Kümmel

Fördert die Verdauung und Milchbildung

Der Kümmel spaltet die Geschmäcker – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Für die einen ist er ein kulinarisches Muss, für die anderen ist Kümmel nur als Zutat im Erkältungstee erträglich. Kümmel hat eine ausgeprägte Heilwirkung. So kommt er nicht nur bei Atemwegsinfekten, sondern auch bei Verdauungsbeschwerden zum Einsatz.

Kümmel: mehr als ein Gewürz

Steckbrief

Botanischer NameCarum carvi
PflanzenfamilieDoldenblütler (Apiaceae)
Synonyme
Brotkümmel, Echter Kümmel, Feldkümmel, Garbe, Kramkümmel, Kümmich, Mattenkümmel, Polnischer Hafer, Wiesenkümmel
Wirkungantibakteriell, fungizid, appetitanregend, verdauungsfördernd,
galletreibend,
durchblutungsfördernd,
entspannend, krampflösend,
menstruationsfördernd,
milchbildungsfördend
Verwendung als HeilkrautAppetitlosigkeit, Magen- und
Darmkrämpfe, Dreimonatskoliken,
Blähungen, Reizmagen, Fettverdauungsprobleme und Völlegefühl,
Gallebeschwerden, Periodenkrämpfe, Husten, Mundgeruch
Verwendung in der KücheGewürz, Tee, Geschmacksgeber für Spirituosen

Kümmel: Aussehen der Pflanze

Der echte Kümmel (Carum carvi) ist eine krautartig wachsende Pflanze, die aus den Regionen Vorderasiens und dem Mittelmeerraum stammt, aber in ganz Europa bis hin zu Tunesien, Pakistan, Nepal und Indien verbreitet ist. Heutzutage wird der Kümmel v. a. in Ägypten, Polen und den Niederlanden angebaut. Sein Wuchs erfolgt meist zweijährig in Form von langen, sehr verzweigten, dünnen Stielen mit gefiederten Laubblättern. Er erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 120 cm. Im Zeitraum von Mai bis Juli trägt die Gewürzpflanze kleine weißliche oder auch rötliche Blüten, die in Gruppen (Dolden) angeordnet sind. Von Juni bis September kommt es zur Fruchtreife. Hier entstehen die länglichen, sichelförmig gebogenen Kümmelsamen, die als Gewürz so beliebt sind.

Es handelt sich bei der Pflanze um ein sehr altes Gewächs. Bei Ausgrabungen gefundene Pflanzenteile wurden auf die Zeit von 3000 v. Chr. eingestuft.

Inhaltsstoffe des Kümmels

Die besonders wertvollen Inhaltsstoff der Kümmelfrüchte ist das ätherische Öl, welches 3-8 % der Frucht ausmacht und arzneiische Wirkungen aufweist. Hauptbestandteile dieses Öls sind Carvon und Limonen, sowie trans-Carveol und trans-Dihydrocarvon.

Weitere Inhaltsstoffe der Kümmelsamen sind Proteine, fettes Öl, Polysaccharide, Flavonoide, Phenolcarbonsäureester und Furanocumarine.

Verwendung des Kümmels

Die Hauptnutzung der Pflanze liegt weltweit im Bereich der Küche und der Medizin und hat eine lange Tradition.

Kulinarische Verwendung des Kümmels

Salz und Kümmel auf Weißbrot
Kümmelbrot gilt mancherorts als Spezialität.

Im Bereich der Küche verwenden wir sowohl die Samen als auch die Blätter und Wurzeln der Pflanze. Kümmel macht sich gut zu Kartoffeln und Fleischgerichten wie Gulasch oder Schweinebraten. Beißt man jedoch zufällig auf ein Samenkorn, ist der intensive Geschmack nicht jedermanns Freund.

Unser Tipp für die Küche

Verwenden Sie statt ganzen Samen das gemahlene Pulver. So werden Sie nicht unangenehm überrascht. Der Geschmack ist zudem etwas milder.

Pflanzenteil des Kümmels Kulinarische Verwendung
Samen als Gewürz bei schwerverdaulichen Speisen wie Kohlgerichten, in Brot, als Geschmacksgeber für Spirituosen
Blätter roh in Salaten und Suppen
Wurzeln gekocht als Gemüsebeilage

Medizinische Verwendung des Kümmels

Mutter und Kund
Kümmel wirkt milchbildend und ist daher eine Zutat in Stilltees.

