Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten bei Hunden

Wenn Futtermittel Probleme verursachen

Nahrungsmittelallergien und Lebensmittelunverträglichkeiten betreffen nicht nur uns Menschen. Hunde leiden häufig daran und zeigen unterschiedlich schwere Symptome wie Hautentzündungen oder Durchfall.

Woher kommen Lebensmittelallergien bei Hunden?

Schätzungsweise jeder fünfte Hund leidet heutzutage an einer Allergie. Für Besitzer:innen ist es oft schwierig, die jeweiligen Symptome richtig einzuordnen, weshalb viele Allergien bei Hunden unerkannt bleiben. Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems. Das Immunsystem reagiert bei normalen und ungefährlichen Stoffen über und äußert dies mit schwachen bis heftigen körperlichen Reaktionen. Durch äußeren (Haut, Atemwege) und inneren Kontakt (orale Einnahme) schätzt das Immunsystem die Substanzen fälschlicherweise als giftig ein. Die allergische Reaktion ist demnach eine Abwehrreaktion des Körpers.

Damit eine Allergie als manifest gilt, muss ein regelmäßiger und andauernder Kontakt mit dem jeweiligen Allergen bestehen. Deshalb treten Allergien bei Hunden meistens erst ab dem 2. und 3. Lebensjahr ein. Am häufigsten lösen Weizen, Molkereiprodukte, Eier, Rind und Geflügel Lebensmittelallergien bei Hunden aus.

Woher kommen Lebensmittelunverträglichkeiten bei Hunden?

Statistisch gesehen haben Hunde häufiger Unverträglichkeiten als Allergien. Eine Unverträglichkeit äußert sich oft schwächer und ist nicht durch das Immunsystem hervorgerufen. Hierbei vertragen Hunde kleinere Mengen meistens noch gut. Erst bei dauerhafter und langfristiger Einnahme bestimmter Futtermittel treten auffällige Symptome ein, die in ihrer Stärke variieren.

Lebensmittelunverträglichkeiten bei Hunden haben häufig einen Mangel an Enzymen oder eine Stoffwechselerkrankung als Ursache. Zusatzstoffe und andere Nahrungsbestandteile wie Proteine, Gluten oder Kohlenhydrate sind dann schwer verdaulich. Unverträglichkeiten betreffen Hunde jedes Alters.

Symptome von Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten bei Hunden

Hund
Juckreiz ist typisch bei Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Hunden.
Bild: Jirakan – Getty Images (Canva)

Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten äußern sich bei jedem Hund unterschiedlich stark und sind häufig schwer zu erkennen. Manchmal treten Symptome erst Tage später ein. Die häufigsten Anzeichen einer Lebensmittelallergie bzw. Lebensmittelunverträglichkeit bei Hunden sind:

  • Juckreiz
  • Schwellungen
  • Rötungen
  • Ausschlag
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Bauchkrämpfe
  • häufiger Stuhlgang
  • Verhaltensstörungen, z. B. aggressiveres, nervöses, ängstliches oder phlegmatisches Verhalten
  • Haarausfall
  • Hautentzündungen am Kopf, den Ohren, Pfoten, Rücken, Leistenregion oder Bauch
  • Ohrentzündung

Bei Lebensmittelallergien und Lebensmittelunverträglichkeiten leidet der Darm langfristig. Dadurch kommt es häufig zu chronischen Darmentzündungen. Nährstoffe werden dann nicht mehr ausreichend aufgenommen, was zu einem geschwächten Immunsystem führt. Hunde sind dann anfälliger für Krankheiten und andere Allergien.

Diagnose von Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten bei Hunden

Durch die aufmerksame Beobachtung der Besitzer:innen lassen sich Lebensmittelallergien anhand der oben genannten Symptome erkennen. Um einschätzen zu können, ob wirklich eine Allergie vorliegt, sollten Sie jegliche Überreaktionen und Symptome des Hundes über einen längeren Zeitraum notieren. Anhand dieser Daten stellt das tierärztliche Personal fest, ob Ihr Hund eine Lebensmittelallergie hat. Fotos von betroffenen Stellen und Videos vom Verhalten des Hundes helfen ebenfalls bei der Diagnose. Im Behandlungsraum sind die Hunde häufig zurückhaltend und ängstlich und agieren nicht in ihrer natürlichen Art und Weise. Den Tierärzt:innen stehen dann mehrere Möglichkeiten zur Diagnose zur Verfügung. Dazu gehören:

  • Bluttest
  • Allergietest (Intrakutantest)

Bei Verdacht auf eine Lebensmittelallergie oder einer Lebensmittelunverträglichkeit ist die Ausschlussdiät entscheidend für die Diagnose. Geben Sie Ihrem Hund nur eine Sorte pures Fleisch für mindestens 8 Wochen. Das Fleisch ist im besten Fall neu für Ihren Vierbeiner. Er darf es vorher noch nie oder nur selten gegessen haben. Auch Leckerlis dürfen nur dieses eine Fleisch enthalten, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Bessern sich die Symptome während dieser Diät, fügen Sie nach und nach weitere Zutaten hinzu. Treten die Symptome bei Zuführung einer bestimmten Zutat wieder auf, lässt sich die Allergie auf dieses Lebensmittel zurückführen. Um Fehler zu vermeiden, sollte eine tierärztliche Fachkraft die Ausschlussdiät begleiten! Die Futterumstellung führen Sie schrittweise über mehrere Tage durch, damit der Hund sich daran gewöhnt. Wenn Sie das Futter zu schnell umstellen, bekommt Ihr Hund gegebenenfalls Durchfall.

Behandlung von Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten bei Hunden

Hund bei der Fütterung
Hypoallergenes Futter hilft in vielen Fällen.
Bild: TatjanaGl – Getty Images (Canva)

Medikamente helfen kurzfristig bei akuten Beschwerden des Hundes. Sobald aber klar ist, welches Allergen die Allergie bzw. welcher Stoff die Unverträglichkeit auslöst, sollten Sie dieses Lebensmittel bei der Fütterung Ihres Hundes auf jeden Fall vermeiden.

Tierärzt:innen unterscheiden zwischen verschiedenen Allergietypen. Je nachdem, wie schnell die Symptome nach der Futteraufnahme auftreten, lässt sich die Allergie von Typ I bis IV einordnen. Je nach Allergietyp unterscheiden sich auch die Behandlungsmöglichkeiten bzw. die Intensität und Konsequenz der Behandlung.

Es gibt Hundefutter, welches für allergische Hunde geeignet ist. Dennoch sollten Sie dabei genauestens auf die Inhaltsstoffangaben achten. Konservierungsstoffe, Zucker und Getreide gilt es zu vermeiden. Hier eignet sich z. B. hypoallergenes Futter.

Achten Sie auf qualitativ hochwertiges Futter aus Deutschland mit hohem Fleischanteil und zusätzlichem Gemüseanteil. Es dauert teils 8 bis 10 Wochen, bis sich die Symptome Ihres Hundes bessern. Allergien und Unverträglichkeiten sind nicht heilbar. Dennoch kann der Hund durch eine konsequente Futterumstellung ein beschwerdearmes Leben führen.

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Stand vom: 25.02.2023

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