Buchweizen

Pseudogetreide mit Heilwirkung

Buchweizen hilft bei Bluthochdruck, Diabetes und Krampfadern – ein echtes Superfood! Insbesondere Buchweizenkeimlinge sollten Sie in Ihre Ernährung integrieren. Sie sind reich an leicht verdaulichen Proteinen und hochwertigen Mineralien.

Buchweizen – so sieht er aus

Steckbrief

Botanischer NameFagopyrum esculentum Moench
Pflanzenfamilie Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Synonyme
Blenden, Bokert, Brandkorn, Brein, Dreikantiger Weizen, Dreikorn, Echter Buchweizen, Franzweizen, Gricken, Heiden, Heidenbrein, Heidekorn, Heidensterz, Moorweide, Sarazenenkorn, Schwarz-Plent, Schwarzes Welschkorn, Schwarzpolenta, Tater, Taterkorn, Türchskorn, Türkischer Weizen
Wirkungantioxidativ, blutzuckersenkend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, gefäßstärkend, schleimlösend
Verwendung als Heilpflanze Arteriosklerose; Bluthochdruck; Durchblutungsstörungen; Durchfall; Hauterkrankungen, wie Ekzeme, Juckreiz, Schuppenflechte; Kapillarbrüchigkeit, Kopfschmerzen, Krampfadern, Lebererkrankungen, Ödeme, Schlaflosigkeit, Venenschwäche
Verwendung in der Küche glutenfreies Mehl für
Pfannkuchen, Kuchen, Fladenbrot, Brei und Knödel, Herstellung von glutenfreien Bier
Verwendung in der KosmetikHautunreinheiten, Anti-Falten-Mittel

Buchweizen ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Am häufigsten bauen wir den Echten Buchweizen (Fagopyrum esculentum) an. Echter Buchweizen ist eine krautige Pflanze, die in der Wildform eine Wuchshöhe von 20 bis 60 Zentimeter erreicht. Die Kulturpflanzen erlangen eine Höhe von bis zu 120 Zentimetern. An dem grünen, aufrechten Stängel wachsen Laubblätter, die wechselständig angeordnet sind. Die Blätter haben ein dreieckige, spieß-, herz- oder pfeilförmiges Aussehen. Sie sind meist etwa 8 Zentimeter lang. Aus den Blüten bilden sich die dreikantigen, millimeterkleinen Früchte mit einer harten Schale. Bevor wir den Buchweizen als Nahrungsmittel verwenden, entfernen wir diese.

Wie Buchweizen zu seinem Namen kam

Buchweizen
Der Samen des Buchweizens erinnert an Bucheckern. Botanisch hat die Pflanze jedoch weder mit der Buche noch mit dem Weizen viel gemein.

Der Name „Buchweizen“ lässt sich darauf zurückführen, dass die kleinen Samen des Buchweizens in ihrer eckigen Form an die Bucheckern einer Buche erinnern. Andere, zum Teil regionale Bezeichnungen für Buchweizen sind Heiden, Heidenkorn, Blenden, Brein oder sarazenisches Korn.

Obwohl im Namen der Begriff „Weizen“ vorkommt, gehört Buchweizen botanisch gesehen nicht zum Getreide. Die Pflanzen sind stattdessen näher mit Sauerampfer und Rhabarber verwandt. Buchweizen ist deshalb ein Pseudogetreide (Pseudocerealie). Das bedeutet, dass die Samen der Pflanze bei der Herstellung von Nahrungsmitteln in ähnlicher Weise verwendet werden wie Getreide.

Schon gewusst?

Buchweizen wurde 1999 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

Inhaltsstoffe von Buchweizen

Buchweizen
Buchweizen ist ein Knöterichgewächs.

Die folgende Tabelle zeigt die Angaben zur Zusammensetzung von Buchweizen bezogen auf je 100 g geschältem Buchweizen. Bitte beachten Sie, dass die genaue Zusammensetzung von Buchweizen abhängig ist von Umweltbedingungen und Anbautechnik.

Nährwerte des Buchweizens

BestandteilGramm
Feuchtigkeit11,2 g
Kohlenhydrate
davon Ballaststoffe
71,0 g
4,0 g
Protein9,8 g
Mineralstoffe2,2 g
Fett1,8 g

100 g = 1421 kJ (340 kcal)

Die grünen Pflanzenteile und auch die Blüten von Buchweizen enthalten zudem Rutoside. Diese setzen wir in der Medizin zur Behandlung von Venenleiden ein.

Die Schale der Buchweizenfrüchte enthält den roten Farbstoff Fagopyrin. Bei der sogenannten Buchweizenkrankheit verursacht dieser Farbstoff, dass die Haut sonnenempfindlicher wird. Im Handel ist Buchweizen meist nur in geschälter Form erhältlich und der Verzehr unbedenklich.

