Walnüsse, Kastanien und Co. sind schädlich
Im Herbst ist die Zeit für ausgedehnte Waldspaziergänge. Pilze sammeln, frische Luft atmen und den Vierbeiner im Laub spielen lassen – wir genießen den Herbst mit unseren tierischen Familienmitgliedern in vollen Zügen. Doch gerade jetzt lauern sehr viele Gefahren: Pilze, Walnüsse oder Kastanien verstecken sich zwischen den bunten Blättern – lassen Sie Ihren Hund nicht davon naschen!
Themenübersicht
Vergiftungsgefahr für Hunde bei Weintrauben
Bereits 10 bis 30 g Weintrauben pro kg Körpergewicht des Hundes haben eine toxische Wirkung. Die Symptome einer Weintrauben-Vergiftung sind Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Leider kann es auch zu akutem Nierenversagen kommen. Je nach aufgenommener Dosis endet der Verzehr von Weintrauben im schlimmsten Fall tödlich. Reagieren Sie daher schnell und suchen Sie eine tierärztliche Praxis auf, wenn Ihr Hund von den Früchten genascht hat.
Vergiftungsgefahr für Hunde bei Pilzen
Pilze sind für Hunde grundsätzlich giftig. Eine Vergiftungsgefahr besteht daher auch bei Pilzen, die für uns genießbar sind. Behalten Sie Ihren Vierbeiner deshalb im Auge. Falls doch ein Pilz den Weg in den Hundemagen findet, sammeln Sie eine Probe davon und suchen Sie eine Tierarztpraxis auf. Das Personal ermittelt dann den Toxizitätsgrad.
Beschwerden sind Erschöpfung, Bauchschmerzen und Krampfanfälle.
Vergiftungsgefahr für Hunde bei Walnüssen
An sich sind reife Walnüsse für Hunde nicht giftig. Doch oftmals ist die Schale von einem bestimmten Schimmelpilz befallen. Leider ist der sogenannte blau-grüne Pinselschimmel nicht immer mit bloßem Auge erkennbar. Daher ist es besser, generell einen Bogen um Walnüsse zu machen. Denn der Pilz hat eine ähnlich toxische Wirkung wie Strychnin. Für Hunde kann daher der Verzehr von Walnüssen mit Schale tödlich enden.
Schon gewusst?
Zerkaute Walnussschalen sorgen oftmals aufgrund ihrer scharfen Ränder für schmerzhafte Wunden im Maul und im Verdauungstrakt.
Bei unreifen Walnüssen müssen Sie ebenfalls aufpassen. Sie enthalten Gerbsäure. Ein Verzehr führt zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall.
Im Ganzen verschluckte Nüsse können darüber hinaus bei Hunden zu einem Darmverschluss führen. Auch das ist im schlimmsten Fall tödlich.
Exkurs: Gefahr aus dem Supermarkt – diese Nüsse sind ebenfalls giftig für Hunde
Die Macadamianuss ist bei uns Menschen sehr beliebt, doch für Hunde ist sie äußert giftig. Bereits 3 Macadamianüsse reichen aus, um einen kleinen Hund zu vergiften. Lassen Sie daher niemals eine Schüssel mit Macadamianüssen offen stehen. Die Vergiftungserscheinungen treten erst 10 bis 12 Stunden nach dem Verzehr auf. Sie äußern sich mit Schwäche, Erbrechen, Muskelzucken, Lähmungserscheinungen und Fieber. Im schlimmsten Fall tritt der Tod ein. Falls Sie den Verzehr der hochgiftigen Nuss mitbekommen und nicht mehr verhindern können, gehen Sie sofort zu Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin.
Nussallergie bei Hunden
Manche Hunde reagieren allergisch auf Nüsse. Insbesondere bei Erdnüssen und Haselnüssen beobachten Hundebesitzer:innen bei Ihrem Vierbeiner allergische Reaktionen. Zu den klassischen Symptomen zählen:
– Bauchschmerzen
– Erbrechen
– Durchfall
– Juckreiz
– starkes Hecheln
– Anschwellen der Schleimhäute
– Anschwellen der Augenlider
– Atemnot
Falls Sie eine Überempfindlichkeitsreaktion bei Ihrem Liebling nach dem Verzehr von Nüssen feststellen, suchen Sie eine Tierarztpraxis auf.
Vergiftungsgefahr für Hunde bei Kastanien
Rosskastanien sind einem Ball sehr ähnlich. Durch ihre Form rollen Sie sehr gut und verleiten Ihren Liebling, mit ihnen zu spielen, sie anzustupsen oder ihnen hinterherzujagen. Nicht selten landet dann eine Kastanie im Maul und das genüssliche darauf Herumkauen beginnt. Doch die Kastanie enthält das für Hunde giftige Solanin. Es verursacht Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme. Glykoside und Saponine lösen schon in kleineren Mengen unangenehme Verdauungsbeschwerden aus.
Außerdem führen im Ganzen verschluckte Kastanien – wie bei den Walnüssen beschrieben – gegebenenfalls zu einem Darmverschluss.
Kastanien – eine Gefahr für den Hund: Wie kommt es zu einem Darmverschluss?
Die glatte Oberfläche der im Ganzen geschluckten Kastanie verändert durch die Magensäure ihre Oberfläche. Sie wird grob und rau. Dadurch rutscht sie nicht mehr, sondern setzt sich im Darm fest. Der Darmverschluss kann nur durch eine OP behoben werden.
Zudem befällt der oben beschriebene Schimmelpilz nicht nur Walnüsse. Auch Kastanien können mit dem Pilz namens Penicillium crustosum infiziert sein. Daher ist es in jedem Fall ratsam, eine Tierarztpraxis nach dem Verzehr von Kastanien aufzusuchen.
Vergiftungsgefahr für Hunde bei Eicheln
Eicheln verlocken ebenfalls zum Spiel. Doch sie sind noch giftiger als Kastanien und führen zu Verdauungsstörungen, Erbrechen und Nierenversagen. Auch der bittere Geschmack der Tannin-haltigen Eicheln hält manche Hunde nicht ab, Eicheln zu fressen. Hinzu kommt, dass der sogenannte blau-grüne Pinselschimmel Eicheln ebenso befällt wie Walnüsse und Kastanien.
Bei Verzehr der Eicheln suchen Sie dringend eine Tierarztpraxis auf.
Vergiftungsgefahr für Hunde bei Bucheckern
Die Früchte der Buchen enthalten Giftstoffe. Wie Eicheln sind sie Blausäure-haltig. Der Verzehr von rohen Bucheckern führt bei Hunden daher zu Vergiftungserscheinungen. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Vierbeiner einen großen Bogen um Bucheckern machen. Sollten Sie einen Verzehr nicht mehr verhindern können, ist auch hier ein Tierarztbesuch angeraten.
Tipp: Hitze neutralisiert die in den Bucheckern enthaltenen Gifte. So ist der Verzehr von gerösteten Bucheckern möglich.
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Stand vom: 05.10.2023
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