Ginkgo biloba

Lebendes Fossil mit vielfältigen Heilwirkungen

Das Mahnmal für Frieden und Umweltschutz hat viel zu bieten. So sagen Pflanzenkundler dem Ginkgo eine positive Wirkung auf das Gedächtnis und die allgemeine Gefäßdurchblutung nach. Betroffene verschiedenster Krankheitsbilder können von seiner Wirkung profitieren, doch müssen sie sich gedulden. Es dauert mehrere Wochen bis wir den positive Effekt der Wirkstoffe aus den Ginkgoblättern spüren.

Botanik des Ginkgo

Der Ginkgobaum, auch Fächerblattbaum oder Tempelbaum genannt, ist die einzige noch lebende Art der Ginkgoales.

Steckbrief

Botanischer NameGinkgo biloba
Pflanzenfamilie Ginkgoaceae
Synonyme
Entenfußbaum, Fächerblattbaum, Tempelbaum, Fächertanne, Japanischer Nussbaum, Hügelaprikose
Wirkungdurchblutungsfördernd       
Verwendung als HeilpflanzeDurchblutungsstörungen, Arteriosklerose, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisstörungen, Demenz,
Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche
Verwendung in der KücheKern des Samens in Reisgerichten und Suppen sowie als Gewürz in der asiatischen Küche

Der Ginkgo stammt aus China und ist dort in natürlichen Populationen vorhanden. Weltweit sehr beliebt, wird er international angepflanzt. Er gedeiht am besten in gemäßigten Zonen mit gleichmäßigen ganzjährigen Regenfällen. Seine generelle Anspruchslosigkeit und Resistenz gegen Schädlinge macht ihn auch zu einem sehr beliebten Stadtbaum.

Der Fächerblattbaum gehört zu den sommergrünen Pflanzen und wirft somit sein Laub im Herbst ab.

Schon gewusst?

Der Ginkgo-Baum erreicht ein Alter von mehr als 1.000 Jahren. Er erreicht im Durchschnitt eine Höhe von circa 40 Metern. Das größte bekannte lebende Exemplar steht in Südkorea. Es misst 64 Meter.

Der Entenfußbaum trägt fächerförmige, meist hellgrüne Blätter, die in der Mitte eine deutliche Kerbe aufweisen. Ihre exakte Form unterscheidet sich je nach Alter des Baumes stark.

Ginkgo biloba
Früchte und Blätter des Ginkgo-Baums.

Der Ginkgo gehört zu den getrenntgeschlechtlichen Pflanzen. Es existieren demnach männliche und weibliche Exemplare. Sie erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von 25 bis 30 Jahren. Im März kommt es zur Baumblüte. Die hellen, kätzchenförmig aussehenden Blüten der männlichen Pflanzen enthalten die Pollen, die durch den Wind die gestielten Samenanlagen der weiblichen Bäume erreichen. Hier kommt es nach der Befruchtung zur Ausbildung der Samen, aus denen neue Ginkgobäume wachsen können.

Geschichte des Ginkgo

Blätter des Ginkgo biloba
Die Pflanze gehört zu den ältesten Bäumen unserer Erde. Biologen bezeichnen sie daher auch als lebendes Fossil.

Der Ginkgo-Baum ist eine der ältesten noch existierenden Pflanzen. Man vermutet, dass die ersten Exemplare bereits vor 200 bis 400 Millionen Jahren wuchsen. Da der Fächerblattbaum bis heute seine ursprüngliche Wuchsform beibehalten hat, bezeichnen ihn Experten als „lebendes Fossil“. Seit mehreren Jahrtausenden wird er als Tempelbaum gepflanzt und verehrt. In vielen alten asiatischen Geschichten stellt er die Behausung von Geistern dar.

Seit knapp 3.000 Jahren zählt der Ginkgo zu einem wichtigen Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Seine Blätter gelten aufgrund ihrer Form als Symbol für Yin und Yang. Durch die enthaltenen Wirkstoffe nutzen wir die Ginkgo-Pflanze bis heute.

Schon gewusst?

Der Ginkgo ist eine der ältesten Pflanzen, die noch in ihrer ursprünglichen Wuchsform existieren. Dies ist nicht zuletzt seiner Funktion als Tempelbaum, der verehrt wird und traditionell eine Behausung für Geister darstellt, zu verdanken.

Inhaltsstoffe des Ginkgo

Blatt eines Ginkgo-Baums
Die Blätter des Ginkgo-Baums werden aufgrund ihrer gesunden Inhaltsstoffe seit Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet.

Die einzelnen Pflanzenbestandteile des Fächerblattbaums sind reich an nützlichen Inhaltsstoffen, die hauptsächlich in der Traditionellen Chinesischen Medizin genutzt werden. Hierbei spielen v. a. die Blätter und seltener auch die Samen eine Rolle.

