Thrombose

Thrombose

Wenn Blutgefäße verstopfen

Thrombosen kommen häufig vor: 1 bis 2 von 1000 Personen erleben in Deutschland im Jahr eine Thrombose einer tiefen Vene. Im schlimmsten Fall kann ein Blutgerinnsel zu einer Lungenembolie oder Herzstillstand führen. 

Gefährliche Blutklumpen

Unter Thrombose versteht man ein Blutgerinnsel, das zum Verschluss eines Blutgefäßes führt. Häufig sind die tiefen Bein- und Beckenvenen betroffen. Sie können aber auch direkt in den Herzhöhlen entstehen.

Thrombosen sind lebensgefährlich, wenn sich das Blutgerinnsel aus dem tiefen Venensystem löst und an einer anderen Stelle eine Arterie verstopft. Wird der Blutstrom beispielsweise durch ein fortgespültes Blutgerinnsel in der Lungenarterie unterbunden, entsteht eine Lungenembolie. Das Herz wird dadurch übermäßig belastet. Die Gefahr eines Herzstillstandes ist groß. Zudem können Bakterien das Blutgerinnsel besiedeln und sich über den Blutweg ausbreiten (Blutvergiftung).

Jährlich erkranken ein bis zwei von 1.000 Personen an Thrombose. Ab dem 60. Lebensjahr ist das durchschnittliche Risiko einer tiefen Venenthrombose erhöht. In etwa der Hälfte der Fälle sind die Betroffenen familiär vorbelastet. Sie leiden beispielsweise an der APC-Resistenz, die zu Komplikationen in der Blutgerinnung führt.

Ursachen von Thrombosen

Viele Faktoren verlangsamen den Blutstrom oder verändern die Blutzusammensetzung beziehungsweise die Beschaffenheit der Gefäßwände. Das Auftreten dieser Faktoren führt nicht zwangsläufig zur Bildung eines Blutgerinnsels.

Schon gewusst?

Nicht nur nach einer Operation, erhöht sich das Risiko, eine Thrombose zu erleiden. Langes Sitzen führt ebenfalls zu Blutgerinnseln.

Diese Risikofaktoren können das Entstehen einer Thrombose begünstigen:

  • langes Sitzen auf Reisen
  • Ruhelage nach einer Operation oder Entbindung
  • Entzündungen, Verletzungen oder Ablagerungen an den Gefäßen
  • Einnahme von Medikamenten (beispielsweise die Anti-Baby-Pille)
  • Nikotinkonsum
  • Infektionen

Es kommt vor, dass sich Blutgerinnsel in den oberflächlichen Beinvenen bilden. Diese sind vielen als Krampfadern bekannt. Das Erscheinen von Krampfadern an sich ist nicht gefährlich, da sie nicht die tiefen Beinvenen betreffen. Problematisch werden Krampfadern, wenn sie sich entzünden, dann gelten sie als weitere Thrombose-Ursache.

So kündigt sich eine Thrombose an

Eine Thrombose zeigt sich unter anderem durch eine schmerzende Wade.

Nicht immer sind die Symptome einer Thrombose sofort zu spüren. Manchmal zeigen sich diese erst mit einer zeitlichen Verzögerung. Bei einer Thrombose der tiefen Beinvenen sind folgende Symptome zu verzeichnen:

  • Anschwellen des Beines
  • Hitzegefühl
  • Schweregefühl
  • Wadenschmerzen, die einem Muskelkater ähneln
  • blaue oder rote Färbung der Haut

Seltener als Beinthrombosen sind Armthrombosen. Diese zeigen sich durch verstärkte Venenzeichnungen und sind ebenfalls schmerzhaft. Auch hier kann der betroffene Arm anschwellen, sich warm anfühlen oder sich teilweise blau-rötlich verfärben.

Krampfadern können ebenfalls schmerzhaft sein, auch wenn diese das oberflächige Venensystem betreffen und eher harmloser Natur sind. Sie zeigen sich durch dicke, rote Stränge unter der Haut, die deutlich tastbar sind.

Thrombose vorbeugen

Eine gesunde Lebensweise beugt der Entstehung von Blutgerinnseln vor. Neben einer vitalen Küche ist auch eine ausreichende Bewegung wichtig.

