Moringa

Das grüne Superfood

In der ayurvedischen Lehre gilt Moringa als Allheilmittel. Die Pflanze soll einen vorbeugenden Charakter bei über 300 Krankheiten haben. Vom Wunderbaum werden traditionell nicht nur die Blätter, sondern auch Samen und Wurzeln genutzt.

Moringa oleifera – eine schnell wachsende Pflanze Indiens

Moringa oleifera
Moringa oleifera kommt ursprünglich aus Indien. Heutzutage wird der Baum in vielen Gegenden angebaut.

Moringa ist die einzige Pflanzengattung in der Familie der Bennussgewächse. Es sind 13 Arten bekannt. Die laubabwerfenden Bäume mit sukkulenten, angeschwollenen Stämmen erreichen eine Höhe von bis zu 30 Metern. Einige Arten wachsen als kleine Sträucher, die kaum verzweigen. So kann die Moringa-Pflanze auch Dürreperioden gut überstehen. Die Früchte sind länglich und leicht hölzern.

Schon gewusst?

Die Wurzeln der Moringa-Pflanze haben einen stechend-scharfen Geruch. Er erinnert an Meerrettich, was an den enthaltenen Senfölglykoside liegt. Das brachte der Pflanze den Beinamen „Meerrettichbaum“ ein. Die faserig-holzigen Früchte hingegen erinnern an Trommelstöcke. Daher sagen britische Landsleute zum Moringa oleifera auch „Drumsticktree“.

Ursprünglich kommt die Pflanze aus dem Norden Indiens. Der Moringa-Baum wächst am Fuße des Himalayas. Mittlerweile ist der Wunderbaum auch in Afrika, in der Karibik und in Südostasien zu finden.

Schon gewusst?

Der Moringa-Baum ist ein wahres Wachstumswunder. In seinem ersten Lebensjahr erreicht er mitunter eine stattliche Höhe von 8 Metern. Durchschnittlich wächst er 30 Zentimeter pro Monat.

Inhaltsstoffe: So nährstoffreich ist Moringa

Moringa oleifera ist reich an Vitalstoffen. Hierzulande sind die Blätter der ayurvedischen Heilpflanze als Pulver erhältlich.

Moringa olifeira wird als eines der nährstoffreichsten Gewächse der Erde gehandelt. Es findet sich mehr Eisen als im Spinat, mehr Calcium als in der Kuhmilch und mehr Vitamin C als in Orangen. Auch der Anteil an Vitamin A ist beträchtlich und macht der Möhre Konkurrenz. Für Veganer:innen ist neben Eisen der Anteil an Proteinen mit 27 Gramm pro 100 Gramm in den Blättern der Moringa-Pflanze besonders erwähnenswert. Das ist ungefähr 1,7-mal so viel wie in Hühnerei. 18 von 20 bekannten essenziellen Aminosäuren finden sich in den Moringa-Blättern. Diese wertvollen Substanzen sind für viele Körperfunktionen unerlässlich. Des Weiteren finden sich Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K, Kupfer, Zink und die Fettsäuren Omega-3, Omega-6 und Omega-9 in Moringa. Von den sekundären Pflanzenstoffen sind neben Chloropyhll Lutein und Zeaxanthin erwähnenswert.  

In der Wurzel sind die scharfen ätherischen Öle enthalten, die die Meerrettichgeschmack ausmachen.

Nährwerte von Moringa oleifera

NährstoffeGehalt pro 100 g getrocknete Blätter
Brennwert204 kcal
Makronährstoffe
Eiweiß27 g
Fett2,29 g
Kohlenhydrate38,36 g
Mikronährstoffe
Vitamin A18,93 mg
Vitamin B1 (Thiamin)2,63 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)20,52 mg
Vitamin B3 (Niacin)8,21 mg
Vitamin C17,30 mg
Calcium2004,60 mg
Kupfer0,58 mg
Eisen28,23 mg
Magnesium368,29 mg
Phosphor204,16 mg
Kalium1,33 g
Zink3,29 mg
Essentielle Aminosäuren
Histidine613,49 mg
Isoleucine825,66 mg
Leucine1951,56 mg
Lysine1326,06 mg
Methionine + Cysteine350,28 mg
Phenylalanine Tyrosine1389,11 mg
Threonine1188,95 mg
Tryptophan425,34 mg
Valine1063,85 mg

Datenquelle: Ecology of Food and Nutrition, Volume 48, 2009 – Issue 3; Thurber, M. D.; Fahey, J. W.: Adoption of Moringa oleifera to Combat Under-Nutrition Viewed Through the Lens of the “Diffusion of Innovations” Theory

Moringa ist mit 19,2 g pro 100 g äußerst ballaststoffreich.

Wirkungen von Moringa oleifera

Der Moringa-Pflanze werden vielfältige Wirkungen nachgesagt. Während sie in Indien seit vielen Jahrtausenden zu einem wichtigen Bestandteil des Ayurveda gehört, erfreut sie sich in Europa erst einer zunehmenden Bekanntheit und wird in letzter Zeit als Superfood gefeiert.

