Kehlkopfentzündung

Halsschmerzen

Tatort Kehlkopf: Entzündung aufgeklärt!

Sie kennen die Symptome: Halskratzen, Heiserkeit, vielleicht sogar leichte Atembeschwerden. Aber wie bei jedem guten Krimi steckt mehr dahinter. Wer oder was hat diese Entzündung ausgelöst? Sind die Mandeln, der Rachen oder der Kehlkopf betroffen? Wie können Sie den Täter dingfest machen und vor allem: Wie bekommen Sie Ihre Stimme und Ihr Wohlgefühl zurück?

Was ist eine Kehlkopfentzündung?

Alles scheint ruhig, bis plötzlich die Alarmanlage losgeht, in unserem Fall sind das die Schmerzrezeptoren im oberen Teil der Atemwege. Dort sitzt der Kehlkopf. Er ist das Einsatzgebiet. Eine Kehlkopfentzündung, medizinisch auch als Laryngitis bezeichnet, ist eine Entzündung oder Infektion des Kehlkopfes. Der Kehlkopf spielt eine wesentliche Rolle bei der Atmung, dem Schlucken und der Stimmbildung. Symptome einer Kehlkopfentzündung sind Heiserkeit, ein Kratzen im Hals, Husten und in einigen Fällen auch Atemnot. Die Entzündung verläuft akut oder chronisch. Dabei spielen verschiedene Faktoren wie virale und bakterielle Infektionen, Überlastung der Stimmbänder oder Umweltfaktoren als Ursache eine Rolle.

Welche Unterschiede gibt es zu einer Rachen- oder Mandelentzündung?

Bei Halsschmerzen gibt es zunächst mehrere Verdächtige. Doch jede spezifische Erkrankung hat ihren Modus Operandi. Sie müssen sich nur fragen: Wer bricht durch die Vordertür oder durch das Fenster ein und wer manipuliert das Sicherheitssystem? Während die Kehlkopfentzündung den Kehlkopf betrifft, zielt eine Rachenentzündung (Pharyngitis) auf den Rachenbereich, der sich hinter dem Mund und der Nasenhöhle befindet. Beide Zustände können ähnliche Symptome wie Schmerzen und Schluckbeschwerden hervorrufen. Allerdings ist die Heiserkeit meist ein spezifisches Symptom für eine Kehlkopfentzündung. Die Rachenentzündung kommt häufiger in Kombination mit Erkältungen und kann auch durch virale oder bakterielle Infektionen ausgelöst werden.

Die Mandelentzündung, auch Tonsillitis genannt, ist eine Entzündung der Gaumenmandeln, die sich im hinteren Teil des Rachens befinden. Mandelentzündungen manifestieren sich oft durch starken Hals- und Schluckschmerz, Fieber und vergrößerte, gerötete Mandeln. In manchen Fällen können auch weiße Eiterflecken auf den Mandeln sichtbar sein.

Mandel- vs. Rachen- vs. Kehlkopfentzündung

Symptome einer Kehlkopfentzündung: Was sind die Beschwerden?

Eine Kehlkopfentzündung ruft eine Reihe von Symptomen hervor, die von mild bis schwerwiegend variieren. Achten Sie auf diese Anzeichen:

  • Heiserkeit: Eines der auffälligsten und am häufigsten auftretenden Symptome ist die Heiserkeit. Die Stimme klingt rau und schwach, und das Sprechen strengt an.
  • Kratzen im Hals: Ein unangenehmes Kratzen oder Brennen im Halsbereich tritt oft auf, was das Sprechen und Schlucken erschwert.
  • Husten: Ein trockener Husten ist ein weiteres häufiges Symptom, der durch die Entzündung und Reizung des Kehlkopfes ausgelöst wird.
  • Atemnot: In schweren Fällen führt die Entzündung zu einer Schwellung des Kehlkopfes, die die Atemwege einengt und Atemnot verursacht.
  • Allgemeines Unwohlsein: Müdigkeit, leichtes Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl begleiten eine Kehlkopfentzündung oftmals.
  • Schluckbeschwerden: Obwohl seltener als bei einer Rachen- oder Mandelentzündung, können auch Schluckbeschwerden auftreten, die das Essen und Trinken unangenehm machen.
  • Stimmverlust: In extremen Fällen ist die Heiserkeit so weit fortgeschritten, dass ein vorübergehender Stimmverlust eintritt.
  • Halsrötung: Manchmal ist der Hals aufgrund der Entzündung gerötet.

