Thermalwasser

Thermalwasser

Wasser mit Heilwirkung für Körper und Geist

Ein Bad im angenehm warmen Thermalwasser wirkt entspannend. Je nach Zusammensetzung der darin gelösten Mineralien stellen sich noch andere Effekte ein. So hilft es bei Erkrankungen der Haut, Atemwege, Geschlechtsorgane und der Schilddrüse. Auch bei einer allgemeinen Schwäche des Immunsystems, psychischen Beschwerden und Autoimmunerkrankungen wie Rheuma profitieren Sie vom Baden in der heilenden Flüssigkeit. Doch dies ist nicht die einzige Anwendungsform – lokal auf den Körper aufgetragen, getrunken oder als Inhalation lindert es viele Beschwerden.

Was ist Thermalwasser?

Der Begriff „Thermalwasser“ beschreibt nach dem Deutschen Heilbäderverband Grundwasser, welches mit einer Temperatur von mindestens 20 °C aus der Quelle austritt. Es enthält je nach Ursprungsort und die dort durchdrungenen Gesteinsschichten eine unterschiedliche Zusammensetzung an Mineralien. Oft wird ein spezifisches Thermalwasser nach seinen Hauptbestandteilen benannt. So gibt es Natriumchlorid-Hydrogencarbonat-Thermalwasser, Schwefeldioxid-Thermalwasser und viele mehr. Einige enthalten von Natur aus Kohlensäure durch das darin gelöste Kohlendioxid. Auch radioaktive Bestandteile sind möglich.

Ist Thermalwasser ein Heilwasser?

Als Heilwasser bezeichnen Experten Wasser, welches mindestens ein Gramm an gelösten Stoffen pro Liter enthält. Somit ist jedes Thermalwasser auch ein Heilwasser. Dasselbe gilt nicht im Umkehrschluss. Ob ein Heilwasser gleichzeitig ein Thermalwasser ist, entscheidet die natürliche Temperatur am Ursprung.

Wie nutzen wir Thermalwasser?

Creme
Feuchtigkeitscremes enthalten oft Thermalwasser.
Bild: simarik – Getty Images Signature (Canva.com)

Die Anwendung der mineralischen Flüssigkeiten blickt im Rahmen der Balneotherapie auf eine lange Tradition zurück. Diese beschreibt generell therapeutische Anwendungen mit angereichertem Wasser. Bereits seit dem 5. Jahrhundert vor Christus existierten Badeeinrichtungen im Bereich natürlicher, an die Oberfläche getretener Thermalquellen. Heutzutage gewinnen wir das Thermalwasser meist durch tiefe Bohrungen. Klassisch ist die Anwendung in Form von Bädern. In sogenannten Thermalbädern oder Thermen finden Sie Wasserbecken mit verschiedenen Temperaturen und Wasserzusammensetzungen. Auch in Dampfbädern kommen die warmen Flüssigkeiten zum Einsatz.

Darüber hinaus basieren viele Cremes und Lotionen auf der hochwertigen Flüssigkeit. In reiner Form ist das Heilwasser als Spray erhältlich. Sie können es so flexibel einsetzen. Auch oral als Getränk zugeführt, wirkt es gesundheitsfördernd.

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Wie wirkt Thermalwasser?

Die Effekte des Thermalwassers sind je nach Zusammensetzung und nach Anwendungsform unterschiedlich. Ein Bad hat zuallererst physikalische Wirkungen. Das warme Wasser fördert die Durchblutung. Der Wasserdruck führt zu Auftrieb und entlastet die Gelenke. Die Venenfunktion wird verbessert und der Stoffwechsel aktiviert. Das Thermalbad unterstützt die Nierenfunktion und wirkt entwässernd. Ödeme nehmen ab, die Muskulatur entspannt sich.  Bereits ein 25-minütiger Aufenthalt in der angenehmen Flüssigkeit senkt die Konzentration des Stresshormons Cortisol.

Außerdem werden die enthaltenen Inhaltsstoffe über die Haut in den Körper aufgenommen. So kommen Wirkungen auf einzelne Organe hinzu.  Direkt auf der Haut wirkt Thermalwasser reizlindernd, antientzündlich und beruhigend.

