Latschenkiefer

Bei Erkältungen, Muskelschmerzen und zur Fußpflege

Die unter Naturschutz stehende, widerstandsfähige Latschenkiefer liefert wertvolles Öl, welches bei Gesundheitsproblemen Abhilfe schafft. Es lindert Erkältungssymptome, Muskelschmerzen und wird zur Fußpflege eingesetzt.

Latschenkiefer: Beliebte Heilpflanze

Steckbrief

Botanischer NamePinus mugo
PflanzenfamilieKieferngewächse (Pinaceae)
SynonymeKrüppelkiefer, Bergföhre, Legföhre, Legkiefer, Zunter, Krummholzkiefer
Wirkungantibakteriell, antiseptisch, entzündungshemmend, schleimlösend
durchblutungsfördernd,
abwehrsteigernd,
schleimhautreizend
Verwendung als Heilkraut
Erkältungskrankheiten wie Bronchitis, Husten und Nasennebenhöhlenentzündungen, Durchblutungsstörungen, Gicht, Rheuma, Muskelkater, Nervosität,
Schlaflosigkeit
Verwendung in KosmetikaFußpflege

Der immergrüne, zapfentragende Nadelbaum steht unter Naturschutz. Aufgrund des in den Nadeln enthaltenen ätherischen Latschenkiefernöls sind die Pflanzen sehr begehrt. Da das Sammeln der Nadeln wild gewachsener Krüppelkiefern verboten ist, wird der Baum auch kommerziell angebaut.

Herkunft der Latschenkiefer

Latschenkiefern
Die Latschenkiefer wächst in höheren Lagen. Da sie jedoch sehr klein und strauchartig bleibt, wird sie mancherorts auch “Krüppelkiefer” genannt.

Die Latschenkiefer (Pinus muga) gehört zu den Bergkiefern (Pinus montana) und ist auch unter dem Synonym „Krüppelkiefer“ bekannt. Dieser Name ist auf ihre Wuchsart zurückzuführen. Die Latschenkiefer wächst eher bodennah und strauchartig, bei einer durchschnittlichen Höhe zwischen einem und 3 Metern. Hierbei sind die Äste krumm und gebogen, ihren bodennahen Stamm sehen wir kaum. Es handelt sich um eine robuste Pflanze, die extremer Kälte trotzt und auf nährstoffarmen Böden wächst. Ihr natürliches Vorkommen liegt v. a. in den Alpen auf einer Höhe von 1000 bis 2700 Metern. Hier bildet sie vergesellschaftet mit Alpenrosen oftmals die Baumgrenze.

Eigenschaften des Latschenkiefernöls

Durch Wasserdampfdestillation gewinnen wir aus den Latschenkiefernadeln das wertvolle Latschenkiefernöl. Um eine nennenswerte Menge des Öls zu gewinnen, ist eine sehr große Menge an Nadeln nötig. So werden für 1 Liter Latschenkiefernöl ca. 300 Kilogramm der Kiefernnadeln benötigt.

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Es handelt sich um eine gelbliche Flüssigkeit mit einem starken, charakteristischen Kiefern-Geruch. Der Einsatz als Heilmittel hat eine lange Tradition. Schon seit vielen Jahrhunderten wird das ätherische Öl der Krüppelkiefer von den Bewohnern der Dolomiten zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung verwendet. Heutzutage findet es noch in weiteren Bereichen Anwendung.

Schon gewusst?

Der Erfinder des Latschenkiefernöls war der Apotheker Mathias Mack, der Bad Reichenhall zum Kurort machte. Während seiner Wanderführungen kam ihm um 1850 die Idee, das Öl als Heilmittel zu verwenden. Einige Jahre später gab es die ersten Latschenkiefer-Bäder.

Zusammensetzung des Latschenkiefernöls

Für die vielfältigen Wirkungen dieses Heilmittels ist die Zusammensetzung maßgeblich. So besteht das Öl hauptsächlich aus 3-Caren, Pinenen und Bornylformiat. Des Weiteren sind die Wirkstoffe Limonen, Myrcen, Camphen, Terpinolen, Anisaldehyd und verschiedene Monoterpene enthalten.

Zusammensetzung des Latschenkiefernöls

Durch diese Zusammensetzung entfaltet das Latschenkiefernöl folgende Wirkungen:

  • schleimlösend
  • durchblutungsfördernd
  • antiseptisch
  • abwehrsteigernd
  • schleimhautreizend

Nur verdünnt anwenden

Verwenden Sie das Öl niemals pur! Hier kann es zu sehr starken und schmerzhaften Reizungen der Haut und Schleimhäute kommen.

Verwendung des Latschenkiefernöls

Gerade in der Herbst- und Winterzeit können Sie von der Wirkung des Latschenkiefernöls profitieren. Innerlich und äußerlich angewendet hilft es effektiv bei Erkältungskrankheiten, äußerlich angewendet wärmt es verspannte Muskeln und überlastete Gelenke.

