Linde

Vom majestätischen Baum zum vielseitigen Heilmittel

Die Linde ist ein großer Laubbaum mit weißen Blüten, die bei uns in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Der große Baum spendet aber nicht nur Schatten und ist schön anzusehen. Die Lindenblüten sind ein bewährtes Naturheilmittel und kommen zum Beispiel bei Erkältungskrankheiten zum Einsatz.

Von China bis Europa: Die faszinierende Vielfalt der Linde

Der Lindenbaum ist eine Gattung der Lindengewächse und erreicht eine Höhe von 15 bis 40 Metern. Es gibt ungefähr 40 verschiedene Arten der Linde. 15 davon wachsen ausschließlich in China. Die Linde kreuzt sich sehr oft mit anderen Pflanzengattungen, weshalb es Unmengen an Hybridformen gibt. In Europa sind die Winter-, Sommer- und Silberlinde am häufigsten vertreten. Sie wachsen vor allem an hellen, vollsonnigen Orten. Einzigartig für die Linde ist ihre imposante, große Baumkrone sowie die herzförmigen Laubblätter. Diese gelten in der Volksmythologie als Symbol für Liebe. Außerdem gibt es zahlreiche traditionelle Gedichte, Lieder und Geschichten über die Linde. Bei den Germanen galt die Linde sogar als heiliger Baum.

Steckbrief

Botanischer NameTilia
PflanzenfamilieLindengewächse
bekannte und medizinisch genutzte ArtenSommer-Linde (Tilia cordata), Winter-Linde (Tilia platyphyllos)
Wirkungberuhigend, entzündungshemmend, krampflösend, schleimlösend, schweißtreibend, harntreibend, blutreinigend
Verwendung als HeilkrautBlasenentzündung, grippale Infekte, Husten, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Wunden

Die Linde blüht im Sommer und lockt mit ihrem süßen Duft Bienen und Hummeln an. Die Blüten entwickeln sich später zu erbsengroßen Früchten. Diese enthalten die Samen der Linde. Wenn die Früchte abfallen, fliegen die Früchte dank ihrer schmalen Blätter weit weg. So breitet sich die Linde schnell aus. Der Lindenbaum gehört zu den Bäumen, die sehr alt werden. Einige schaffen es auf 500 Jahre.

Was ist der Unterschied zwischen der Sommer- und der Winterlinde?

Die Sommerlinde ist mit ihren 40 Metern Wuchshöhe etwas größer als die Winterlinde, welche nur knapp 30 Meter groß wird. Der signifikanteste Unterschied der beiden Arten ist jedoch anhand der Blätter festzustellen. Die Blätter und Stiele der Sommerlinde sind mit einem feinen Flaum besetzt. Die der Winterlinde haben zwar auch einen Flaum, jedoch nur auf der Blattunterseite.

Natürlich wirksam: Die Inhaltsstoffe der Lindenblüte und ihre Heilwirkung

Lindenblüten
Vor allem Tee aus getrockneten Lindenblüten ist bekannt und findet großen Anklang.
Bild: jordachlr – Getty Images (Canva)

Schon vor Jahrhunderten war die Blüte der Linde ein gern genutztes Mittel in der Heilkunde. Auch heute ist sie ein fester Bestandteil der alternativen Medizin und soll dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe bei einigen gesundheitlichen Problemen Abhilfe schaffen. Zu beachten ist, dass die Menge und Intensität der Inhaltsstoffe je nach Art variiert. Grundsätzlich sind folgende Inhaltstoffe den Blüten der Linde enthalten:

  • ätherische Öle
  • Farnesol
  • Saponine
  • Flavoglykoside
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe
  • Gerbsäure

Linde im Fokus: Ein Naturheilmittel mit Vorbehalt

Infografik: Wirkung von Lindenblüten

Die besondere Zusammensetzung der Inhaltsstoffe machen die Lindenblüte zu einem beliebten Naturheilmittel. So soll sie folgende Wirkungseigenschaften haben:

  • schweißtreibend
  • schleimlösend
  • entzündungshemmend
  • blutreinigend
  • krampflösend
  • harntreibend
  • entspannend

Selbstverständlich gibt es keine Heilungs- und Wirkungsgarantie, da es sich um ein Naturheilmittel handelt. Die Studienlage ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht aussagekräftig genug, um Wirkungen belegen zu können. Hier fehlt es noch an wissenschaftlicher Forschung. Die tatsächliche Wirkung ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren, was die Forschung so kompliziert und aufwändig macht.

