Plötzlich kratz der Hals und wir fühlen uns schlapp – das ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Hauptursache für Halsschmerzen ist meist ein Infekt der Atemwege. Erkältungserkrankungen suchen uns 2- bis 3-mal im Jahr auf. Bei Kindern taucht die Viruserkrankung mit Halsentzündung sogar bis zu 8-mal auf.
Wenn es im Hals kratzt, brennt, schmerzt und das Schlucken Beschwerden verursacht, liegt meist ein Infekt der oberen Atemwege vor. Halsschmerz ist demnach keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Begleiterscheinung einer Erkältung, Grippe oder Mandelentzündung. Daneben kann er auch als Symptom schwerer Infekte wie Scharlach oder Diphtherie auftreten. Atemwegsinfekte werden meist durch Viren oder Bakterien verursacht, die die Schleimhäute schädigen und dafür verantwortlich sind, dass diese sich entzünden. Der Hals wird rot, schwillt an und schmerzt. Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Fieber und gegebenenfalls geschwollene Lymphknoten treten begleitend auf. Bei einer Angina kommen noch geschwollene, gerötete und mitunter vereiterte Mandeln hinzu.
Welche Entzündungen können bei Halsschmerzen vorliegen?
Liegt eine Infektion vor, entzündet sich die Halsschleimhaut. Je nach Ort der Entzündung unterscheidet man in:
- Typisch bei Erkältung ist die Rachenentzündung (Pharyngitis), für die meist Viren, manchmal auch Bakterien verantwortlich sind. Sie zeigt sich mit anfänglichem Halskratzen, einem Brennen in der Nase, Niesreiz, Schnupfen, Kopfschmerzen, Fieber und Husten. In 2 bis 3 Tagen sind die Halsschmerzen meist vorbei, die anderen Erkältungsbeschwerden benötigen häufig eine Woche.
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Bei der Mandelentzündung (Tonsillitis, Angina tonsillaris) sind meist die Gaumenmandeln betroffen. Verursacht wird die Tonsillitis oft durch Bakterien oder Viren. Die starken Halsschmerzen dauern länger als 3 Tage an und können bis zu den Ohren ausstrahlen. Die Mandeln weisen Beläge auf, es kommt zu Schluckbeschwerden und Mundgeruch. Die Lymphknoten sind geschwollen und schmerzen, das Sprechen fällt schwer. Tritt eine Mandelentzündung gemeinsam mit einer Rachenentzündung auf, spricht man von einer Pharyngotonsillitis oder Tonsillopharnygitis.
- Sind wir erkältet, kann sich die Schleimhautentzündung auch auf den Kehlkopf ausbreiten. Bei einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) schwellen Schleimhaut und Stimmbänder an. Es bildet sich Schleim. Heiserkeit bis hin zum Stimmverlust für 2 bis 3 Tage sind neben Halsschmerzen, Husten und den anderen Erkältungssymptomen die Folgen. Entzünden sich Rachen und Kehlkopf spricht man von einer Pharyngolaryngitis.
Unsere Tipps vom Apotheker bei Halsschmerzen
Bei einer leichten Erkältung kann man Halsschmerzen sehr gut mit Hausmitteln zu Leibe rücken. Sollte sich der Zustand nach 2 bis 3 Tagen nicht bessern, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Auch bei chronischen beziehungsweise immer wiederkehrenden Halsentzündungen ist ein Arztbesuch anzuraten.
Viel Ruhe und viel trinken
Bei allen Atemwegsinfekten hilft es, sich auszuruhen und viel zu trinken, da die Flüssigkeit die Schleimhäute feucht hält. Das lindert zum einen den Halsschmerz und verhindert zum anderen, dass Erkältungsviren sich vermehren können. Besonders gut geeignet sind Tees, die keimhemmend, entzündungsdämmend und abschwellend wirken. Kamille, Malve, Salbei und Thymian sind sehr empfehlenswert. Auch das Trinken einer heißen Zitrone ist ratsam, da man dadurch besonders viel Vitamin C aufnimmt.
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Gurgeln mit Salzwasser und Halswickel
Ein bewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen ist das Gurgeln mit lauwarmem Salzwasser. Auch mit Kamillen- oder Salbeitee kann gegurgelt werden. Hier sollte jedoch eine hohe Konzentration des Tees vorliegen.
Auch werden immer wieder Halswickel empfohlen. Dazu tränkt man ein Handtuch mit Wasser, Zitronensaft, Quark oder Retterspitz® und wickelt es für 20 bis 30 Minuten um den Hals.
Lutschtabletten und Halspastillen
Besonders angenehm ist Medizin, die man wie ein Bonbon lutschen kann. Vor allem für Kinder sind Lutschtabletten eine kleine Wohltat. Wobei man die Altersangaben beachten muss, da viele Präparate erst für Kinder ab sechs Jahren geeignet sind.
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Hinweis: Neben Atemwegsinfekten können auch andere Erkrankungen wie Kehlkopfkrebs oder Schilddrüsenvergrößerung ursächlich für Halsschmerzen sein. In diesen Fällen ist eine spezielle, mit dem Arzt abzusprechende Therapie nötig.
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