Erdbeeren

Powerfrucht Erdbeere – ein Plädoyer

Erdbeeren verspeisten bereits die Menschen der Steinzeit gern. Und das aus gutem Grund: Erdbeeren schmecken einfach! Doch im Gegensatz zu Schokoriegel, Bonbon und süßem Gebäck ist der Genuss von Erdbeeren keine Sünde. Erdbeeren sind äußerst gesund.

Die Erdbeere – eine Scheinfrucht

Erdbeeren (Fragaria) sind eine Gattung der Rosengewächse. Zu ihnen gehören etwa 20 Arten, viele hybride Formen und Kultursorten. Ursprünglich ist die Erdbeere in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel beheimatet.

Kulturgeschichte der Erdbeere

Erdbeeren verspeisten bereits die Menschen der Steinzeit gern. Im Mittelalter begannen Bauern die europäische Wald-Erdbeere zu kultivieren. Doch die Gartenerdbeere, wie wir sie kennen, stammt aus einer Kreuzung zweier amerikanischer Arten: der Scharlach-Erdbeere und der Chile-Erdbeere.

Scharlach-Erdbeere (Fragaria virginiana) + Chile-Erdbeere (Fragaria chilosensis) = Garten-Erdbeere (Fragaria × ananassa)

Erdbeer-Pflanzen blühen früh im Jahr. Viele kleine, meist weiße Blüten, sind dann zu sehen. Die Erdbeere ist keine Beere im botanischen Sinn. Sie ist eine Scheinfrucht. Denn Sie hat sich nicht aus dem Fruchtknoten entwickelt. Das Fleischige der mehrjährigen krautigen Pflanze entwickelt sich aus dem Blütenboden. Die kleinen gelben Kügelchen an der Erdbeere sind die eigentlichen Früchte. Viele Botaniker nennen sie Nüsschen. Daher ist die Erdbeere nach ihrer Auffassung eine Sammelnussfrucht. Doch Wissenschaftler sind sich nicht einig. Manche meinen, es handele sich dabei um Achänen. Achänen sind nussähnliche Schließfrüchte. Sonnenblume und Löwenzahn haben derartige einsamige Schließfrüchte, die sich wie eine Hülle eng um den Samen schließen.

Die vielen kleinen Fruchtknoten bilden je ein Nüsschen. Die Blütenachse wächst an und lässt die Nüsschen auseinanderrücken.

Die Erdbeere wächst dicht am Boden. Sie vermehrt sich durch Ableger oder auch durch die Hilfe von Tieren. Diese nehmen die Scheinfrucht genüsslich auf und scheiden die Nüsschen wieder aus. Wenn der Standort stimmt, fangen sie an zu keimen.

So vermehrt sich eine Erdbeer-Pflanze

Die Erdbeere bildet seidig behaarte Triebe aus, die von der Mutterpflanze weiter weg reichen und wurzeln und neue Blattrosetten bilden.  

Die Garten-Erdbeere

Ananas-Erdbeere
Die Ananas-Erdbeere ist eine besondere Züchtung der Garten-Erdbeere mit weißer Färbung und roten Nüsschen.

In Europa kultivieren wir etwa 100 Sorten der Garten-Erdbeere. 30 davon sind von landwirtschaftlicher Bedeutung. Sie unterteilen sich in einmal- und immertragende Sorten. Je nach Sorte ist die Ernte im Juni oder von Juni bis zum Frost.

Steckbrief der Gartenerdbeere

Botanischer NameFragaria x ananassa (Fragaria x magna)
GattungErdbeere
PflanzenfamilieRosengewächse
Wirkungantioxidativ, blutreinigend, verdauungsfördernd, harntreibend
Verwendung als HeilpflanzeDiabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Probleme, Gewichtsreduktion
Verwendung in der Kücheals Früchte pur oder im Obstsalat, als Marmelade, auf der Torte, im Smoothie, als Saft; Blätter als Aufguss

Inhaltsstoffe der Erdbeere

Erdbeeren enthalten sehr viel Vitamin C. Sie sind reich an CalciumFolsäureEisen und Magnesium. Durch den hohen Gehalt an Ballaststoffen wie Pektine und Zellulose fördern wir mit dem Verzehr der Erdbeere unsere Verdauung.

Schon gewusst?

Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen. Mit 100 g Erdbeeren decken Sie 87 Prozent Ihres Vitamin-C-Tagesbedarfs. Schwangere dürfen sich um den verhältnismäßig hohen Anteil an Folsäure freuen. So unterstützt das enthaltene Folat die gesunde Entwicklung des ungeborenen Kindes.

Nährwerte der Garten-Erdbeere

NährstoffNährwert pro 100 g
Kalorien32 kcal
Eiweiß820 mg
Fett400 mg
Kohlenhydrate5510 g
Ballaststoffe2000 mg
Salz3 mg
Mineralstoffe500 mg
   Calcium19 mg
   Chlorid9 mg
   Eisen642 µg
   Fluorid16 µg
   Jod2,8 µg
   Kalium164 mg
   Kupfer46 µg
   Magnesium13 mg
   Mangan400 µg
   Phosphor25 mg
   Schwefel13 mg
   Zink98 µg
Vitamine 
Vitamin A19 µg
Niacin
Vitamin C 64 mg
Vitamin B1 (Thiamin) 31 µg
Vitamin B2 (Riboflavin)54 µg
Vitamin B6 (Pyridoxin)60 µg
Vitamin B7 (Biotin)4 µg
Vitamin B9 (Folsäure)44 µg
Vitamin E240 µg
Die Nährwerte variieren von Sorte zu Sorte.

