Vitamine kurz vorgestellt
Ein kräftiger Biss in den Apfel, ein Schluck vom selbstgepressten Orangensaft oder ein leckerer Bananen-Milchshake – keine Frage: Obst schmeckt nicht nur hervorragend, sondern ist auch Vitamin-Hauptlieferant Nr. 1. Doch in Fleisch, Fisch, Eiern, Milch, Getreide und Hülsenfrüchten sind ebenfalls viele lebenswichtige Vitamine enthalten.
Themenübersicht
Fettlösliche und wasserlösliche Vitamine

Vitamine sind organische Verbindungen, die der Organismus benötigt, um lebenswichtige Funktionen auszuführen. Unser Körper synthetisiert Vitamine nicht bedarfsdeckend. Daher müssen wir 11 der 13 für den Menschen wichtigen Vitamine über die Nahrung zuführen. Sie sind essentiell. Vitamin D und Niacin produkziert der Körper hingegen für gewöhnlich selbst.
Ernährungswissenschaftler unterteilen Vitamine in fettlöslich (lipophil) und wasserlöslich (hydrophil). Die fettlöslichen Vitamine sind:
Die wasserlöslichen Vitamine sind Vitamin C und die Vitamine des B-Komplexes. Sie sind Vorläufer von Coenzymen bzw. Enzymen.
Vitaminmangel
Fehlen dem Körper Vitamine, kommt es zu erheblichen Mangelerscheinungen wie allgemeine Wachstums- und Reproduktionsstörungen.
In Deutschland ist eine Versorgung mit Vitaminen weitgehend abgedeckt. Wer sich gesund ernährt und viel Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukte isst, entwickelt in der Regel keinen Vitaminmangel.
Gründe für einen Vitaminmangel

Bei Vegetariern und Veganern kommt es aufgrund der Ernährungsweise ggf. zu einem Vitaminmangel, insbesondere von Vitamin B12. Darüber hinaus sind folgende Gründe zu nennen:
- erhöhter Bedarf aufgrund von Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit, Jugend oder Alter
- verminderte Nährstoffausnutzung aufgrund diverser Störungen im Verdauungstrakt (Malassimilation)
- künstliche Ernährung
- Einnahme bestimmter Medikamente
- erhöhter Konsum von Alkohol
- Konsum von Nikotin
Vitaminüberversorgung

Eine Vitaminüberversorgung wird Hypervitaminose genannt. Über die normale Ernährung ist es eher unwahrscheinlich zu viele Vitamine aufzunehmen. Wer jedoch Nahrungsergänzungsmittel zuführt, riskiert bei einer Überdosierung eine Hypervitaminose. Bei einer kurzzeitigen und hohen Überdosierung treten folgende Vergiftungserscheinungen auf:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Schwindel
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Doppelbilder
- Lethargie
- Hautschäden
- Störungen in der Koordination der Muskeln
- erhöhter intrakranieller Druck bis hin zu Todesfällen
Nehmen Sie beispielsweise Vitamin A über einen längeren Zeitraum vermehrt auf, kommt es zu chronischen Vergiftungserscheinungen, die sich durch Kopf-, Knochen- und Gelenkschmerzen, Lymphknoten– und Lebervergrößerung sowie Ausbleiben der Menstruation zeigen. Gerade in der Schwangerschaft sollten Sie darauf achten, dass die tägliche Aufnahme von Vitamin A 3 mg nicht überschreitet, da es zu Fehlbildungen wie ein Herzklappenfehler kommen kann oder spontane Fehlgeburten eingeleitet werden.
Vitamine: Eine Überblick

