Barfußlaufen

Gesunder Sommertrend

Barfußlaufen liegt im Trend. Und das aus gutem Grund: Barfußgehen hat viele positive Effekte auf unsere Gesundheit. Nicht nur die Fußmuskulatur, auch Rücken, Nacken und Kopf profitieren von der positiven Wirkung des Barfußgehens.

Unsere Füße – anatomische Meisterwerke

Anatomie: Unser Fuß
Das Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern lässt uns komplizierte Bewegungsabfolgen meisterhaft ausführen.

Unsere Füße sind anatomisch äußerst komplex. Sie bestehen aus dem Rückfuß (Fußwurzel), dem Mittelfuß und dem Vorfuß (5 Zehen). Der Mittelfuß unterteilt sich in:

  • Ballen
  • Sohle
  • Ferse
  • Spann (Fußrücken)
  • Innen- und Außenrist (Außenkante)

Schon gewusst?

Unser Fuß ist ein anatomisches Meisterwerk. 26 Knochen, 2 Sesambeine, 33 Gelenke, 20 Muskeln und 114 Bänder agieren miteinander und ermöglichen uns das Gehen, Rennen, Tanzen und Springen. Unser Fuß nimmt den Untergrund mithilfe seiner Rezeptoren und Muskeln präzise wahr. Er passt sich an die Gegebenheiten an, sodass er ein schiefes Auftreten frühzeitig korrigiert. Mit dem ausgeklügelten System ist es unmöglich, umzuknicken.  

Nachteile des Schuhetragens

Stöckelschuhe
High Heels schaden unserer Fußgesundheit. Wir nehmen eine unnatürliche Haltung ein und quetschen den Fuß in enges Schuhwerk. Fußfehlstellungen und Fußdeformationen sind die Folgen.

Unsere Füße sind nicht für Schuhe konzipiert. Zwar schützen Schuhe den Fuß mit einer Sohle vor spitzen Steinen und Glasscherben. Sie verhindern jedoch auch das natürliche Abrollen und ausgleichende Bewegungen des Fußes. So knicken wir schneller um.

Mit Schuhen trainieren wir unsere Muskeln nicht ausreichend. Bänder und Sehnen bilden sich zurück. Schuhe verhindern außerdem, dass die natürlichen Dämpfungseigenschaften zum Tragen kommen.

Wir trainieren uns einen unnatürlichen Gang an. Dieser wirkt sich auf die gesamte Körperhaltung aus. So kommt es schließlich nicht nur zu Fußfehlstellungen, sondern auch zu einer falschen Körperhaltung beim Gehen. In der Folge entwickeln sich Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen.

Merke

Schuhe gehen einer Stützfunktion nach. Dadurch beanspruchen wir unsere Füße weniger. In der Folge bilden sich Sehnen und Bänder nicht optimal aus bzw. zurück. Durch die verkürzten bzw. unzureichend gedehnten Bänder sowie Sehnen sind unsere Füße weniger flexibel. Die Muskelkraft der Füße nimmt ab, ebenso ihre Empfindsamkeit.

Falsches Schuhwerk belastet unsere Füße ungleichmäßig und sorgt teils für Durchblutungsstörungen. Es führt zu Fußfehlstellungen wie Knick-, Senk- und Spreizfüßen.

Vorteile des Barfußlaufens

nackte Füße
Barfuß über eine Wiese zu laufen, fördert die Durchblutung.

Die natürliche Form der Bewegung ist das Barfußlaufen. Ihr Fuß bekommt den Freiraum, den er verdient! Er ist gefordert, ohne die helfende Stützfunktion der Schuhe, Unwegsamkeiten selbst auszubalancieren. Er erhält die Möglichkeit, sich Fußmuskulatur aufzubauen. Wer barfuß unterwegs ist, gibt Bändern sowie Sehnen Arbeit und regt die Durchblutung an.

Ein Fuß produziert 10 bis 20 Milliliter Schweiß in 24 Stunden. In Schuhen bilden sich schnell Schweißfüße mit einem unangenehmen Geruch. An der Luft hingegen kann sich der Fußschweiß verflüchtigen. Schließlich beugen Sie Fußdeformationen vor.

Nicht nur der Fuß profitiert vom Barfußgehen. Waden, Oberschenkel und Po sowie die Rückenmuskulatur gehören zu den Gewinnern.

Barfußlaufen ist gut für Kinder

Für Kinder ist das Barfußlaufen wichtig. Fördern Sie daher das Barfußgehen. Zum einen geben Sie damit der Fußmuskulatur Ihres Kindes die Möglichkeit, sich ausreichend zu entwickeln. Zum anderen verhindern Sie frühzeitig Fußfehlstellungen.

Vorteile auf einen Blick

  • kräftigt Fußmuskulatur, Bänder und Sehnen
  • fördert die Durchblutung
  • schont die Gelenke
  • wirkt Fußfehlstellungen und Fußdeformationen entgegen
  • sorgt für eine bessere Körperhaltung
  • verringert Kniegelenkprobleme
  • löst Verspannungen im Nacken und Rücken
  • schnellere Erneuerung der Hornhaut
  • verringert Fußschweiß
  • schult Tastsinn
  • massiert Fußreflexzonen

Barfußlaufen fördert Hornhaut und 4 weitere Irrtümer

Wenn Sie sich im Freundeskreis unterhalten, kommen Ihnen viele Contras bezüglich des Barfußlaufens entgegen. Doch diese haben weder Hand noch Fuß. Sie halten keiner wissenschaftlichen Studie stand, sondern resultieren aus Unwissenheit und falschen Annahmen.