Buchweizen: Eine glutenfreies Pseudogetreide

Buchweizen
Der Buchweizen gehört zu den Pseudogetreiden. Bildquelle: kostrez (Canva.com)

Buchweizen enthält kein Gluten (Klebereiweiß). Menschen, die an Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leiden, finden in Lebensmitteln aus Buchweizen eine Alternative zu glutenhaltigen Produkten. Die kleinen Samen verarbeiten Lebensmittelproduzenten zu Buchweizenmehl. Aus Buchweizenmehl lassen sich Buchweizennudeln, Buchweizenbrot und anderes Gebäck herstellen. Darüber hinaus ist es möglich, Buchweizen wie Reis zu kochen und in Gerichten zu verwenden. Buchweizen-Bratlinge, Buchweizen-Pfannkuchen, Buchweizen-Waffeln – mit Buchweizen sind viele beliebte Gerichte möglich. Als eiweiß- und stärkehaltiges Lebensmittel ist Buchweizen ein wichtiger Nahrungsmittellieferant.

Buchweizen – eine Nutzpflanze mit langer Tradition

Buchweizen-Nudeln
Buchweizen-Nudeln sind für Personen mit einer Glutenunverträglichkeit eine hervorragende Alternative.

Der Echte Buchweizen hat als Nutzpflanze eine lange Tradition. Seine Ursprünge liegen in Zentral- und Ostasien. Etwa seit dem 16. Jahrhundert bauen wir ihn auch in Mitteleuropa an. Ab dem 18. Jahrhundert verlor er als Feldfrucht und Nahrungsmittel allmählich an Bedeutung. Heute schätzen wir ihn wieder verstärkt, da er als glutenfreies Nahrungsmittel eine wichtige Rolle für die Ernährung bei Zöliakie spielt.

Verwendung von Buchweizen

Buchweizen bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. In der Küche kann er wie Getreide verwendet werden. Aber auch die Heilwirkung des Buchweizens wird genutzt.

Buchweizen in der Küche

Buchweizen
Buchweizen wie Reiz angerichtet, sorgt für Abwechslung. Bildquelle: monicore – pixabay (Canva.com)

Die zunehmende Glutenunverträglichkeit in der modernen Gesellschaft bedeutet für Buchweizen gewissermaßen ein „Comeback“ auf den Nahrungsmittelmarkt in Mitteleuropa. In Naturkostläden und mittlerweile auch in den Nahrungsmittelsortimenten von großen Drogerie-Ketten ist Buchweizen, oft als ganzes, geschältes Korn, erhältlich. Aber auch als Mehl lässt sich Buchweizen erwerben. Wegen des fehlenden Klebers ist das Mehl zwar nicht ganz zum Brotbacken tauglich – hier braucht es noch einen Ersatz für das Klebereiweiß, aber es eignet sich in der häuslichen Küche hervorragend für Pfannkuchen oder Bliny, die russische Variante des Pfannkuchens, sowie für Kuchen, Fladenbrot, Brei und Knödel.

Mit Buchweizen abnehmen

Abnehmen
Buchweizen ist ideal für Abnehmwillige. Wie Reis gekocht passt er abgekühlt ins Müsli oder zu frischem Salat.
Bildquelle: JackF – Getty Images (Canva.com)

Buchweizen enthält komplexe Kohlenhydrate und die sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Der Zucker gelangt langsamer ins Blut und der Insulinspiegel schießt nicht in die Höhe. So essen Sie zum einen weniger und zum anderen haben Sie keine Heißhunger-Attacken. Buchweizen ermöglicht dadurch, weniger Kalorien aufzunehmen. Wer zusätzlich zu seiner Diät Sport treibt, baut Muskeln auf. Muskeln verbrennen wiederum Kalorien. Buchweizen unterstützt mit seinen hochwertigen Proteinen den Muskelaufbau. Daher hilft Buchweizen beim Abnehmen gleich doppelt.

Buchweizen als Heilmittel

Besenreiser
Veränderungen der kleinsten Venen sind unter dem Namen “Besenreiser” bekannt. Hier hilft Buchweizen.
Bildquelle: eldemir – Getty Images Signature (Canva.com)

Als Venenmittel dient der Buchweizentee. Er hilft gegen Krampfadern.

Buchweizentee – unsere Produkttipps: Omega Pharma Buchweizenkraut-Tee | Salus Buchweizenkrauttee | Alexander Weltecke BUCHWEIZENKRAUT TEE

Daneben nutzen wir die Schalen der Buchweizenfrüchte, zum Beispiel als Kissenfüllung für Yoga- und Meditationskissen oder Kopfkissen. Sie fördern die Entspannung des Nackens, ähnlich der bekannten Kirschkernkissen.

Buchweizen in der Kosmetik

Die im Buchweizen enthaltenen Flavonoide verbessern die Durchblutung und den Stoffaustausch in den kleinsten Blutgefäßen. Daneben haben sie antioxidative Eigenschaften und wirken der Bildung von Ödemen entgegen. Äußerlich angewendet wirkt Buchweizen daher hautschützend, zellstärkend und revitalisierend. Aus diesem Grund ist Buchweizen in einigen Hautpflegeprodukten, insbesondere in Anti-Aging-Mitteln, enthalten.


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Stand vom: 13.08.2021


Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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