Richtig Fasten

Heilfasten: Mehr als eine Diät

Fasten ist die bewusste Entscheidung auf Lebens- und Genussmittel bzw. Getränke innerhalb eines bestimmten Zeitraumes von einem bis mehreren Tagen ganz oder teilweise zu verzichten. Wenn nur bestimmte Nahrungsmittel wie Fleisch, Koffein oder Nikotin weggelassen oder eingeschränkt konsumiert werden, spricht man auch oft von Enthaltung oder Abstinenz. Das Fasten hat eine lange Tradition, ist häufig religiös bedingt und dient oft dem Gewinn seelischer Harmonie oder Erhöhung der Willenskraft.

Vom religiösen Fasten zum Heilfasten

Christ
Das Fasten hat usrprünglich religiöse Gründe.

Das Fasten ist ein fester Baustein aller Religionen. Der Gläubige erhofft sich durch das Fasten, mehr auf seinen Glauben zu konzentrieren.

Bei den Christen dauert die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern. Sie dient dazu Gottes Nähe zu suchen, sich zu besinnen und Buße zu tun. Heute folgt man dabei keinen festen Regeln. Manche verzichten auf Alkohol, Nikotin oder Süßigkeiten, andere auch einfach auf das Fernsehen.

Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Sozialforschung
und statistische Analysen mbH (forsa)
verzichten die Deutschen in der Fastenzeit am häufigsten auf Alkohol. Süßigkeiten sind auf Platz 2, der Verzicht auf Fleisch auf Platz 3 und Fernsehen sowie Rauchen folgen auf Platz 4 und 5.

Infografik: So fasten die Deutschen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista.

Orthodoxe Christen haben 4 mehrwöchige Fastenzeiten. Außerdem sind Mittwoch und Freitag feste Fastentage. Auf dem Speiseplan stehen weder Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte noch Wein oder Öl.

Bei den Juden ist Jom Kippur ein sehr zentraler Fastentag. Weder Essen noch Trinken oder Rauchen ist erlaubt. Die zuvor begangenen Sünden werden an diesem Tag gesühnt.

Im Islam gehört das Fasten zu den 5 Säulen. Im Fastenmonat wird die Seele gereinigt und die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen gefestigt. Muslime fasten dabei 30 Tage lang zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang.

Buddhistische Mönche und Nonnen nehmen nach 12 Uhr keine Nahrung mehr auf. Ein leichter Magen soll die Meditation erleichtern. Daneben halten sie monatliche Fastentage ein.

Um 1900 gewann das Fasten an therapeutischer Bedeutung. Losgelöst von einem religiösen Hintergrund entwickelten Ärzte wie Franz Xaver Mayr und Otto Buchinger diverse Fastentherapien.

Buchinger prägte schließlich 1935 den Begriff „Heilfasten“. Er verband damit zum einen das körperliche und zum anderen das psychisch-seelische Heil. Das Fasten hat demnach auch heute noch eine größere Bedeutung als einfach nur abzunehmen.

Laut forsa erfreut sich das Fasten in unserer heutigen Zeit wieder einer größeren Beliebtheit.

Infografik: Fasten-Trend nimmt wieder zu | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista.

Heilfasten hat darmreinigenden Effekt

In der Fasten-Zeit essen wir nicht, sondern nehmen lediglich Getränke auf. Hier eignen sich vor allem Wasser, Fruchtsäfte und Kräutertees.

Der durch das Fasten erzielte darmreinigende Effekt kann die Lebenserwartung erhöhen und den Alterungsprozess verzögern. Deshalb wird Fasten häufig in Therapien oder Diäten, auch als Heilfasten zum Zwecke eines höheren Wohlbefindens und einer gestärkten Gesundheit, neben dem positiven Nebeneffekt der Gewichtsreduktion, angewandt.

Vor allem Rheuma-Patienten profitieren von der gezielt angestrebten Darmentleerung, der Entschlackung und Regeneration des Körpers und der Seele.

Hinweis

Schwangere, Kinder, Alkoholiker, Raucher, ältere Menschen und Patienten mit Stoffwechselerkrankungen sowie Herz- Kreislaufbeschwerden sollten keine Fastenkur durchführen. Generell schadet es nicht sein Vorhaben mit einem Arzt abzusprechen.

