Bei Früherkennung gute Heilungschancen
Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto höher stehen die Chancen auf Heilung. Doch Darmkrebs macht sich nicht so schnell bemerkbar. Oft wächst er jahrelang im Darm, bevor er Symptome verursacht. Durch Vorsorgeuntersuchungen lässt sich die Krankheit frühzeitig erkennen.
Alle bösartigen, malignen Tumore des Darms bezeichnet man als Darmkrebs. Je nach Ort des Auftretens wird dabei in Dünndarm- oder Dickdarmkrebs unterschieden.
In Deutschland erkranken über 70.000 Personen an Darmkrebs jährlich.

Damit gehört der Darmkrebs zu den am häufigsten diagnostizierten Tumorarten. Das Durchschnittsalter der männlichen Patienten liegt bei 69 Jahren und der weiblichen Betroffenen bei 75 Jahren.
Themenübersicht
Darmkrebsarten
Der Dickdarmkrebs wird unterteilt in:
- Kolonkarzinom: Krebs im Grimmdarm (Kolon)
- Rektumkarzinom: Krebs im Mast- bzw. Enddarm (Rektum)
Beide Krebsarten werden auch als kolorektales Karzinom zusammengefasst.
Schon gewusst?
Dickdarmkrebs ist mit 95 % die häufigste Darmkrebsart. Dünndarmkrebs kommt hingegen selten vor.
Dünndarmkrebs und Tumore um den Analbereich sind sehr selten. Bei manchen erblichen Formen von Darmkrebs können die bösartigen Tumore den ganzen Darm befallen. Dünndarm- und Dickdarmkrebs kommen dann bei den Betroffenen gleichzeitig vor.
Ursachen von Darmkrebs
Vererbung, chronische Darmerkrankungen, schlechte Lebensgewohnheiten und eine ungesunde Ernährung können einen Darmkrebs begünstigen.
Vererbbare Gendefekte als Ursache für Darmkrebs
Es sind verschiedene vererbbare Gendefekte bekannt, die zu Darmkrebs führen können:
- Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP): Gutartige Geschwulste, sogenannte Polypen im Dickdarm, aus denen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Darmkrebs entwickeln kann.
- Gardner-Syndrom: Neben Polypen im Dickdarm treten weitere gutartige Tumore, z. B. in den Knochen und Zysten in den Talgdrüsen auf, die rasch bösartig werden können.
- HNPCC (Lynch-Syndrom): HNPCC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung des Lynch-Syndroms “hereditary non-polyposis colorectal cancer”, zu deutsch das hereditäre kolorektale Karzinom ohne Polyposis. Der bösartige Tumor tritt dabei im rechten Dickdarm-Abschnitt und häufig auch an anderen Stellen des menschlichen Körpers auf.
- Peutz-Jeghers-Syndrom: Im Darm und im Magen entwickeln sich zunächst gutartige Geschwulste, Polypen. Dies geht mit bräunlichen Flecken an Armen und Beinen einher.
Chronische Darmerkrankungen als Ursache für Darmkrebs
Chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa verursachen andauernde Durchfälle, häufige Stuhlgänge und Blutauflagerungen auf dem Stuhl. Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken ist verglichen mit gesunden Personen deutlich erhöht.
Schlechte Lebensgewohnheiten als Ursache für Darmkrebs
Übergewicht, Bewegungsmangel, Nikotinkonsum und eine zu fetthaltige Nahrung, insbesondere der zu häufige Verzehr von Fleisch, begünstigen ebenfalls Dickdarmkrebs wie das Kolonkarzinom oder Enddarmkrebs. Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Vitaminen und Ballaststoffen aus Vollkornprodukten und eine gesunde Lebensweise hingegen verringern das Risiko auf ein kolorektales Karzinom.
Symptome von Dünn- und Dickdarmkrebs
- Schmerzen
- Blähungen
- ungewollter Abgang von Stuhl während des Windes
- Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
- Darmkrämpfe
- Blutauflagerungen auf dem Stuhl
- unerklärliche Gewichtsabnahme
- Appetitlosigkeit
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- tastbare Verhärtung im Bauchraum
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Behandlung von Darmkrebs

Darmkrebs wird meist operativ entfernt. Bei einem fortgeschrittenen Darmkrebs kommt oft auch eine Strahlen- oder Chemotherapie zum Einsatz. Enddarmkrebs behandelt man in der Regel mit einer en-bloc-Resektion.