Die Erdbeere enthält eine ganze Reihe an gesunden sekundären Pflanzenstoffen. Insbesondere die Polyphenole wie Anthocyane, Quercetin, Kaempferol, Fisetin, Ellagsäure und Catechine sind nennenswert. Die Anthocyane verleihen den Erdbeeren die rote Farbe. Ihr Gehalt liegt zwischen 8,5 und 66 Milligramm je Sorte und Reife.

So gesund ist die Erdbeere

Garten-Erdbeeren
In Europa kultivieren wir die Garten-Erdbeere. Sie hat besonders viel Vitamin C und ist reich an Antioxidantien.

Durch den Genuss von Erdbeeren wirken Sie oxidativem Stress und Entzündungen entgegen. Sie verringern das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies ist auf den hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen. Insbesondere die Nüsschen sind reich an Antioxidantien. Daher ist es kontraproduktiv, diese bei der Herstellung von Erdbeermus vom Fleischigen der Erdbeere zu trennen.  

Erdbeeren: Schlankmacher für Abnehmwillige

Durch den hohen Wassergehalt der Erdbeeren haben diese kaum Kalorien. Der glykämische Index liegt bei 25 und die glykämische Last bei 1,3. Die enthaltenen Ballaststoffe sättigen und helfen dem Darm bei der Verdauung. Außerdem erhöhen Erdbeeren den Hormonspiegel, der für die Regulierung des Hungergefühls zuständig ist. So vermeiden die Scheinfrüchte Heißhungerattacken, indem sie auf das Hormon Adiponectin einwirken.

Schon gewusst?

Erdbeeren wirken Übergewicht aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe entgegen.

Durch den Verzehr von Erdbeeren steigern sie aktiv den Gehalt an Antioxidantien in Ihrem Körper und senken nachweislich den Cholesterinspiegel.[1]

Erdbeeren helfen bei Diabetes

Erdbeeren wirken einem erhöhten Insulinspiegel entgegen und sind daher gut für Diabetiker geeignet. Diverse Studien zeigen beim Genuss von Erdbeeren eine verbesserte Insulinempfindlichkeit auf. Forscher führen die Wirkung auf die in Erdbeeren enthaltenen Anthocyane zurück.

Schon gewusst?

Erdbeeren haben eine sehr niedrige glykämische Last. Während Weißbrot eine GL von rund 40 aufweist und Schokoriegel bei einer GL von 35 liegen, ist die glykämische Last von Erdbeeren bei 1,3.  

Erdbeeren wirken Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen

Erdbeeren wirken nachweislich einem erhöhten Blutzuckerspiegel entgegen und senken den Blutdruck. Nach einer umfangreichen Studie kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass vor allem die enthaltenen Anthocyane den Blutdruck senken und den Blutgefäßen mehr Elastizität verleihen.[2]

Erdbeeren bei Problemen im Magen-Darm-Trakt

Bei Magen-Darm-Problemen empfahl Sebastian Kneipp einen Tee mit Erdbeerblättern. Diesen können Sie bei leichtem Durchfall, Blähungen und Blasenentzündung einsetzen.

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Erdbeeren sind gut fürs Gedächtnis

An der Lund University in Schweden untersuchten Forscher, wie sich ein Beerengetränk auf die kognitiven Fähigkeiten von älteren Menschen auswirkt. Die Wissenschaftler zeigten mit ihrer Versuchsreihe auf, dass Beeren dem Abbau kognitiver Fähigkeiten entgegenwirken.[3]

Erdbeeren: Starker Gegner bei Brustkrebs?

Eine Studie der Marche Polytechnic University in Italien an Mäusen liefert Hinweise, dass die Erdbeere die Ausbreitung von Brustkrebs verhindert. Die bereits vorhandenen Tumore begannen sogar nach Gabe des Erdbeerextrakt zu schrumpfen.[4] Inwiefern die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, bleibt noch zu prüfen.

Verwendung von Erdbeeren in der Küche

Erdbeerkonfitüre
Erdbeermarmelade ist zum Frühstück äußerst beliebt.

Im Mai und Juni stehen regionale Erdbeeren im Regal der Lebensmittelläden. Sie haben keinen langen Transportweg und schmecken daher besonders frisch. Doch Sie sollten die Erdbeeren schnell verzehren. Sie lassen sich nicht gut lagern. Beschädigte Beeren schimmeln schnell.  

Mit Erdbeeren lassen sich zahlreiche Rezepte umsetzen. Von Erdbeer-Smoothie über Erdbeer-Eis und Erdbeer-Joghurt bis hin zur Erdbeertorte, Fruchtschnitte oder Obstsalat.

Erdbeere ist ein beliebter Geschmack in Abnehmpulvern oder Eiweißshakes.

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Ein leckeres und gesundes Rezept mit Erdbeere finden Sie hier:


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Stand vom: 06.07.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

Studien:

[1] Basu A et al: Freeze-dried strawberries lower serum cholesterol and lipid peroxidation in adults with abdominal adiposity and elevated serum lipids, J Nutr, Juni 2014

[2] Eat blueberries and strawberries three times per week, Harvard Heart Letter, Juli 2013

[3] Nilsson A et al, Effects of a mixed berry beverage on cognitive functions and cardiometabolic risk markers; A randomized cross-over study in healthy older adults, PLoS One, November 2017

[4] Stefano Amatori, Luca Mazzoni, Josè Miguel Alvarez-Suarez, Francesca Giampieri, Massimiliano Gasparrini, Tamara Yuliett Forbes-Hernandez, Sadia Afrin, Alfredo Errico Provenzano, Giuseppe Persico, Bruno Mezzetti, Augusto Amici, Mirco Fanelli & Maurizio Battino: Polyphenol-rich strawberry extract (PRSE) shows in vitro and in vivo biological activity against invasive breast cancer cells. In: scientific reports 6, 30917 (2016)

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