Herzinfarkt (Myokardinfarkt)

Oft Folge einer ungesunden Lebensweise

Im Jahr sterben 55.500 Menschen in Deutschland an einem Herzinfarkt. Oft ist eine ungesunde Lebensweise ursächlich: Eine zu fettige und zuckerreiche Ernährung, wenig Bewegung, viel Stress.

Häufigkeit von Herzinfarkt

Herzinfarkt zählt zu den häufigsten Todesursachen. In Deutschland ist es die dritthäufigste.

Infografik: Die 5 häufigsten Todesursachen in Deutschland | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista.

Was bei einem Herzinfarkt passiert

Synonyme: Myokardinfarkt | Herzschlag | Herzanfall | Herzattacke

Beim Herzinfarkt kommt es zum Absterben von Teilen des Herzmuskels aufgrund einer Durchblutungsstörung. Diese wird in der Regel durch ein Blutgerinnsel hervorgerufen, das eine Engstelle eines Herzkranzgefäßes teilweise oder ganz verschließt. Männer erleiden häufiger einen Herzinfarkt als Frauen.

Schon gewusst?

Der Herzmuskel wird in der Fachsprache Myokard genannt, das Absterben von Teilen des Herzmuskels nennen Experten Infarkt.

Ursachen für einen Herzinfarkt

Gefäßverschluss
Verengte Gefäße sind für einen Herzinfarkt ursächlich. Bildquelle: James Benet – Getty Images Signature (Canva.com)

Bei einem Herzinfarkt ist ein Abschnitt der Herzkranzgefäße (Koronararterien) plötzlich an einer verengten Stelle durch ein Blutgerinnsel verschlossen und die Sauerstoffversorgung unterbrochen.

Für die Verengung der Blutgefäße ist eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) verantwortlich. Die Ablagerungen, sogenannte Plaques, bestehen aus Blutfetten, Bindegewebe, Kalk und Blutplättchen. Wenn diese Plaques instabil sind, brechen sie auf und ein Blutgerinnsel (Thrombus) entsteht. Der Thrombus verstopft das Gefäß, sodass kein Blut mehr durchfließt. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung eines Teils des Herzmuskels abgebrochen. Das Herz benötigt jedoch Sauerstoff, um den Blutkreislauf in Gang zu halten und den gesamten Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Wenn irgendein Abschnitt der Herzkranzgefäße nicht durchblutet wird, stirbt das betroffene Herzmuskelgewebe ab. Es entsteht ein Herzinfarkt.

Risikogruppen und Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

In der Regel hatten die vom Herzinfarkt betroffenen Patienten zuvor bereits Herzbeschwerden, etwa eine koronare Herzkrankheit mit Angina pectoris. Sie haben sich bereits Gefäßerweiterungen (Herzkatheter-Dilatationen) oder Bypass-Operationen unterzogen. Männer haben öfter und früher einen Herzinfarkt als Frauen.

Frauen sterben eher an einem Herzinfarkt, da dieser mitunter nicht rechtzeitig erkannt wird.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt gehören:

  • erbliche Vorbelastung durch Herzkrankheiten in der Familie
  • niedriger Vitamin-D-Spiegel

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Beschwerden bei einem Herzinfarkt

Jeder 5. Myokardinfarkt bleibt unbemerkt. Der sogenannte stumme Herzinfarkt äußert sich nicht oder nur mit einem starken Druck in der Brust. Ältere Menschen, Diabetiker und Frauen sind oft davon betroffen.

In der Regel handelt es sich jedoch um ein einschneidendes Ereignis mit massiven Beschwerden:

  • starke Schmerzen im Brustbereich, die in die Schulter und Arme ausstrahlen
  • Atemnot, Übelkeit und Erbrechen
  • kalter Schweißausbruch und Blässe
  • Unruhe bis zu Todesangst

Bei Frauen kann der starke Brustschmerz fehlen. Das führt oft dazu, dass ein Herzinfarkt nicht erkannt wird.

Herzinfarkt versus Angina pectoris

Der Herzinfarkt zeigt deutlich stärkere Schmerzen als bei einem Angina-pectoris-Anfall. Die Einnahme von Nitratspray führt im Gegensatz nicht zur Besserung. Betroffene sind ängstlich und wollen sich bewegen, während Personen bei einem Angina-pectoris-Anfall sich eher ruhig verhalten, um Schmerzen nicht zu verstärken.

Einen Herzinfarkt frühzeitig erkennen

Ein Herzschlag kommt überraschend, macht sich aber im Vorfeld bemerkbar durch:

  • ein Gefühl von Brustenge
  • niedriger Blutdruck
  • Schwäche- und Angstgefühl
  • Übelkeit und Unwohlsein
  • Schmerzen in der linken Schulter und im linken Arm
  • Hals- und Bauchschmerzen

Wenn Symptome vorliegen, die auf einen Herzinfarkt hinweisen, informieren Sie sofort einen Notarzt. Je früher eine Therapie einsetzt, desto besser.

