Was tun bei Wassereinlagerungen?

Wassereinlagerungen

Schwere Beine, geschwollene Füße, dicke Finger? Die Jeans sitzt zu eng, die Schuhe drücken plötzlich und der Ehering kneift – der Körper lagert Wasser ein. Wassereinlagerungen zeigen sich durch Schwellungen und durch ein erhöhtes Körpergewicht.

Nachgefragt: Was sind Wassereinlagerungen?

Wenn sich Flüssigkeit im Gewebe staut, sprechen Fachleute von Ödemen. Betroffene Stellen sind häufig Knöchel, Beine, Finger, Gesicht oder Bauch. Im Prinzip können Wassereinlagerungen überall entstehen, auch in Organen.

Sie entwickeln sich durch Überdruck in den kleinsten Blut- oder Lymphgefäßen. Der Überdruck verursacht, dass Flüssigkeit in das umliegende Gewebe austritt. Letztendlich sind Ödeme ein Hinweis darauf, dass die Funktionalität des körpereigenen Flüssigkeitshaushalts gestört ist.

Schon gewusst?

Die Bezeichnung „Ödem“ kommt aus dem Griechischen. „Oidema“ heißt übersetzt „Geschwulst“ oder „Schwellung“. Ein anderer Begriff für dieses Phänomen ist „Wassersucht“.

Frauen neigen häufiger zu Ödemen als Männer, da sie ein schwächeres Bindegewebe haben.

Sonderform Lipödem

Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung an den Extremitäten. Das Fett vermehrt sich an beiden Beinen und ggf. auch am Gesäß sowie an den Armen symmetrisch. Füße und Hände sind ausgespart. Der Oberkörper hingegen ist eher schlank, sodass der Betroffene unproportioniert wirkt. In das Gewebe ist zusätzlich noch Wasser eingelagert. Eine deutliche Neigung zu Blutergüssen ist vorhanden. Die Erkrankung schreitet unbehandelt fort und führt zu einer vermehrten Bildung von Fettgewebe.

Ursachen: Wie entstehen Wassereinlagerungen?

Foto mit verschiedenen Salzsorten und Korngrößen
Ernährung ist bei Ödemen ein wichtiger Faktor. Salzen Sie Ihre Speisen nur wenig, das hilft gegen Wassereinlagerungen.
Bild: Rawf8 – Getty Images Pro (Canva)

Die Ursachen, die zur Entstehung eines Ödems beitragen, sind sehr vielfältig. Zum einen sind sie hormonell bedingt, zum anderen stecken auch falsche Lebensgewohnheiten oder ernste Erkrankungen hinter Wassereinlagerungen.

Schon gewusst?

Östrogene fördern Wassereinlagerungen. Daher kommt es vor allem bei Frauen zur Bildung von Ödemen.

Der Östrogenspiegel steigt kurz vor dem Eisprung an. Der Körper lagert Wasser ein. Die Haut wird dadurch glatter und weicher. Frauen nehmen bis zu ihrer Periode bis zu 2 Kilogramm Körpergewicht aufgrund der Einlagerungen zu. Mit sinkendem Östrogenspiegel sinkt das Körpergewicht wieder. In den Wechseljahren herrscht ein permanenter Östrogenüberschuss vor. Frauen nehmen an Gewicht zu. Doch der Körper baut das Wasser nicht mehr einfach so ab.  

Infografik zu Risikofaktoren der Ödembildung
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS): Eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung von Ödemen sind zyklusbedingte, hormonelle Schwankungen. Insbesondere vor der Monatsblutung lagert der Körper Flüssigkeiten im Gewebe ein.
  • Schwangerschaft: Geschwollene Beine, Füße oder Hände gegen Schwangerschaftsende sind typisch. Das liegt an den hormonbedingten Veränderungen des Bindegewebes.
  • Wechseljahre: Der Östrogenüberschuss zu Beginn des Klimakteriums führt oft zu Wassereinlagerungen. 
  • Falsche Ernährung: Salz und Zucker binden Wasser und begünstigen Schwellungen. Alkohol und Koffein haben ebenfalls einen negativen Effekt auf den Wasserhaushalt. Wir dehydrieren. Um ein Gegengewicht zu schaffen, speichert unser Körper mehr Flüssigkeit.  
  • Bewegungsmangel: Langes Sitzen oder langes Stehen sowie wenig Bewegung sind Faktoren, die die Bildung von Ödemen verstärken.
  • Erkrankungen: Krankheiten wie Lymphabfluss- und Fettverteilungsstörung oder Schilddrüsen-, Nieren- und Herzprobleme lösen Wassereinlagerungen aus.
  • Hitze: Da sich Blutgefäße bei hohen Temperaturen weiten und das Herz das Blut langsamer durch die Venen pumpt, entsteht ein erhöhter Druck. Dieser blockiert den Lymphfluss und führt zu Schwellungen.

Wassereinlagerungen loswerden: Wie stoppe ich die Entwicklung von Ödemen?

Solang es sich bei den Ödemen um harmlose Wassereinlagerungen handelt, die nicht krankheitsbedingt sind, haben Sie vielfältige Möglichkeiten den unschönen Stellen den Kampf anzusagen.

  • Bewegen Sie sich! So halten Sie Ihren Kreislauf in Schwung und fördern die Durchblutung. Bereits Spaziergänge steigern die Venen-Aktivität und regen den körpereigenen Rückfluss an.
  • Kneipp-Bäder mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser regen ebenfalls die Durchblutung an. Durch die Wechselduschen pumpen die Venen wieder vermehrt Blut zum Herzen zurück.
  • Auch Beine hochlagern ist ein bewährtes Mittel gegen die Bildung von Ödemen. Legen Sie sich einfach mit dem Rücken auf den Boden. Ihre Unterschenkel gehören auf einen Stuhl.
  • Essgewohnheiten ändern. Reduzieren Sie Ihren Salz-, Alkohol- und Kaffeekonsum. Greifen Sie zu kaliumhaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln, Reis, Fenchel, Kopfsalat oder Erdbeeren. Diese wirken entwässernd. Außerdem helfen Entwässerungstees wie Brennnesseltee oder Grüner Tee, die ebenfalls viel Kalium enthalten.

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Liegt eine Venenschwäche vor, helfen Kompressionsstrümpfe. Bei Herz- oder Nieren-bedingten Ödemen verschreibt ärztliches Personal entwässernde Medikamente (Diuretika). Achtung: Bei Lipödem-Patientinnen sind Entwässerungskuren kontraproduktiv.


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Stand vom: 12.12.2023

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