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome feststellen und sie länger als ein paar Tage anhalten, ist eine medizinische Untersuchung ratsam. Insbesondere bei Atemnot sollten Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Ursachen einer Kehlkopfentzündung: Was sind die Auslöser?

Die genaue Identifizierung der Auslöser einer Kehlkopfentzündung ist der Schlüssel zur effektiven Behandlung und zur Vermeidung von Komplikationen. Ein Arzt oder eine Ärztin stellt Ihnen daher Fragen, um die Ursache zu finden. Sie begeben sich auf Spurensuche und leisten Detektivarbeit. Der erste Verdächtige: Ein hinterhältiger Virus! Die bekannten Übeltäter wie Erkältungs- und Grippeviren schlüpfen oft unbemerkt in unseren Körper und hinterlassen eine Spur der Verwüstung: Heiserkeit, Halskratzen und ein allgemeines Unwohlsein.

Doch manchmal ist der Fall komplexer als gedacht. Rauch und Luftverschmutzung sind ebenfalls potenzielle Täter, die Ihre Kehle austrocknen und reizen, als hätten Sie den ganzen Tag in einer verrauchten Spelunke verbracht. Ist dies nicht der Fall, kann eine übermäßige Beanspruchung der Stimme in Betracht gezogen werden.

Haben Sie ein Mikrofon in der Hand oder sind Sie der Star einer Karaoke-Party? Zu viel Reden, Singen oder sogar Schreien überlastet Ihre Stimmbänder. Schwupps, schon sind Sie in der Falle der entzündeten Kehle.

Apropos Party, bedenken Sie: Alkohol und Rauchen sind wie die charmanten Gauner in einem Krimi. Sie geben sich harmlos, doch ihre Wirkung reizt Ihre Schleimhäute und begünstigen eine chronische Kehlkopfentzündung.

Und dann ist da noch der unscheinbare Mitbewohner namens Magensäure. Er scheint friedlich in Ihrer Magengegend zu wohnen, doch bei der Reflux-Krankheit rebelliert er und klettert bis in den Kehlkopf. Ergebnis: ein weiterer Entzündungsherd.

Ursachen auf einen Blick

  • virale Infektionen: Erkältungs- und Grippeviren
  • bakterielle Infektionen: Streptokokken, Staphylokokken
  • Überlastung der Stimmbänder: zu viel Sprechen, Singen oder Schreien
  • Umweltfaktoren: Rauch, Luftverschmutzung, trockene Luft
  • Lebensstil: Rauchen, Alkoholkonsum
  • Allergien: Pollen, Hausstaub oder Tierhaare
  • Reflux-Krankheit

Es gibt viele potenzielle Ursachen, und oft ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren. Also seien Sie wachsam und überlassen Sie bei anhaltenden oder schweren Symptomen die Ermittlungen den Profis, sprich: den Mediziner:innen.

Diagnose einer Kehlkopfentzündung: Wie läuft der Arztbesuch ab?

Kind bei der Kinderärztin
Auch bei Kindern kann der Kehlkopf entzündet sein.

Neben der Befragung der betroffenen Person, führt eine medizinische Untersuchung zur Diagnose. Dabei spielt die Inspektion des Halses und gegebenenfalls eine Laryngoskopie, eine Untersuchung des Kehlkopfes mit einem Spezialinstrument, eine wichtige Rolle.

In manchen Fällen sind zusätzliche Tests wie eine Blutuntersuchung oder ein Rachenabstrich notwendig, besonders wenn eine bakterielle Infektion als Ursache in Betracht kommt.