Diagnose eines Herzinfarktes

Elektrokardiogramm
Ein Elektrokardiogramm auf einem Monitor.

Die Diagnose eines Herzinfarktes stellt der Arzt etwa anhand eines EKGs (Elektrokardiogramm). Bei einem Herzinfarkt kommt es häufig zu Herzrhythmusstörungen. Zudem kann der Arzt anhand bestimmter Laborwerte (bestimmte Enzyme und Proteine) einen Herzinfarkt erkennen.

Behandlung des Herzinfarktes

Um eine gute Behandlung einleiten zu können, ist es erforderlich, dass so schnell wie möglich der Notarzt über die Telefonnummer 112 informiert wird.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Herzinfarkt

Bis zum Eintreffen des Arztes, sollten Sie folgendes tun:

  • Beruhigen Sie den Betroffenen.
  • Bringen Sie ihn in eine bequeme Lage, in der er gut atmen kann.
  • Sorgen Sie für Ruhe.
  • Öffnen Sie beengte Kleidung.
  • Falls der Betroffene sein Bewusstsein verliert und einen Herz-Kreislauf-Stillstand eintritt, führen Sie eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch.

Maßnahmen des Notarztes bei Herzinfarkt

Der Notarzt verabreicht bei seinem Eintreffen starke Schmerzmittel und gerinnungshemmende Mittel. Zudem ist häufig eine Sauerstoffversorgung durch künstliche Beatmung erforderlich. Im Krankenhaus legt das Personal einen Zugang zum Gefäßsystem, um blutverdünnende Medikamente zu verabreichen. Die Krankenpfleger überprüfen den Blutdruck regelmäßig und regulieren ihn mit Nitraten.

Behandlung eines Herzinfarktes im Krankenhaus

Je nach EKG-Befund sind weitergehende Therapien die mechanische Öffnung von Blutgefäßen mittels Ballondilatation und Stentimplantation oder eine Thromboembolyse. Bei letzterem Verfahren lösen Ärzte das ursächliche Blutgerinnsel auf. Eine Herzkatheteruntersuchung schließt sich ggf. an.

Die Überwachung und Therapie im Krankenhaus geschieht in der Regel auf der Intensivstation. Bei Besserung der Symptome erfolgt die Aufnahme auf die Normalstation und die Überwachung des EKGs. Langsam aber sicher wird der Betroffene mobilisiert und entsprechend seiner Beschwerden behandelt.

Weiterführende Maßnahmen nach einem Herzinfarkt

gesunde und ungesunde Lebensmittel
Wer einen weiteren Herzinfarkt meiden möchte, sollte seine Ernährung umstellen. Kuchen. Wurst und Käse sind tabu. Greifen Sie bei Obst und Gemüse zu.
Bild: luckybusiness – stock.adobe.com

Nach dem Krankenhaus-Aufenthalt erfolgt die Behandlung in einer Rehabilitationsklinik oder einem ambulanten Therapiezentrum. Dort erfolgt in der Regel:

  • eine psychische Stabilisierung
  • eine Bewegungstherapie
  • eine Aufklärung über eine gesunde Lebensweise

Es ist dauerhaft von großer Bedeutung, den Lebensstil zu ändern:

  • das Gewicht zu normalisieren
  • Bewegung in den Alltag einzubauen
  • Entspannungstechniken zu erlernen
  • Stress zu vermeiden
  • auf eine gesunde Ernährungsweise mit reichlich Ballaststoffen zu wechseln
  • auf übermäßigen Alkoholkonsum und Nikotinkonsum zu verzichten

Lesetipps: Wie ernähre ich mich gesund | Gesund abnehmen | Wie kann ich mit dem Rauchen aufhören? | Yoga


Dauerhafte Einnahme von Medikamenten nach einem Herzinfarkt

Der Herzinfarkt-Patient wird dauerhaft Medikamente einnehmen müssen. Zu ihnen gehören:

  • Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure
  • Betablocker
  • Cholesterinsenker (Statine)
  • ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten zur Senkung des Blutdrucks

Es wird regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei einem Internisten oder Kardiologen geben.

Vorbeugung eines Herzinfarktes

Ausdauersportler
Ausdauersportarten wie das Joggen sind besonders gut geeignet.

Die Vorbeugung eines Herzinfarktes oder eines erneuten Herzinfarktes besteht in einer gesunden Lebensführung:

  • eine gesunde, fett- und zuckerarme Ernährungsweise
  • Verzicht auf Nikotin
  • gemäßigter Alkoholgenuss
  • Abbau von Stress durch Entspannung
  • Bewegung und Sport
  • regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

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Stand vom: 14.09.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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