Arnika

Arnika

Schmerzstillend, entzündungshemmend und antibakteriell

Die naturgeschützte Pflanze Arnika wurde bereits im Jahr 1986 zur Pflanze des Jahres und 2001 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Nicht umsonst – macht sie ihrem deutschen Namen „Wohlverleih“ alle Ehre. Die Wirkstoffe ihrer Blüten versprechen äußerlich angewendet die Linderung allerlei Beschwerden. So reduzieren sie Schmerzen, mildern Schwellungen und hemmen Entzündungen.

Steckbrief

Botanischer NameArnica montana
PflanzenfamilieAsteraceae
Synonyme
Wohlverleih, Bergwohlverleih, Bergwurz, Bergdotterblume, Donnerwurz, Johannisblume, Wolfsbanner
Wirkung entzündungshemmend, antibakteriell, blutreinigend, harntreibend, krampflösend, schweißtreibend, schmerzstillend
Verwendung als HeilkrautPrellungen, Verstauchungen, Quetschungen, Blutergüsse, Ekzeme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Entzündungen, Schmerzen, Rheuma, Gicht
Verwendung in KosmetikaTagescreme, Gesichtswasser

Wissenswertes zu Arnika

Arnika
Arnika wächst wild in Bergregionen und im Flachland Europas. In vielen Bauerngärten ist Arnika kultiviert.
Bild: emer1940 – Getty Images (Canva.com)

Arnika wurde aufgrund der strahlend gelben Blüten zu einem wesentlichen Bestandteil von Sommersonnenwende-Bräuchen. Arnika-Pflanzen, die Bauern am Johannistag sammelten, galten als besonders heilkräftig. Johannisblume ist daher traditionell eine andere Bezeichnung für die Arzneipflanze.

Die Arnika-Pflanze ist in Europa beheimatet und hauptsächlich in Bergregionen wie den Alpen, aber auch im Flachland zu finden. Sie gilt aufgrund ihrer starken Wirkung als Giftpflanze. Arnika weist eine krautartige Wuchsform auf und erreicht eine Größe zwischen 20 und 60 Zentimetern. Im Zeitraum von Mai bis August trägt die Pflanze aromatisch duftende, leuchtend gelbe Blüten. Die anspruchslose Pflanze bevorzugt kalkarme, saure Böden und wächst v. a. auf Wiesen und an Waldrändern.

Arnika gehört zu den bedrohten Pflanzen. In einigen Ländern wie Luxemburg und Kroatien kommt der Bergwurz nur noch selten vor. In Deutschland steht Arnika auf Stufe 3 der Roten Liste gefährdeter Arten. Da die Heilpflanze unter Naturschutz steht, bauen Pharmazeuten sie zu Arzneimittelzwecken professionell an.

Schon gewusst?

Aufgrund ihrer Gefährung steht die Arnika-Pflanze unter Naturschutz. Sie dürfen die wildwachsenden Blumen nicht pflücken.

Inhaltsstoffe von Arnika

Die gelben Blüten der Arnika-Pflanzen sind reich an Inhaltsstoffen, die bei bestimmter Anwendung vielzählige Heilwirkungen aufweisen. Sie enthalten ätherische Öle, Sesquiterpenlactone und Flavonoide. Besonders wirksam sind die Inhaltsstoffe 2,5-Dimethoxy-p-cymol, Helenalin- und Dihydrohelenalin-Ester. Weitere Wirkstoffe der Blüten des Bergwohlverleih sind Hydroxycumarine, Thymol, Phenylacrylsäuren und andere Polysaccharide, die eine immunstimulierende Wirkung aufweisen.

Wirkung der Inhaltsstoffe

Die Wirkstoffe der Blüten sind für die heilkundlichen Wirkungen der Arnika-Pflanze verantwortlich. Die antiseptische, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung ist hierbei vorrangig. Wissenschaftler machen v. a. die Sesquiterlactone wie das Helenalin für diese Effekte verantwortlich. Da dieser Stoff in hohen Konzentrationen sehr giftig ist, dürfen Arnika-Mittel nur verdünnt und äußerlich zur Anwendung kommen. Eine Ausnahme bilden die homöopathischen Globuli.

Achtung giftig!

Die Inhaltsstoffe der Arnika-Pflanze sind je nach Konzentration hochtoxisch. Verzichten Sie deshalb auf den Verzehr und eine innerliche Anwendung. Eine Ausnahme stellen hierbei homöopathische Arnika-Globuli dar.

Verwendung von Arnika

Knieschmerzen
Gelenkbeschwerden können mit Arnika behandelt werden.

Erstmals erwähnt wurde die Heilwirkung von Arnika von Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert nach Christus. Erst ab dem 18. Jahrhundert wurde der Bergwohlverleih tatsächlich in der Medizin eingesetzt. Der Einsatzbereich war groß und reichte von allgemeinen Verletzungen und Blutergüssen bis hin zur Therapie von Krampfadern, Venenentzündungen und Gelenkerkrankungen wie Rheuma und Gicht. Aufgrund der toxischen Wirkung wurde es oft auch als Mittel zum Schwangerschaftsabbruch genutzt.

