Salmonellenvergiftung (Salmonelleninfektion)

In unserem Sommerurlaub genießen wir den Sonnenschein in vollen Zügen. Auch Salmonellen lieben die Hitze, denn auf ungekühlten Lebensmitteln vermehren sie sich prächtig. Wer mit Salmonellen verseuchte Lebensmittel isst, muss mit plötzlichem Brechdurchfall rechnen. Insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder endet so der Sommerurlaub mit einem Krankenhausaufenthalt.

Bei einer Salmonelleninfektion besteht in Deutschland Meldepflicht.

Was sind Salmonellen?

Wenn die Temperaturen über 25 °C klettern, freuen wir uns über ein kühles Eis. Doch Speiseeis bietet einen idealen Nährboden für Salmonellen, insbesondere wenn die Außentemperaturen steigen.

Salmonellen sind stäbchenförmige, begeißelte Bakterien aus der Familie der Enterobakterien. Sie sind eng mit den Escherichia coli verwandt.

Salmonellen sind Überlebenskünstler: Minusgrade und hohe Temperaturen bis 70 Grad Celsius stecken sie locker weg. Sie leben im Mensch, im Tier, in Pflanzen und auf Lebensmitteln.

Man unterscheidet zwischen: Salmonella enterica und Salmonella bongori.

Salmonella enterica

Diese Salmonellenart kennt 6 Unterarten und wird in mehr als 2.000 Serotypen eingeteilt. Besonders bekannt sind die Serovare:

  • Salmonella enteritidis sowie Salmonella typhimurium, die Enteritiserreger
  • Salmonella typhi, der Typhuserreger
  • Salmonella paratyphi (A, B, C), der Paratyphuserreger

Die Erreger der Enteritis (Salmoenteritis) bleiben im Darm, die Erreger von Typhus und Paratyphus breiten sich vom Darm über das Blut im ganzen Körper aus. Diese systemischen Infektionen führen teils zu einer gefährlichen Blutvergiftung.

Salmonella bongori

Lange Zeit glaubte man, dass diese Salmonellenart ausschließlich kaltblütige Tiere, wie Reptilien, befällt. So sprachen Fachleute in diesem Zusammenhang von den Salmonellen der Eidechse. Mittlerweile konnte man die Salmonella bongori jedoch auch in Hunden und in Kindern unter 3 Jahren entdecken. Diese Erreger erzeugen ebenfalls gastrointestinale Erkrankungen mit Krämpfen und Durchfall.

Im Weiteren gehen wir ausschließlich auf die Salmoenteritis ein.

Ursache für eine Salmonelleninfektion: Wodurch bekommt man eine Salmonellenvergiftung?

Der häufigste Infektionsweg sind mit Salmonellen verseuchte Lebensmittel. Des Weiteren ist eine Ansteckung von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Mensch möglich.

Ansteckung mit Salmonellen über verseuchte Lebensmittel

Oft sind folgende Nahrungsmittel mit Salmonellen belastet:

  • rohe oder nicht vollständig durchgegarte Eier
  • roher Kuchenteig
  • Lebensmittel auf Eierbasis, wie Mayonnaise, Cremes oder diverse Salate
  • Speiseeis
  • rohes Fleisch und Hack
  • Rohwurstsorten, wie Mett und Salami

Salmonellen können sich prinzipiell auf allen Lebensmitteln befinden, auch auf Obst und Gemüse. Insbesondere bei schlechten Lagerbedingungen, ungekühlten Speisen oder unzureichender Küchenhygiene besteht die Gefahr einer Salmonellenvergiftung.

Ansteckung mit Salmonellen von Mensch zu Mensch

Salmonellen
Salmonellen breiten sich schnell aus. Kindertagesstätten sind hierfür der ideale Ort.

Darüber hinaus ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich. Salmonellen aus dem Darm einer erkrankten Person werden dabei über den Mund einer anderen Person aufgenommen. Das geht schneller, als Sie sich auf den ersten Blick vorstellen. Es passiert vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen, wie Kindergarten, Altenpflegeheim oder Krankenhaus. Vor allem mangelnde Hygiene begünstigt eine Infektion von Mensch zu Mensch.

Selbst wenn der Betroffene keine Beschwerden mehr hat, scheidet er noch etwa 3 bis 6 Wochen lang Salmonellen mit dem Stuhl aus. Bei Säuglingen stellt das Labor teils mehrere Monate Salmonellen im Stuhl fest.

Ansteckung mit Salmonellen von Tier zu Mensch

Frau und Katze beim Schmusen
Wir schmusen gern mit unseren Haustieren: Das macht den Weg für viele Krankheitserreger frei. Auch Salmonellen werden vom Tier auf den Menschen übertragen.

