Würmer bei Hunden

Hund

Wurmbefall: Eine häufige Parasitose

Der Wurmbefall gehört zu den häufigsten Parasitosen. Die meisten Infektionen zeigen nur geringe Beschwerden. Bei einem starken Wurmbefall kann es jedoch schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod haben.

Viele Würmer werden vom Hund aufgenommen, wenn er an einer mit Würmern konterminierten Stelle schnuppert oder etwas Wurmverseuchtes isst. Manche Würmer werden durch andere Parasiten in den Körper des Hundes geschleust.

Wurmarten bei Hunden: So sehen Würmer bei Hunden aus

Es gibt eine Vielzahl an parasitären Wurmarten. Viele von ihnen befallen bevorzugt den Hund. Grob kann man zwischen Bandwürmern und Fadenwürmern unterscheiden.

Bandwürmer beim Hund

Würmer bei Hunden
Manche Würmer können eine beachtliche Länge erreichen.
Bild: maxontravel – Getty Images (Canva)

Wie bei den meisten Wurmerkrankungen führt beim Bandwurm lediglich der massive Wurmbefall zu Verdauungsproblemen, wie Verstopfung oder Darmverschluss und einer Mangelversorgung. Das Fell wird glanzlos und struppig. Zu den Bandwürmern zählen unter anderem:

  • Gurkenkernbandwürmer: Sie werden meist durch den Floh auf den Hund übertragen. Der adulte Wurm erreicht eine Länge von bis zu 70 Zentimetern und hat eine Breite von 2 bis 3 Millimetern.
  • Dickhalsige Bandwürmer (Finnenbandwürmer): Sie zählen zu den zweithäufigsten Bandwurminfektionen bei Hunden. Als Zwischenwirte dienen ihnen kleine Nagetiere.
  • Kleine Fuchsbandwürmer: Der erwachsene Fuchsbandwurm erreicht lediglich eine Länge von bis zu 3,4 Millimetern. Er lässt sich in bis zu 5 Körperabschnitte unterteilen. Der Kopf besitzt vier Saugnäpfe. Als Zwischenwirte dienen kleine Säugetiere.
  • Dreigliedrige Hundebandwürmer: Als Zwischenwirte für den Hundebandwurm zählen insbesondere pflanzenfressende Wiederkäuer, vor allem Schafe. Der Endoparasit wird nur bis zu 6 Millimeter groß. Das letzte Bandwurmglied enthält bereits einige hundert Eier mit reifen Larven.

Fadenwürmer beim Hund

Würmer
Dieses Bild zeigt einen Hundespulwurm (Helminthiasis Toxocara canis). Er gehört zu den Fadenwürmern.
Bild: piola666 – Getty Images (Canva)

Es gibt etwa 30 verschiedene Fadenwurmarten, die den Hund befallen. Zu ihnen zählen unter anderem:

  • Hakenwürmer: Diese gelangen über die Haut des Hundes oder durch Verschlucken der Larve in den Hundedarm. Da Hakenwürmer sich in der Darmschleimhaut festbeißen und sich vom Blut ernähren, kann es zu einem erheblichen Blutverlust des Hundes bis hin zum Tod kommen.
  • Lungenwürmer: Die Parasiten können je nach Art einen einfachen chronischen Husten oder aber einen sehr schweren Verlauf bis hin zum Tod auslösen.
  • Peitschenwürmer: Diese Wurmart ist in unseren Breiten eher selten. Peitschenwürmer mögen es warm. Bei massivem Befall kann es zu Blutverlust und Verdauungsstörungen kommen. Der Kot des Hundes ist dünnflüssig und ggf. mit kleinen Darmfetzen versehen. Der Hund reagiert mit Auszehrung und Abgeschlagenheit.
  • Speiseröhrenwürmer: Sie kommen weltweit vor, sind aber vor allem in wärmeren Gebieten zuhause. Die Larven wandern im Körper, die erwachsenen Würmer hingegen ballen sich zu einem Wurmknoten zusammen. Sie verursachen Verletzungen an der Hauptschlagader, Verdauungsstörungen, wie Erbrechen, Abmagerung und Atemnot.
  • Spulwürmer: Als Larven gelangen sie durch Verschlucken in den Körper des Hundes. Sie infizieren bereits den ungeborenen Nachwuchs im Mutterleib und sind vor allem für Welpen gefährlich. Spulwurmlarven wandern durch den Körper und können dabei Organe schädigen. Manche von ihnen nisten sich in den Augen ein, was zu Sehstörungen führt. Der Hund reagiert mit vermindertem Leistungsvermögen, Apathie und diversen Magen-Darm-Problemen.

