Aspartam ist ein synthetisch hergestellter Süßstoff. Sein Energiegehalt entspricht ungefähr dem des Zuckers. Er ist jedoch um ein Vielfaches süßer als Haushaltszucker und kann somit in geringeren Mengen eingesetzt werden. So haben Lebensmittel, die mit Aspartam statt Zucker gesüßt sind, einen erheblich niedrigeren Energiegehalt und werden daher für energiearme und auch Diabetes-Diäten eingesetzt. Seine Verwendung ist jedoch nicht unbestritten.
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Eigenschaften von Aspartam
Synonyme: Nutrasweet | Cancerel | E 951
Aspartam (E 951) besteht aus den beiden Eiweißen Asparaginsäure und Phenylalanin. Der künstlich hergestellte Süßstoff ist farblos und kristallin.
Schon gewusst?
Der amerikamische Chemiker James Schlatter entdeckte 1965 zufällig Aspartam, als er an einem Medikament gegen Geschwüre arbeitete. Die US-Lebensmittelbehörde ließ den Süßstoff jedoch erst in den 1980er Jahren zu. In Deutschland ist der Lebensmittelzusatzstoff seit 1990 im Einsatz.
Mit 17 kJ/g entspricht der Energiegehalt von Aspartam ungefähr dem des Zuckers. Da er jedoch 180-mal süßer als Haushaltszucker ist, benötigt man nur geringe Mengen des Süßungsmittels. Im Gegensatz zum Zuckerersatzstoff Acesulfam verfügt der Süßstoff nicht über einen metallischen Beigeschmack.
Schon gewusst?
Aspartam ist nicht hitzebeständig. Da es bei über 200 °C zerfällt, ist es nicht zum Kochen und Backen geeignet.
Bereits bei über 100 °C beginnt Aspartam sich langsam und ab 150 °C rasch zu zersetzen. Eine vollständige Zersetzung ist bei 196 °C im Trockenzustand erreicht. Bei einer Mischung mit einem Wassergehalt von über 8 % verläuft der Prozess noch wesentlich zügiger. Verwendet man die Substanz beim Kochen oder Backen, kann es sich in seine Einzelkomponenten zersetzen und so an Süßkraft verlieren.
Aspartam in der Lebensmittelindustrie
Als Lebensmittelzusatzstoff wird Aspartam als E 951 deklariert und findet sich häufig nicht nur in Kaugummis und Softdrinks, sondern auch in Medikamenten wie Aspirin® und Grippostad®.
Der Süßstoff wird in vielen Lebensmitteln zugesetzt:
- Backglasuren und Backwaren
- Brotaufstriche
- Dessertspeisen
- Erfrischungsgetränke
- Fertiggerichte
- Frühstücksflocken
- Instantkaffee
- Kaugummi
- Milchprodukte wie Speiseeis
- Obstkonserven
- Senf
- Soßen
- Spirituosen
In der Lebensmittelverarbeitung wird Aspartam häufig mit Cyclamat kombiniert, vor allem zur Herstellung von kalorienreduzierten Speisen. Coca-Cola etwa greift unter anderem auf diese Kombination für Light-Produkte zurück.
Man schätzt, dass die als Tafelsüßstoff und Lebensmittelzusatzstoff in Europa zugelassene Substanz in mindestens 5.000 Produkten Verwendung findet.
Gesundheit und Aspartam
Über mögliche Gesundheitsgefahren bei der Verwendung des Zuckerersatzstoffes gab es etliche, jedoch kontrovers diskutierte Untersuchungen und Studien. Das Bundesinstitut für Risikobewertung konnte bisher keinen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Aspartam und Krankheiten wie Kopfschmerzen, Epilepsie oder Krebs feststellen.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat die erlaubte Tagesdosis (ETD) auf 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt.
Schon gewusst?
Eine 70 kg schwere Person müsste am Tag 266 Süßstofftabletten zu sich nehmen, um den Grenzwert der erlaubten Tagesdosis zu erreichen.
Der Gebrauch von Aspartam kann daher mit heutigem Kenntnisstand als sicher bezeichnet werden.
