Wenn es im Hals schmerzt, die Nase läuft und die Mandeln geschwollen sind, könnten Viren oder Bakterien hinter den Beschwerden stecken. Eine durch Krankheitserreger ausgelöste Erkrankung der Atemwege wird als Atemwegsinfektion bezeichnet.
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Infekte der unteren und oberen Atemwege
Man unterteilt lokal in Infekt der oberen Atemwege (Nase, Nebenhöhlen, Rachen sowie Kehlkopf) und der unteren Atemwege (Luftröhre und Bronchien). Ein Infekt des unteren Atemtraktes kommt seltener vor, ist jedoch meist schwerwiegender.
Auch die neue Lungenkrankheit Covid-19 zählt zu den Atemwegsinfekten. Während eine Erkältung einen milden Verlauf hat, geht Covid-19 mit hohem Fieber und starkem Husten einher. Für Personen mit einem schwachen Immunsystem oder Vorerkrankungen kommt es bei dieser Infektion mit den neuartigen Coronaviren SARS-CoV-2 teils zu starken Komplikationen. Patient:innen müssen dann im Krankenhaus oft an ein Atemgerät angeschlossen werden.
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Ursachen von Atemwegsinfektionen
Da Mund-, Nasen- und Nasennebenhöhlen gemeinsam mit dem Rachen, dem Kehlkopf, der Luftröhre und der Lunge ein offenes System bilden und somit Umwelteinflüssen wie Abgasen, Staub, Bakterien, Viren und Pilzen direkt ausgesetzt sind, zählen Atemwegsinfektionen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. In der Regel werden Erreger durch das Immunsystem abgetötet und über die Flimmerhärchen der Schleimhäute abtransportiert.
Wenn das Immunsystem jedoch durch körperliche Erschöpfung, Stress oder eine vorherige Infektion geschwächt ist, haben Krankheitserreger ein leichteres Spiel. Auch Rauchen kann die körpereigene Abwehr negativ beeinträchtigen. Sind die oberen Atemwege infektiös, liegt in der Regel eine Erkältung vor. Hierfür sind häufig Viren, seltener Bakterien verantwortlich. Es kann aber vorkommen, dass der durch Erkältungsviren ohnehin schon geschwächte Körper zusätzlich von Bakterien befallen wird. Durch Ausbreitung der Erreger kommen weitere Infekte hinzu, beispielsweise eine Mittelohrentzündung oder Bronchitis.
Symptome von Atemwegsinfektionen
Je nachdem, ob es sich um einen Befall der oberen oder der unteren Atemwege handelt, die Infektion akut oder chronisch ist beziehungsweise mit weiteren Infekten einhergeht, treten unterschiedliche Symptome auf. Eine akute Atemwegsinfektion tritt unvermittelt auf, ist jedoch gut behandelbar und heilt häufig sogar von selbst. Eine chronische Atemwegsinfektion liegt vor, wenn die Symptome wiederkehren beziehungsweise der Verlauf langwierig ist.
Typische Symptome obere Atemwege
Akute Erkrankung
Symptome
Kehlkopfentzündung
Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten
geschwollene und gerötete Mandeln, eitriger Belag, Schluckbeschwerden, angeschwollene Lymphknoten, häufig auch Fieber und Kopfschmerzen
Druckgefühl und Schmerzen im Ohr, verschlechtertes Hören, Ohrengeräusche, hohes Fieber, Schwindel
ein trockenes und kratziges Gefühl im Hals, Husten, Schluckbeschwerden, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, angeschwollene Lymphknoten
laufende Nase, behindertes Atmen, Niesen, Kopfschmerzen
Typische Symptome untere Atemwege
Akute Erkrankungen
Symptome
Akute Bronchitis
entzündete Bronchialschleimhaut, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Gliederschmerzen, Fieber
Akutes Lungenemphysem
Lungenblähung
Covid-19
starker Husten und hohes Fieber, mitunter Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Kurzatmigkeit, Geschmacksverlust oder Durchfall
Husten mit Auswurf, Atembeschwerden und Brustschmerzen, Schüttelfrost, Fieber
Chronische Erkrankung
Symptome
angeschwollene Bronchialschleimhäute, Atemnot, Husten
Chronische Bronchitis
entzündete Bronchialschleimhaut, Husten mit Auswurf, Schmerzen im unteren Brustbein, Fieber
Chronisch obstruktive Bronchitis
entzündete Bronchialschleimhaut, produktiver Husten, Schmerzen im unteren Brustbein, Fieber sowie chronische Behinderung der Atmung
Chronisches Lungenemphysem
Lungenblähung, Atemnot, Husten mit Auswurf, Leistungsminderung
Behandlung von Atemwegsinfektionen
Grundsätzlich muss geklärt werden, ob eine Infektion der oberen oder der unteren Atemwege besteht, ob es sich um eine akute oder chronische Erkrankung handelt und welcher Erreger dafür verantwortlich ist.
