Kleiner Goldregen

Homöopathisches Mittel bei Heuschnupfen

Hatschi! Die Heuschnupfensaison startet wieder. Doch wie bekommen wir rote, tränende Augen und Niesattacken in den Griff? Homöopathen kennen ein Mittel:  Galphimia glauca.

Kleiner Goldregen im Pflanzenportrait

Steckbrief

Botanischer NameGalphimia glauca, Thryallis glauca
PflanzenfamilieMalpighiengewächse (Malpighiaceae)
Wirkungantiallergen
Verwendung als Heilkrauttraditionell zur Wundheilung und bei Harnwegserkrankungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie Durchfall oder Magen-Darm-Grippe, homöopathisches Mittel bei Heuschnupfen

Der Kleine Goldregen (Galphimia glauca) wächst in Mittelamerika. Er fühlt sich in Laub- und Kiefernwäldern auf Höhen von 700 bis 2300 Metern wohl. Der immergrüne Strauch wird bis zu 2 Meter hoch und entwickelt kleine, gelbe Blüten, die der Pflanze ihren heutigen Namen gaben. Die blaugraugrünen Blätter sind etwa 5 cm lang und elliptisch.

Der als Zier- und Heilpflanze genutzte, äußerst blühfreudige Strauch gehört in die Familie der Malpighiengewächse (Malpighiaceae) und ist daher eng mit der in Florida beheimateten Acerolakirsche verwandt.

Exkurs

Der Kleine Goldregen hat einen Namensvetter. Der Gemeine Goldregen (Laburnum anagyroides) ist aber nicht sonderlich mit ihm verwandt. Er gehört in die Familie der Hülsenfrüchtler. Andere Bezeichnungen für die Giftpflanze sind Bohnenbaum, Goldrausch und Gelbstrauch. Auch er – wie kann es anders sein – bildet viele gelbe Blüten aus. Die Schmetterlingsblüten zeigen sich von Mai bis Juni und hängen in 10 bis 30 Zentimeter langen Trauben. Der Strauch kommt natürlich in Süd- und Südosteuropa vor. Die leicht zu kultivierenden Sträucher lassen sich jedoch in Gärten und Parkanlagen in Mitteleuropa ebenfalls finden.

Goldregen
Der in Europa vorkommende Goldregen (Laburnum) hat nur den Namen mit dem mexikanischen Goldregen gemein. Seine Schoten sind hochgiftig.
Bildquelle: Hilda Weges – Getty Images (Canva.com)
Kleiner Goldregen
Der kleine Goldregen bildet sternförmige Blüten aus.
Bildquelle: seven75 – Getty Images (Canva.com)

Kleiner Goldregen: Pflanzliches Arzneimittel mit Tradition

Kleiner Goldregen
Die gelben Blüten gaben dem Kleinen Goldregen den Namen.
Bildquelle: Noppamas Phanmanee – Getty Images (Canva.com)

Mexikaner nutzen den Kleinen Goldregen traditionell zur Wundheilung und bei Harnwegserkrankungen. In der Volksmedizin kennt man seine Anwendung als Arzneitee zur Minderung von Herzschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und zur Beruhigung.

Schon gewusst?

Der Kleine Goldregen trägt in Mexiko ebenfalls den Namen „noche buena“ – „gute Nacht“. Ein Teeaufguss der gelben Blüten soll laut mexikanischer Volksmedizin bei Gastroenteritis und Durchfall helfen. Einige Indiostämme verwenden die Heilpflanze auch gegen allergischen Schnupfen.

Hierzulande kommt die Heilpflanze als homöopathisches Mittel bei Heuschnupfen zum Einsatz.

Galphimia glauca: Homöopathisches Mittel bei Heuschnupfen

Heuschnupfen
Die Pollenallergie ist als Heuschnupfen bekannt. Der Name ist Programm.
Bildquelle: Alina Demidenko – Getty Images Pro (Canva.com)

Die homöopathische Arzneimittellehre sieht eine Anwendung von Galphimia glauca bei Heuschnupfen vor, insbesondere bei Verschlimmerung der Beschwerden bei wechselndem Wetter. Als Basis für das homöopathische Mittel dienen getrocknete Zweige und Blüten, die der Homöopath mit Alkohol versetzt und schließlich potenziert.

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Homöopathen gehen davon aus, dass Galphimia glauca in den Potenzen D4 und D3 eine vergleichbare Wirkung wie konventionelle Antihistaminika hat. Allerdings soll die Anwendung 7 Wochen vor dem zu erwartenden Ausbruch der Allergiesymptome beginnen, damit allergischen Reaktionen, etwa bei Pollenflug, vorgebeugt werden kann. Dr. med. Markus Wiesenauer, eine Koryphäe der modernen Homöopathie, empfiehlt eine Einnahme von 5 Globuli mit der Potenz D12 am Tag für 3 Wochen. Hernach eine Pause von einer Woche und eine Wiederholung des Einnahmezyklus.

Schon gewusst?

Willmar Schwabe, Apotheker und richtungsweisender Homöopath, reiste in den 1960er Jahren nach Südamerika. Auf seiner Pflanzenexkursion erhielt er den Hinweis auf die antiallergischen Effekte des Kleinen Goldregens. Daraufhin sammelte er Pflanzenteile und prüfte diese auf ihre Wirksamkeit. Schwabe ist Gründer der Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG zu der auch die Deutsche Homöopathie-Union (DHU) gehört.

Der Kleine Goldregen war vor geraumer Zeit Bestandteil einer Studienreihe der Wissenschaftler Lüdtke und Wiesenauer. 7 dieser insgesamt 11 Studien waren randomisiert und Placebo-kontrolliert. Anhand von rund 750 Patienten zeigen die Wissenschaftler auf, dass sich die typischen Augen- und Nasensymptome unter Gabe des homöopathischen Mittels häufiger bessern als unter einer Placebotherapie.1

Homöopathischer Wirkstoff Galphimia glauca

Anwendungsgebiete in der Homöopathie  Heuschnupfen, andere Allergien, bei denen es zu allergischen Reaktionen an Augen und Nase kommt, allergische Bindehautentzündung, allergisch bedingte entzündliche Hautausschläge  
BeschwerdebildErschöpfung, Antriebsschwäche, Juckreiz, brennende, trockene oder tränende Augen, Kribbeln, Schweregefühl des Kopfes und der Augenlider, raues Gefühl im Kehlkopf, Stock- oder Fließschnupfen, Heiserkeit, Nasenbluten, Niesattacken, Mundtrockenheit, erschwerte Atmung bei Pollenflug
geeignet fürAllergiker jeglichen Alters
DarreichungsformenGlobuli, Tabletten, Tropfen
PotenzenD6 bei akutem Heuschnupfen, D12 vorbeugend, weitere D4, D3, C6, C30
Kleiner Goldregen

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Stand vom: 26.01.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

Weiterführende Literatur:


1          Lüdtke, R.; Wiesenauer, M.: Eine Meta-Analyse der homöopathischen Behandlung der Pollinosis mit Galphimia glauca. Wiener Medizinische Wochenschrift, 1997; 14: S. 323-327

Bildquelle Cover: Linjerry – Getty Images (Canva.com)

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