Stummes Leiden erkennen
In rund 2 Millionen deutschen Haushalten steht ein Aquarium. Doch die Pflege von Aquariumsfischen ist anspruchsvoller als viele annehmen. Die Vermeidung von Krankheiten beginnt bei der Planung des Aquariums. Dieses sollte so eingerichtet sein, dass die Tiere ihren natürlichen Bedürfnissen und Verhaltensweisen nachgehen können. Denn sind die Aquariumsbewohner gestresst, schwächt dies ihr Immunsystem. Keime haben dann leichtes Spiel. Doch bei Fischen gibt es im Gegensatz zu Hund und Katze einen entscheidenden Nachteil: Sie können ihre Schmerzen nicht mit Lauten äußern.
Themenübersicht
Ursache von Krankheiten bei Aquariumsfischen
Schon geringste Störungen im künstlichen Biotop haben für Fische oft dramatische Folgen. So spielen Wasserhygiene und Wassertemperatur sowie die Einrichtung des Aquariums eine entscheidende Rolle. Auch bei der Vergesellschaftung der Arten sowie bei der Fütterung machen Haustierhalter:innen aus Unkenntnis Fehler.
Die Wassertemperatur des Aquariums beeinflusst unmittelbar die Funktionalität des Stoffwechsels. Warmes Wasser beinhaltet zudem weniger Sauerstoff. Fehlen im Aquarium Pflanzen, ist der Sauerstoffgehalt ebenfalls zu gering. Zeigen sich Algen im Wasser, kommt es zu Zersetzungsprozessen. Dabei entsteht Schwefelwasserstoff. Das ist ein faulig riechendes, sehr giftiges Gas. Hier ist beispielsweise ein Wasserwechsel dringend angeraten.
Auch der pH-Wert ist für das Wohlergehen der Fische von Bedeutung. Dieser wird über den CO2-Gehalt geregelt. Steigt der pH-Wert wandelt sich das ungiftige Ammonium zum für die Fische schädlichen Ammoniak um.
Unsere Produkttipps: cdVet VulcanoVet Aqua zur Verbesserung der Wasserqualität | cdVet Fisch Vital zur Unterstützung eines gesunden und darmfreundlichen Milieus im Aquarium
Liegt zu wenig oder zu viel Sauerstoff bzw. ein nicht ausgeglicher CO2-Gehalt vor, kommt es zu physikalisch-chemisch bedingten Schädigungen. Daraus resultieren etwa Nekrosen oder Azidosen (Blutübersäuerung). Letzteres führt zu einer Nephrokalzinose (Nierenverkalkung). Neben diesen Stoffwechselstörungen kommt es auch zu Verätzungen oder Vergiftungen.
Wer falsch füttert, riskiert Ernährungsschäden. Diese äußern sich durch:
- Wirbelsäulenverkrümmungen
- eingefallene Bäuche
- blasse Farben
- Apathie
- Anfälligkeit für Krankheiten
- Steatosis (Verfettung)
Unter Fischen gibt es Omnivore (Allesfresser), Herbivore (Pflanzenfresser) oder Carnivore (Fleischfresser). Erkundigen Sie sich daher genau, welche speziellen Ernährungsgewohnheiten Ihre Fische haben. Eine artgerechte Fütterung verhindert Mangelerscheinungen und ernsthafte Erkrankungen.
Wenn Fische Futter nicht aufnehmen, sollten Sie die Wasserparameter überprüfen. Stimmt der Gehalt an Sauerstoff? Wie ist der pH-Wert? Wie viel Nitrit ist vorhanden? Wie sieht das Verhältnis zwischen Ammonium und Ammoniak aus?
Schließlich können neu eingesetzte Fische Krankheiten mitbringen.
Sonderfall Erbschäden
Manche Fische leiden auch an Erbschäden. Speziell bei Zuchtformen wie Goldfischen, Guppys und Schleierschwänzen kommt es bei der Verpaarung von Geschwistern zu Erbschäden. Daher sollten Sie bei der Wahl des Züchters auf Seriosität achten.
Symptome: Krankheiten von Aquariumsfischen erkennen
Wenn Fische Verhaltensänderungen zeigen, etwa Scheuern, ungewöhnliche Bewegungen oder einen verminderten Appetit, so ist das ein erster Hinweis auf eine vorliegende Erkrankung. Daneben sind Veränderungen im Erscheinungsbild Anzeichen für Krankheiten bei Aquariumsfischen, etwa Abmagerung, ein aufgeblähter Bauch oder ein verändertes Schuppenkleid.
Erkrankungen bei Aquariumsfischen
Der sogenannte Maulschimmel bei Fadenfischen entsteht durch eine Besiedlung mit Glockentierchen. Diese Erkrankung ist nicht gefährlich. Hier hilft eine Verbesserung der Wasserqualität und eine zusätzlichen Vitamingabe.
Unser Produkttipp: cdVet Micro Immun Fisch – natürliches Ergänzungsfuttermittel für Fische mit Vitaminen, Mineralstoffen und Beta-Glucanen
Die Drehkrankheit ist eine durch den Wurm Myxobolus cerebralis verursachte Erkrankung des Gehirns. Die Larven dringen in das Gleichgewichtsorgan ein und lösen kreiselnde Bewegungsstörungen aus. Neben weiteren parasitären Erkrankungen, wie die Weißpünktchen- oder die Beulen- und Knotenkrankheit, werden Fische auch schnell von Pilzen, Bakterien oder Viren befallen. Die Maul- und Flossenfäule etwa wird durch Bakterien hervorgerufen. Zu einer Infektion mit Pilzen kommt es häufig bei unhygienischen Zuständen.
Fischtuberkulose
Symptome | abstehende Schuppen aufgeblähter Bauch hervortretenden Augen zerfetzte Flossen |
Ursache | bakterielle Infektion |
Behandlung | erkrankte Fische von den anderen Bewohnern des Aquariums isolieren mit Breitbandantibiotikum behandeln geringe Chancen auf Heilung |
Flossenfäule
Symptome | ausgefranste und zerfetzt wirkende Fischflosse mit teils blutigen Stellen an der Flossenbasis |
Ursache | bakterielle Infektion |
Behandlung | mit verschreibungspflichtigen Antibiotika |
Knötchenkrankheit
Symptome | kleine, harte Knötchen und Knötchenreihen, insbesondere an den Flossen |
Ursache | Vireninfektion der Haut |
Behandlung | nicht möglich |
Lochkrankheit
Symptome | kleine bis größere lochartig eingefallene Vertiefungen am Körper der Fische |
Ursache | durch einzellige Parasiten hervorgerufene Hautkrankheit |
Behandlung | mit abgestimmter vitaminreicher Nahrung teils ausbleibender Behandlungserfolg |
Pilzbefall
Symptome | Watte-ähnliche Beläge an den Flossenrändern sowie auf Wunden der Fische, insbesondere der Mundwinkel |
Ursache | Pilze |
Behandlung | mit Malachitgrünoxalat |
Würmer
Symptome | heftiges Atmen starke Schluckbewegungen häufiges Scheuern fehlender Appetit Abmagerung |
Ursache | Kiemen- und Hautwürmer |
Behandlung | mit entsprechenden Medikamenten |
Weißpünktchenkrankheit
Symptome | weiße Pünktchen über den gesamten Körper der Fische heftige Atembewegungen Fische scheuern sich am Bodengrund oder an Gegenständen im Aqarium |
Ursache | einzelligen Hautparasiten |
Behandlung | Medikamente auf Basis von Malachitgrünoxalat |
Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch tierärztliches Personal.
Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.
Stand vom: 30.03.2023
Visits: 7316