Lindenblüte als Naturapotheke: Von Tee bis Tinktur

Die Lindenblüte hilft sowohl äußerlich als auch innerlich. Als Teezubereitung wirkt sie sich positiv auf die Verdauung und den Magen-Darm-Trakt aus. Außerdem wirkt der Tee unterstützend bei Erkältungskrankheiten. Äußerlich angewandt kann eine Tinktur aus Lindenblüten die Wundheilung beispielsweise bei Abszessen fördern. Grundsätzlich können Sie Lindenblüten bei folgenden Krankheiten und Beschwerden anwenden:  

Bedenken Sie, dass Sie bei chronischen Beschwerden oder akuten Notfällen immer ärztlichen Rat einholen sollten. Sprechen Sie im Zweifel bereits vor der Verwendung von Lindenblüten mit einem Arzt, einer Ärztin oder Apotheker:in. Ob eine Behandlung mit Lindenblüten in Ihrem Fall hilfreich ist, beurteilen die Fachleute am besten.

Arzneitees – unsere Produkttipps: Salus Lindenblüten | Bombastus LINDENBLÜTEN | Aurica LINDENBLÜTEN TEE

Lindenblüten kaufen

In Apotheken, Drogerien, Reformhäusern, Supermärkten und natürlich online gibt es eine riesige Auswahl an Naturheilmitteln mit Lindenblüten. Am bekanntesten ist der klassische Lindenblütentee. Diesen sollten Sie am besten in Bioqualität kaufen. Außerdem gibt es Lotionen, Öle, Tinkturen, Cremes, Shampoos und andere Reinigungsprodukte mit Lindenblüten. Achten Sie beim Kauf auf seriöse Hersteller und auf qualitativ hochwertige Produkte.

Haut- und Körperpflege – unsere Produkttipps: BIOMARIS Deodorant Spray | Balsamka® Fuß-Creme | PHYTOAPAISANT Kopfhautberuhigendes Kur-Shampoo

Verantwortungsvoller Umgang mit der Linde

Linde
Im Sommer spenden uns die Blätter der Linde Schatten.
Bild: silverjohn – Getty Images (Canva)

Ebenso wie zu der Wirkung von Lindenblüten gibt es keine eindeutigen Studien zu den Nebenwirkungen. Hinzu kommt, dass jeder Mensch anders auf die Inhaltsstoffe bestimmter Produkte reagiert. Die Lindenblüten-Konzentration in dem jeweiligen Produkt ist ebenfalls entscheidend für die Verträglichkeit. Hauttyp, Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen können die Wirkung darüber hinaus beeinflussen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, testen Sie Lindenblütentee erst einmal in geringer Dosis und beobachten Sie, wie Ihr Körper darauf reagiert. Allergiker:innen sollten vorsichtshalber vor der Anwendung mit Fachleuten sprechen. Zu Wechselwirkungen mit anderen Inhaltstoffen und/oder Arzneimitteln gibt es ebenfalls keine Studien. In jedem Fall sollten Sie die Packungsbeilage des jeweiligen Produkts ausführlich lesen und die Anwendungshinweise dort genauestens beachten. Achten Sie außerdem darauf, das jeweilige Mittel in der richtigen Dosis einzunehmen. Überdosierungen können zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Sprechen Sie im Zweifel mit Ärzt:innen und Apotheker:innen.


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch fachärztliches Personal.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.

Stand vom: 17.10.2023

Coverbild: NatanBolckmans – Getty Images (Canva)

Visits: 638