Übelkeit

Übelkeit

Alarmzeichen mit vielen Auslösern

Mulmiges Gefühl im Bauch? Übelkeit kündigt oft Erbrechen an. Die Auslöser sind vielfältig: eine Fahrt mit dem Auto, Bus oder Schiff, Schwangerschaft, Lebensmittelvergiftung, Medikamenteneinnahme oder eine zugrunde liegende Erkrankung. Meistens ist Übelkeit kein Grund zur Sorge. In manchen Fällen zeigt der Zustand jedoch eine ernsthafte Erkrankung an.

Flaues Gefühl in der Magengegend

Übelkeit (Nausea) ist eine Befindlichkeitsstörung. Betroffene beschreiben den Zustand häufig als flaues Gefühl in der Magengegend. Oft ist Übelkeit mit Brechreiz verbunden und führt teils bis zum Erbrechen. Physiologisch ist Übelkeit oft eine Schutzfunktion nach Aufnahme von Schadstoffen. Daneben tritt Übelkeit als ein Symptom einer Erkrankung auf.

Übelkeit zeigt sich häufig in Zusammenhang mit:

  • Sonnenstich
  • Gehirnerschütterung
  • Infektionskrankheiten

Der Übelkeit auf den Grund gehen: Ursachen

Eine Ursache für Übelkeit ist die Aktivierung des Brechzentrums im Gehirn. Dies kann durch eine Reizung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr erfolgen. Vielen Personen wird auf Reisen übel. Das liegt an einer Irritation des Gehirns: Wir bewegen uns, obwohl der Körper selbst in Ruhe ist. Der Effekt verstärkt sich, wenn wir die Bewegung nicht mit unseren Augen verfolgen, sondern ein Buch lesen oder auf das Smartphone schauen. Einen ähnlichen irritierenden Charakter können 3D-Filme haben. Hier nehmen die Augen Bewegung wahr, aber der Körper ist in Ruhe.

Das Brechzentrum aktiviert sich ebenfalls durch ein Brechsignal vom Verdauungstrakt. In diesem Fall möchte der Körper schädliche Stoffe einfach ausscheiden, etwa Alkohol. Auch Medikamente, Bakteriengifte oder Störungen der Körperchemie, wie beim Nierenversagen, können Einfluss nehmen. Das Brechzentrum stimmt sich nach erhaltenem Signal mit weiteren Hirnzentren ab, etwa für Atmung, Kreislauf und Gleichgewicht. Daneben ist das parasympathische Nervensystem eingebunden. Das erklärt auch die Begleiterscheinungen der Übelkeit, wie Blässe, Schweißausbruch oder Schwindel.

Schon gewusst?

Ein Signalstoff ist Serotonin. Deshalb verschreiben Ärzte bei Übelkeit und Erbrechen Serotonin-Gegenspieler, sogenannte Serotoninrezeptorantagonisten.

Im ersten Drittel der Schwangerschaft verspüren viele Frauen Übelkeit und müssen sich erbrechen. Die Übelkeit bei Schwangeren wird wahrscheinlich durch eine Umstellung des Hormonhaushaltes herbeigeführt. Meist tritt sie am Morgen auf und ist dann besonders stark. Deshalb spricht man häufig auch von „morgendlicher Schwangerschaftsübelkeit“.

Ursachen von Übelkeit auf einen Blick

  • Reizung des Gleichgewichtssinns
  • Hormonumstellung, insbesondere in der Schwangerschaft
  • verdorbene Lebensmittel oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • zu hoher Alkoholkonsum bis hin zu Alkoholsucht
  • zu üppiges Essen
  • psychische Störungen wie Essstörung, Angstzustände, Phobien
  • Infektionen und Magen-Darm-Erkrankungen
  • Krankheiten, die das Gehirn, das Herz (z. B. Herzinfarkt), die Nieren, die Leber, die Gallenblase, den Blinddarm oder die Bauchspeicheldrüse betreffen
  • vorangegangene Operation
  • Strahlentherapie und diverse andere Medikamente

