Vanille

Königin der Gewürze

Nach Safran ist Vanille das zweitteuerste Gewürz der Welt. Sie wird als Königin der Gewürze gefeiert. Ursprünglich kommt die Pflanze aus Mexiko und Mittelamerika. Den Ureinwohnern Mexikos, den Azteken, war Vanille bereits unter dem Namen „tlilxochitl“ („schwarze Blume“) als Gewürz bekannt.

Steckbrief

Botanischer NameVanilla planifolia
PflanzenfamilieKnabenkrautgewächse (Orchidaceae)

Synonyme
Echte Vanille, Gewürzvanille
Wirkungaphrodisierend, belebend, entspannend, galletreibend, menstruationsfördernd, muskelstärkend, potenzsteigernd, verdauungsfördernd
Verwendung als HeilpflanzeGallen- und Verdauungsschwäche, Muskel- und Potenzschwäche, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen, Rheuma
Verwendung in der KücheSüßspeisen, insbesondere Eis, Pudding, Vanillesoße, Gewürz in Kuchen, Keksen und Plätzchen, Weihnachtsgebäck, Quark, Joghurt, Schokolade, Pralinen
Verwendung in der KosmetikDuftkomponente in Dusch- und Ölbad, Gesichtsmasken, Bodylotionen, Saunaaufgüssen, Parfum

Vanille – das Gewürz der Azteken

Vanilleschote
Mit Vanille würzten bereits die Azteken ihre Speisen.
Bildquelle: Lenushka2012 – Getty Images (Canva.com)

Vanille wird aus den fermentierten Kapselfrüchten der Orchideen-Gattung Vanilla gewonnen. Es gibt insgesamt 100 Arten, 15 von ihnen verfügen über aromatische Früchte. Die bekannteste Vertreterin ist die Echte Vanille (Vanilla planifolia). Botaniker nennen diese auch Gewürzvanille.

Vanilleblüten
Vanille gehört zu den Orchideen, wie man unschwer an den zarten Vanilleblüten erkennt.

Schon gewusst?

Das spanische “vainilla” bedeutet so viel wie “kleine Schote”.

Die Gewürzvanille – eine Orchideen-Pflanze

Die immergrüne, mehrjährige Kletterpflanze entwickelt traubige Blütenstände, die dicht mit Blüten besetzt sind. Bei den Früchten handelt es sich um längliche Kapseln. Die ledrigen Beeren enthalten viele kleine Samen. Im Handel sind die fermentierten, etwa 20 cm langen Früchte als „Vanilleschote“ erhältlich. Tragen sie die Bezeichnung Bourbon-Vanille stammen sie aus Madagaskar, Réunion oder den Komoren.

Vanilleschoten
So sehen die Vanilleschoten frisch nach der Ernte aus.

Die Vanille-Schoten sehen oft wie bereift aus – das sind die geschmackgebenden Vanillin-Kristalle. Andere Anbaugebiete sind Mexiko oder Westindien. Kosmetikhersteller verwenden die Tahiti-Vanille (Vanilla tahitensis).

Schon gewusst?

Vanille rankt häufig im Zick-Zack an Bäumen nach oben. Ihre Früchte sind im frischen Zustand grün. Erst durch den Prozess der Fermentierung erhalten sie ihre schwarze Farbe, wie wir es von den handelsüblichen Vanilleschoten kennen.

Inhaltsstoffe von Vanille

Das Vanillearoma beruht auf Vanillin und zahlreichen Begleitstoffen. Hierzu zählen etwa  Phenole wie Guajacol, p-Kresol und Kreosol. Vanillin entsteht erst durch die Fermentierung aus Vanillinglucosid.

Fermentierung von Vanille

Die geernteten Schoten werden 2 bis 3 Minuten in heißes Wasser getaucht und danach in Tücher eingeschlagen. Etwa ein bis drei Tage liegen die länglichen Vanille-Kapseln dann in der Tropensonne aus. Während des Prozesses entsteht die typische braunschwarze Farbe und der köstliche Duft und Geschmack. Anschließend wird die Vanille über mehrere Wochen abwechselnd an der Sonne und im Schatten getrocknet.

Der Vanillingehalt einer Vanilleschote liegt in der Regel bei 1,5 bis 3 %. Bei Bourbon-Vanille sogar bei 3,2 bis 3,7 %.

Schon gewusst?