Vitamin A (Retinol)
Vitamin A wird bezeichnen Ernährungsexperten auch gern als das Augenvitamin.
Vitamin A
Empfohlener Tagesbedarf: 0,8 –1 mg Quellen: Leber, Fisch, Feldsalat, Fenchel, Grünkohl, Karotten, Spinat Bedeutung für den Körper: beeinflusst Sehkraft, Zellwachstums und Erneuerung der Haut positiv Mangelerscheinungen: Haarausfall, Sehstörungen (z. B. Nachtblindheit), Veränderung der Schleimhäute und Speicheldrüsen Symptome bei einer Überdosierung: Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Müdigkeit, dünnes Haar bis hin zum Haarausfall, trockene Haut, rissige Lippen, Hornhaut-Schäden, Knochenschmerzen und beschleunigter Knochenabbau, Leberstörungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Missbildungen des Kindes während der Schwangerschaft Unser Produkttipp: Sanhelios® Augenwohl Vitamin A + Lutein von der Roha Arzneimittel GmbH |
Vitamin B
Das Vitamin B als solches gibt es nicht, vielmehr handelt es sich um eine ganze Reihe an Vitaminen, die Ernährungsexperten zu einer Gruppe zusammenfassen.
Vitamin B
B-Komplex besteht aus: Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin bzw. Nicotinsäure), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B7 (Biotin), Vitamin B9 (Folsäure) und Vitamin B12 (Cobalamin) Quellen: Brokkoli, Erbsen, Fleisch, Haferflocken, Kohl, Leber, Linsen, Milchprodukte, Nüsse, Reis, Spargel, Sonnenblumenkerne, Spinat, Vollkornprodukte, Weizenkeime Bedeutung für den Körper: beeinflussen den Stoffwechsel, das Nerven- und Gefäßsystem, die Schilddrüsenfunktion, Blutbildung, Augen, Muskeln, die Haut, die Haare, Hormonbildung, Wachstum bei Kindern, den Zellwachstum allgemein, Mangelerscheinungen: Müdigkeit, Lethargie, Störungen von Herz, Kreislauf, Nerven, Muskulatur Symptome bei einer Überdosierung: niedriger Blutdruck, Schwindel, Lichtempfindlichkeit, Darmstörungen, Hautrötung, verzögerte Insulinausschüttung, dadurch erhöhter Blutzuckerspiegel, erhöhter Vitamin-C-Bedarf Unser Produkttipp: Vitamin B-Komplex von ratiopharm |
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Vitamin C gilt als das Vitamin zur Stärkung unseres Immunsystems.
Vitamin C
Empfohlener Tagesbedarf: 100 mg Quellen: Acerola-Kirsche, Kiwis, Hagebutten, Paprika, Sanddorn, Zitrusfrüchte Bedeutung für den Körper: schützt vor Infektionen, Radikalfänger, Stärkung des Bindegewebes Mangelerscheinungen: Entstehung von Skorbut, zeigt sich durch Zahnfleischbluten, Zahnfleischwucherung und -ausfall, Hautprobleme, Hautentzündungen, Hautblutungen, Blutungen im Bereich der Haarfollikel, Muskelschwund, Knochenschmerzen, Durchfall, Fieber Symptome bei einer Überdosierung: Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, erhöhtes Risiko für Nierensteine Unser Produkttipp: Vitamin C 1000 von Wörwag Pharma |
Vitamin D (Cholecalciferol)
Mediziner nennen das Vitamin D auch das Sonnenvitamin . Das liegt daran, dass unser Körper Vitamin D mithilfe von Sonnenstrahlen selbst hergestellt. Gerade in den Wintermonaten kommt es daher in unseren Breiten oft zu einem Mangel.
Vitamin D
Empfohlener Tagesbedarf: 5 µg Quelle: Avocados, Champions, Fisch, Eier, Emmentaler, Milch, Morcheln Bedeutung für den Körper: fördert die Calciumaufnahme, unterstützt das Immunsystem, ist an Regulierungs- und Aufbauprozessen beteiligt Mangelerscheinungen: instabile Knochen, verschlechterte Zahnbildung und schwache Muskulatur bei Kindern, Verformung der Knochen bei Kindern (Rachitis), Knochenerweichung (Osteomalazie) und Knochenschwund (Osteoporose) bei Erwachsenen Symptome bei einer Überdosierung: Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, verstärkter Durst, Herzrhythmusstörungen, Nierensteine Unser Produkttipp: VIGANTOLETTEN® 500 I.E. Vitamin D3 Tabletten von Merck Selbstmedikation |
Vitamin E (Tocopherole und Tocotrienole)
Vitamin E ist eine Antioxidans und findet sich daher auch sehr häufig in Anti-Aging-Mitteln.
Vitamin E
Empfohlener Tagesbedarf: 10–15 mg Quellen: Butter, Margarine und pflanzliche Öle, Vollkornprodukte, Mandeln, Haselnüsse, Pistazien Bedeutung für den Körper: hilft bei der Zellerneuerung, hemmt entzündliche Prozesse, stärkt das Immunsystem, Antioxidans Mangelerscheinungen: trockene, faltige Haut, Konzentrationsstörungen, Leistungsschwäche, Müdigkeit, Reizbarkeit, schlecht heilende Wunden, begünstigt Arteriosklerose Symptome bei einer Überdosierung: Probleme bei der Blutgerinnung und im Magen-Darm-Bereich, Muskelschwäche, Kopfschmerzen und Übelkeit Unser Produkttipp: Vitamin E Tropfen von allcura Naturheilmittel |
Vitamin K (Phyllochinon, Menachinon, Farnochinon)
Vitamin K ist nicht jedermann bekannt, dabei ist seine Bedeutung für unseren Körper nicht zu unterschätzen.
Vitamin K
Empfohlener Tagesbedarf: 0,001–2,0 mg Quellen: Blattspinat, Blumenkohl, Eier, Grünkohl, Leber, Petersilie Bedeutung für den Körper: Wirkstoff bei der Bildung der Blutgerinnungsfaktoren und deren Gegenspielern, Protein S und C, Wirkstoff bei der Synthese von Osteocalcin Mangelerscheinungen: Gerinnungsstörungen, Blutungen in Organen und Schleimhäuten Symptome bei einer Überdosierung: allergische Hautreaktionen, bei Neugeborenen kann es zu einem Zerfall der roten Blutkörperchen kommen Unser Produkttipp: GALL PHARMA Vitamin K2 100 µg GPH Kapseln von Hecht-Pharma |
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Stand vom: 26.01.2021
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.
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