Die glutenfreie Quinoa ist das „Kultgetreide“ unserer Tage. Das Superfood wird auch als Gold der Inka bezeichnet, denn es ist äußerst gesund! Das proteinreiche Lebensmittel hilft beim Abnehmen, hält jung und beugt viele verschiedene Krankheiten vor.
Themenübersicht
Quinoa ist ein Pseudogetreide
Quinoa (ausgesprochen ‚kinwa’) gehört zur Familie der Gänsefußgewächse. Botanisch gesehen ist die Pflanze mit Spinat und Roter Beete verwandt. Sie zählt also nicht, wie die Getreidearten, zu den Süßgräsern. Ebenso wie Amaranth und Buchweizen gehört die Pflanze damit zu den Pseudogetreidesorten. Das heißt, sie ist kein Getreide, aber die Samen der Pflanze werden wie Getreide verwendet. Der hohe Anteil an Eiweiß und Mineralstoffen wie Magnesium und Eisen machen Quinoa zu einem hochwertigen Nahrungsmittel.
Synonyme: Andenhirse | Andenkorn | Inkareis | Perureis | Reismelde
Quinoa – so sieht die Pflanze aus
Die Heimat der Quinoa-Pflanze ist Südamerika. Die robuste Pflanze wird heute hauptsächlich in Bolivien, Peru und Ecuador angebaut. In den Andentälern wächst die Pflanze, die eine Wuchshöhe von 50 bis 200 cm erreichen kann, unter optimalen Bedingungen. Der Stängel wächst aufrecht und ist verzweigt. Die grünen Blätter weisen eine rhombische Form auf und sind am Rand gezähnt. Der Blütenstand befindet sich am oberen Ende des Stängels und besteht aus mehreren Teilblütenständen. Aus den Blüten entwickeln sich etwa 2 mm große, nussähnliche Samenfrüchte.
Todesstrafe bei Anbau von Quinoa
Ebenso wie Amaranth hat auch Quinoa eine sehr lange Tradition, die bis zu den Inkas zurückreicht. Sie zählte zu den Hauptnahrungsmitteln des Inka-Volkes und war so wertvoll, dass sie auch für kultische Handlungen eingesetzt wurde. Während der Eroberungszüge durch Portugiesen und Spanier wurden Quinoa und Amaranth deshalb als „unchristlich“ verboten.
Schon gewusst?
Der Anbau von Quinoa galt als unchristlich und war lange Zeit nicht erlaubt.
Als Folge wurde die Pflanze als Nahrungsmittel weitgehend unbekannt. Erst ab dem 20. Jahrhundert gewann sie auf dem Lebensmittelmarkt neue Bedeutung.
Inhaltsstoffe von Quinoa
Der proteinreiche Inkareis enthält sehr viele Mineralien. Der Anteil an Magnesium und Eisen ist höher als bei Getreidesorten. Die Samen enthalten Vitamin B und viele ungesättigte Fettsäuren. Außerdem enthält die Andenhirse kein Gluten und ist deshalb für die Ernährung bei Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie eine nahrhafte Alternative.
In der folgenden Übersicht finden Sie die Angaben zur Zusammensetzung bezogen auf je 100 g essbarem Anteil. Bitte beachten Sie dennoch, dass die genauen Nährwerte abhängig sind von Umweltbedingungen und Anbautechnik.
Nährstoffangaben von Quinoa
Bestandteile | Anteil/100 g |
Kohlenhydrate | 58,5 g |
Proteine | 13,8 g |
Fett | 5,0 g |
Wasser | 12,7 g |
Mineralstoffe | |
Calcium | 80 mg |
Eisen | 8 mg |
Kalium | 805 mg |
Magnesium | 275 mg |
Natrium | 10 mg |
Phosphor | 330 mg |
Zink | 2,5 mg |
Vitamine | |
Vitamin B1 (Thiamin) | 170 µg |
Vitamin B3 (Niacin) | 450 µg |
Vitamin B9 (Folsäure) | 50 µg |
Vitamin C | 4 mg |
Vitamin E | 0,1 mg |
100 g = 1434 kJ (343 kcal)
Die Andenhirse ist reich an Ballaststoffen. Diese liefern uns keine Energie, aber sie helfen uns bei der Verdauung und sorgen dafür, dass wir lang satt bleiben.