Die Ginkgo-Blätter enthalten folgende Wirkstoffe:

Substanzgruppe Inhaltsstoff
Flavonoide (0,5–1,8%) Flavonglykoside, Flavonolglykoside, acylierte Flavonolglykoside, Proanthocyanidine, Biflaavonoide, Flavan-3-ole (hierunter Quercetin, Kaempferol, Isorhamnetin)
Terpene (0,03%–0,25%) Terpenlactone, Diterpene (hierunter Ginkgolid A, B, C, J, M; Steroide, Polyprenole)
Kohlenwasserstoffe Alkohole, Ketone, Säuren, Aldehyde
alicyclische Säuren Shikimisäure, Chinasäure, Ascorbinsäure, Ginkgolsäure, Hydroxyginkgolsäure, Cylite, Saccharose

Nutzung des Ginkgos

Die Verwendung des Ginkgo-Baums reicht von einem rein botanischen Zweck, über eine kulinarische Verwendung bis zum medizinischen Gebrauch.

Botanische Nutzung des Ginkgo

Ginkgo biloba an einem See
Der Ginkgo-Baum ziert weltweit viele Landstriche und Parkanlagen.

In Asien wurde der Fächerblattbaum seit ca. 1.000 Jahren nach Christus als Tempelbaum angepflanzt. Im frühen 18. Jahrhundert gelangten die Pflanzen nach Europa. Heute sind sie weltweit verbreitet. Der Ginkgo-Baum ist eine beliebte Stadtpflanze, dem nur Frost zu schaden scheint. Aufgrund des unangenehmen Geruchs der Samen, nutzt man jedoch zur Straßen- und Parkbepflanzung vornehmlich männliche Pflanzen.

Schon gewusst?

Wenn Sie den Ginkgo-Baum aus rein ästhetischen Gründen anpflanzen möchten, sollten Sie auf männliche Pflanzen zurückgreifen. Die Samen der weiblichen Pflanzen verströmen einen buttersäure-ähnlichen Geruch, der sehr unangenehm ist.

Kulinarische Nutzung des Ginkgo

Japanisches Reisgericht mit Fisch
Nicht die Blätter, sondern der Samen spielt in der asiatischen Küche eine Rolle als Gewürz oder Beilage in Reisgerichten.

Vor allem in der Küche Japans kommt der Kern der Ginkgo-Samen zum Einsatz. Hierzu wird der Samen geschält und der Kern gegart. In Japan dient der Ginkgo-Kern häufig als Einlage in unterschiedlichen Gerichten, etwa in Reisgerichten oder Suppen. Wir finden ihn auch gesalzen als Knabberei oder gemahlen als Gewürz. In Europa hingegen kommt er fast ausschließlich als Konserve vor. Der Verzehr sollte maßvoll erfolgen, da es sonst zu Vergiftungserscheinungen kommt.

Schon gewusst?

Der Kern des Ginkgo-Samens dient v. a. in der asiatischen Küche als Einlage in unterschiedlichen Gerichten und Gewürzen. Doch Vorsicht: Genießen Sie ihn nur in Maßen, sonst drohen Vergiftungserscheinungen!

Ginkgo biloba als Heilpflanze

Blatt eines Ginkgo-Baums
Präparate mit Ginkgo-biloba-Extrakt nutzen wir auch hierzulande zur Unterstützung der Gedächtnisleistung.

Die medizinische Verwendung der Wirkstoffe aus den Blättern und selten auch aus den Samen des Ginkgo-Baums ist v. a. in Asien weit verbreitet und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Als fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin soll der Ginkgo zur Harmonisierung des Yin und Yang beitragen. Die Inhaltsstoffe seiner Blätter wirken gesundheitsfördernd. Sie sind reich an Antioxidantien und unterstützen die Durchblutung. Die positiven Effekte haben wir vor allem den enthaltenen Ginkgolide und Terpenlactone zu verdanken. Zum Einsatz kommen hauptsächlich Produkte, die auf einem Ginkgo-Extrakt basieren. Diese liegen in Tablettenform, als Kapseln, oder Tropfen vor.

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Von einer Verwendung der Ginkgo-Präparate profitieren v. a. Menschen, die an Beschwerden und Erkrankungen aufgrund einer Mangeldurchblutung leiden. Hierzu zählen Patienten mit Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen der Arme und Beine, Schwindel, Ohrgeräuschen (med. Tinnitus),  Konzentrationsschwäche, Minderung der Gedächtnisleistung und Demenz-Kranke. Hier soll eine Therapie mit Ginkgo-Extrakt die Leistungsfähigkeit verbessern und die Alltagsbewältigung deutlich erleichtern.

Schon gewusst?

Beginnen Sie eine Therapie mit Ginkgo-Extrakt, dürfen Sie keine sofortige Wundereffekt erwarten. Bis zum Eintritt der Wirkung vergehen meist mehrere Wochen. Haben Sie Geduld!

Häufig zu findende Ginkgo-Tees enthalten zu geringe Mengen der Wirkstoffe, sodass Sie durch den Genuss keine positiven Effekte erreichen.


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Stand vom: 16.08.2021

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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