So reichen bei einer Infektion der oberen Atemwege und einem unkomplizierten Krankheitsverlauf häufig Hausmittel wie Dampfinhalationen, Hals-, Brust- und Nackenwickel, warme Getränke (Tees) und die Zufuhr von Vitaminen sowie Spurenelementen aus. Wenn Bakterien für die Atemwegsinfektion verantwortlich sind, bietet sich eine Behandlung mit Antibiotika an.
Mittel bei verstopfter Nase und Atembeschwerden
Wer unter einer verstopften Nase leidet, kann die angeschwollenen Nasenschleimhäute mit einem Nasenspray behandeln. Als Wirkstoff ist häufig Xylometazolin enthalten.
Es darf sich jedoch lediglich um eine kurzfristige Gabe von nur wenigen Tagen handeln. Alternativ ist eine Inhalation von heißem Wasserdampf mit Kamille zu empfehlen.
Bei Atembeschwerden sind auch bronchienerweiternde Präparate mit dem Wirkstoff Beclometason oder Theophyllin beziehungsweise Präparate mit Efeuextrakt anzuraten.
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Mittel bei Husten
Wenn es sich um trockenen Husten (Reizhusten) handelt, dann empfehlen sich hustenstillende Mittel. Diese garantieren einen ruhigen Schlaf.
Produktiver Husten hingegen ist mit hustenlösenden Mitteln zu behandeln.
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Mittel bei Schmerzen und Fieber
Wirkstoffe wie Acetylsaliclysäure, Ibuprofen und Paracetamol wirken schmerzlindernd und fiebersenkend. Die ersten beiden Wirkstoffe sind zudem entzündungshemmend.
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Verläuft die Atemwegsinfektion chronisch, muss man von einer langwierigeren Therapie ausgehen. Chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen sind allerdings nicht heilbar, sondern können unter Umständen eine lebenslange begleitende, medikamentöse Behandlung erfordern.
Atemwegsinfektionen vorbeugen
Nicht alle Atemwegsinfektionen lassen sich gezielt vorbeugen. Gegen Erkältungsviren ist der Mensch nicht immun. Zu empfehlen ist daher eine gesunde Lebensweise, bei der Sie Ihr Immunsystem stärken.
Neben einer gesunden Ernährung gehört auch das Treiben von Sport dazu. Um den Keimen etwas entgegen zu setzen, hilft beispielsweise das Trinken von frischem Saft mit viel Vitamin C.
Auch das Trinken von Wasser und ungesüßten Tees hilft dem Körper. Die Schleimhäute werden befeuchtet, sodass Viren und andere Krankheitserreger noch vor einer Infektion unschädlich gemacht und abtransportiert werden können.
Seit Anfang 2019 die neue Lungenkrankheit Covid-19 aufgetreten ist, ist jedem bewusst, dass auch Hygienemaßnahmen sinnvolle Mittel zur Vorbeugung einer Infektion sind. Gerade wenn Sie öffentliche Einrichtungen und Verkehrsmittel nutzen, ist Händewaschen eine wichtige Maßnahme, um Keime fernzuhalten.
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Gegen bestimmte Atemwegserkrankungen helfen Impfungen. Vor allem ältere und immungeschwächte Personen sollten beispielsweise über Covid-19- und Grippeschutzimpfungen nachdenken.
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Stand vom: 28.08.2024