Heutzutage setzen wir Arnika hauptsächlich bei körperlichen Traumata wie Verstauchungen, Prellungen, Muskelzerrungen und Schwellungen ein. Auch Rheuma-Patienten können von einer Anwendung des Bergwohlverleihs profitieren.

Zumeist tragen wir Arnika-haltige Salben, Gele oder Tinkturen auf die betroffenen Stellen auf und massieren dann das Mittel ein. Die Tinkturen sind entweder alkoholisch oder auf Wasserbasis und führen zu einer starken Lösung der wirksamen Sesquiterpenlactone. Aufgrund der stark reizenden Wirkung sollten Sie die Tinkturen niemals unverdünnt anwenden.

Aus den Arnika-Blüten lässt sich außerdem ein Aufguss zubereiten. Diesen dürfen Sie jedoch ebenfalls nicht verzehren, sondern wenden ihn nur äußerlich an. Er eignet sich v. a. als Basis für kühlende Umschläge.

Schon gewusst?

Aufgrund der Giftwirkung von Arnika bei einer inneren Anwendung wurden die meisten Teepräparate mit dem Bergwohlverleih vom Markt genommen. Für die äußere Anwendung, etwa bei Verstauchungen, eignet sich der Tee dennoch.

Auch Insektenstiche lassen sich mit Arnika behandeln. Betupfen Sie die betroffene Stelle mit einer verdünnten Arnika-Tinktur, um die Schwellung und Schmerzen zu lindern.

Bei leichten Hautentzündungen und Infektionen im Bereich des Haarbalgs verschafft eine Arnika-Anwendung ebenfalls Abhilfe. Die desinfizierende Wirkung hemmt die Keimvermehrung und lässt die Entzündung schneller abklingen.

Rezepttipp: Arnika-Tee für Umschläge

Übergießen Sie 2 Gramm Arnika-Blüten mit 100 ml heißem Wasser und lassen Sie den Aufguss circa 10 min ziehen. Seihen Sie den Tee ab. Lassen Sie ihn im Anschluss abkühlen, bevor sie Tücher damit tränken und als Umschlag auf die betroffenen Körperstellen auflegen.

Zusätzlich spielt Arnika in der Homöopathie eine große Rolle. Eine Anwendung kommt hier in Form von Globuli in Betracht. Es stellt einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der DHU zufolge das bekannteste homöopathische Mittel dar.

Arnika in der Homöopathie
Datenquelle: Carstens-Stiftung

Homöopathen wenden Arnika-Globuli nach Traumata wie Stürzen, Knochenbrüchen, Schnittwunden und anderen Verletzungen an. Auch bei Insektenstichen, Aphthen der Mundschleimhaut oder Zahnfleischentzündungen greifen sie gern auf das homöopathische Arnika-Mittel zurück.

Arnica beliebtes Mittel in der Homöopathie – unser Produkttipp: DHU Arnica D12 Globuli

Nebenwirkungen der Behandlung mit Arnika

Kopfschmerzen
Kopfschmerzen können die Folge bei innerlicher Anwendung von Arnika sein.

Bei der äußeren Anwendung von Arnika-Produkten kommt es mitunter zu allergischen Hauterscheinungen wie Rötungen, Schwellungen und Bläschenbildung. Sollten Sie eine innerliche Anwendung des Bergwohlverleihs vornehmen, ist je nach Konzentration mit Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel zu rechnen. Die schwerwiegendsten Komplikationen der inneren Anwendung stellen jedoch gravierende Herzrhythmusstörungen dar.

Schon gewusst?

In der Schwangerschaft sind, abgesehen von homöopathischen Globuli, Arnika-Anwendungen absolut tabu! Die Wirkstoffe gefährden je nach Konzentration die Schwangerschaft.

Arnika in Kosmetika

Arnika verhilft einem blassen Gesicht zu einem rosigen Teint. Hierfür ist vor allem die durchblutungsfördernde Wirkung verantwortlich. Daher mengen Kosmetikhersteller die Arzneipflanze Tagescremes und Gesichtswässern bei. Die antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften machen Arnika zum idealen Wirkstoff in Präparaten gegen unreine Haut und Akne. Allerdings sollten Personen mit besonders sensibler Haut an einer Stelle einen Test vornehmen. Arnika löst wie oben beschrieben gegebenenfalls allergische Hautreaktionen aus.

Unsere Produkttipps: Kneipp-Arnika-Salbe | Weleda Arnika-Massageöl | Kneipp Intensiv Wärme Balsam mit Arnika | Weleda Arnika-Salbe


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Stand vom: 06.10.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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