Der Kümmel stellt eine beliebte Arzneipflanze dar. Die medizinische Wirkung beruht auf den Inhaltsstoffen des in den Samen enthaltenen ätherischen Öls. Dieses hat folgende Effekte auf den menschlichen Körpers:

  • appetitanregend durch eine vermehrte Bildung von Magensäure
  • krampflösend durch Entspannung der glatten Muskulatur
  • blähungstreibend
  • milchbildend

Klassische Einsatzgebiete von Kümmel und Kümmelöl sind somit:

  • Blähungen
  • Magen-Darm-Krämpfe
  • Herzbeschwerden durch eine verstärkte Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt (med. Roemheld-Syndrom)
  • in der Stillzeit zur Unterstützung der Milchbildung

Das aus den Samen gewonnene Kümmelöl weist antimikrobielle Eigenschaften auf. Dadurch hilft es bei Mundgeruch (med. Halitose), den Bakterien verursachen.

Um von den positiven Effekten zu profitieren, trinken Sie Kümmel als purer Tee oder in Teemischungen. Außerdem ist es möglich, Kümmelöl als Tropfen einzunehmen. Auch als Dragees, Kapseln und Zäpfchen lässt sich der Echte Kümmel medizinisch anwenden. Besonders Säuglinge und Kleinkinder profitieren von der äußeren Anwendung des Kümmelöls, wenn sie an schmerzhaften Blähungen leiden.

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Hilfe bei Dreimonatskoliken

Dreimonatskoliken sind ein häufiges Beschwerdebild bei Säuglingen in den ersten 12 bis 16 Lebenswochen. Bauchschmerzen und Blähungen führen zu verstärkter Unruhe und Schreien. Eine Bauchmassage mit Kümmelöl verschafft Abhilfe. Achten Sie hierbei darauf, dass Sie den Bauch kreisförmig im Uhrzeigersinn sanft ausstreichen, da diese Richtung dem Darmverlauf entspricht.

Kreuzkümmel – der Verwandte des Kümmels

Kreuzkümmel
Die Samen des Kreuzkümmels und des Kümmels sind sich optisch sehr ähnlich; im Geschmack unterscheiden sie sich jedoch.

Kümmel und Kreuzkümmel zählen zu den ältesten Gewürzen und gehören beide zur Gruppe der Doldenblütler. Sie sind damit nah verwandt, weisen aber einen komplett unterschiedlichen Geschmack auf. Als Heilpflanze haben sie hingegen recht ähnliche Wirkungen.

Schon gewusst?

Aufgrund des Namens wird der Kreuzkümmel häufig für eine Unterart des Kümmels gehalten. Dies ist jedoch ein Irrtum. Auch wenn sie beide zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler gehören, sind es dennoch komplett unterschiedliche Pflanzen. Wer schon einmal beide Gewürze probiert hat, weiß auch um den sehr charakteristischen, unterschiedlichen Geschmack.

Der Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) ist v. a. aus der asiatischen Küche bekannt und würzt klassischerweise die Speisen in Indien, Mexiko und dem Nahen Osten. Seinen typischen Geschmack verdankt er den ätherischen Ölen, die in den Samen der Pflanze enthalten sind. Neben seiner Funktion als Gewürz, wird der Kreuzkümmel auch in der Medizin verwendet. Die traditionelle ayurvedische Heilkunst Indiens nutzt die Pflanze schon sehr lange zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden wie Krämpfen und Blähungen. Sie wirkt verdauungsfördernd und reguliert die Darmtätigkeit, wodurch Kreuzkümmel sowohl bei Verstopfung, aber auch bei Durchfall helfen kann. Auch wird dem Gewürz eine unterstützende Wirkung nach gesagt, wenn man sein Körpergewicht reduzieren möchte.

Um von den Wirkungen zu profitieren, verwenden Sie die Samen des Kreuzkümmels pur oder gemahlen als Gewürz oder als Tee. Des Weiteren können Sie Kreuzkümmel-Öl als Tropfen einnehmen.

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Neben den medizinischen Wirkungen versorgt Kreuzkümmel den Körper auch mit Vitaminen (insbesondere B-Vitamine, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin A) und Mineralstoffen wie Magnesium, Calcium und Eisen. So ist er zur Nahrungsergänzung zur Unterstützung einer optimalen Körperfunktion geeignet.


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Stand vom: 24.01.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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