Die bekannteste Fasten-Kur ist die des Pfarrers Kneipp, der als Basis Wasseranwendungen wie Bäder, Güsse, Waschungen, Wickel und Dampfbäder oder Inhalationen zugrunde legt.

Das Entschlacken und Entgiften des Körpers wird heute auch unter dem Begriff „Detox-Kuren“ zusammengefasst. „Detox“ steht verkürzt für „Detoxifikation“, dem englischen Begriff für „Entgiftung“ bzw. „Entschlackung“. Hierunter werden jedoch Maßnahmen zusammengefasst, die verschiedenen alternativmedizinischen Richtungen entstammen und teils seit Jahrhunderten angewendet werden. Dabei geht es immer um die Reinigung des Körpers von Schadstoffen.

Unser Lesetipp: Lesen Sie mehr zum Entschlacken des Körpers in unserem Ratgeber Detox: Körper entschlacken, aber wie? sowie zum Thema Übersäuerung des Körpers in Krankheiten von A bis Z.

Tipps Ihres Apothekers: So fasten Sie richtig

In den ersten Fastentagen können Sie Weizenkleie zu sich nehmen.

Gewöhnen sie Ihren Körper in den ersten Tagen langsam an die Fasten-Zeit, indem Sie zunächst einen Obst- und Gemüsetag einlegen. Ihr Darm erfährt hierbei die erste Entleerung. Unterstützend empfiehlt es sich, Ballaststoffe einzunehmen. Diese sind vor allem in Chiasamen, Weizenkleie oder Leinsamen enthalten. Trinken Sie viel.

In den darauf folgenden Tagen des Fastens stellen Sie komplett auf Flüssigkeitszufuhr um.
Machen Sie es sich besonders schmackhaft. Wählen Sie frische Fruchtsäfte, würzige Kräutertees, Gemüsebrühen und viel Wasser. Sie sollten während des Fastens täglich auf mindestens 3 Liter Flüssigkeitszufuhr kommen.

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Nehmen Sie keinen Alkohol, Kaffee oder Nikotin zu sich. Das verkraftet Ihr Körper jetzt nicht sonderlich gut. Fasten Sie außerdem nur eine kurze Zeit lang. Durch den Proteinmangel baut der Körper v. a. Muskel, statt Fett ab. Gleichen Sie dies durch 150 Gramm Magerquark pro Tag aus.

Bier
Verzichten Sie während der Fastenzeit auf Alkohol.

 Vorsicht:

Zu langes Fasten bedeutet für den Körper Stress. Das Immunsystem und die Psyche leiden darunter. Deshalb sollten depressive Menschen nicht Fasten. Treiben Sie in der Fasten-Zeit keinen Sport, da dies eine höhere Energiezufuhr statt eine niedrigere benötigt.

Nach den Fastentagen sollten Sie auf keinen Fall sofort zu Ihren normalen Essgewohnheiten übergehen. Gewöhnen Sie auch hierbei wieder Ihren Körper langsam um und geben Sie ihm 2 bis 3 Tage Zeit, sich wieder an die feste Nahrung zu gewöhnen.

Sauerkraut
Sauerkraut enthält Probiotika.

Bauen Sie die Darmflora nach dem Fasten wieder auf. Probiotische Milchsäurebakterien sind zum Beispiel in Sauerkraut oder Brottrunk enthalten. Im Gegensatz zu probiotischem Joghurt oder Drinks enthalten Sauerkraut und Brottrunk natürlich hocheffektive Probiotika.

Nehmen Sie nach dem Fasten zudem Vitamin C, etwa über Sanddornsaft, Guave, Schwarze Johannisbeeren oder Acerolakirsche zu sich. Natürliche „Antibiotika“ führen Sie sich mit kaltgeschleudertem Bienenhonig zu.

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10 Tipps vom Apotheker auf einen Blick

Richtig Fasten

Wer lediglich abnehmen möchte, verliert auf anderen Wegen Pfunde. Hier ist eine Umstellung der Ernährung relevant. Zur Gewichtsreduktion trägt neben einer kalorienarmen Ernährweise auch Sport bei. Eine besondere Diät ist die Reduktion von Kohlenhydraten im täglichen Ernährungsplan. Die Low-Carb-Diät liegt im Trend, denn sie bietet einige Vorteile.

Unsere Lesetipps: Mehr Informationen finden Sie hierzu in unseren Ratgebern Gesund abnehmen und Low-Carb-Diät – so geht es richtig.


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Stand vom: 20.01.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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