
Kupfer ist für uns Menschen ein lebenswichtiges Element. Sind wir nicht ausreichend damit versorgt, können wir ernsthaft erkranken. Bestimmte Lebensumstände machen jedoch einen erhöhten Bedarf notwendig. Ein Überschuss an Kupfer wiederum kann uns vergiften.
Themenübersicht
Kupfer – ein Spurenelement
Kupfer ist ein Spurenelement und wird vom Körper nur in winzigen Mengen gebraucht. Dennoch ist es essenziell, d. h. für die Funktion lebenswichtiger Prozesse im Körper unverzichtbar. Unser Organismus kann es nicht selbst herstellen, ist also auf die Aufnahme von außen angewiesen. Wir Menschen in Deutschland sind über die Nahrung, das Trinkwasser und die Atemluft normalerweise ausreichend mit Kupfer versorgt. Es gibt jedoch bestimmte Umstände, die eine Substitution des Elements notwendig machen.
Wirkung von Kupfer im Körper
Kupfer fungiert als Katalysator, der die Funktion von Enzymen in nahezu allen Organen bzw. Organsystemen kontrolliert. Elementare Funktions- und Aufbauprozesse im Körper laufen nicht ab, wenn Kupfer nicht in ausreichender Menge vorliegt. So sorgt Kupfer unter anderem für:
- die Elastizität, Stabilität und Wachstum von Bindegewebe, Knochen, Bänder, Sehnen und Muskeln
- die Energiebereitstellung für den Stoffwechsel
- die Regulation des Hormonhaushaltes und der Nervenfunktion und damit der Durchblutung von Organen, der Funktion der Nieren, des Schlafes, der Emotionen, der Herzfrequenz und des Blutdrucks
- die Bildung des Haut- und Haarfarbstoffs Melanin
- die Eisenverwertung und Blutbildung
- die Bildung von Aminosäuren
- die Neutralisation von freien Radikalen
- die Bildung und Steuerung von Immunzellen
Aus der Wirkung des Kupfers lässt sich gleichzeitig sein Einfluss auf unterschiedlichste Krankheitsbilder ablesen. So beugt eine gute Versorgung mit Kupfer beispielsweise aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften den typischen diabetischen Folgeschäden, wie Durchblutungsstörungen von Herz, Extremitäten und Augen, vor.
Patienten mit Osteoporose und entzündlichen Gelenkerkrankungen profitieren von einer Therapie mit Kupfer, weil das Spurenelement Enzyme aktiviert, die Kollagen bilden und Entzündungen hemmen.
Empfohlene Tagesmenge an Kupfer
Der Bedarf eines gesunden Menschen mit einer ausbalancierten Ernährung wird normalerweise durch die tägliche Nahrung gedeckt. Die Richtwerte der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (DGE, ÖGE, SGE) liegen bei:
Alter | Empfohlene Tagesmenge an Kupfer |
Säuglinge von 0 bis unter 4 Monaten | 0,2–0,6 mg |
Säuglinge von 4 bis unter 12 Monaten | 0,6–0,7 mg |
Kinder von einem Jahr bis unter 7 Jahren | 0,5–1,0 mg |
Kinder von 7 Jahren bis Erwachsene | 1,0–1,5 mg |
Gemäß dem US Food and Nutrition Board (FNB) sollten Erwachsene über 19 Jahre eine Zufuhr von 10 mg/Tag nicht überschreiten.
Faktoren für einen erhöhten Bedarf
Unter bestimmte Umständen ist der Bedarf an Kupfer erhöht, zum Beispiel bei:
- vegetarischer und veganer Ernährung
- strengen Diäten bzw. einseitiger Ernährung
- starkem Stress
- starker sportlicher Betätigung
- Magen-Darm-Erkrankungen (wie Zöliakie, starker Durchfall), Stoffwechselkrankheiten (wie Diabetes), Bluthochdruck oder Niereninsuffizienz
- Genussmittelkonsum
- der Gabe von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln, etwa Präparate mit Vitamin C, Eisen und Zink, die die Kupferaufnahme hemmen können
Die Serumkonzentration von Kupfer lässt sich durch eine spezielle Blutuntersuchung bestimmen. Stellt medizinisches Personal einen Mangel fest, können Sie den Bedarf durch die gezielte Einnahme ausgesuchter Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel decken. Dabei müssen Sie jedoch unbedingt die Blutwerte kontrollieren, da sonst eine eventuelle Überdosierung droht und körperliche Schäden entstehen.
Wer Kupferpräparate nach den Empfehlungen seiner Ärztin oder seines Arztes einnimmt, sollte möglichst organisch gebundenes Kupfer wählen, das sehr gut resorbiert wird und gleichzeitig gut verträglich ist. Speziell Kupferglukonat hat sich dabei gut bewährt.
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Kupferhaltige Lebensmittel: Das sind die besten Kupfer-Lieferanten
Kupfer ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten. Wer jedoch oft Meeresfrüchte, wie Hummer, Krabben und Austern oder Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen zu sich nimmt, geht sicher, dass er seinen Bedarf an Kupfer gut abdeckt.
Lebensmittel | Gehalt in µg/100 g |
Kakaopulver | 3800 |
Cashew-Kerne | 3700 |
Hagebutten | 1800 |
Haselnüsse | 1300 |
Vollmilch-Schokolade | 1300 |
Schweineleber | 1300 |
Sojabohne | 1200 |
Emmentaler (45 % F. i. Tr.) | 1170 |
Krabben | 1100 |
Austern | 920 |
Lima-Bohnen | 800 |
Linsen | 740 |
Hummer | 700 |
Weiße Bohnen | 635 |
Schellfisch | 610 |
Kichererbsen | 450 |