Der Zeitpunkt des Unwohlseins kann einen Hinweis auf die Ursache liefern:

früh am Morgen

während oder kurz nach einer Mahlzeit

mehrere Stunden nach dem Essen

etwa in der Schwangerschaft, nach Alkoholkonsum

etwa bei einer akuten Magen-Darm-Infektion oder aus psychischen Gründen

etwa bei einem Magengeschwür oder bei einer Magenentleerungsstörung

Symptome: Begleiterscheinungen bei Übelkeit

Übelkeit und Bauchschmerzen
Bauchschmerzen sind häufige Begleiterscheinungen bei Übelkeit.
Bild: Andrey Popov – Getty Images (Canva.com)

Oft tritt die Übelkeit zusammen mit anderen Beschwerden auf. Neben Erbrechen zeigen sich Blässe und Appetitlosigkeit. Auch Schwindel oder Schweißausbrüche stellen sich häufig ein. Je nach vorliegender Ursache kommen weitere Begleiterscheinungen dazu. Wer unter einer Magen-Darm-Infektion leidet, hat mit Durchfall oder Bauchschmerzen zu kämpfen. Bei einem Herzinfarkt kommen Brustschmerzen hinzu.

Begleiterscheinungen von Übelkeit auf einem Blick

  • Appetitlosigkeit, etwa bei einer Leber- oder Blinddarmentzündung
  • Blässe
  • erhöhter Speichelfluss
  • akute Brustschmerzen, etwa bei einem Herzinfarkt
  • Schweißausbrüche, etwa bei Störungen im Herz-Kreislauf-System
  • Kopfschmerzen, etwa bei einer Hirnhautentzündung
  • Schwindel, etwa bei der Reisekrankheit
  • Fieber und Husten, etwa bei Atemwegsinfektionen
  • Durchfall, etwa bei Magen-Darm-Infektionen
  • Bauchschmerzen und Magen-Darm-Krämpfe, etwa bei einer Magenschleimhautentzündung oder einem Geschwür im Magen-Darm-Trakt

Mittel bei Übelkeit

Tee
Viele Kräuter wie Pfefferminze, Kamille und Fenchel wirken bei Übelkeit magenberuhigend.

Bei Übelkeit sind je nach Ursache die Behandlungsmöglichkeiten sehr vielfältig. Wenn Übelkeit eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung wie des Magens oder Darms bzw. einer Infektionskrankheit ist, ist eine gezielte Behandlung dieser Grunderkrankung vonnöten.

Liegt der Übelkeit Nervosität zugrunde, können Entspannungsübungen, Ruhe oder Ausdauersport helfen. Wenn das Brechzentrum des Gehirns gereizt ist, verschwindet die Übelkeit meist von selbst nach dem Erbrechen. Der Körper hat dann die Substanzen, die die Übelkeit ausgelöst haben, ausgeschieden.

Häufig können schon pflanzliche Präparate, so ein schonender Magen-Darm-Tee aus Pfefferminze, Kamille oder Fenchel eine Übelkeit mindern. Traditionell wird auch Ingwer oder grüner Tee angewendet.

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Ist die Übelkeit durch eine Übersäuerung des Magens entstanden, können Antazida die Beschwerden lindern. Möhrenbrei oder geriebene Äpfel sind hilfreich, um Giftstoffe zu binden. Zudem sind sie leicht verdaulich und reizen den Magen nicht zusätzlich.


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Wer an Reisekrankheit leidet, sollte vorsorgen. Antimetika, wie H1-Antihistaminika mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat werden etwa 30 Minuten vor Reiseantritt eingenommen, um eine Übelkeit zu vermeiden. Außerdem sollten Sie während der Fahrt weder ein Buch lesen, noch viel auf das Smartphone schauen.

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Bei Übelkeit in der Schwangerschaft können kleine Mengen des Ingwertees helfen. Mithilfe eines Akupressurbandes können Schwangere die morgendliche Übelkeit ebenfalls überwinden. Wird das Akupressurband am Handgelenk getragen, wird ein ständiger Druck auf den Druckpunkt P6 ausgeübt.

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Serotonin-Antagonisten blockieren die Serotoninrezeptoren. Die rezeptpflichtigen Wirkstoffe wie Ondansetron, Granisetron oder Tropisetron werden vor allem in der Krebstherapie gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt.

Wer sich bereits erbrochen hat, sollte dem Körper Elektrolyte zuführen. Hier eignen sich eine Gemüse- oder Hühnerbrühe besonders gut. Bei dauerhaftem Erbrechen führen Sie eine Elektrolytlösung zu.


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Stand vom: 04.11.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Coverbild: Goran13 – Getty Images (Canva.com)