Wann ist ein Arztbesuch notwendig?

Eine leichte Kehlkopfentzündung, die durch eine virale Infektion oder Überanstrengung der Stimmbänder verursacht wurde, klingt oft von selbst ab. Hausmittel wie Tee mit Honig, Schonung der Stimme und Luftbefeuchter können hier Linderung verschaffen.

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Bei Anzeichen von Atemnot ist eine sofortige ärztliche Behandlung erforderlich.

Wenn die Symptome länger als 1 bis 2 Wochen anhalten, sehr starke plötzlich auftretenden Schmerzen eintreten oder es zu weiteren Symptomen wie Fieber und Gliederschmerzen kommt, sollte ebenfalls ein Arztbesuch erfolgen.

Bei wiederkehrenden oder chronischen Beschwerden kann eine weiterführende Diagnostik notwendig sein.

In diesen Fällen ist es wichtig, eine genaue Diagnose und gegebenenfalls eine Behandlung mit Medikamenten zu erhalten. Auch zur Vermeidung von möglichen Komplikationen sollte eine professionelle medizinische Beurteilung erfolgen.

Behandlung einer Kehlkopfentzündung: Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Tee-Grog
Ein Tee mit Honig hilft bei einer leichten Entzündung des Kehlkopfes.
Bild: Marielle Morawitz – 2komma8

Bei einer leichten Entzündung hilft ein beruhigender Tee mit Honig. Das ist der klassische ‘Gute-Cop’ im Verhörzimmer. Er besänftigt die Situation, oder in diesem Fall, Ihre gereizten Stimmbänder. Honig wirkt antibakteriell, während der warme Tee die Schleimhäute befeuchtet.

Weitere Hausmittel sind:

  1. Salzwasser-Gurgeln: Das ist Ihr forensisches Labor. Salzwasser reinigt den Halsbereich und spült “verdächtige Substanzen” aus. Gurgeln Sie ein paar Mal am Tag, um die Erreger auszuspülen.
  2. Inhalieren mit Kamille oder Salbei: Stellen Sie sich das wie die Überwachungskameras vor, die den Täter kontinuierlich beobachten. Inhalationen beruhigen die Schleimhaut und halten den “Tatort” sauber.
  3. Ingwer: Der scharfe Detektiv, der keine Angst hat, unangenehme Fragen zu stellen. Ingwer wirkt entzündungshemmend und kann in Form von Tee oder als frisch geschnittene Stücke genutzt werden.
  4. Ruhe für die Stimmbänder: Nehmen Sie eine taktische Auszeit, die jede:r Ermittler:in manchmal braucht. Weniger sprechen und schreien bedeutet weniger Stress für den entzündeten Kehlkopf.
  5. Feuchte Luft: Ein Luftbefeuchter in Ihrem Raum wirkt wie die Unterstützung von IT-Expert:innen, die Ihre Daten sichten. Feuchte Luft kann verhindern, dass die Schleimhäute austrocknen.

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Bei einer bakteriellen Infektion kommt das „SWAT-Team“ zum Einsatz, sprich Antibiotika.

Für kompliziertere Fälle, etwa bei einer chronischen Kehlkopfentzündung oder bei Symptomen, die durch die Reflux-Krankheit verursacht werden, ist oftmals eine spezialisierte Behandlung nötig. Hier kommen die „Forensiker“ ins Spiel, die mit hochspezialisierten Tests wie Laryngoskopien oder pH-Metrien das Rätsel lösen.

Wenn der Täter immer wieder zuschlägt – in Form von wiederkehrenden Kehlkopfentzündungen – könnte eine Lebensstiländerung der Schlüssel zur Lösung des Falls sein. Weniger Alkohol, Nichtrauchen und Stressabbau sind wie eine tiefgehende Befragung, die die Ursache ergründet und langfristig für Ruhe sorgt.


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Stand vom: 14.10.2023

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