Raumduft, Badezusatz und Bestandteil in Massageölen
Anregende und beruhigende Düfte faszinieren den Menschen schon von alters her. Bereits die Ägypter kannten Destillationsverfahren, um Duftstoffe aus Pflanzen zu extrahieren. Diese ätherischen Öle und Aromen verwendeten sie für Hautpflege und Wohlbefinden. Dieses Wissen übernahmen Griechen und Römer. Etwa ab dem 9. Jahrhundert n. Chr. entdeckten die Araber die Kunst der Destillation wieder. Eine industrielle Herstellung ätherischer Öle entwickelte sich verstärkt ab dem 17. Jahrhundert.
Themenübersicht
Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind Stoffgemische, die sich aus verschiedenen, organischen Substanzen zusammensetzen. Sie sind fettlöslich, enthalten jedoch selbst keine Fette. Anders als fette Öle verdunsten ätherische Öle rückstandsfrei. In Wasser lösen sie sich nicht oder nur schwer.
Vor allem für die Produktion von Parfüm spielen diese Substanzen eine Rolle. Besonders in der Naturkosmetik sind die wohlriechenden Substanzen oft zu finden. Aufgrund ihrer antibakteriellen Eigenschaften werden sie aber auch in der Apotheke eingesetzt. Einige duftende Öle sorgen sogar für bessere Laune.
Pflanzen bilden die geruchsstarken Stoffe in Öldrüsen und lagern sie im Gewebe an. Folgende Pflanzenteile können ätherische Öle enthalten:
- Blüten
- Blätter
- Samen und Fruchtschalen
- Wurzeln
- Harze
- Rinden
- Holz
Die Wasserdampfdestillation ist das übliche Verfahren, um die Duftstoffe aus den Pflanzenteilen herauszulösen. Andere Methoden sind die Kaltpressung und die Extraktion. Erstere wird vorwiegend bei Zitrusölen angewendet, letztere bei Blütenölen.
Eigenschaften ätherischer Öle

Pflanzen bilden ätherische Öle entweder als Schutz gegen Schädlinge oder Krankheitserreger, wie Bakterien und Pilze, oder, um Insekten zur Bestäubung anzulocken.
Aus diesen Funktionen lassen sich wichtige Eigenschaften der Pflanzenstoffe ableiten. Ätherische Öle wirken antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend. Auch gegen Pilze sind sie wirksam. Aufgrund ihres starken Geruches können einige Substanzen das vegetative Nervensystem beeinflussen. Je nach Duft können sie damit zur Beruhigung oder auch zur Stimmungsaufhellung beitragen.
Anwendungsgebiete von ätherischen Ölen

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Damit sind die Anwendungsmöglichkeiten für ätherische Öle ebenfalls recht vielfältig. So kommen sie als Duftstoffe bei der Herstellung von Parfümen oder zur Wohnraumaromatisierung zum Einsatz. In der Medizin werden Wirkstoffe wegen ihrer entzündungshemmenden und antiviralen Eigenschaften beispielsweise zur Behandlung von Erkältungen verwendet. Man denke nur an Eukalyptus, Pfefferminze oder Salbei. Als Wirkstoff in Salben, Massageölen, Tees oder in Kapseln können ätherische Öle sowohl innerlich und als auch äußerlich angewendet werden.
In der Küche findet man ätherische Öle in Gewürzen und Kräutern, zum Beispiel in Thymian, Oregano oder Nelken.
Anwendung von ätherischen Ölen
Ätherische Öle können sehr schnell über die Haut in den Körper eindringen und dort ihre Wirkung entfalten.
Deshalb gehören sie zu den wichtigsten Inhaltsstoffen in selbst hergestellten Kosmetik- und Hautpflegeprodukten. So sind die duftenden Stoffgemische eine beliebte „Zutat“ für eigene Massageöle, Raumdüfte oder Badeöle.
Achtung:
Viele ätherische Öle sind stark hautreizend und sollten immer in verdünnter Form angewendet werden. Niemals pur auf die Haut auftragen! Als allgemeingültiger Richtwert gilt: 1 bis 5 Tropfen ätherisches Öl auf 10 Milliliter Basis-Öl.
Die innerliche Einnahme von ätherischen Ölen als Medikament sollte der Verbraucher nur in Absprache mit einem Arzt oder Apotheker vornehmen. Hier kommt es auf eine genaue Dosierung an. Von eigenen Experimenten ist abzuraten, weil die hochkonzentrierten Pflanzeninhaltsstoffe Allergien auslösen können.
Ätherische Öle zur Wohnraumbeduftung
Eine Duftlampe kann die Wohlfühlatmosphäre eines Raumes verbessern. Zur Aromatisierung der Raumluft gibt der Nutzer etwa 5 Tropfen ätherisches Öl in eine kleine Wasserschale in der Lampe. Mithilfe eines Teelichtes verdunstet das Wasser, sodass Duftmoleküle in die Luft gelangen und für angenehme Gerüche sorgen. Beliebte Düfte sind dabei Bergamotte, Orange, Sandelholz, Rose und Zitronengras.
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Ätherische Öle in der Aromatherapie