Hinweis
Die Schale der Samen enthält Saponine, die einen bitteren Geschmack haben. Damit schützt sich die Pflanze vor Schädlingen. Ungeschält ist Quinoa daher ungenießbar. Doch im Handel wird der Inkareis üblicherweise geschält und gewaschen angeboten und ist somit frei von Saponinen. Dennoch wird empfohlen, die Samen vor der Nutzung noch einmal gründlich zu waschen.
Wirkung von Quinoa
Dem gesunden Superfood werden sehr viele positive Wirkungen nachgesagt:
- Quinoa hilft beim Abnehmen: Die Reismelde hat einen niedrigen glykämischen Index. Das bedeutet, dass die enthaltenen Kohlenhydrate vorwiegend Polysaccaride (Mehrfachzucker) sind. Unser Körper benötigt sehr viel Zeit, diese aufzuspalten und zu verarbeiten. Wir bleiben länger satt. Für Personen mit Diabetes ist das Pseudogetreide gut geeignet. Denn aufgrund seiner Zusammensetzung verringert es die Blutzuckerwerte.
- Quinoa ist gut für die Darmgesundheit: Da der Perureis reich an Ballaststoffen ist, quillt er im Magen auf und sorgt dafür, dass die Muskulatur in Bewegung gerät. Die Darmbakterien nutzen den Faserstoff als Nahrung. Eine gesunde Darmflora entsteht und schädliche Darmpilze haben keine Chance.
- Quinoa sorgt für eine positive Stimmungslage: In der Andenhirse sind Substanzen enthalten, die unser Körper benötigt, um das Glückshormon Serotonin zu bilden. Außerdem verfügt der Inkareis über Tryptophan. Mangelt es unserem Körper an dieser essenziellen Aminosäure, kommt es zu Migräneattacken, Stimmungsschwankungen, Angstzuständen, Depressionen und Essstörungen. Deshalb sagt man dem Superfood nach, dass es Depressionen vertreibe, für eine positive Stimmung und Ausgeglichenheit sorge.
- Quinoa hilft bei Migräne: Neben Tryptophan hilft auch Magnesium bei Migräne. Es ist reichlich im Perureis enthalten und beugt einer Verengung der Blutgefäße vor.
- Quinoa stärkt unser Immunsystem: Das Pseudogetreide enthält äußerst viel vom Abwehrkräfte-stärkenden Vitamin C. Der hohe Anteil an Kupfer und Mangan aktiviert Enzyme, die den roten Blutkörperchen vor freien Radikalen Schutz bieten.
- Quinoa beugt Krebs vor: Die in dem Pseudogetreide enthaltenen Flavonoide sollen gut gegen Krebs sein. Auch das enthaltene Lysin hilft gegen Krebs. Es sorgt dafür, dass sich Krebszellen weniger schnell ausbreiten.
Quinoa als Lebensmittel
In Deutschland sind die Samen inzwischen in Reformhäusern, Naturkostläden oder auch im Nahrungsmittelsortiment von großen Drogerieketten erhältlich. Die winzig kleinen Samen können als Beilage zubereitet werden. Dafür werden sie wie Reis gekocht. Aber auch als Zugabe zu Müsli, Bratlingen, Suppen und Salat eignen sich die Körner.
Selbst glutenfreies Bier lässt sich aus dem Pseudogetreide herstellen.
Tipp
Beim Genuss der Samen sollte ausreichend viel getrunken werden, damit Quinoa auch wirklich quellen kann. Wegen des reichhaltigen Anteils an Vitamin B wird das Pseudogetreide auch gern als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.
Quinoa als Schönheitsmittel
Extrakte aus Quinoa werden in verschiedenen Kosmetika verwendet. Man findet sie in:
- Haarsprays
- Shampoos und Haarspülungen
- Gesichtspflegemitteln
- Körpercremes
- Seifen
Das in Quinoa enthaltene Protein wird in Haarsprays zum Fixieren der Frisur verwendet. In Shampoos und Spülungen ist das Pseudogetreide für Volumen und Glanz zuständig. In Hautcremes soll das Quinoaextrakt zellstärkend wirken und für ein gesundes und frisches Hautbild sorgen.
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Stand vom: 15.05.2024
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