Enzympräparate

Enzympräparate werden bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt

Enzyme sind meistens Proteine, die von den Zellen eines pflanzlichen und tierischen Organismus gebildet werden. Sie spielen bei Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle, indem sie chemische Reaktionen in Gang setzen oder beschleunigen. Oft bezeichnen Experten sie als Biokatalysatoren eines Organismus. Forscher vermuten, dass sie unverzichtbar für Vorgänge wie Wachstum, Zellerneuerung, Verdauung und Atmung sind.

Allgemeines zu Enzympräparaten

Es gibt rund 3000 Enzyme. Einige von ihnen finden innerhalb der Naturheilkunde Verwendung. Bekannte, in Arzneien enthaltene pflanzliche Enzyme, sind Bromelain und Papain. Ersteres gewinnen wir aus der Ananaspflanze, letzteres aus der Papaya.

Lebensmittelenzyme aus dem tierischen Organismus sind Chymostrypsin, Pankreatin, Pepsin und Trypsin, welche aus der Bauchspeicheldrüse von Hausschweinen stammt.

Schon gewusst?

Enyzme sind nicht nur an körpereigenen Prozessen beteiligt. Auch in anderen alltäglichen Prozessen spielen sie eine große Rolle, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Das einfachste Beispiel hierfür stellt die Lebensmittelproduktion dar. Das Backen eines Brotes aus Hefeteig oder auch die Käseherstellung wäre ohne die Wirkung von Enzymen nicht möglich. Auch in der Bierbrauerei läuft nichts ohne die kleinen Helfer. Bereits im Jahr 3000 v. Chr. hat man sich Enzyme zunutze gemacht, ohne von ihrer Existenz und Funktion zu wissen. Erst im 19. Jahrhundert kamen Forscher dem Prinzip der Biokatalysatoren auf die Schliche. Seitdem nutzen wir Enzyme mehr und mehr gezielt. So finden Sie Ihren Einsatz in der Industrie für Lebensmittel, Arzneimittel, Nahrungsergänzungspräparate oder zur Herstellung von Reinigungsmitteln.

Enzyme – Biokatalysatoren in unserem Körper

Enzyme helfen gegebenenfalls bei der Wundheilung.

Enzyme sind Proteinketten, die biochemische Reaktionen auslösen und unterstützen. Essentielle Körperfunktionen, wie Atmen, Wachsen oder Verdauen wären ohne Enzyme nicht möglich. Mit dem Älterwerden produziert jedoch unser Körper immer weniger Enzyme. Stoffwechselvorgänge laufen daher langsamer ab. Auch die Regenerationszeiten verlangsamen sich und der Organismus wird anfälliger für Infekte.

Die meisten Enzyme sind für Stoffwechselprozesse zuständig. Andere helfen mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der Blutgerinnung und Wundheilung oder steuern die Hormonproduktion. Forscher vermuten, dass Enzyme auch für die körpereigene Abwehr entscheidend sind: Sie könnten Umweltgifte neutralisieren und freien Radikalen, Bakterien, Viren und Pilzen entgegenwirken.

Schon gewusst?

Das bekannteste Enzym ist die Laktase. Sie hilft, die Laktose (Milchzucker) in Milchprodukten zu verwerten.

Anwendungsgebiete von Enzympräparaten

Enzyme helfen, Blutgerinnsel zu vermeiden.

Die Behandlung mit Enzympräparaten erfolgt bei Verdauungsbeschwerden, Durchblutungsstörungen und bei Entzündungen. Insbesondere bei Sportverletzungen mit Blutergüssen kommen Enzympräparate zum Einsatz mit dem Ziel, die Heilungsprozesse zu beschleunigen. Blutergüsse oder Blutgerinnsel

Im menschlichen Organismus ist die Bauchspeicheldrüse ein Organ, das auch Enzyme produziert. Bei einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse verschreibt der Arzt Enzympräparate. Hierfür verwendet er Enzyme, die aus der Bauchspeicheldrüse des Hausschweins stammen.