Die Folgen von Kupfermangel
Mangelerscheinungen äußern sich in unspezifischen Symptomen, wie:
- Anfälligkeit für Infektionen
- Anämie
- erhöhte Cholesterinwerte
- Herzrhythmusstörungen oder niedriger Blutdruck
- Pigmentstörungen der Haut und Haare, vorzeitige Hautalterung, schlecht heilende Wunden, Bindegewebsschwäche
- Knochenveränderungen und Osteoporose, ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche, Wachstumsstörungen
- Nervenstörungen
- Atemnot
- Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, verminderte Leistungsfähigkeit, Stimmungswechsel bis zur Depression
- Appetitverlust, Gewichtsverlust
- Verdauungsstörungen
- eine erhöhte Anfälligkeit für chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz
Schon gewusst?
Bei Verdacht auf Kupfermangel ist es sehr wichtig, diesen und dessen Ursache ärztlich abklären zu lassen. Von einer Selbsttherapie raten wir dringend ab.
Kupfermangel bei Kindern im Mutterleib, in der Stillzeit und im Kleinkindalter

Das Kind im Mutterleib wird normalerweise ausreichend mit dem Kupfer der Mutter versorgt. Bei der Geburt hat sich in der Leber des Säuglings ein Kupfer-Depot aufgebaut. Voll gestillte Säuglinge erhalten von der Mutter zusätzlich die Menge Kupfer, die sie benötigen. Für „Notzeiten“ können sie auf den Speicher in der Leber zurückgreifen.
Füttern Sie Kleinkinder nicht ausschließlich mit Kuhmilch. Eine abwechslungsreiche Ernährung verhindert Kupfermangel.
Präparate, die die Kupferabsorption beeinflussen
Bestimmte Elemente und Arzneimittel beeinflussen den Blutserumspiegel des Kupfers negativ. Vorsicht ist bei der Einnahme von Zink geboten. Auch hochdosierte Mittel zur Neutralisierung der Magensäure (Antazida) und Komplexbildner bei Schwermetallvergiftungen (Penicillamin) können sich negativ auf den Kupfergehalt im Blutserum auswirken.
Überdosierung von Kupfer

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Eine einmalige Überdosierung führt meist zu Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden ohne Langzeitfolgen.
Wer allerdings über einen längeren Zeitraum mehr als 10–15 mg Kupfer/Tag zuführt, muss mit zum Teil schweren, irreversiblen Schäden rechnen, wie:
- Leber- und Nierenschäden bis hin zum Versagen der Organe
- Gehirnschäden
- eine Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen), Anämie
- Kreislaufversagen bis zum Schock und Koma
- chronischer Hepatitis, Leberzirrhose
- parkinsonähnlichen Symptomen mit Steifigkeit, Zittern und Sprachstörungen
- geistiger Behinderung, Verhaltensauffälligkeiten
- Depressionen
Ursache für Kupfervergiftungen können, neben der unkontrollierten Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, auch hohe Kupferkonzentrationen im Trinkwasser oder in der Luft sein, z. B. aufgrund von Kupferleitungen, kupferhaltigem Dünger in der Landwirtschaft oder der Verbrennung fossiler Rohstoffe.
Besondere Vorsicht ist in der Schwangerschaft geboten. Ein Überschuss an Kupfer verursacht bei dem Ungeborenen schwere Schäden.
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Stand vom: 12.04.2024