Anwendung des Latschenkiefernöls bei Atemwegsinfekten

Inhalieren
Inhalieren mit Latschenkiefernöl hift bei Atemwegsinfekten.

Ob als Lutschbonbon oder Sirup, als Einreibung, Dampfbad oder Inhalation – das Latschenkiefernöl lindert die Beschwerden bei Erkältungen und hilft wirkungsvoll gegen verschleimte Bronchien. Die Wirkstoffe des Öls lösen den Schleim und erleichtern das Abhusten. Außerdem bekämpfen sie Bakterien und Viren, sodass der Infekt schneller abklingt.

Anwendungsempfehlung

Um von der Wirkung bei Erkältungskrankheiten zu profitieren, können Sie sich den Brustkorb mit einigen Tropfen des verdünnten Öls einreiben. Für ein Dampfbad geben Sie wenige Tropfen in eine Schüssel mit heißem Wasser und atmen den Dampf unter einem Handtuch ein. Hierbei genügt ein Tropfen des reinen Öls auf einem Liter heißem Wasser.

Für eine Inhalation empfehlen wir hauptsächlich Mischpräparate mit anderen Kieferölen, weil dort die reizenden Wirkungen weniger ausgeprägt sind.

Ein warmes Bad mit Latschenkiefern-Öl haltigen Badezusatz ist bei Atemwegsinfekten sehr wohltuend und entspannt Körper und Geist. Besonders empehlenswert ist ein Aromabad am Abend. Neben Schleim in der Lunge wird auch festsitzender Schnupfen flüssiger und Sie können ihn besser hervorbringen. So ist ein freies Durchatmen möglich, was besonders in der Nacht wichtig ist, um den heilsamen Schlaf zu gewährleisten.

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Zur innerlichen Anwendung empfehlen sich Latschenkieferbonbons und Latschenkiefersirup. Hiervon können Sie 3 bis 4 Teelöffel am Tag zu sich nehmen, um ihr Immunsystem zu stärken und die Infektsymptome zu lindern.

Vorsicht bei Kindern und Asthmatikern

Bei Kindern ist bei einer Inhalation mit ätherischen Ölen wie dem Latschenkiefernöl Vorsicht geboten. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern führt dies unter Umständen zu Atemnot. Bei Asthma und Keuchhusten besprechen Sie eine Anwendung zuvor mit Ihrem Arzt, da die Verkrampfung der Bronchien verstärkt werden kann. Im Fall des Öles aus der Krüppelkiefer sind diese möglichen Reaktionen v. a. auf das enthaltene Camphen zurückzuführen. Je älter die Kinder, desto unbedenklicher ist im Allgemeinen die Anwendung ätherischer Öle.

Anwendung des Latschenkiefernöls bei Muskel- und Gelenkbeschwerden

Arthritis
Latschenkiefernöl kann bei Gelenkbeschwerden helfen.

Die durchblutungsfördernde Wirkung des Öls der Krüppelkiefer hilft bei Muskelkater und Verspannungen. Auch bei Gelenkschmerzen, nach Prellungen und Verstauchungen ist eine Anwendung zu empfehlen. Lokal angewendet, kommt es durch die gesteigerte Durchblutung rasch zur Erwärmung der betroffenen Körperstelle. Dies führt zur Entspannung der Muskulatur und wirkt zusätzlich als Counterirritans. Hierbei wird durch eine leicht kribbelnde Reaktion vom eigentlichen Schmerz abgelenkt, was zu einer verringerten Schmerzwahrnehmung führt.

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Prophylaktisch angewendet ist das Latschenkiefernöl auch bei Wanderern beliebt, die sich ihre Beine vor einer langen Wanderung mit Latschenkiefernöl einreiben. Hierdurch ermüden die Muskeln nicht so rasch und einer Entstehung des Muskelkaters wird vorgebeugt. Personen mit einer empfindlichen Haut sollten Latschenkieferöl-haltige Präparate zuerst an einer kleinen Hautstelle testen. Das Auftreten von Hautirritationen wie Rötungen ist möglich.

Anwendung des Latschenkiefernöls zur Entspannung

Massage
Wählen Sie das richtige Körperöl für Ihre Massage aus: Latschenkiefernöl wirkt entspannend.
Bildquelle: Studioroman – Getty Images Pro (Canva.com)

Saunameister setzen das ätherische Öl der Latschenkiefer gern zum Saunaaufguss ein. Daneben dient es als Massageöl. Hier führt es zu einer Entspannung des ganzen Körpers. Auch bei müden Füßen wirkt eine Einreibung mit Latschenkiefernöl Wunder und reduziert gleichzeitig die Hornhautbildung.


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Stand vom: 08.12.2021

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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