Vanillin ist eine beliebtes Aroma für Süßspeisen und so in fast allen industriell hergestellten Produkten zu finden. Hierbei handelt es sich jedoch in der Regel nicht um das echte Vanillin aus der Vanilleschote, sondern um einen künstlich hergestellten Stoff aus Guajakol und Eugenol.

Inhaltsstoffe von Vanille
Datenquelle: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Neben den aromabildenden Stoffen enthält Vanille demnach:

Verwendung von Vanille

Vanillepudding
Vanille macht sich gut in süßen Speisen: Beliebt sind Vanillepudding und Pannacotta. Bildquelle: happy_lark – Getty Images (Canva.com)

Mit Vanille würzt man vor allem süße Speisen. Weniger bekannt ist die Anwendung von Vanille als Heilkraut.

Mit Vanille Speisen verfeinern

Vanille schmeckt aromatisch und süß. Die Bourbon-Vanille ist intensiv, Vanille aus Mexiko etwas weicher und zurückhaltender. Vanille eignet sich hervorragend zum Würzen von süßen Speisen, wie:

  • Eis, Pudding und Puddingsaucen und Schlagsahne
  • Obstkuchen, Keksen und anderem Gebäck
  • Quark- und Joghurtgerichten
  • süßen Reisspeisen, Schaumspeisen und Brei
  • Kompotten und Marmeladen
  • Bonbons, Konfekt und Pralinen
  • Schokoladengetränken

Es ist nicht verwunderlich, dass gerade in der Adventszeit Vanille ein Muss in jeder Weihnachtsbäckerei ist. Das berühmteste Weihnachtsgebäck mit Vanille sind die beliebten Vanillekipferl.

Verwendung von Vanilleschoten in der Küche

Schneiden Sie die Vanilleschote längs vorsichtig auf. Schaben Sie die Samen heraus und verwenden Sie diese wie in Ihrem Rezept beschrieben. Beim Kochen geben Sie die ausgekratzte Schote mit in den Topf. Dies führt zu einem besonders intensiven Vanillearoma und reduziert die benötigte Menge des teuren Gewürzes. Entfernen Sie die Vanilleschote jedoch vor dem Verzehr.

So stellen Sie Vanillezucker aus mithilfe der Vanilleschoten selbst her
Kochen Sie die leeren Vanilleschoten kurz aus. Legen Sie die Schote auf Leinen und warten bis sie trocken ist. Füllen Sie die trockene Vanilleschote gemeisnsam mit Zucker in ein Glas. Dieser nimmt den Geschmack von Vanille an.

Vanille eignet sich zum Verfeinern von Tee und Kaffee.

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Vanille in Kosmetika

Für Kosmetikartikel nutzen Hersteller häufig die Tahiti-Vanille. Sie fällt durch einen intensiven Vanilleduft mit einer blütenartigen Komponente auf. Das ätherische Öl der Vanille verfeinert ein intensives Ölbad mit einer aromatischen Note. Vanille findet sich häufig in mildem Parfum. Es ist gern gesehener Bestandteil in Pflegemasken und Lotionen.

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Der Duft der Vanille soll erotisierend wirken.

So stellen Sie einen Liebesbeutel her

Füllen Sie etwas Vanille in einen Stoffbeutel. Führen Sie diesen mit sich oder legen Sie diesen neben bzw. unter Ihr Kopfkissen. Sie können ferner Getränke mit selbstgemachten Vanillezucker würzen, um von der anregenden Wirkung zu profitieren.

Vanille als Heilkraut und Hausmittel

Vanille besticht durch ihren betörenden Duft und zarten Geschmack. Daneben hat sie heilende Eigenschaften. Traditionell verwendet man Vanille, um die Potenz zu steigern. Sie wirkt aphrodisierend, belebend und muskelstärkend. Außerdem sagen ihr Kräuterkundige einen galletreibenden, stoffwechsel- und verdauungsfördernden Effekt nach. So ist sie die perfekte Kombination zu fettreichen, schwer verdaulichen Speisen. Weitere traditionelle Anwendungsbereiche sind Stimmungsschwankungen und Rheuma.

So stellen Sie eine Vanille-Tinktur selbst her

Übergießen Sie kleingeschnittene Vanilleschoten in einem Schraubdeckel-Glas mit Weingeist. Alle Pflanzenteile müssen vollständig bedeckt sein. Lassen Sie den Mix ein bis 2 Wochen ziehen. Dann seihen Sie ab und füllen die Lösung in eine dunkle Flasche. Von dieser Tinktur sollten Sie ein- bis 3-mal am Tag 10 bis 50 Tropfen einnehmen.


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Stand vom: 07.12.2021

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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