Eisen. Gerade Frauen leiden häufig durch die monatliche Regelblutung mit einem Verlust von 30 bis 60 Milliliter Blut unter Eisenmangel.
Zudem verringern bestimmte Stoffe die Eisenaufnahme:
- Bitterstoffe, die in Kaffee und Tee enthalten sind
- Oxalsäure, die etwa in Rhabarber oder Spinat vorkommt
- Acetylsalicylsäure, die in vielen Schmerzmitteln als Wirkstoff enthalten ist
Gründe für einen Eisenmangel

- ungenügender Verzehr
- eisenhaltiger Lebensmittel
- Blutverlust durch Menstruation, Blutspende oder Verletzung
- Schwangerschaft
- Zöliakie
- diverse Magen-Darm-Erkrankungen
- Infektionskrankheiten
Symptome bei Eisenmangel

Eine Unterversorgung äußert sich durch:
- blasse Haut
- Entzündungen der Zunge und Zungenbrennen
- Einrisse der Mundwinkel
- spröde, raue Haut
- brüchiges Haar
- Rillen in den Fingernägeln
- Wetterfühligkeit
- Leistungsschwäche
- ständige Müdigkeit
- Nervosität
- Reizbarkeit
- Atemnot
- Kopfschmerzen
- häufige Infekte
- Verstopfung
Ein Eisenmangel beeinträchtigt die Bildung von Hämoglobin. Dadurch kommt es zu einer Form der Blutarmut (Anämie): der sogenannten Eisenmangelanämie. Der Körper wird in diesem Fall schlecht mit Sauerstoff versorgt.
Eisenhaltige Lebensmittel

Es ist ein Irrglaube, dass Eisen in hohen Mengen vor allem im Fleisch vorkommt. Kräuter sind ebenfalls wichtige Lieferanten. Allerdings liegt die Verfügbarkeit aus tierischen Lebensmitteln bei 23 % und aus pflanzlichen nur bei 3 bis 8 %.
Die Top 20 der Eisenlieferanten

Nahrungsquelle | Eisengehalt (mg/100 g) |
Kardamom | 100 |
Petersilie (getrocknet) | 97,8 |
Grüne Minze | 87,5 |
Sauerampfer (getrocknet) | 81,5 |
Süßholz | 41,4 |
Zimt | 38,1 |
Brennnesseln (getrocknet) | 31.1 |
Schweineleber | 22,1 |
Thymian | 20 |
Weizenkleie | 16 |
Sojamehl | 15 |
Zuckerrübensirup | 13 |
Kürbiskerne | 12,1 |
Ingwer | 11,1 |
Sesam | 10 |
Hirseflocken | 10 |
Mohn | 9,5 |
Pinienkerne | 9,2 |
Leinsamen | 8,2 |
Quinoa | 8,0 |
Daneben findet sich Eisen in vielen weiteren Hülsenfrüchten und Getreidesorten. Amaranth etwa hat die Top 20 mit 7,6 mg/100 g knapp verfehlt.
Schon gewusst?
Pfifferlinge haben mit 6,5 mg/100 g mehr Eisengehalt als Schweine- oder Rindfleisch! Dem Spinat sagen wir einen hohen Eisengehalt nach. Im Vergleich schneidet dieser mit 3,5 mg/100 g allerdings verhältnismäßig gering ab.
Maßnahmen um eine Eisenaufnahme zu verbessern
Veganer und Vegetarier leiden mit gut gewürzten Speisen aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und grünem Gemüse in der Regel nicht an Eisenmangel. Allerdings gilt noch einiges zu beachten:
- Um eine optimale Eisenaufnahme zu gewährleisten, ist ein saures Milieu wichtig. Dies fördern Sie mit der gleichzeitigen Einnahme von Vitamin C. Zum Essen ist es daher ratsam, Orangen- oder Zitronensaft zu trinken.
- Meiden Sie Lebensmittel, die eine Eisenaufnahme verhindern. Hierzu zählen Weißmehlprodukte, Schwarztee, Kaffee, Milch und Milchprodukte. Lassen Sie diese spätestens 30–60 Minuten vor dem eisenhaltigen Essen weg.
Gerade für Schwangere, Stillende, Sportler, Blutspender, mitunter auch Vegetarier und Veganer ist es mitunter sinnvoll, die Nahrungszufuhr mit eisenhaltigen Präparaten zu ergänzen. Diese sind als Nahrungsergänzungsmittel oder als rezeptfreie Arzneimittel in Ihrer Apotheke erhältlich.
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Kombinieren Sie die Einnahme mit Vitamin C. Viele Präparate bieten die kombinierte Variante bereits an.
Überkonzentration an Eisen
Mit einer Blutuntersuchung lässt sich leicht feststellen, ob ein Eisenmangel vorliegt. Sollten die Werte im Normbereich liegen, ist von einer zusätzlichen Versorgung durch Nahrungsergänzungspräparate abzusehen. Bei erhöhter Eisenkonzentration kommt es zu folgenden Symptomen:
- schwarzer Stuhl
- Durchfall
- Erbrechen
- Magenschmerzen
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Stand vom: 27.05.2021
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.
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