Ernähren Sie sich fett- und zuckerarm. Greifen Sie zu Vollkornprodukten wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Vollkornmehl. Verzichten Sie auf eine fette Butterschicht auf dem Brot. Ersetzen Sie die Butter hin und wieder mit einer Avocadocreme und gehen Sie mit dem Bratöl sparsam um. Verzichten Sie auf Frittiertes und Paniertes. Essen Sie viel Obst und Gemüse. Legen Sie die Kartoffelchips beiseite und greifen Sie zu gesunden Snacks wie selbstgemachte Apfelchips oder Karotten.

Sport bis ins hohe Alter ist möglich. Es kommt nur einfach auf die richtige Sportart an. Radfahren, Schwimmen und Walken können Sie i. d. R. noch mit 70 Jahren.

Um Thrombosen vorzubeugen, sind folgende Sportarten zu empfehlen:

  • Schwimmen
  • Aquagymnastik
  • Radfahren
  • Joggen
  • Walken
  • Golfen
  • Tanzen
  • Skilanglauf
Thrombose

Regelmäßiges Spazierengehen oder Wandern sind ebenfalls hilfreich. Wer einen Hund hat, ist daher klar im Vorteil.

Schon gewusst?

Wer regelmäßig schwimmt, um einer Thrombose vorzubeugen, sollte darauf achten, dass die Beckentemperatur nicht mehr als 28° Celsius beträgt.

Unser Lesetipp: Mit Venenübungen können Sie insbesondere einem für die Beine mühsamen Büroalltag entgegenwirken. Lesen Sie hierzu unseren Ratgeber 10-Minuten-Fitness für die Venen.

Rosskastanie und Rotes Weinlaub gelten traditionell als pflanzliche Venenmittel. Sie werden bei chronischer Venenschwäche verabreicht. Diese ist durch eine Müdigkeit in den Beinen, Schwere- und Spannungsgefühl sowie geschwollene Beine und Krampfadern gekennzeichnet.

Unsere Produkttipps: Venen-Tabletten STADA® retard mit Rosskastanie | GESUNDFORM rotes Weinlaub Creme

Generell ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen zu empfehlen, um einer Thrombose vorzubeugen. Das gilt insbesondere nach einer Operation oder bei längeren Krankenhausaufenthalten. Sofern es der Gesundheitszustand zulässt, sollte eine lange Bettlägerigkeit vermieden und eine leichte Bewegung angestrebt werden. Auch auf Reisen, beispielsweise bei Langstreckenflügen, unterstützen Kompressionsstrümpfe den Blutfluss in den Gefäßen.

Auswahl an Stützstrümpfen und Strumpfhosen: FeinstützstrümpfeReise- und Sportstrümpfe

Behandlung einer Thrombose

Wenn sich jedoch ein Blutgerinnsel gebildet hat, zielt die Behandlung darauf ab, den Blutfluss wiederherzustellen. Hierfür werden Gerinnungshemmer verordnet. Bei größeren Thrombosen entscheiden sich medizinische Fachkräfte oftmals für eine operative Entfernung.

Medikamente gegen Thrombose

Bei der Thrombose-Behandlung kommt es darauf an, innerhalb der ersten 10 Tage den Blutfluss mit Hilfe von Medikamenten wiederherzustellen und die Vergrößerung des Blutgerinnsels zu verhindern. Komplett auflösen können diese Medikamente die Thrombose allerdings eher selten. Der Arzt verordnet in der Regel Gerinnungshemmer, sogenannte Antikoagulantien. Heparin kommt beispielsweise mit seiner gerinnungshemmenden Wirkung als Infusion oder Spritze bei der Thrombose-Behandlung zum Einsatz.

Sogenannte Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine) werden von Betroffenen über einen längeren Zeitraum eingenommen, um einer erneuten Thrombose vorzubeugen.

Operationen: Bypass oder Cavaschirm bei Thrombose

Kaiserschnitt
Mit einem Bypass wird der verschlossene Gefäßabschnitt überbrückt.

Ist das Blutgerinnsel sehr groß, wird es mit einer Operation entfernt. Zudem ist es möglich, den verschlossenen Gefäßabschnitt durch eine Gefäßplastik, sprich einen Bypass, zu überbrücken. Das Blut fließt anschließend wieder ungehindert an der Engstelle vorbei.

Sind Thrombosen bereits häufiger entstanden, baut der Arzt bzw. die Ärztin mitunter einen Cavaschirm (schirmförmiger Kunststofffilter) in die Hohlvene ein, der ein Wandern des Blutgerinnsels in die Lunge und somit eine Lungenembolie verhindert.


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch ärztliches Personal.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.

Stand vom: 04.10.2023