Was tun bei Schürfwunden?

Frau versorgt wundes Knie eines Kindes

Schürfwunden heilen am besten an der Luft. Mythos oder Fakt? Tatsächlich ist die feuchte Wundheilung effektiver. Durch eine feuchte Umgebung bleibt die Wunde geschmeidig, und die Hautzellen können sich leichter regenerieren. Spezielle Wundauflagen und -salben verhindern das Austrocknen und reduzieren das Risiko, dass sich harte Krusten bilden, die die Heilung verlangsamen oder Narben verursachen.

Erfahren Sie, wie Sie Schürfwunden richtig versorgen, den Heilungsprozess unterstützen und Komplikationen wie Infektionen vermeiden. Von der richtigen Reinigung bis zur optimalen Pflege – mit den hier vorgestellten Tipps heilen Ihre Schürfwunden schnell und sicher ab.

Was ist eine Schürfwunde?

Eine Schürfwunde ist eine oberflächliche Verletzung der Haut, bei der die obersten Hautschichten durch mechanische Einwirkung abgetragen werden. Im Gegensatz zu tieferen Wunden, wie Schnitt- oder Platzwunden, betrifft die Schürfwunde in der Regel nur die äußerste Schicht der Haut (Epidermis) oder teilweise die darunterliegende Lederhaut (Dermis). Schürfwunden bluten oft nur leicht und heilen in den meisten Fällen ohne Komplikationen ab.

Die häufigsten Ursachen für Schürfwunden sind Stürze, bei denen die Haut auf eine raue Oberfläche aufprallt, oder Reibung, wie sie etwa bei sportlichen Aktivitäten oder im Haushalt auftritt. Besonders gefährdete Stellen sind die Knie, Ellenbogen und Handflächen.

Wie entsteht eine Schürfwunde?

Schürfwunden entstehen durch mechanische Einwirkung auf die Haut. Dies passiert häufig bei Stürzen, etwa auf Asphalt oder raue Oberflächen, aber auch durch Reibung, wie sie bei sportlichen Aktivitäten oder Unfällen im Haushalt vorkommt. Besonders gefährdet sind Körperstellen, die bei einem Sturz zuerst den Boden berühren, wie Ellenbogen, Knie und Handflächen. Da diese Stellen häufig ungeschützt sind, kommt es hier besonders oft zu Schürfwunden.

Welche Symptome treten bei einer Schürfwunde auf?

Schürfwunden sind leicht an ihren typischen Merkmalen zu erkennen. Die Haut ist abgeschürft, oft treten Rötungen und leichte Blutungen auf. Bei kleineren Wunden bildet sich in der Regel relativ schnell eine Kruste, die die darunterliegende Haut schützt und den Heilungsprozess einleitet.

Zu den Symptomen gehören ein brennendes Gefühl und Schmerzen, die direkt nach der Verletzung auftreten. Schürfwunden bluten oft nur leicht, da meist nur oberflächliche Blutgefäße betroffen sind. Während der Heilung kommt es zu Juckreiz, besonders wenn sich der Wundschorf bildet. Dieser Schorf dient als natürliche Schutzbarriere gegen Bakterien und Verunreinigungen.

Erste Hilfe: So versorgen Sie eine Schürfwunde richtig

Die richtige Versorgung einer Schürfwunde ist wichtig, um Infektionen zu vermeiden und den Heilungsprozess zu unterstützen. Folgen Sie diesen Schritten:

  • Schritt 1: Reinigung der Wunde
    Zunächst sollte die Schürfwunde gründlich, aber sanft gereinigt werden. Verwenden Sie klares, lauwarmes Wasser, um Schmutz und kleine Partikel zu entfernen. Vermeiden Sie Seifen, alkoholhaltige Lösungen oder aggressive Desinfektionsmittel, da diese die Haut zusätzlich reizen. Sollte sich hartnäckiger Schmutz in der Wunde befinden, verwenden Sie sterile Kompressen zur sanften Reinigung.
  • Schritt 2: Desinfektion und Schutz vor Infektionen
    Nach der Reinigung ist es wichtig, die Wunde zu desinfizieren, um einer Infektion vorzubeugen, insbesondere wenn Schmutz oder Fremdkörper in die Wunde gelangt sind. Verwenden Sie hierfür milde antiseptische Lösungen oder spezielle Wunddesinfektionsmittel aus der Apotheke. Dies schützt die Wunde vor Keimen und verhindert eine Entzündung.
  • Schritt 3: Wundauflage oder Pflaster – wann und wie?
    Bei größeren Wunden oder an Stellen, die ständig in Bewegung sind (z. B. Knie, Ellenbogen), empfiehlt es sich, ein steriles Pflaster oder eine Wundauflage anzubringen. Das schützt die Wunde vor Reibung, Schmutz und Bakterien. Wechseln Sie das Pflaster regelmäßig, um Feuchtigkeit und Schmutz zu vermeiden.
  • Schritt 4: Weitere Pflege
    Nach der Erstversorgung kann die Anwendung einer Wundheilsalbe die Heilung beschleunigen. Diese Salben halten die Wunde feucht und verhindern, dass der Schorf zu hart wird. Widerstehen Sie der Versuchung, Krusten abzukratzen, da dies den Heilungsprozess stört und das Risiko für Narbenbildung erhöht. Lassen Sie den Wundschorf auf natürliche Weise abfallen.

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Wie unterstütze ich den Heilungsprozess?

Die Wundheilung kann durch einfache Maßnahmen beschleunigt und optimiert werden. Eine Kombination aus richtiger Pflege und einem gesunden Lebensstil hilft, die natürliche Regeneration der Haut zu fördern.

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Wundheilung. Vitamine wie C und E sowie Zink fördern die Zellregeneration und stärken das Immunsystem. Achten Sie zudem darauf, die Wunde feucht zu halten, da dies nachweislich die Heilung beschleunigt. Verwenden Sie spezielle Wundsalben oder Hydrogel-Pflaster, um die Feuchtigkeit zu regulieren. Auch Luftzufuhr ist wichtig, aber nur, wenn die Wunde sauber ist und keine Reibung auftritt.

In einigen Fällen ist ärztliche Hilfe notwendig. Suchen Sie eine Arztpraxis auf, wenn die Schürfwunde großflächig ist, tiefere Gewebeschichten betrifft oder stark verschmutzt war. Auch bei Anzeichen einer Infektion, wie verstärkter Rötung, Schwellung, Eiterbildung oder Fieber, sollten Sie nicht zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Heilungsdauer einer Schürfwunde hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ältere Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes neigen zu einer langsameren Wundheilung. Auch der allgemeine Gesundheitszustand und die Größe sowie Tiefe der Wunde spielen eine Rolle. Kleinere Schürfwunden heilen oft innerhalb von 7 bis 10 Tagen, während größere Wunden mehrere Wochen benötigen, um vollständig zu verheilen.


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Stand vom: 25.09.2024

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