Folgende Tabelle liefert einen Überblick über die Wirkungen der unterschiedlichen Thermalwasser:

Zusammensetzung des ThermalwassersWirkung
schwefelhaltiges ThermalwasserReduktion von Cholesterin, Neutralisierung freier Radikale, Förderung der Hautgesundheit, Linderung rheumatischer Beschwerden
kohlensäurehaltiges Thermalwasserstark durchblutungsfördernd
sulfathaltiges ThermalwasserFörderung der Verdauung, lindert Magen- und Darmbeschwerden
kalziumhaltiges ThermalwasserUnterstützung der Knochenheilung, ausleitend
natriumchloridhaltiges Thermalwasserdesinfizierend, unterstützt die Regeneration der Schleimhäute, lindert Erkältungen und Halsschmerzen
radonhaltiges Thermalwasserlindert Beschwerden bei Rheuma und Atemwegserkrankungen wie COPD
jodhaltiges Thermalwasserstressreduzierend, desinfizierend, entzündungshemmend, schleimlösend, bessert Erschöpfungszustände

Wer profitiert von einer Anwendung von Thermalwasser?

Neurodermitis
Thermalwasser ist gut bei Neurodermitis geplagter Haut.

Durch die oben genannten Effekte des Heilwassers profitieren Sie bei vielfältigen Beschwerden von der Verwendung des Thermalwassers. Bei Gelenk- und Muskelbeschwerden eignen sich Badeanwendungen. So zeigt sich bei rheumatischen Erkrankungen ein positiver Effekt. Auch bei einer eingeschränkten Durchblutung sind Thermalbäder förderlich. Das häufige Krankheitsbild des Bluthochdrucks bessert sich ebenfalls unter der Balneotherapie. Regelmäßig genutzt, fördert sie die Genesung bei psychosomatischen Störungen.

Bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis (allgemein als Schuppenflechte bezeichnet) profitieren Betroffene sowohl von einem Bad im Thermalwasser als auch von der lokalen Anwendung.

An Atemwegserkrankungen wie Asthma Leidende erfahren durch das Einatmen der Dämpfe des Wassers Linderung. Dies ist während eines Vollbades oder durch eine Inhalation möglich.

Bei der täglichen Körperpflege eingesetzt, fördert Thermalwasser durch seinen entzündungshemmenden und feuchtigkeitsspendenden Effekt die Hautgesundheit.

Thermalwasser

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Welche Produkte sind mit Thermalwasser erhältlich?

Neben der traditionellen Anwendung im Rahmen der Balneotherapie, findet das Wasser aus einer Thermalquelle auch lokal Anwendung.

Für die Hautpflege sind Produkte wie Cremes, Gels und Lotionen mit Thermalwasser erhältlich. Der kostbare Inhaltsstoff versorgt die Haut mit Feuchtigkeit, lindert Entzündungen und fördert die Regeneration gereizter Haut. Insbesondere bei trockener Haut und Neurodermitis eignen sich entsprechende Cremes. Personen mit normaler Haut bis Mischhaut verwenden am besten Gels. Pur ist das Wasser in Form von Thermalwasser-Sprays erhältlich. Damit lässt es sich leicht auf die Hautoberfläche sprühen. Auch auf trockener, juckender Kopfhaut eignet sich diese Anwendung. Im Sommer ist das Aufsprühen des im Kühlschrank gekühlten Thermalwassers besonders wohltuend und fördert nach einem Sonnenbad die Regeneration der Haut.

Bei Magen-Darm-Beschwerden ist eine orale Einnahme denkbar. Im HNO-Bereich findet es als Inhalation Anwendung und lindert hier Beschwerden der oberen Atemwege im Rahmen von Erkältungskrankheiten, aber auch bei Heuschnupfen und allergischem Asthma.

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Wer sollte von einer Anwendung von Thermalwasser absehen?

Die lokalen Produkte eignen sich für jeden, solang keine Unverträglichkeiten und Gegenanzeigen bestehen. Personen mit Kreislaufproblemen und Krampfadern (Varizen) sollten jedoch von einer Badeanwendung absehen. Auch bei offenen Wunden, ansteckenden Hauterkrankungen und akuten Entzündungen ist das Bad nicht angezeigt.

Schwangere Frauen und Kleinkinder sollten aufgrund der höheren Wassertemperatur nicht in Thermalbecken baden.

Für alle gilt allerdings, dass die in den Bädern angegebene maximale Badedauer unbedingt eingehalten werden muss.


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Stand vom: 11.07.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

Bild: triocean – Getty Images (Canva)

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