Wenn sich der Hund verstärkt kratzt und beißt
Ein Flohbefall ist für den Hund nicht nur unangenehm, sondern kann auch gefährlich werden: Denn Flöhe übertragen andere Parasiten, wie den Gurkenkernbandwurm.
Der Hund ist der Hauptwirt des Hundeflohs. Allerdings wird der Vierbeiner auch von anderen Flöhen heimgesucht. Stadthunde beispielsweise werden wesentlich häufiger vom Katzenfloh als vom Hundefloh befallen. Daneben schlagen Kaninchen-, Fuchs-, Hühner-, Ratten-, Sand- und Menschenfloh den Hund als Wirt nicht aus.
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Aussehen von Flöhen
Flöhe sind kleine Parasiten. Sie leben im Erwachsenenalter auf einem Wirt, dessen Blut ihnen als Nahrung dient. Je nach Art sind sie zwischen einem und vier Millimeter groß. Sie haben keine Flügel, dafür aber lange und kräftige Sprungbeine, mit denen manche Floharten sogar bis zu einem Meter springen können. An den Beinen, aber auch am Körper verfügen Flöhe über nach hinten gerichtete Borsten sowie sogenannte Zahnkämme. Ihr Körper ist seitlich abgeplattet, sodass sie sich besser zwischen den Haaren fortbewegen können. Flöhe besitzen ein Paar einlinsige Punktaugen und einen Stech- und Saugrüssel. Ein harter Chitinpanzer schützt von außen.
Entwicklungsstadien von Flöhen
Flöhe entwickeln sich vom Ei über mehrere Larvenstadien und einem Puppenstadium zum erwachsenen Floh.
Schon gewusst?
Adulte Flöhe stellen nur rund 5 % der gesamten Flohpopulation dar. Die anderen 95 % bestehen aus Eiern, Larven und Puppen.
1. Entwicklungsstadium bei Flöhen: Ei
Die etwa 0,3 × 0,5 mm kleinen, perlmuttweißen Eier sind nicht klebrig. Sie verbleiben daher nicht auf dem Hund, sondern verteilen sich in der gesamten Umgebung. Die Larven schlüpfen nach 2 bis 5 Tagen.
2. Entwicklungsstadium bei Flöhen: Larve
Larven werden auch als „Drahtwürmer“ bezeichnet. Sie durchleben 3 Larvenstadien und ernähren sich von Hautschuppen, Krümeln oder Flohkot. Sie meiden das Licht, um sich vor Hitze und Austrocknung zu schützen. Daher verkriechen sich die 2 bis 5 mm kleinen Flohlarven häufig tief in den Teppich, in das Sofa und Hundekörbchen oder machen es sich in Dielenritzen gemütlich. Nach der zweiten Häutung spinnt sich die Drittlarve ein.
3. Entwicklungsstadium bei Flöhen: Puppe
Der voll entwickelte Floh wartet im Puppenstadium bis ein geeignetes Opfer in seine Nähe kommt. Dabei beweist er Geduld. In der Wartestellung können einige Monate vergehen. Ist es soweit, katapultiert sich der Floh aus der Puppe heraus und landet auf seinem Wirt. Dort lebt er mehrere Monate bis zu seinem Tod.
Überlebensstrategien des Flohs

Bild: coopder1 – Getty Images Signature (Canva.com)
Der Floh kennt keine Saison. Er befällt Ihren geliebten Vierbeiner zu jeder Jahreszeit. Das Risiko eines dauerhaften Flohbefalls ist jedoch im Herbst am größten. Flöhe mögen es warm. Daher sind sie Ende des Jahres auf der Suche nach einem Winterquartier. Im Fell des Hundes werden sie an einen geeigneten Ort transportiert.
Borsten, Zahnkämme und Krallen des Flohs machen es schwer, die Flöhe aus dem Fell zu kämmen. Der harte Chitinpanzer bietet ihnen oft genug Schutz, um den Abwehrreaktionen des Wirts zu trotzen.