Ein Hauptanwendungsbereich für ätherische Öle ist die Aromatherapie. Diese Behandlungsmethode setzt auf die heilende Wirkung von Duftstoffen auf den menschlichen Körper und Geist. Dazu zählt zum Beispiel das Inhalieren. Dabei wird Wasser erhitzt, etwa 5 Tropfen ätherisches Öl hinzugegeben und der entstehende Wasserdampf anschließend eingeatmet. Vor allem bei Erkrankungen der oberen Atemwege verschafft die Dampfinhalation angenehme Linderung. Typische Öle zur Behandlung von Erkältungskrankheiten sind Kamille und Eukalyptus.
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Ätherische Öle in Massageölen
Eine Massage führt schnell zur Entspannung und allgemeinem Wohlbefinden. Die ätherischen Öle dringen dabei über die Haut in den Blutkreislauf und wirken so auf die Organe.
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Ein gesundes Massageöl können Sie selbst herstellen. Nehmen Sie dazu ein hochwertiges Basisöl, zum Beispiel Mandelöl oder Sesamöl. Geben Sie einige Tropfen des gewünschten ätherischen Öls hinzu. Experten empfehlen eine Dosis von etwa 15 bis 20 Tropfen auf 100 Milliliter Basisöl. Empfehlenswerte Öle sind Lavendel, Rosmarin und Ylang-Ylang.
Hinweis
Achten Sie beim Kauf auf die Qualität und die Deklaration auf dem Etikett. Produkte, die als Duftöl ausgewiesen sind, dürfen nicht für Kosmetik oder zur Aromatherapie verwendet werden! Greifen Sie stattdessen zu ätherischen Ölen, die 100 % naturrein sind.
Das Etikett des ätherischen Öls sollte außerdem folgende Angaben enthalten:
- lateinischer Name der Stammpflanze
- Herkunftsland
- Chargennummer
- Deklaration nach Gefahrenstoffverordnung
- Angaben der allergenen Inhaltsstoffe (nach Kosmetikverordnung)
- Mindesthaltbarkeitsdatum
Ätherische Öle als Badezusatz

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Ein wohltuendes, duftendes Bad ist ein kleiner Urlaub für die Seele. Über die Nase gelangen die Duft-Informationen zum Gehirn und wirken sich dort positiv auf das vegetative Nervensystem und auch auf das Immunsystem aus.
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Da sich die ätherischen Öle nicht in Wasser lösen, benötigen Sie für Ihr selbsthergestelltes Aroma-Bad einen Emulgator. Dieser Hilfsstoff sorgt dafür, dass alles miteinander vermischt werden kann. Nehmen Sie als Emulgator beispielsweise 20 Milliliter Pflanzenöl, Honig oder Sahne. Rühren Sie 5 bis 12 Tropfen ätherisches Öl hinein und geben Sie den Zusatz ins Badewasser. Als Duft eignen sich Bergamotte, Fichtennadel, Melisse, Lavendel und Wacholder.
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Verschiedene ätherische Öle und ihre Wirkung
Die Übersicht stellt gängige ätherische Öle vor, die als gut verträglich gelten und die Sie auch in der Apotheke erwerben können. Die Auswahl und auch die Beschreibung der Wirkungsweise erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ätherisches Öl | Wirkungsweise | Empfehlung für Hautpflege |
Bergamotte | erheiternd | keine besonderen Angaben |
Eukalyptus | vitalisierend | keine besonderen Angaben |
Fichtennadel | immunstärkend | keine besonderen Angaben |
Lavendel | entspannend, immunstärkend | für normale Haut, bei Neurodermitis |
Mandarine | erheiternd | keine besonderen Angaben |
Manuka | erdend | für unreine Haut, bei Akne |
Orange | erheiternd, immunstärkend, entkrampfend | keine besonderen Angaben |
Patchouli | erheiternd, immunstärkend, entkrampfend | für barrieregestörte Haut, bei Neurodermitis |
Rose | harmonisierend, entkrampfend | für normale sowie trockene und reife Haut, bei Neurodermitis |
Rosenholz | harmonisierend, immunstärkend | für trockene und reife Haut |
Teebaum | vitalisierend | für unreine Haut, bei Akne |
Vetiver | erdend | für barrieregestörte Haut, bei Neurodermitis, für trockene und reife Haut, für Mischhaut und fettende Haut |
Ylang-Ylang | harmonisierend, immunstärkend, entkrampfend | für trockene und reife Haut |
Zypresse | vitalisierend | bei Cellulite und Bindegewebsschwäche |
Bitte lassen Sie sich im Zweifelsfall bei der Auswahl der passenden Öle von einem erfahrenen Aromatherapeuten beraten oder schlagen Sie in Fachliteratur nach.
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Risiken bei der Anwendung ätherischer Öle
Ätherische Öle sind Pflanzeninhaltsstoffe in hoher Konzentration. Im Umgang mit ihnen können daher auch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. So kann beispielsweise Teebaumöl auf sensibler Haut zu Hautreizungen führen, vor allem bei unverdünnter Anwendung.
Einige ätherische Öle können bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen oder auch Asthma auslösen. Dazu zählt beispielsweise das stark wirkende Menthol.
Unverträglichkeitsreaktionen wie Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen können auftreten, wenn der Anwender die hochkonzentrierten Stoffe versehentlich oder ohne therapeutische Absprache eingenommen hat.
Ätherische Öle bei Kindern und Schwangeren
Bei Säuglingen und Kleinkindern können schon wenige Tropfen der hochkonzentrierten Öle zu Atemproblemen führen. Experten raten daher von einer Behandlung mit stark wirkenden Stoffen wie Campher, Eukalyptus und Menthol ab.
Frauen in der Schwangerschaft reagieren oft sensibel auf Düfte. Experten raten Betroffenen ebenfalls zur Vorsicht bei der Anwendung von ätherischen Ölen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Apotheker oder Arzt beraten.
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Stand vom: 14.04.2022
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.
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