Eines der größten Irrtümer über das Barfußlaufen ist, dass es eine starke Hornhaut verursache. Doch dem ist nicht so. Durch regelmäßiges Barfußlaufen bildet sich eine natürliche Sohlenhaut. Diese ist nicht mit Hornhaut zu verwechseln, sondern ist vielmehr ein natürliches Fettgewebe. Die Sohlenhaut schützt den Fuß vor Verletzungen.

Barfußgehen macht Plattfüße. Hier ist das Gegenteil der Fall. Sie stärken durch Barfußlaufen den Bodenwiderstand. Wer hingegen weiche, gepolsterte Sohlen trägt, fördert den Plattfuß.

Barfußlaufen verursacht Verletzungen. Die Schuhsohle schützt vor spitzen Steinen, Scherben oder Nägeln. Dieser Schutz entfällt beim Barfußgehen. Daher ist es sehr wichtig, den Weg mit den Augen abzuscannen und Gefahren zu umlaufen. Bei aller Vorsicht kommt es hin und wieder zu kleineren Wunden. Diese sollten Sie gut desinfizieren, um Infektionen zu vermeiden.

Fersensporn, Senk-, Spreiß- und Knickfuß sowie Bänderrisse oder Zerrungen hingegen sind typische Erscheinungen bei Personen, die permanent Schuhe tragen.

Barfußgehen fördert Erkältungen und Blasenentzündungen. Barfußgehen fördert die Durchblutung und unser Immunsystem. Daher ist auch hier das Gegenteil der Fall.

Wer barfuß geht, bekommt Fußpilz. Richtig ist, dass wir durch den Kontakt nackter Füße mit konterminierten Flächen, etwa in einer Schwimmhalle, Pilzsporen aufnehmen. Doch wer durch das Barfußlaufen eine gesunde Durchblutung und damit eine gute Hautschutzbarriere hat, muss den Fußpilz nicht fürchten. Auch hier sind es enge Schuhe und synthetische Socken, die zur Förderung der Pilzinfektion führen.

Beim Abwägen der Pros und Contras des Barfußlaufens überwiegen klar die Vorteile.

Barfußgehen beginnen

Barfuß am Strand
Der Strandurlaub bietet sich für das Barfußlaufen im Freien an.

Es ist nicht ratsam, von heute auf morgen auf Schuhe zu verzichten. Unsere Füße sind viel zu sehr daran gewöhnt. Sie beginnen am besten in Ihren eigenen 4 Wänden. Machen Sie Barfußgehen in der Wohnung zum Pflichtprogramm. Steigern Sie sich dann mit weichen Untergründen im Freien. Sand und Rasen sind ideal. Besuchen Sie einen Barfußpark und lernen Sie, auf verschiedenen Untergründen zu laufen. Hier schulen Sie ganz nebenbei sogar Ihren Tastsinn.

Wer sich beim Barfußlaufen überanstrengt, riskiert Überlastungsschäden. Es dauert einfach bis wir uns an das Barfußgehen gewöhnen.

Unsere Art zu laufen, verändert sich. Während wir mit Schuhen mit der Ferse auftreten, kommen wir barfuß mit dem Mittelfuß auf. So nutzen wir die Dämpfungseigenschaften unserer Fußanatomie richtig aus. Wir machen kleinere Schritte und die Schrittfrequenz erhöht sich.  

Wer bereits im Barfußgehen geübt ist, kann es schließlich mit dem Joggen probieren. Immer mehr Sportler schwören darauf. Achten Sie jedoch ganz genau auf die Signale Ihres Körpers und steigern Sie langsam Zeit und Intensität.

Pflege nach dem Barfußlaufen

Füße waschen
Das Fußbad ist nach dem Barfußlaufen Pflicht für groß und klein.

Es ist wichtig, Füße gut zu pflegen. Nach dem Barfußgehen im Freien haftet viel Schmutz an der Sohle und zwischen den Zehen. Ein Fußbad ist obligatorisch. Cremen Sie im Anschluss Ihre Füße mit einer rückfettenden Fußcreme ein. So helfen Sie Ihrer Haut elastisch und widerstandsfähig zu sein.

Unsere Produkttipps – Balsam für die Füße: Casida® Fußbadesalz Repair & Protect mit pflanzlichen Ölen | Allgäuer Latschenkiefer® Sole Fußbad | Fußcreme Gerlachs GEHWOL® EXTRA | frei öl® Hydrolipid FußCreme

Flip-Flops® und Barfußschuhe – gesunde Alternativen?

Zehenschuhe
Barfußschuhe bieten eine echte Alternative.

Flip-Flops® sind offene Schuhe. Der Fuß hat viel Freiraum. Doch die Sandalen sitzen oft so locker, dass unsere Zehen eine verkrampfte Haltung annehmen, um die Zehentrenner nicht zu verlieren. Zudem reibt das Haltebändchen zwischen dem großen Zeh und dem Zeigezeh. Die verkrampften Zehen und die Reibung führt zu Schmerzen.  

Anders ist es bei Barfußschuhen. Dieser neue Trend bietet eine echte Alternative. Sie haben eine dünne Sohle und schützen den Fuß vor Verletzungen. Sie übernehmen jedoch keine Stützfunktion. Barfußschuhe gibt es auch für Kinder. Sie bieten den kleinen Zehen genügend Platz und engen den Fuß insgesamt nicht ein. Klassische Laufschuhe übernahmen bisher eine stützende und im Bereich der Ferse dämpfende Funktion. Die leichten Barfußschuhe hingegen mit ihrer dünnen, flexiblen Sohle lassen den Zehen viel Freiraum.


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Stand vom: 29.06.2023

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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