Rickettsiose

Fleckfieber, Rickettsienpocken, Rocky-Mountain-Fleckfieber – diese und noch mehr zählen zu den Rickettsiosen. Parasiten wie Zecken, Flöhe, Läuse oder Milben übertragen die auslösenden Bakterien. Betroffene erkranken am Fleckfieber. Fieber und punktförmige Hautausschläge prägen das Bild. Unbehandelt verlaufen die Infektionen in 40 % tödlich. Auch Tiere wie Hunde oder Katzen sind von einer Rickettsiose betroffen.

Rickettsien

Bei den Rickettsien handelt es sich um eine Gruppe gramnegativer Bakterien, die verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Sie können kugel-, stäbchen- oder fadenförmig sein. Rickettsien befallen Zecken, Läuse, Flöhe oder Milben und werden über diese Parasiten auf den Menschen übertragen. Dort dringen die Bakterien in die Körperzellen ein. In den Zellen kommt es zur Vermehrung der Krankheitserreger. Im Anschluss wird die Zelle zerstört. Die Bakterien strömen aus, suchen sich neue Zellen und vermehren sich weiter. Die Erkrankung der Rickettsiose entsteht.

Beim Menschen sind v. a. die folgenden drei Typen der Rickettsien für die Infektion verantwortlich:

  • R. rickettsi
  • R.prowazekii
  • R. typhi

Schon gewusst?

Namensgeber der Rickettsien war Howard Taylor Ricketts. Der Pathologe erforschte das Rocky-Mountain-Fleckfieber und wies den Erreger nach. Während seiner Arbeit infizierte er sich selbst und verstarb 1910 an der Erkrankung.

Die Rickettsiose beim Menschen

Die Rickettsiose war in vergangenen Zeiten ein großes Problem. So sagt man ihr nach, mehr Menschen in Kriegen hingerafft zu haben als Waffen.

Der Begriff „Rickettsiose“ beschreibt eine Gruppe von Erkrankungen, deren Auslöser die Rickettsien sind. Allgemein wird die Krankheitsgruppe auch als „Fleckfieber“ bezeichnet. Hierzulande sind Rickettsiosen ein seltenes Problem. Sie haben jedoch eine wichtige Rolle bei Reisekrankheiten inne. Je nachdem, wo die Krankheit und der Erreger hauptsächlich vorkommen, unterscheidet sich auch der Name. So gibt es das „Rocky-Mountain-Fleckfieber“, das „Mittelmeer-Fleckfieber“ oder das „Afrikanische Fleckfieber“.

Symptome der Rickettsiose beim Menschen

Ein allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen gehören zu den Beschwerden einer Rickettsiose.

Je nach Erregerart befallen die Keime unterschiedliche Körperzellen bevorzugt. Besonders häufig ist das Eindringen in Haut- und Schleimhautzellen. Auch die Innenschicht der Blutgefäße ist oft in Mitleidenschaft gezogen. Die Schäden an den betroffenen Organen prägen das typische Beschwerdebild. Charakteristisch ist das Auftreten hohen Fiebers in Begleitung eines punktförmigen Hautausschlags. Dieser Ausschlag kommt durch kleine Einblutungen in der Haut zustande, die Fachleute als Petechien bezeichnen. Ursache ist die Schädigung der Blutgefäßwände durch die Rickettsia-Bakterien.

Als weitere Symptome treten in Erscheinung:

Diese Begleitsymptome gehen dem typischen Hautausschlag meist voraus.

Schon gewusst?

Den deutschen Namen „Fleckfieber“ verdankt die Krankheitsgruppe der Rickettsiosen dem charakteristischen punktförmigen Ausschlag. Das Eindringen der Rickettsia-Bakterien in die Wände der Blutgefäße verursacht das Erscheinungsbild. Kleine Einblutungen in der Haut entstehen. Die Hautauffälligkeiten breiten sich vom Rumpf am ganzen Körper aus. Lediglich das Gesicht, die Handteller und Fußsohlen bleiben dabei ausgespart.

