Ginseng

Heilkraut und Zutat in asiatischen Gerichten

Die Wunderknolle Asiens wird bereits seit über 2.000 Jahren aufgrund ihrer vielfältigen Heilwirkungen genutzt. Früher wertvoller als Gold, wird sie heutzutage weltweit kultiviert und ist so allgemein verfügbar. Das Einsatzgebiet des Ginsengs liegt hauptsächlich in der koreanischen und chinesischen Medizin, wo die Knolle bei Erschöpfungszuständen, Infektionen und anderen Beschwerdebildern Abhilfe schafft.

Botanik des Ginsengs

Steckbrief

Botanischer Name Panax Ginseng
Pflanzenfamilie Araliengewächse (Araliaceae)
Synonyme
Allheilkraut, Samwurzel, Gilgen, Kraftwurz
Wirkung stimulierend, tonisierend, herzstärkend, immunstimulierend
Verwendung als Heilpflanze Erschöpfung, Gedächtnisschwäche, Wundheilung, Beschwerden in den Wechseljahren, Blutzucker-Regulation, Anämie
Verwendung in der Küchein Getränken, Suppen, Süßspeisen und als Tee

Die Ginsengpflanze gehört wie der Efeu zu den Araliengewächsen und bevölkert ursprünglich die Mischwälder Chinas, Nordkoreas und Südost-Sibiriens. Aufgrund seiner ausgeprägten Nutzung zur Herstellung von Medizin- und Pharmaprodukten wird er weltweit landwirtschaftlich angebaut. Unterschieden werden 5 verschiedene Ginseng-Arten, hierzu zählt der:

  • Koreanische Ginseng
  • Japanische Ginseng
  • Chinesische Ginseng
  • Sibirische Ginseng
  • Amerikanische Ginseng

Der Ginseng, auch Kraftwurz genannt, weist einen krautartigen Wuchs auf und erreicht eine Größe von bis zu 60 cm. Jede Pflanze bildet einen Blütenstand mit ca. 40 weißlichen Blüten aus. Die Früchte sind rund, leuchten in einem kräftigen Rot und haben einen festen Kern. Der wertvollste Teil der Heilpflanze ist allerdings ihre Wurzel. In ihr sind viele heilende Wirkstoffe enthalten. Sie besteht aus einer zentralen Knolle mit verzweigten Ausläufern.

Schon gewusst?

Im Chinesischen heißt der Ginseng „Rénshen“. “Rén” bedeutet “Mensch”; “Shen” ist die “Wurzel”. Zusammengesetzt sprechen wir im Chinesischen also von der „Menschen-Wurzel“. Dieser Name entstand durch die oftmals menschenähnliche Form der Wurzel, die durch die vielen Verzweigungen entsteht.

Geschichte des Ginsengs

Ginseng
Die Ginseng-Pflanze wächst im asiatischen Raum.
Bildquelle: odyphoto – Getty Images Pro (Canva.com)

Im asiatischen Raum ist die medizinische Nutzung der Heilknolle schon seit Jahrtausenden weit verbreitet und ist bis heute fester Bestandteil der traditionellen koreanischen und chinesischen Medizin. In der westlichen Welt wurde er erst im 17. Jahrhundert bekannt. Nach dem Nachweis der Heilkräfte ist der Kraftwurz seit dem 20. Jahrhundert sogar schulmedizinisch anerkannt.

Schon gewusst?

In frühen Zeiten war Ginseng in Asien wertvoller als Gold und als Mittel für ein langes, gesundes Leben nur Adligen vorbehalten.

Inhaltsstoffe des Ginsengs

Ginseng
Die Ginsengwurzel ist reich an Vitalstoffen.
Bildquelle: Leung Cho Pan

Der zur Nutzung wichtigste Pflanzenteil des Ginsengs ist die Ginsengwurzel, die aus mehr als 150 unterschiedlichen Inhaltsstoffen besteht. Hierunter befinden sich u. a. die Wirkstoffe wie Peptidoglykane, Polyacetylene und ätherische Öle. Auch Aminosäuren, Fettsäuren, Mineralien wie Magnesium, Kalium, Eisen, Selen und Calcium sowie Vitamine (v. a. Vitamin C und Vitamine aus dem B-Komplex) sind enthalten. Am wichtigsten sind allerdings die Triterpensaponine, die 2 bis 3 % der Wurzelbestandteile ausmachen. Zu ihnen gehören die Ginsenoide, die für die vielen positiven Wirkungen des Ginsengs verantwortlich sind. Diese Stoffe sind v. a. in der Wurzelrinde angereichert, wobei der Gehalt in den kleineren Wurzelausläufern am größten ist. Ihre Konzentration steigt mit dem Alter und der Größe der Pflanze und ist auch von der Ginsengart abhängig. Am höchsten ist der Ginsenoid-Gehalt im Koreanischen Ginseng, der ca. 25 unterschiedliche Ginsenoide fasst und am häufigsten zum medizinischen Gebrauch herangezogen wird.