Hinzu kommt, dass ein einziger weiblicher Floh am Tag 40 Eier legen kann. Diese verteilen sich in der ganzen Umgebung – Teppich, Hundekorb und andere Liegeflächen sind geeignet.
Einmal eingepuppt, helfen Antiparasitika wenig.
Symptome: Flohbefall bei Hunden erkennen

Wenn sich der Vierbeiner kratzt und scheuert, ist dies u. a. ein Anzeichen für einen Flohbefall. Da die Bissstellen Juckreiz auslösen, beißt sich der Hund auch ins Fell. Er nimmt sich mehr Zeit als sonst für die Fellpflege und leckt sich intensiv ab. Entzündete Haut und Haarausfall sind mögliche Folgen.
Bei Welpen kann es außerdem zu Blutarmut kommen. Dies ist durch blasse Schleimhäute an den Innenseiten der Lefzen gekennzeichnet.
Durch Flöhe ausgelöste Krankheiten bei Hunden
Flohbisse lösen Juckreiz aus. Der Hund kratzt und beißt sich verstärkt. Das allein ist nicht schlimm. Flöhe können allerdings für Hunde, aber auch Menschen gefährlich werden. So übertragen sie Bandwürmer oder lösen diverse andere Krankheiten aus.
Flohspeichelallergie beim Hund
Entwickelt der Hund eine Überempfindlichkeit gegen den Flohspeichel, reagiert die Haut mit Rötungen, Entzündungen und Haarausfall. Hierbei lösen Proteine im Flohspeichel eine allergische Hautreaktion aus. Dabei genügt meist schon ein einziger Biss.
Sie können eine Flohspeichelallergie gezielt erkennen an:
- Hautreizungen auf dem Rücken, in der Leistengegend und auf dem Schwanz
- häufigem Kratzen und Lecken des Hundes aufgrund von starkem Juckreiz
- durch Kratzen entstandene weitere Hautentzündungen, sogenannte Hot Spots
- durch zusätzlich auftretende bakterielle Infektionen an den betroffenen Hautarealen
- durch Haarausfall an den betroffenen Bereichen
Flohbefall beim Hund behandeln
Wer den Flohbefall bekämpfen möchte, muss umfassend agieren und sowohl gegen die erwachsenen Flöhe als auch gegen Eier und Larven vorgehen. Dabei ist es wichtig, nicht nur Ihren Liebling mit einem geeigneten Mittel zu behandeln, sondern das gesamte Lebensumfeld: Die Wohnräume müssen intensiv gereinigt werden und das mehrmals über Wochen hinweg. Hierzu gehört es gründlich staubzusaugen, Decken und Kissen zu waschen und die gesamte Umgebung mit einem Mittel gegen Flöhe zu behandeln.
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Da ein Flohbefall nur schwer in den Griff zu bekommen ist, sollte es im besten Fall gar nicht erst dazu kommen. Wer dauerhaft flohfrei sein möchte, sollte eine kontinuierliche Flohprophylaxe durchführen.
Flöhe bei Hunden vorbeugen
Wer Flöhe dauerhaft vorbeugen möchte, muss seinen Hund regelmäßig mit geeigneten Mitteln behandeln. Dabei lassen sich die Präparate unterscheiden in:
- Mittel für die innere Anwendung, etwa Tabletten mit B-Vitaminen
- Mittel für die äußere Anwendung, etwa Spot-ons mit pflanzlichen Extrakten
Sehr häufig wird empfohlen, einige Tropfen Eukalyptusöl, Pfefferminzöl, Teebaumöl, Rosmarinöl oder Zitronellöl mit einer Tasse Wasser zu mischen. Die Lösung soll dann mit einer Sprühflasche auf das Fell des Hundes aufgetragen werden. Manche Mittel aus Ihrer Apotheke sind Kombi-Präparate. Sie beugen nicht nur einem Flohbefall, sondern auch Zecken vor.
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Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie nach jedem Gassigehen eine Flohkontrolle mit einem feinzackigen Flohkamm durchführen.
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Stand vom: 29.03.2023
Bild: photo-vista.de – Getty Images (Canva)