Verlauf der Rickettsiose beim Menschen

Auch wenn das Fleckfieber mit recht unspezifischen, allgemeinen Krankheitssymptomen beginnt, so kann der Verlauf sehr schwerwiegend sein. Durch den Befall der Blutgefäße kommt es ggf. zu einer Gefäßentzündung (med. Vaskulitis). Auch die Nieren und das Gehirn können sich durch die Rickettsien entzünden. Ist dies der Fall, kommen zu den klassischen Beschwerden noch eine ausgeprägte Ödembildung, eine reduzierte Urinausscheidung und neurologische Auffälligkeiten hinzu. Betroffene sind u. U. verwirrt und schläfrig. Bei weiterem Voranschreiten kommt es zum Koma. Des Weiteren ist die Entstehung von Gefäßverschlüssen (med. Thrombosen) und das Absterben von Hautarealen oder einzelnen Körperteilen möglich.

Rickettsiose

Diagnose der Rickettsiose

Da das Fleckfieber in der Anfangsphase vielen viralen Infekten wie der Grippe ähnelt, ist die Diagnose nicht einfach zu stellen. Durch eine Reiseanamnese kommen behandelnde Ärztinnen und Ärzte meist auf die richtige Fährte. Mit einer Blutuntersuchung weisen sie den Erreger letztendlich nach und leiten die entsprechende Behandlung ein.

Erzählen Sie von Ihrer Reise

Wenn Sie innerhalb weniger Tage bis Wochen nach einer Fernreise an Gesundheitsbeschwerden leiden, sollten Sie beim Arztbesuch unbedingt Ihre Reise erwähnen. So verkürzen Sie bei einer möglichen Reisekrankheit wie der Rickettsiose die Zeit der Diagnosestellung erheblich.

Therapie der Rickettsiose

Das Fleckfieber ist in der Regel gut mit Antibiotika zu behandeln. Begleitet wird die Therapie mit allgemeinen Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung. Hierzu eignen sich Präparate der nichtsteroidalen Antirheumatika. Bekannte Vertreter sind Paracetamol und Ibuprofen. Auch Hausmittel wie Wadenwickel helfen gegen die erhöhte Körpertemperatur.

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Vorbeugung der Rickettsiose

Ein Impfstoff gegen die Rickettsiose ist nicht verfügbar. Um sich vor der Erkrankung zu schützen, hilft nur die Vorbeugung der Übertragung durch Zecken und andere Parasiten. Lange Kleidung und Anti-Zecken-Mittel bzw. Anti-Mücken-Mittel zur Abwehr helfen, Stiche zu verhindern.

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So beugen Sie einen Zeckenbiss vor.

Die Rickettsiose beim Hund

Zecke auf der Nase eines Hundes
Zecken übertragen Rickettsien. Schützen Sie Ihren Hund mit geeigneten Anti-Zecken-Mitteln.

Bisse und Stiche von Parasiten wie Zecken und Flöhen sind nicht nur für den Menschen gefährlich. Rickettsien befallen ebenso Tiere. Hunde erkranken besonders häufig durch die folgenden Erreger:

  • Rickettsia conorii: löst das Mittelmeerfleckfieber aus
  • Rickettsia massiliae: löst das Zeckenstichfleckfieber aus

Symptome und Verlauf der Rickettsiose beim Hund

Solang die Rickettsiose die alleinige Krankheit des Tieres ist, verläuft sie beim Hund meist leicht oder gar ohne Symptome. Sind sie vorhanden, sind typische Anzeichen der bakteriellen Erkrankung flüssigkeitsgefüllte Pusteln am Bauch. Diese sind vorwiegend von wunden, geröteten Stellen umgeben.

Tritt die Rickettsiose parallel zu anderen Infektionen auf, verläuft sie schwerer. Dann kommt es ähnlich wie beim Menschen zu Fieber, punktförmigen Einblutungen in der Haut, Lymphknotenschwellungen, Ödemen und Lahmheit.

Vorbeugung und Therapie der Rickettsiose beim Hund

Bei vorhandenen Symptomen erfolgt eine antibiotische Therapie. Zur Vorbeugung der Infektion mit Rickettsien eignen sich Spot-ons oder Halsbänder zur Zeckenabwehr. Das regelmäßige Absuchen des Tieres nach Zecken und die schnellstmögliche Entfernung reduziert die Ansteckungsgefahr.

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Stand vom: 05.03.2024

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