Die Effekte der Wirkstoffe des Kraftwurzes sind vielfältig. So konnte wissenschaftlich eine entzündungshemmende, blutdrucksenkende, beruhigende, krampflösende, antioxidative und gerinnungshemmende Wirkung nachgewiesen werden. Mit der Gesamtheit der Inhaltsstoffe wirkt der Gebrauch der Ginsengwurzel allgemein stärkend (med. adaptogen) auf den Körper und unterstützt dessen eigene Abwehr von Erkrankungen und Stress. Ein Überblick über die Wirkungen der einzelnen Bestandteile sind folgender Tabelle zu entnehmen:

Inhaltsstoff der Ginsengwurzel Wirkung
Ginsenoide kreislauf- und nervenregulierend, blutdruckregulierend, immunstimulierend,
Polyazetylene (ätherisches Öl) gerinnungshemmend
Eiweiße (Peptide) blutzuckerregulierend
Phenole beruhigend

Schon gewusst?

Wir nutzen hauptsächlich den Koreanischen Ginseng. Seine Wurzel enthält die höchste Konzentration der wirksamen Ginsenoide.

Nutzung des Ginsengs

Koreanische Küche
Wir nutzen Ginseng zum einen als Heilpflanze und zum anderen in vielen asiatischen Gerichten.

Weltweit sind zwei Sorten des Ginsengs erhältlich, die sich in ihrer Verarbeitung unterscheiden. Hierbei handelt es sich zum einen um den „weißen Ginseng“, wobei die Wurzel vor der weiteren Verwendung geschält, gebleicht und getrocknet wird. Sie ist besonders reich an Wirkstoffen. Zum anderen gibt es den „roten Ginseng“. Seine Wurzel behandeln die Bauern mit Wasserdampf, bevor sie diese trocknen.

Medizinische Verwendung des Ginsengs

Zu medizinischen Zwecken stehen unterschiedliche Präparate zur Verfügung. Hierzu zählen Tabletten, Kapseln und Pulver, die das Ginseng-Extrakt enthalten. Auch als Tee zubereitet entfaltet der Ginseng seine Heilkräfte.

Unsere Produkttipps: Allcura Ginseng-Pulver | Pure Encapsulations Panax Ginseng-Kapseln | Twardy Ginseng Kapseln |Ginseng Compositum N Tropfen (homöopathisches Mittel)

Wir nutzen den Kraftwurz im Rahmen von Behandlungen nach der traditionellen koreanischen oder chinesischen Medizin (TCM). Hierbei verwenden wir ihn nicht bei spezifischen Erkrankungen, sondern meist zur allgemeinen Stärkung und Harmonisierung des Körpers.  Durch diesen Effekt hilft er u. a. bei allgemeinem Schwächegefühl, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Er unterstützt die Selbstheilungskräfte bei der Abwehr von Infekten und der Wundheilung und trägt zur Regulierung von unterschiedlichen Stoffwechselvorgängen wie dem Blutzuckerspiegel und dem Blutdruck bei. Auch bei Potenzminderung wird häufig auf Ginseng-Produkte zurückgegriffen.

Ginseng in der Medizin

Ginseng-Tee

Zur Zubereitung des stärkenden Getränks übergießen Sie 2 Gramm der getrockneten und klein geschnittenen Wurzel mit ca. 150 Milliliter heißem Wasser. Seihen Sie den Tee nach 10 Minuten ab, bevor Sie ihn noch warm trinken.

Kulinarische Verwendung des Ginsengs

Asiatische Küche
Ginseng spielt in der koreanischen Küche eine große Rolle. Bildquelle: marilyna – Getty Images Pro (Canva.com)

Vor allem in der koreanischen Küche spielt die Wunderknolle eine wichtige Rolle, wobei ihre bitterer und erdiger Geschmack oft etwas gewöhnungsbedürftig ist. In den Kaufhaus-Regalen finden sich alkoholische und nicht-alkoholische Getränke, Instant-Suppen, Tees und sogar mit Ginseng veredelter Kaffee. Auch für Süßspeisen wie Kekse und Bonbons stellt der Kraftwurz eine häufige Zutat dar.

Am bekanntesten ist jedoch die traditionelle koreanische Kraftsuppe „Samgyetang. Hierbei handelt es sich um eine Hühnersuppe mit Ginseng, die v. a. an heißen Sommertagen verzehrt wird und Gesundheit verspricht.


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Arzt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.


Stand vom: 16.08.2021

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Visits: 7833