Die Heilwirkungen der Moringa-Pflanze in der ayurvedischen Lehre

Ayurveda blickt als älteste Heilkunst der Menschheit auf eine über 5000-jährige Geschichte zurück. Die traditionelle indische Lehre betrachtet das Leben als Gesamtheit von Körper, Verstand und Seele. Sie kennt 3 Lebensenergien, die sogenannten Doshas:

  • Das Vata sorgt für Wachheit, Klarheit und Kreativität.
  • Pitta ist für den Intellekt und die Emotionen verantwortlich.
  • Kapha hingegen sorgt für Kraft, Ausdauer sowie Gelassenheit.

Sind die 3 Doshas im Gleichgewicht, laufen die Prozesse im Körper reibungslos ab. Herrscht ein Ungleichgewicht vor, können Krankheiten entstehen.

Die frische Wurzel und die Samen des Moringa-Baumes wirken laut der ayurvedischen Lehre Pitta-erhöhend, entgiftend und entzündungshemmend. Moringa soll auf diese Weise die körpereigene Abwehr stärken.

Der stechende Geruch nach Meerrettich wirke darüber hinaus bei einem Schwindel und Kopfschmerzen entgegen. Moringa olifeira stärke ferner das Herz-Kreislauf-System, wirke einem niedrigen Blutdruck sowie langsamen Puls entgegen und sei hilfreich bei Blutarmut.

Der eingekochte Moringa-Sirup soll eine lösende Wirkung haben. Daher empfiehlt die ayurvedischen Medizin die Heilpflanze bei Erkältungen.

Infografik Moringa

Die Forschung über die gesundheitliche Wirkung von Moringa steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Es gibt bisher keine verlässlichen Studien zum gesundheitlichen Nutzen von Moringa-Extrakten. Mögliche Nebenwirkungen von Moringa-Öl, Moringa-Blättern oder Moringa-Presslingen sowie gesundheitliche Auswirkungen in der Schwangerschaft und Stillzeit sind ebenfalls noch nicht ausreichend untersucht. Als gesichert hingegen gilt die antibakterielle und antivirale Wirkung.   

Moringa ist ein natürlicher Wasserreiniger und ein effektives Desinfektionsmittel

0,2 g des gemahlenen Moringa-Samens reichen aus, um ein Liter verunreinigtes Wasser in Trinkwasser umzuwandeln. Hierfür sind einige Inhaltstoffe des Moringa-Samens verantwortlich. Sie sorgen dafür, dass sich Schwebstoffe zusammenballen und zu Boden sinken. So kann das Wasser gefiltert und im Anschluss getrunken werden. Zudem greift die antibakterielle Wirkung der Moringa-Pflanze. So ist mit den gemahlenen Moringa-Blättern ein effektives Händewaschen möglich.

Verwendung von Moringa oleifera

Moringa
Die getrockneten Blätter sowie das Moringa-Pulver dienen in Europa der Nahrungsergänzung.

Das Bennussgewächs wird vielfältig verwendet. So hat es seinen festen Platz in der indischen Küche, in der Kosmetikherstellung und Industrie. In Europa etabliert sich vor allem das Pulver aus den Blättern des Moringa-Baums. Neben dem Moringa-Pulver sind Moringa-Tabletten und Moringa-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.

In der indischen Küche verarbeiten Köche die Früchte des Moringa-Baums als Schotengemüse und richten dieses häufig mit Curry an. Auch die Wurzeln junger Bäume eignen sich zum Verzehr. Die nährstoffreichen Blätter verarbeiten indisch kochende Personen gern zu Pasten.  

Aus den Moringa-Samen gewinnen wir das Behenöl. Früher diente es als Schmierstoff in Uhren; heute setzen wir es in der Kosmetik- und insbesondere in der Seifenherstellung ein. Es ist auch als Speiseöl bekannt. So dient Behenöl bei der Herstellung von Salaten als Salatsauce.

Mit den getrockneten Blättern lässt sich ein proteinreicher Tee herstellen.

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Moringa-Blätter als Nahrungsergänzungsmittel

Moringa ist in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich. So können Sie zum einen die getrockneten Moringa-Blätter kaufen und zum anderen auf das Moringa-Pulver zurückgreifen. Dieses ist lose oder in Moringa-Kapseln sowie gepresst in Moringa-Tabletten (Moringa-Presslinge) erhältlich.

In der Regel kommt es nicht zu Nebenwirkungen. Sie sollten jedoch die Dosieranleitung befolgen.

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Achten Sie beim Kauf unbedingt auf hochwertige Produkte. Moringa kann aufgrund der Anbaubedingungen mit Pestiziden oder Keimen verunreinigt sein.

Wer sollte auf Moringa-Präparate verzichten?

Krebs-Patient:innen sollten auf die Zufuhr von Moringa-Präparaten verzichten, da es das CYP-450-Enzym hemmt und es somit zu Wechselwirkungen mit einzunehmenden Medikamenten innerhalb der Krebs-Therapie kommen kann. Vorsicht ist bei der Einnahme von Immunmodulatoren sowie bei bestimmten Antihormontherapien geboten. Innerlich angewendet führt ein übermäßiger Gebrauch von Wurzeln und Samen mitunter zu Fehlgeburten und einer möglichen Verringerung der SamenqualitätVon einer Einnahme während der Schwangerschaft raten wir daher dringend ab!


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Stand vom: 12.10.2023

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