Schließlich löst eine Übertragung durch Tierkontakt eine Salmoenteritis aus. Daher gehört eine Salmonellose zu den sogenannten Zoonosen. Im Übrigen: Tiere können sich auch bei Menschen mit Salmonellen anstecken.

Risikogruppen für eine Salmonelleninfektion

Bei einem gesunden Erwachsenen benötigt es zwischen 10.000 und 1.000.000 Keimen, bis sich eine Infektion mittels Durchfall äußert. Allerdings gibt es auch Personengruppen, bei denen bedeutend weniger Bakterien eine Salmonellose auslösen. Zu ihnen zählen:

  • Säuglinge
  • Kleinkinder
  • ältere Menschen
  • Menschen mit einem schwachen Immunsystem, etwa HIV-Infizierte

Der Flüssigkeitsverlust durch Durchfälle und Erbrechen ist vor allem für kleine Kinder und ältere Personen gefährlich. Daher ist mitunter eine Behandlung im Krankenhaus notwendig. Selten verläuft die Erkrankung mit hohem Fieber und schweren Beschwerden.

Erfreulich ist die Tatsache, dass Salmonelleninfektionen in Deutschland von Jahr zu Jahr abnehmen.

Salmonelleninfektion
Datenquelle: Robert Koch Institut

Symptome: Woran erkennen Sie eine Salmonelleninfektion?

Eine Salmoenteritis ist nicht immer leicht auszumachen. Die Symptome können häufig auch auf andere Erkrankungen zurückzuführen sein. Zu ihnen zählen:

  • plötzlicher, breiig-wässriger Durchfall

  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Unwohlsein
  • Kältegefühl
  • leichtes Fieber
  • Der Brechdurchfall dauert meist nur 2 Tage an. In manchen Fällen zeigen sich die Beschwerden bis zu einer Woche.

    Therapie: Was hilft gegen eine Salmonellenvergiftung?

    In erster Linie ist es wichtig, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Auge zu behalten. Denn durch den Brechdurchfall verliert der Körper Flüssigkeit und damit Elektrolyte. Um den Verlust auszugleichen, ist es daher notwendig, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Besonders hilfreich sind Elektrolyt- oder Glukoselösungen.

    Bei Risikopatientinnen und -patienten, wie Säuglinge, Kleinkinder, ältere oder immungeschwächte Personen, verabreicht der Arzt häufig Antibiotika. Gegen Salmonellen werden beispielsweise die Wirkstoffe Ampicillin oder Cotrimoxazol eingesetzt. Ferner werden Elektrolyt- oder Glukoselösungen, meist über die Vene zugeführt.

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    Salmonellen vorbeugen: Wie schützen Sie sich vor einer Salmonelleninfektion?

    Händewaschen
    Bereits das regelmäßige Händewaschen vermeidet eine Ansteckung mit dem Erreger.

    Halten Sie einfache Hygiene-Regeln ein:

    • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, insbesondere nach dem Toilettengang, vor dem Zubereiten von Essen, vor den Mahlzeiten und nach jedem Kontakt mit rohen Eiern, Fisch oder Fleisch.
    • Waschen Sie Obst und Gemüse gründlich vor dem Verzehr.
    • Stellen Sie Lebensmittel, die Salmonellen enthalten können, mit Abstand zu anderen Nahrungsmitteln in den Kühlschrank. Bei etwa 7 °C fällt es Salmonellen schwer, sich zu vermehren.
    • Lebensmittel, die Sie nicht erhitzen, sollten Sie getrennt von rohen Lebensmitteln lagern und verwerten. Schneiden Sie demnach weder Gurke noch Salat auf demselben Schneidebrett, auf dem Sie zuvor das rohe Fleisch geschnitten haben.
    • Brauchen Sie angeschnittene Lebensmittel, wie Salat oder Paprika, schnell auf.
    • Das Auftauwasser von gefrorenem Fleisch kann Salmonellen enthalten. Aus diesem Grund sollten Sie es gesondert auffangen, schnell entsorgen sowie heiß nachspülen.
    • Reinigen Sie Schneidebretter sofort nach ihrer Benutzung. Spülen Sie diese etwa mit sehr heißem Wasser und Geschirrspülmittel ab.
    • Tauschen Sie Lappen und Spülschwamm regelmäßig aus. Nach der Benutzung sollten Sie diese gut auswringen, sodass sie schnell trocknen.

    Unsere Produkttipps zur Vorbeugung einer Salmonellenvergiftung: OMNi BiOTiC® REISE | LINOLA sept Hand-Desinfektionsgel für unterwegs

    Richtig Händewaschen


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    Stand vom: 13.12.2023

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