Kein Aspartam bei Phenylketonurie
Anders sieht es aus, wenn Personen an der angeborenen Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie leiden. Diese dürfen den Zusatzstoff nicht konsumieren, da sie die in Aspartam enthaltene Aminosäure Phenylalanin nicht abbauen können. Weil Phenylketonurie in Deutschland mit einer Häufigkeit von 1:8.000 vorkommt, müssen aspartamhaltige Lebensmittel mit den Warnhinweisen „enthält eine Phenylalaninquelle“ oder „mit Phenylalanin“ gekennzeichnet werden.
Um schwerste Hirnschäden zu verhindern, werden Neugeborene heutzutage generell auf Phenylketonurie getestet, da jegliche eiweißhaltige Ernährung, insbesondere auch Muttermilch, Menschen mit Phenylketonurie schädigen.
Abbauprodukt Methanol
Aspartam gelangt nicht in den Blutkreislauf. Es wird im Darm gänzlich abgebaut. Dabei entsteht Methanol. In größeren Mengen führt die Substanz zur Erblindung oder sogar zum Tod. Die Menge, die bei der Verdauung des Süßstoffs entsteht, macht jedoch lediglich ein Zehntel der Menge aus, die wir über Obst und Gemüse aufnehmen. Denn Menthol kommt natürlich in Früchten und auch in alkoholischen Getränken vor.
Abnehmen mit Aspartam
In Untersuchungen konnte bisher nicht abgeklärt werden, ob Aspartam tatsächlich das Mittel der Wahl ist. Man benötigt aufgrund der hohen Süßkraft bedeutend weniger im Vergleich zum Zucker, sodass der Süßstoff nicht wirklich zur Energiezufuhr dienlich ist. Wer mit Aspartam süßt, spart quasi Kalorien. Allerdings könnte der süße Geschmack Insulin freisetzen. Ohne Zucker sinkt der Blutzuckerspiegel jedoch wieder, sodass ein Hungergefühl ausgelöst wird. Daher besteht die Gefahr, dass der oder die Abnehmwillige plötzlich mehr isst und Diätpläne obsolet werden. Der künstliche Süßstoff führt quasi rund 90 Minuten nach Verzehr zu Heißhunger.
Nebenwirkungen von Aspartam
Wie beschrieben, entstehen im Stoffwechsel Phenylalanin und Methanol. Daneben Asparaginsäure. Diese Stoffe werden mitunter mit Allergien, Epilepsie und Krebs in Zusammenhang gebracht. Bisher gibt es jedoch keine verlässlichen Studien, die Nebenwirkungen von Aspartam bestätigen. Auch der Vorwurf, dass der Süßstoff zu Durchfall führe, ist nach heutigem Erkenntnisstand haltlos. Denn Aspartam ist kein Zuckeraustauschstoff. Diese werden zugeführt, um Zuckermassen zu ersetzen. Süßstoffe werden jedoch im Vergleich zu Zucker in deutlich geringeren Mengen eingesetzt, da sie eine höhere Süßkraft haben. Ein gängiger Zuckeraustauschstoff ist Fruchtzucker. Er wird vielen Lebensmitteln zusätzlich zum Süßstoff beigefügt. Große Mengen überfordern jedoch den Dickdarm. Der Fruchtzucker verbleibt im Darm, bindet Wasser und verflüssigt damit den Stuhl. Durchfall ist die Folge. Der Durchfall wird also nicht vom Süßstoff Aspartam verursacht, sondern von Zuckeraustauschstoffen, die in vielen Aspartam-haltigen Lebensmitteln ebenfalls enthalten sind.
Andere Süßstoffe: Alternativen zu Aspartam
In der Europäischen Union sind 10 weitere Süßstoffe im Lebensmittelrecht aufgenommen:
- Acesulfam
- Advantam
- Aspartam-Acesulfam-Salz
- Cyclamat (E 952)
- Neohesperidin DC
Im Vergleich zum Zucker ist die Produktion von Süßstoffen jedoch bedeutend geringer. So werden etwa 140 Millionen Tonnen Zucker jährlich produziert.
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Um Gerichte zu süßen, stehen einem darüber hinaus neben dem gewöhnlichen Haushaltszucker auch interessante Alternativen zur Verfügung: In Tee, aber auch in Süßspeisen wie Vanillepudding, Grießbrei und Milchreis machen sich Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup und Kokosblütenzucker hervorragend.
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Stand vom: 07.03.2024
Coverbild: pixabay
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