Würmer bei Hunden: Gefahren für den Menschen

Verdauungsprobleme
Würmer bei Hunden sind auf Menschen übertragbar: Sie können für uns gefährlich werden. Zu den möglichen Beschwerden gehören Bauchschmerzen.
Bild: shisuka (Canva)

Würmer bei Hunden sind auf den Menschen übertragbar. Sie können auch für den Menschen gefährlich werden:

  • Eine Infektion mit dem Kleinen Fuchsbandwurm führt gegebenenfalls zu einer alveolären Echinokokkose, die unbehandelt häufig zum Tod führt.
  • Der Hundebandwurm löst beim Menschen die zystische Echinokokkose aus. Er siedelt zunächst an der Darmwand und durchdringt diese dann. Er gelangt in andere Organe und bildet große, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, die immer größer werden und das umliegende umliegende Gewebe verdrängen. Dieses Zysten entstehen in der Leber, Lunge, Niere und Milz, aber auch im Bauchfell, in der Muskulatur, in den Knochen und dem zentralen Nervensystem. Betroffene leben oft jahrelang beschwerdefrei. Es können sich jedoch auch Reizhusten oder Druckschmerzen zeigen. Wenn Zysten reißen, bekommen Betroffene mitunter einen lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock.
  • Auch der Gurkenkernbandwurm kann beim Menschen, wenn auch selten, Schaden anrichten. Vor allem Kinder sind von einer Infektion betroffen.
  • Der Hakenwurm befällt ebenfalls den Menschen. Er dringt meist über die Fußsohlen ein und sorgt – wie beim Hund auch – für Blutarmut.
  • Spulwürmer verursachen beim Menschen Toxocariasis. Die Larven machen es sich meist im Gehirn oder den Augen bequem. Es gelangen jedoch keine adulten Würmer in den Darm.

Zwar sind Erkrankungen, die durch Würmer beim Menschen hervorgerufen werden, äußerst selten, wie Sie mithilfe der Infografik sehen können, dennoch ist ein Wurmschutz bei Hunden auch um der Haltergesundheit wichtig. Denn Würmer bei Hunden sind eben nicht nur für andere Hunde ansteckend, sondern auch für den Menschen.

Infografik Fuchs- und Hundebandwurm
Datenquelle: Robert-Koch-Institut

Würmer bei Hunden: Symptome eines Wurmbefalls erkennen

Ein Wurmbefall ist nicht immer leicht zu erkennen. Erwachsene Hund zeigen oft keine Symptome. Welpen oder immungeschwächte Hunde leiden hingegen sehr stark unter dem Befall. Achten Sie auf folgende Beschwerden:

  • Juckreiz um den Anus
  • Appetit- und Gewichtsverlust
  • Apathie und Schwäche
  • Hautekzeme
  • Probleme des Verdauungstraktes, wie, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung
  • Mangelerscheinungen durch Nährstoffentzug
  • stumpfes Fell
  • bei massivem Befall ein aufgeblähter Bauch

Schon gewusst?

Wenn Ihr Hund einen Juckreiz um den Anus verspürt, rutscht er mit dem Hinterteil über den Boden. Diese charakteristische Scheuerbewegung wird “Schlittenfahren” genannt.

Wurmbefall: Würmer bei Hunden vorbeugen und behandeln

Es gibt kein Mittel, dass eine Infektion mit Würmern vorbeugt. Allerdings verhindern verabreichte Wurmmittel einen starken Wurmbefall. Denn: Aufgenommene Eier oder Larven können nicht zu ausgewachsenen Würmern heranwachsen. Daher sollten Entwurmungen regelmäßig in einem Abstand von 3 Monaten stattfinden.

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Alternativ ist eine Untersuchung des Kots auf Wurmbefall aller 3 Monate angebracht. Sind Würmer im Kot nachweisbar, wird das Wurmmittel verabreicht. Vor allem bei Hunden, die sensibel auf Wurmkuren reagieren, ist dieses Vorgehen angebracht. Fragen Sie hierzu in Ihrer Tierarztpraxis nach.


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Stand vom: 30.03.2023

Coverbild: Jirakan – Getty Images (Canva)

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