Operation von Darmkrebs
Meist wird der Tumor operativ vollständig entfernt. Dies gilt auch für Metastasen, die sich in Lunge, Leber oder Bauchraum gebildet haben könnten. Das Ausmaß der Darmkrebs-Operation richtet sich nach der Blutversorgung des mit Krebs befallenen Darmabschnitts und nach dem Abfluss von Gewebswasser, dem sogenannten Lymphabfluss. Es kann beispielsweise vonnöten sein, den halben Dickdarm zu entfernen. Bei einem Krebs im quer verlaufenden Dickdarm müssen Großteile des Darms chirurgisch entfernt werden, da dort mannigfaltige Querverbindungen zwischen den Blutgefäßen aller Dickdarm-Anteile existieren und weit verstreute Tochtergeschwulste in den Lymphknoten entstanden sein könnten.
Strahlen- oder Chemotherapie bei Darmkrebs
Begriffe geklärt
Eine Strahlentherapie wirkt örtlich, d. h. im Bereich des Bestrahlungsfeldes. Eine Chemotherapie beseitigt bereits abgesiedelte Krebszellen (Metastasen) im ganzen Körper.
Ist der Dünndarm- und Dickdarmkrebs weiter fortgeschritten, setzen die behandelnden Mediziner oft zusätzlich zur Operation – einzeln oder kombiniert – die Strahlen- oder Chemotherapie ein. Findet die Bestrahlung des Tumors vor der Operation statt (neoadjuvante Therapie), dient dies zur Verkleinerung des Karzinoms. Dadurch verschaffen sich Ärzte bessere Voraussetzungen für eine operative Entfernung des Tumors. Bei einer adjuvanten Therapie, d. h. einer Bestrahlung im Anschluss an eine Operation, möchte man noch vorhandene Krebszellen abtöten.
Eine Chemotherapie sichert häufig eine längere Lebensdauer, lindert Schmerzen und bessert die Lebensqualität. Der Betroffene erhält oft Zystostatika. Das sind krebsabtötende Medikamente, die leider auch gesundes Gewebe abtöten. Typische Nebenwirkungen sind daher Blutbildveränderungen, Durchfall und Haarausfall.
Neben den klassischen Zytostatika haben sich in den letzten Jahren auch neue Medikamente gegen den Krebs als nützlich erwiesen. Diese Präparate haben Ähnlichkeit mit den Antikörpern des menschlichen Immunsystems und richten sich präzise gegen besondere Eigenschaften von Tumorzellen. Die Behandlung mit diesen Medikamenten wird deshalb auch als zielgerichtete Therapie bezeichnet.
Bei Darmkrebs werden daher mittlerweile auch sogenannte Angiogenesehemmer eingesetzt, die verhindern, dass sich neue Blutgefäße bilden und der Krebs mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Aber auch diese Form der medikamentösen Darmkrebs-Therapie hat Nebenwirkungen und ist nicht für jeden Dünndarm- oder Dickdarmkrebs-Patienten geeignet.
en-bloc-Resektion bei Darmkrebs
Beim Enddarmkrebs (Rektumkarzinom) ist die wichtigste Therapie die sogenannte en-bloc-Resektion. Bei dieser Operation entfernen die Chirurgen den Krebs in seiner kompletten Ausdehnung inklusive eines mehrere Zentimeter breiten Rands aus gesundem Gewebe mit Blutgefäßen und Lymphknoten. Liegt der Darmkrebs reichlich fünf Zentimeter oberhalb des Analkanals, können der normale Stuhlgang und die Schließmuskel-Funktion meist erhalten bleiben. Ist das Karzinom sehr dicht am Analkanal gelegen, ist häufig ein künstlicher Darmausgang, der sogenannte Anus praeter, notwendig. Dieser wird durch die Bauchdecke gelegt, daher sollte der Patient möglichst nicht an Übergewicht leiden.
Lasertherapie bei Darmkrebs
Wenn sich Tochtergeschwulste des Darmkrebses in der Leber abgesiedelt haben, kann der Arzt diese meist operativ entfernen. Wenn beide Leberlappen betroffen sind oder eine Operation aus anderen Gründen nicht durchgeführt werden kann, wird häufig eine Lasertherapie angewandt. Bei dieser Methode führt der Chirurg ein Endoskop in den Bauchraum ein und verbrennt die Lebermetastasen mittels eines Lasers.
Spezielle Ernährung bei Darmkrebs
Viele Menschen verlieren durch die Darmkrebs-Behandlung an Gewicht und müssen sich daher mit einer speziellen Ernährung versorgen. Die zugeführte Nahrung darf den Verdauungstrakt nicht belasten, muss aber reich an Kalorien sein. Ärzte entwickeln deshalb häufig einen für den Patienten zugeschnittenen Ernährungsplan. Ballaststoffe etwa gehören zwar zu einer gesunden Ernährung dazu, wären aber für Darmkrebs-Patienten zu anstrengend.
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Stand vom: 25.06.2020
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.
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