Endometriose

Unerfüllter Kinderwunsch? Endometriose – eine Ursache für Unfruchtbarkeit

Ärzte sprechen von einer Endometriose, wenn sich Gebärmutterschleimhaut-artige Zellen außerhalb der Gebärmutterhöhle ansiedeln. Die Erkrankung ist gutartig, verursacht jedoch mitunter eine Reihe von Beschwerden, wie starke Menstruationsbeschwerden, Unterleibsschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie unerfüllter Kinderwunsch.

Definition: Was ist eine Endometriose?

Endometriose

Bei einer Endometriose siedeln sich Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, im Becken an. Sogenannte Endometrioseherde finden sich so an den Eierstöcken, an der Blase oder dem Darm. Sehr selten treten sie an weiter entfernten Stellen, etwa der Lunge oder im Nabel, auf.

Viele von Ihnen bleiben unentdeckt und machen keinerlei Beschwerden. Andere hingegen sorgen für Unterleibsschmerzen oder verhindern eine Schwangerschaft.

Oftmals verwechseln die Betroffenen die Schmerzen mit gewöhnlichen Regelschmerzen. Eine sichere Diagnose stellt das frauenärztliche Personal etwa durch eine Bauchspiegelung. Da bisher die Ursache für Endometriose nicht bekannt ist, gibt es derzeit auch keine Heilung. Betroffen sind Frauen zwischen Pubertät und den Wechseljahren. Je mehr Periodenblutungen eine Frau erlebt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Endometriose erkrankt. Das ist beispielsweise bei Frauen der Fall, bei denen bereits frühzeitig die Periode eintrat oder die einen kurzen Menstruationszyklus haben.

Denn die weiblichen Geschlechtshormone haben einen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen. Daher bildet sich die Endometriose oftmals nach der Menopause zurück.

Symptome: Woran erkenne ich eine Endometriose?

Periode
Frauen, die von Endometriose betroffen sind, leiden oftmals unter sehr starken Regelschmerzen.
Bild: Dima Berlin – Getty Images (Canva)

Es ist sehr schwer, eine Endometriose anhand der Symptome zu erkennen. Das liegt daran, dass die Endometrioseherde teils keine, nur leichte oder sehr schwerwiegende Probleme verursachen. Auch die Lage der Endometrioseherde beeinflusst die Art der Symptome. Hinzu kommt, dass die Anzeichen ebenso auf andere Erkrankungen hindeuten.

Mögliche Anzeichen einer Endometriose sind:

  • wiederkehrende Schmerzen im unteren Bauchbereich, vor allem in der 2. Hälfte des Monatszyklus
  • starke, oft krampfartige Schmerzen während der Regelblutung
  • verstärkte Monatsblutungen
  • Zwischenblutungen
  • Schmerzen beim oder nach dem Sex
  • Schmerzen bei der frauenärztlichen Untersuchung
  • Bauch- und Rückenschmerzen, die teils in die Beine ausstrahlen
  • Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen
  • Blutungen aus Blase oder Darm
  • Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
  • andauernde Schmerzen, unabhängig von der Menstruation

Es kann auch Gewebe auf den Harnleiter drücken, sodass ein Harnstau in der Niere entsteht. Wenn medizinische Kräfte diese Störung nicht beheben, nimmt die Niere auf Dauer Schaden.

Ursachen: Wie entsteht eine Endometriose?

Die genauen Ursachen der Erkrankung sind derzeit noch nicht bekannt. Einige Fachleute gehen davon aus, dass ein Teil der Gebärmutterschleimhaut bei der Monatsblutung nicht durch die Scheide abfließt, sondern durch die Eileiter in die Bauchhöhle gelangt. So werden die Schleimhautzellen von ihrem Ursprungsort wegtransportiert und siedeln sich an anderer Stelle an. Zellen könnten darüber hinaus auch über Blut- und Lymphgefäße sowie durch eine Operation verschleppt werden.

Die Gebärmutterschleimhaut baut sich in der ersten Zyklushälfte auf. Am Ende wird sie abgestoßen. Über die Monatsblutung gelangt sie ins Freie. Endometrioseherde verhalten sich ähnlich. Sie bauen sich auf. Doch im Bauchraum gibt es keine Möglichkeit abzufließen. Gewebereste führen daher oft zu Verklebungen, Entzündungen oder Zysten.

Andere Fachkräfte haben noch eine weitere Theorie. Sie vermuten, dass sich die Schleimhautzellen außerhalb der Gebärmutterhöhle aus bestimmten Zellen bilden, die während der embryonalen Entwicklung aus demselben Ursprungsgewebe entstanden sind wie die Zellen der Gebärmutterschleimhaut.

Behandlung: Wie wird Endometriose therapiert?

Operation
Gerade bei Kinderwunsch ist die Operation angebracht.
Bild: Syda Productions (Canva)

Sofern die Endometrioseherde keine Schwierigkeiten auslösen, ist eine engmaschige ärztliche Kontrolle ausreichend. Führt die Endometriose jedoch zu Beschwerden, ist eine Operation das Mittel der Wahl. So können die Herde operativ entfernt oder verödet werden.

Bei einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) sind lediglich drei kleine Schnitte nötig. Sie wird durchgeführt, um eine Diagnose sicher zu stellen und gegebenenfalls kleinere Herde zu entfernen. Ein Bauchschnitt (Laparotomie) wird nötig, wenn eine ausgedehnte Erkrankung, etwa mit Befall von Blase oder Darm, vorliegt. Es ist auch ein Zugang durch die Scheide möglich.

Schmerz- und krampflösende Medikamente lindern belastende Beschwerden.

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Daneben ist die Gabe von hormonellen Verhütungsmitteln wie die Anti-Baby-Pille oder Hormonpräparate (GnRH-Analoga) denkbar, denn diese haben einen dämpfenden Einfluss auf die Endometriosezellen.

Entspannungsmethoden, Akupunktur und körperliche Aktivität unterstützen die Therapie. Viele betroffene Frauen empfinden Nordic Walking, Beckenbodentraining und Bewegungen im warmen Wasser als angenehm. Mit Yoga oder Akupunktur fällt es ihnen leichter, sich zu entspannen. Auch die Traditionelle Chinesische Medizin weiß Rat. So soll auf histaminhaltige Lebensmittel wie Rotwein, Nüsse und Wurst verzichtet werden.

Manchmal entwickelt sich aufgrund einer Endometriose eine Scheidentrockenheit. Hier können entsprechende Vaginalzäpfchen Abhilfe schaffen.

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Gegen starke Regelblutungen helfen pflanzliche Arzneimittel mit Hirtentäschelkraut oder Schafgarbe.

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Stand vom: 13.09.2023

Bild: Povozniuk – Getty Images (Canva)

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