Sie nehmen die Enzyme in Form von Tabletten, Dragees oder Kapseln ein. Diese müssen in ausreichender Menge und intakt vorkommen, damit sie unser Körper resorbiert. Daher sollten die verschriebenen Arzneimittel magensaftresistent sein. Die Dosierung für eine Enzymtherapie und eine Kombination von Präparaten legt der Arzt für jeden Patienten individuell fest.

Schon gewusst?

Ein Organ, was wichtige körpereigene Verdauungsenzyme produziert, ist die Bauchspeicheldrüse (med. das Pankreas). Durch verschiedene Erkrankungen kommt es zu einer Insuffizienz des Pankreas. Die Bildung der Enzyme nimmt ab, Verdauungsprobleme sind die Folge. Durch den Ersatz (med. Substitution) der Pankreasenzyme, insbesondere der Lipase und Amylase, verringern sich die Folgebeschwerden. Die Enzyme stammen hierbei aus der Bauchspeicheldrüse von Hausschweinen. Wichtig bei der Anwendung ist, dass die Arzneistoffe erst im Darm wirken. Sie dürfen nicht durch die Magensäure freigesetzt und aufgespalten werden. In der Medikamentenproduktion ummanteln die Hersteller die Präparate deshalb mit einer Schutzhülle. Die Enzyme werden in Dragees oder Filmtabletten “verpackt”, die eine magensaftresistente Außenschicht tragen. Diese besteht z. B. aus Schellack.

Enzympräparate sind in Form von Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln bzw. diätischen Lebensmitteln erhältlich.

Wirkung von Enzympräparaten

Enzyme, die der Körper selbst produziert, sind an verschiedenen chemischen Reaktionen im Organismus beteiligt. Dazu zählt auch die Immunabwehr und die Wundheilung. Durch eine Zufuhr einer Enzymkombination geht man davon aus, dass beispielsweise das Immunsystem gezielt beeinflusst oder die Entzündungsheilung gegebenenfalls beschleunigt wird.

Die pflanzlichen Enzyme Bromelain und Papain kommen bei der Wundheilung zum Einsatz. Ärzte empfehlen diese Enzyme bei Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwellungen, Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen. Sie verkürzen die Krankheitsdauer und mildern die Beschwerden.

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Enzyme unterstützen bei der VerdauungLipase etwa ist für die Fette zuständig, Amylase für die Kohlenhydrate und Protease für die Eiweiße. Experten bezeichnen diese Stoffe als LAP-Enzyme. Mit den Enzympräparaten eingenommen, wirken sie wie ein natürlicher Beschleuniger der Verdauung. Sie kurbeln die Aufspaltung der Nahrung an, sodass der Körper die aufgenommenen Lebensmittel besser verwertet.

Pankreatin etwa ist ein Enzymgemisch, welches die Hersteller aus den Pankreasdrüsen von Schweinen gewinnen. Es enthält Proteasen (insbesondere Trypsin), Amylasen und Lipasen.

Diese Art von Enzympräparaten sind vor allem für Senioren zu empfehlen. Denn im Alter verringert sich die Anzahl der Enzyme in unserem Körper. Dadurch benötigen wir länger, um die Nahrung zu verdauen.

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Laktase gehört ebenfalls zu den verdauungsunterstützenden Enzymen. Der Körper benötigt es, um Milchzucker aufzuspalten. Personen mit Laktoseintoleranz führen sich die Laktase zu, damit sie ohne Verdauungsprobleme Milchspeisen genießen können.

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Nebenwirkungen von Enzympräparaten

Durchfall
Unerwünschte Wirkungen möglich.

Die Einnahme von Enzympräparaten löst teils allergische Reaktionen aus. In einigen Fällen tritt eine Magen-Darm-Unverträglichkeit in Form von Blähungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall auf.

Vorsicht bei Patienten mit Blutgerinnungsstörung

Nicht ganz unbedenklich ist eine Enzymbehandlung, wenn Sie Gerinnungshemmer einnehmen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Enzymen und blutverdünnenden Medikamente oder bestimmte Antibiotika, wie Tetrazykline, kommt es ggf. zu einer Verstärkung der Wirkung dieser Medikamente.

Führen Sie keine Enzymtherapie während der Schwangerschaft durch.


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Stand vom: 04.05.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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