
Die Prostata gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie spielt eine wichtige Rolle im Hormonstoffwechsel und produziert einen Großteil der Samenflüssigkeit. Mit fortschreitendem Alter leiden viele Männer unter Prostatabeschwerden. Um diese zu mindern und zur Vorbeugung gibt es einige hilfreiche Maßnahmen.
Themenübersicht
Prostata – Teil der Geschlechtsorgane des Mannes

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, liegt unterhalb der Harnblase und umschließt den Anfang der Harnröhre. Das Wort stammt aus dem Lateinischen „pro“ (vor) und „sta“ (stehen). Sie ist kastaniengroß und wiegt bei jungen Männern 20 g. Sie produziert ein Sekret, welches sich beim Orgasmus mit dem Ejakulat vermischt. Durch den Verschluss der Harnröhre verhindert die Prostata beim Samenerguss, dass Spermien in die Harnblase gelangen. Beim Wasserlassen verschließt die Muskulatur die Gänge der Prostata, sodass kein Urin eindringt.
Über das Blut nimmt die Vorsteherdrüse das Geschlechtshormon Testosteron auf. Das umliegende Gewebe reagiert darauf empfindlich und wandelt es in Dihydrotestosteron (DHT) um. Die Prostata benötigt Testosteron und DHT für eine gesunde Funktion. DHT trägt jedoch auch dazu bei, dass sich die Prostata verändert. So ist es für die Entstehung der gutartigen Prostatavergrößerung sowie Prostatakrebs mitverantwortlich. Wegen dieser hormonellen Abläufe spielt die Prostata eine wichtige Rolle im Hormonstoffwechsel.
Mit fortschreitendem Alter wächst die Prostata. Bei der Geburt ist sie sehr klein und wiegt ungefähr 2 g. Während der Pubertät wächst sie weiter und wiegt im Alter von 20 bis 40 Jahren etwa 20 g. Ab 50 Jahren steigt ihr Gewicht oftmals auf rund 40 g und drückt auf die Harnblase.
Die Prostata besteht aus 3 Zonen:
- Periurethrale Zone: Der Bereich rund um die Harnröhre wird dieser Übergangs- bzw. Mantelzone zugeordnet.
- Zentrale Zone: Diese, auch als Innendrüse bekannte Zone, wächst durch das weibliche Sexualhormon Östrogen. Männer bilden dieses auch in geringen Mengen.
- Periphere Zone: Testosteron regt das Wachstum dieser als Außendrüse bekannten Zone an.
Schon gewusst?
Durch eine sogenannte Prostatamassage lässt sich Prostatasekret gewinnen. Für medizinische Zwecke ist dies in vielerlei Hinsicht nützlich. Das Sekret wirkt anregend auf die Beweglichkeit der Spermien, da es einen schwach sauren pH-Wert hat (6,4–6,8). Dieses schützt die Spermien zusätzlich vor dem sauren Milieu der Vagina.
Mögliche Beschwerden und Erkrankungen
Viele Männer bekommen im zunehmenden Alter Probleme mit der Prostata. Dies äußert sich durch folgende Beschwerden:
- häufiger Harndrang
- Brennen/Schmerzen beim Wasserlassen
- Blut im Urin oder Sperma
- Erektionsprobleme
- Unterleibsschmerzen
Kontaktieren Sie Ihre Urologie, falls Sie unter den beschriebenen Symptomen leiden. Je früher die Diagnose erolgt, desto effektiver und erfolgreicher ist eine Behandlung.
Zu den häufigsten Erkrankungen zählen:
- Prostataabszess: Entzündet sich die Vorsteherdrüse oder das umliegende Gewebe, bildet sich unter Umständen ein Abszess. Dabei handelt es sich um eine eitrige Einschmelzung von Gewebe der Prostata.
- Prostataadenom (gutartige Vergrößerung): Die Prostata nimmt an Größe und Gewicht zu. Dies verursacht bei vielen Männern eine Einengung der Harnröhre, was zu Problemen beim Wasserlassen und Schmerzen führt. Die gutartige Prostatavergrößerung tritt häufig bei Männern ab 50 Jahren auf.
- Prostataentzündung: Bakterien, die durch die Harnblase und -röhre in die Prostata gelangen, lösen eine Entzündung aus.
- Prostatakrebs: Meistens entsteht dieser im hinteren Abschnitt der Vorsteherdrüse. Die Metastasierungstendenz ist hoch, was bedeutet, dass sich schnell Tochtergeschwülste bilden. Dies passiert vor allem an der Wirbelsäule und im Becken.
- Prostatasteine: Entstehen durch verkrustete Eiweißkörper in den Drüsenlichtungen der Vorsteherdrüse.
10 Tipps für eine gesunde Prostata

Das Wachstum der Prostata ist ein normaler Alterungsprozess. Dennoch gibt es Maßnahmen, um Beschwerden zu minimieren. Besprechen Sie Ihre Pläne immer mit Ihrem behandelnden Urologen.
- Gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen.
- Trinken Sie viel Wasser.
- Gehen Sie regelmäßig zur Toilette. Halten Sie Urin nicht zu lange zurück und entleeren Sie die Blase immer vollständig. Ein Toilettentagebuch hilft, um die Abstände zwischen den Toilettengängen zu verfolgen und gleich zu halten. Gehen Sie nur zur Toilette, wenn Sie auch wirklich müssen. „Vorbeugend“ Wasser zu lassen, stresst die Blase.
- Treiben Sie Sport, stärken Sie Ausdauer und Muskelaufbau, um weniger anfällig für Krankheiten zu sein. Mindestens 2,5 Stunden Bewegung in der Woche helfen.
- Essen Sie reichlich Obst und Gemüse, da diese wichtige Nährstoffe für das Immunsystem liefern und für viele körperliche Abläufe wichtig sind.
- Nehmen Sie Vollkorn- statt Weißmehlprodukte. Sie enthalten weniger Industriezucker, sind bekömmlicher und reich an Nähr- sowie Ballaststoffen. Dies fördert zusätzlich die Verdauung.
- Essen Sie weniger Fleisch und Milchprodukte. Tierische Fette sind entzündungsfördernd und lassen den Cholesterinwert steigen. Greifen Sie stattdessen zu gesunden, pflanzlichen Fettquellen wie Raps- und Leinöl, Nüssen oder Avocados.
- Nehmen Sie Phytoöstrogene zu sich. Diese sind in Kichererbsen, Soja, Leinsamen, Haferflocken und Getreideprodukten enthalten. Sie ähneln dem körpereigenen Östrogen und wirken sich positiv auf die Prostata aus.
- Vermeiden Sie Genussmittel, wie Alkohol, Nikotin, Zucker und Kaffee. Diese fördern Entzündungsprozesse im Körper.
- Pflanzliche Präparate mit Kürbis, Brennnessel oder Sägepalme lindern die Beschwerden beim Wasserlassen und haben kaum Nebenwirkungen.
Spezielles Training
Training beim Wasserlassen
Dieser Tipp stärkt Ihre Harnblase auf Dauer und verhindert stärkere Beschwerden im Alter: Warten Sie während des Wasserlassens kurz und unterbrechen Sie den Strahl. Halten Sie 1 bis 2 Sekunden inne und urinieren Sie vollständig zu Ende. Damit es die Blase jedoch nicht unnötig belastet, führen Sie dieses Training nur 1- bis 2-mal im Monat aus.
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Stand vom: 21.12.2024
Bild: Monkey Business Images (Canva)